[align=right]Montag 7. Juni[/align] Am nächsten Morgen stand Ethan wie abgesprochen recht früh auf, aber das ergab Sinn, wenn man bedachte, dass noch einige Dinge besprochen werden mussten. Er nahm stark an, dass die Farmerin bereits beim frühstückte und dass die anderen beiden in absehbarer Zeit dazustoßen würden. Was ihn allerdings definitiv demotivierte, war die Tatsache, dass ein weiterer Anruf bei Kate anstand. Und vermutlich einer bei Johnson. Irgendwie war er es jetzt schon leid, derjenige zu sein, der ständig telefonieren musste. Außerdem mussten sie eine Lösung für die Unterkunft finden, immerhin schien sich der Aufenthalt noch zu ziehen und sie waren auch weiterhin in dem Hotel. Mäßig motiviert verließ er den Aufzug und machte sich auf den Weg zu dem Büffet, um nach der Farmerin Ausschau zu halten.
Holly saß tatsächlich schon beim Frühstück. Ihre innere Uhr funktionierte immer noch einwandfrei, sodass sie auch weiterhin früh aufstand. An diesem Morgen war sie sogar mit Lola eine Runde spazieren gegangen und die junge Farmerin musste zugeben, dass der Strand zu dieser Uhrzeit sogar wirklich angenehm gewesen war. Während sie gerade ihren Kaffee trank, erblickte sie Ethan und hob anschließend die Hand, um ihm zu signalisieren, wo sie sich befanf.
Lou:
Lou war gerade dabei sich fertig zu machen, während im Hintergrund der Fernseher lief. Wie üblich wartete sie auf die Nachrichten und hoffte auch dieses Mal wieder, dass keine schlimmen Meldungen kamen. Caleb war bereits wieder in seinem Ball, während Finneas noch am Fußende des Bettes saß und seine Trainerin beobachtete.
Ethan bemerkte die Farmerin, holte sich einen Kaffee, ein Croissant mit Marmelade und trat anschließend zu ihrem Tisch, um sich zu setzen. "Guten Morgen", begrüßte er sie und nahm einen Schluck Kaffee. "Du bist schon länger wach, nehme ich an?" Er begann damit, sein Croissant aufzuschneiden, um anschließend die Marmelade darauf zu verstreichen. "Wir müssen uns überlegen, was wir mit der Unterkunft machen. Wenn wir in dem Hotel bleiben, müssen wir zeitnah nach dem Frühstück zur Rezeption."
"Dir auch einen guten Morgen", erwiderte Holly den Gruß. "Und ja, ich bin bereits eine Weile wach. Lola und ich waren auch schon spazieren." Sie nahm einen Schluck Kaffee und nickte leicht, als Ethan die Unterkunft ansprach. "Ob wir hier bleiben oder etwas anderes suchen, hängt von dir ab", gab die junge Farmerin zur Antwort. Ihr war es immer noch ein wenig unangenehm das von Ethan anzunehmen, aber es war unbestreitbar eine gute Lösung. Hinzu kam, dass es für ihn wohl in Ordnung war und dementsprechend war es albern, ihm zu widersprechen.
"Ich sehe keine echte Alternative", erwiderte er auf die Frage bezüglich der Unterkunft hin und hob die Schultern. "Die Kosten halten sich in Grenzen." Ethan klappte sein Croissant wieder zusammen und trank einen Schluck Kaffee, bevor er letztlich von dem Croissant abbiss. "Wie läuft es mit Lola?", fragte er nach, als er den ersten Bissen herunter geschluckt hatte.
"Ich ehrlich gesagt auch nicht", erwiderte Holly mit einem kurzen Seufzen. "Ich bin jedenfalls sehr dankbar dafür." Es war definitiv besser, als irgendwo zu zelten oder etwas Vergleichbares. "Was Lola angeht... Sie macht Fortschritte. Vor allem wenn ich daran denke, wie sie zu Hause auf der Farm immer drauf war. Allerdings seh ich ziemlich schwarz, was Samstag angeht. Mit Funke allein anzutreten, wäre jedenfalls Unsinn. Vor allem wenn ich bedenke, dass es genug Leute gibt, die gerade auf einen Arenakampf warten. Eigentlich ist es schade, weil ich hätte es schon gerne versucht, aber wenn Lola nicht so weit ist, dann ist es halt so." Holly würde ihr Snubbull jedenfalls nicht zwingen und das wusste das Pokemon auch, denn das hatte sie ihm versprochen.
"Wie lief es denn gestern beim Training?", hakte Ethan nach und ignorierte dabei geflissentlich den Dank, weil er ohnehin nicht wusste, wie er damit hätte umgehen sollen. Außerdem war es die Farmerin und dementsprechend war es für sie vermutlich sowieso interessanter über das Snubbull zu reden. "Außerdem kann sich Lola die beiden Gegner am Mittwoch ansehen, wenn Jakob seinen Kampf hat."
"Gestern lief es eher mittelmäßig. Sie war jetzt nicht panisch, aber sie kennt ja auch die Pokemon der anderen schon. Dementsprechend kann man nicht wirklich von einem Fortschritt reden", erzählte Holly und aß etwas von dem Müsli, was vor ihr auf dem Tisch stand. Die junge Farmerin hob in ratloser Geste die Schultern. "Lola hat auch beim Turnier zugesehen. Das war okay...", erzählte sie Ethan und hob abermals die Schultern. "Außerdem sollte ich mir auch sowas wie eine Strategie überlegen... Theoretisch jedenfalls."
Lou:
Die Nachrichten waren tatsächlich recht unergiebig gewesen, sodass Lou Finneas schließlich in seinen Ball zurückrief, den Fernseher ausschaltete und letztlich den Weg nach unten zum Frühstück antrat. Sie vermutete, dass die anderen wahrscheinlich schon da sein würden, aber das machte ihr nichts aus. Immerhin wussten die anderen, dass sie noch Nachrichten schaute.
"Stimmt, eine Strategie ist nicht die schlechteste Idee", bestätigte Ethan mit einem kurzen Nicken. "Mit Funke triffst du das Smettbo vermutlich recht gut und vor allem effektiv, aber du brauchst einen Plan, um das Bluzuk überhaupt treffen zu können. Es ist... erstaunlich schnell." Das hatte selbst Gaius feststellen müssen, der selbst über eine nicht zu verachtende Geschwindigkeit verfügte. "Es könnte vielleicht schon reichen, wenn Lola das Bluzuk irgendwie ein wenig schwächt oder verlangsamt."
"Erstaunlich schnell ist gut", erwiderte Holly und schnaubte kurz belustigt. "Ich hätte dem Flauschball so ein Tempo nie und nimmer zugetraut. Lola beherrscht theoretisch Grimasse und Funke kann Baumwollsaat und Donnerwelle... Große Sorgen mach ich mir auch wegen der Sporen. Denen hab ich nämlich nichts entgegenzusetzen."
Lou:
Lou kam im Erdgeschoss an und machte sich auf den Weg zum Frühstücksbüffet. Sie nahm sich ein Brötchen, etwas Honig und einen Schwarztee, ehe sie sich auf die Suche nach den anderen machte. Dummerweise war es um diese Uhrzeit doch schon recht voll, sodass sie eher planlos ein wenig umherlief und hoffte, den Rest der Gruppe irgendwo zu erspähen.
"Ich bin mir relativ sicher, dass Agilität keine Attacke ist, die ein Bluzuk einfach so erlernt", antwortete Ethan mit einem kurzen Schulterzucken. "Ich würde eher darauf tippen, dass Agilität angezüchtet ist." Er biss von seinem Croissant ab und dachte kurz über irgendeine mögliche Strategie nach. "Bei Grimasse bin ich mir auf Dauer nicht sicher, aber Donnerwelle dürfte funktionieren." Ethan trank einen Schluck Kaffee und bemerkte dabei Lou, die mit ihrem Tablett doch eher ziellos durch den Raum irrte, sodass er eine Hand hob, um auf sich aufmerksam zu machen. "Außerdem dürften großflächige Elektro-Attacken die Sporen unschädlich machen."
"Das würde mich nicht einmal überraschen", meinte Holly. "Immerhin macht Conchua ja auch ihre Gegengifte selber. Sowas lernt man nicht mal eben so." Die junge Frau folgte Ethans Blick und sah dann auch, dass Lou anwesend war. Diese hatte Ethan bemerkt und steuerte nun auf den Tisch zu. "Wie war das? Man darf theoretisch auswechseln, oder? Weil dann würde es eventuell Sinn machen, das Bluzuk mit Donnerwelle anzugreifen und wenn das klappt, auf Lola zu wechseln, um es zu schwächen", überlegte Holly, während Lou schließlich ankam. "Guten Morgen", wünschte sie den beiden anderen, ehe sie sich setzte. "Worum geht es?" "Gerade um eine Strategie für Samstag. Ethan hat gerade mein Sporenproblem gelöst", berichtete Holly. "Dein was?", fragte Lou irritiert nach. "Das Problem mit den Sporen, die Conchuas Pokemon benutzen können. Ethan meinte gerade, dass ich sie mit einer großflächigen Elektroattacke unschädlich machen kann. Ich wusste tatsächlich nicht, dass Strom sowas kann", erklärte die junge Farmerin. "Das ist doch schon mal ein Anfang", stimmte Lou zu und bestrich währenddessen ihr Brötchen mit Honig.
Jakob wurde durch ein klingelndes Telefon wach. Er fühlte sich nicht richtig wach, er hatte in der letzten Nacht kaum ein Auge zugetan. Es musste Brandon sein, wer sonst würde ihn um diese Uhrzeit wachklingeln? Tatsächlich brauchte Jakob etwas, um zu verstehen, dass dort gerade die Rezeption angerufen hatte. Stimmt, er war nicht zuhause, er war in einem Hotel. Missmutig stand Jakob auf und zog sich an. Zuhause, ja da war etwas gewesen. Der Anruf gestern war nicht sehr gut verlaufen und das war noch nett formuliert. Er wollte einfach gar nicht daran denken, sondern machte sich zügig fertig, um den anderen beim Frühstück Gesellschaft zu leisten, auch wenn er lieber noch geschlafen hätte.
Ethan war sich nicht sicher, wie es dazu gekommen war, aber das Gespräch hatte sich für ihn irgendwie erübrigt, immerhin sprachen die Farmerin und Lou jetzt über das gleiche Thema und das so, als wäre er gar nicht erst anwesend. Es irritierte ihn, aber er nahm es hin und widmete sich stattdessen seinem Croissant. Sobald der Idiot auftauchte, würde Ethan das Thema Unterkunft noch einmal ansprechen müssen. Und er würde einen Weg finden müssen, mit dem Idioten über einen möglichen Anruf zu reden und vor allem musste er sich überlegen, was der Idiot gefahrlos weitergeben konnte. Etwas, das keine Probleme machen, aber zumindest nützlich klingen würde.
"Aber um auf meine Frage zurückzukommen, bevor Lou aufgetaucht ist: Wie war das nun nochmal mit dem Tauschen?", wollte Holly von Ethan wissen, ehe sie einen weiteren Schluck Kaffee nahm. Immerhin musste sie mit den Regeln planen, wenn sie denn wirklich versuchen wollte zu planen. Und ohne Strategie konnte sie den Kampf gleich vergessen. Lou hingegen biss in ihr Brötchen und rührte etwas in ihrer Tasse. Holly dachte über ihren Arenakampf nach, was sie an das Gespräch mit Sean erinnerte. Der junge Mann war der Meinung gewesen, dass sie und Caleb es definitiv mit dem Wettbewerb versuchen sollten. Caleb war eindeutig hochmotiviert und mit Doppelteam eigentlich auch ganz gut dran. Sie wusste, dass sie es ihrem Pokemon versprochen hatte und irgendwann musste sie wohl auch mal anfangen. Lou entschied, dass sie sich zeitnah darum kümmern würde.