Der Teenager schüttelte den Kopf als er zu Holly sah. Es kam doch wieder kurz das Bild von ihr oben ohne in seinen Kopf. Ob er deswegen nach ihrer Hand hatte greifen wollte? Er musste doch zugeben, dass er Holly mochte, auch wenn sie ab und an etwas grob war. Allerdings waren das keine Gedanken, die er an dieser Stelle haben wollte. "Nein, wird sie nicht. Und dich auch nicht. Es wird ganz harmlos." Jakob atmete einmal tief durch. Beinahe hatte er ihr Oberteil noch erwähnen wollen, aber das wäre ihm nicht gut bekommen. Als er sich dann umsah, bemerkte er eine Frau, die sehr skeptisch und finster zu dein beiden blickte, wahrscheinlich die Mutter eines der Kinder. Jakob lächelte unsicher herüber und merkte, wie er wieder etwas rot wurde.
"Selbst der Strand war interessanter, als nur Bahnen zu schwimmen", bestätigte Ethan mit einem Lächeln. Und das, obwohl er bezweifelt hatte, dass man ernsthaft einfach daliegen und nichtstun konnte. Als Lou allerdings recht zielsicher nachfragte, woran er gedacht hatte, seufzte er. Er war sich nicht sicher, ob er ernsthaft darüber reden wollte. "Nein", beantwortete er dann ihre Frage. "Ich... Mir ist mal wieder aufgefallen, dass es eine Menge Dinge gibt, die ich nicht kenne, obwohl sie eigentlich für andere ganz normal sind." Er winkte eilig ab. "Vielleicht ist so eine Liste keine schlechte Idee", schlug er dann eilig vor, um das Thema zu wechseln.
"Ich bin jetzt nicht gerade davon ausgegangen, dass es Rutschen gibt, die Menschen fressen, aber danke für die Aufklärung", erwiderte Holly, wobei sie amüsiert schnaubte. Sie hinterfragte lieber nicht weiter, was mit Jakob los war, so lange dieser sich einfach weiter mit ihr über irgendwelche banalen Dinge unterhielt. Auch sie bemerkte den Blick der einen Frau, aber Holly selbst ignorierte diesen lieber. Sie taten nichts Verbotenes, machten auch sonst keine Unruhe und in ein paar Minuten waren sie ohnehin wieder weg. Warum Jakob das Ganze mitzunehmen schien, erschloss sich ihr jedenfalls nur bedingt. Es gab... Schlimmeres.
Lou:
Bei Ethans Antwort lächelte Lou nachsichtig. "Wenn du die Dinge nicht tun durftest, dann ist das ja auch kein Wunder. Zum Glück hast du doch jetzt uns und es wird garantiert noch einige Dinge geben, die wir zusammen machen werden", versicherte sie dem jungen Mann. "Und was die Liste angeht: Ich habe definitiv schon einmal Achterbahnfahren und ins Kino gehen vorgemerkt. Nur damit du es weißt."
Jakob gab ein amüsiertes Schnauben von sich und schüttelte den Kopf. "Du musst aber zugeben: Wenn man außen stand, sah es so aus, als würde man von der Rutsche gefressen werden, als die Klappe aufging." Er gab der Farmerin noch einen kurzen Knuff auf die Schulter, bevor er tatsächlich dran war. Hier gab es keine Ampel oder etwas Ähnliches, was den Betrieb regelte, das war allerdings bei dieser Rutsche auch nicht nötig. Er griff nach den zwei Metallstangen, die rechts und links am Eingang der Rutsche befestigt waren, und nahm an ihnen Schwung, um wenigstens etwas Geschwindigkeit zu bekommen. Dann rutschte er die blaue Röhre hinab, die recht unspektakulär lediglich eine Kreisbewegung vollführte, und landete im Becken für die Kinder.
Ethan war sich nicht sicher, was er davon halten sollte, dass Lou derartig selbstverständlich behauptete, dass sie noch diverse Dinge von der noch nicht existierenden Liste abhaken würden. Er nahm an, dass das zu der ganzen Freundschaftssache dazu gehörte, aber irgendwie musste er sich erst daran gewöhnen. Glücklicherweise tauchte der Idiot am oberen Ende der Rutsche auf und ersparte ihm somit eine Antwort. "Dann schauen wir doch mal, ob er schreit", merkte er mit einem Nicken zu der Rutsche an, aber der Idiot schaffte es, die gewaltige Kinderrutsche stumm zu überwinden.
Ethan kommentierte ihre Aussage nicht weiter, sondern schien sogar eher von ihr abzulenken. Sein Verhalten irritierte Lou weniger, als sie erwartet hätte, was vermutlich daran lag, dass Ethan diese Strategie bereits gezeigt hatte. Lou nahm es hin, denn immerhin wusste sie, dass der junge Mann das nicht böse meinte, sondern sich wohl erst mit dem generellen Gedanken auseinandersetzen musste. "Es hätte jedenfalls Unterhaltungswert", antwortete Lou anschließend auf Ethans Aussage, während sie Jakob beobachtete. "Allerdings werden wir wohl enttäuscht."
Holly:
Holly sah zu, wie Jakob nach unten rutschte. Es war reichlich unspektakulär und das obwohl er durchaus Schwung genommen hatte. Als sie sah, dass er unten angekommen war, nahm sie selbst auch etwas Schwung und trat den doch äußerst langweiligen Weg nach unten an.
Jakob wartete am unteren Ende der Rutsche auf Holly. Jetzt da er gerutscht war, ging es ihm besser. Als die Farmerin dann auch unten ankam, grinste er sie an. "So, haben wir das auch überstanden, oder?" Er hob die Hand, um der Farmerin ein High-Five anzubieten.
Lou hakte tatsächlich nicht weiter nach, obwohl Ethan sich sicher war, dass sie genau wusste, dass er bewusst das Thema gewechselt hatte. Er musste zugeben, dass er durchaus dankbar dafür war, das Thema jetzt nicht vertiefen zu müssen. "Ich würde sagen, Holly hat die Rutsche auch ohne Schreie überstanden", bemerkte er stattdessen. "Bemerkenswert."
"Ich hab gedacht, ich sterbe vor Angst", erwiderte Holly sarkastisch und rappelte sich anschließende wieder auf. Sie schnaubte kurz belustigt und gab Jakob schließlich ein High-Five. "Gehen wir zu den anderen zurück. Ich will wieder auf eine richtige Rutsche."
Lou:
"Vielleicht solltest du den beiden deine Anerkennung direkt mitteilen und nicht nur mir gegenüber erwähnen. Ich bin mir sicher, dass sie es zu schätzen wüssten", scherzte Lou auf Ethans Aussage hin. Sie war froh, dass der junge Mann Spaß hatte und das wollte sie ihm nicht nehmen, indem sie ihn daran erinnerte, dass er kaum eine Ahnung hatte, was an Spaß er bisher eigentlich alles verpasst hatte. Wichtig war in ihren Augen nur, dass sie die Dinge auf der Liste irgendwann taten. Es gab keinen wirklichen Grund, sie jetzt auch zu besprechen.
Jakob schüttelte belustigt den Kopf und ging dann zum Ausgang des Beckens. Seine Laune war jetzt drastisch besser und er freute sich tatsächlich, dass ihm Holly ein High-Five gegeben hatte. Den Vorfall nach der Looping-Rutsche würde er definitiv nicht mehr erwähnen. "Ja, wenn die sich nicht trauen, zu rutschen, müssen wir eben wieder zu einer der anderen. Lou und Ethan wissen eben nicht, was sie hier verpassen!"
Als Holly und der Idiot zurückkamen, nickte Ethan ihnen betont anerkennend zu. "Ich bin beeindruckt, dass ihr diese Rutsche ohne Schreie hinter euch gebracht habt", sagte er dann in einem betont ernsten Tonfall, bevor er sich an den Idioten wandte. "War sie eher nach deinem Geschmack als die bisherigen?"
"Ja, total Jakob. Total", meinte die junge Farmerin kopfschüttelnd. Allerdings stellte sie fest, dass Ethan gerade tatsächlich einen ähnlichen Humor an den Tag legte. Das war durchaus unerwartet, denn sonst hatten die beiden Männer eher wenig gemeinsam. "Dafür bin ich mutig genug, die Loopingrutsche nochmal zu rutschen", erwiderte Holly auf Ethans Aussage hin. "Das kannst du gerne machen, aber lass uns erst noch die anderen ausprobieren", entgegnete Lou. "Klar, kein Problem. Wir sind ja noch eine Weile hier und uns hetzt auch niemand", meinte Holly mit einem weiteren Schulterzucken.
Jakob musste tatsächlich auf Ethans Aussage etwas lachen. Er merkte, dass es ihm gar nicht mehr so peinlich war, dadurch dass nun alle herumalberten. "Ja auf jeden Fall!", meinte Jakob daraufhin in einem gespielt übertriebenen Tonfall. "Aber euch zuliebe rutsche ich mit euch noch ein paar von den großen Rutschen. Ansonsten würde ich hier den ganzen Tag verbringen!" Jakob lachte und schüttelte dann den Kopf. "Aber die Loopingrutsche werde ich heute auslassen. Einmal hat mir gereicht. Aber ist doch schön, wenn es dir gefallen hat, Holly!"
- Gruppe hat den restlichen Nachmittag noch Spaß im Wasserpark - niemand ertrinkt oder stirbt anderweitig - die Pokémon sind auch nicht gestohlen - Lou ist dank des Ausflugs auch nicht mehr so nervös --> Sie redet am Abend nochmal mit Caleb (erklärt ihm, dass morgen der große Tag ist, etc.)
Als sich der Tag dem Ende neigte und Jakob sich wieder in seinem Zimmer befand, ließ er sich die Ereignisse des Tages noch einmal durch den Kopf gehen. Er hatte den restlichen Tag Holly immer wieder beobachtet und war sich überhaupt nicht mehr sicher, was er von der Situation halten sollte. Eigentlich war er in Lou verknallt. So dachte der Teenager jedenfalls. Und trotzdem hatte er sich auf Charlie eingelassen, als sie in Litora angekommen waren. Dann hatte die junge Frau Jakob eine definitive Absage erteilt und ihm klar gemacht, dass sie im Moment überhaupt nicht interessiert war. Ihr in irgendeiner Form nachzuhängen, war für die Zusammenarbeit in der Gruppe sehr schlecht. Und trotzdem fand er es nicht gut, er konnte schwer seine Gedanken loslassen und Lou gleichzeitig jeden Tag sehen. Wenn sie nicht zusammenarbeiten mussten, hätte er sie jetzt wahrscheinlich vermieden. Und dann war da noch Holly. Jakob musste eingestehen, dass die Farmerin über Einsatz und Talent verfügte, was Pokémon-Kämpfe anging. Am Anfang hatte er sie für rüpelhaft und grob gehalten, doch ihr Verhalten lag daran, dass sie ihn nicht gemocht hatte. Mittlerweile hatte er sich mit ihr angefreundet, hatte in ihr so etwas wie einen Kumpel gesehen, was er bei Frauen bisher recht selten erlebt hatte. Und dennoch... die Bilder von ihr im Bikini nach der Nacht mit Charlie kamen in seinen Kopf. Und natürlich auch die Bilder des vergangenen Tages. Vor allem das, nachdem sie aus der Looping-Rutsche gekommen war. Er musste doch sehr zugeben, dass das, was er bei Holly gesehen hatte, ihm besser gefallen hatte, als das, was er von Charlie kannte. Und der schlimmste Punkt daran war, dass sein Körper bei diesen gedanklichen Bildern bereits wieder anfing, zu reagieren und er merkte, wie es ihn anmachte, so über Holly nachzudenken. Jakob schüttelte sich kurz. Die Gedanken, mit einem Kumpel zu schlafen, waren nicht normal. Er stand auf, um das Badezimmer zu betreten. Vielleicht würde eine Dusche ihm helfen, seine Gedanken zu sortieren und zumindest seinen Körper wieder beruhigen.