Lou: "Guten Morgen", meldete sich eine freundliche, wenn auch müde klingende Männerstimme. "Brandon Perry hier, von der Polizei." Es trat eine kurze Pause ein, in der lediglich leise Stimmen im Hintergrund zu hören waren. Vermutlich andere Polizeimitglieder, die sich über irgendetwas unterhielten und schließlich lachten. Die Worte "Bett", "Schlafen" und "Gähnen" waren eindeutig zu vernehmen. "Ich rufe an, weil Cordes die Aussagen aufnehmen will", fuhr Brandon fort. "Heute um elf bei der Poli..." Er brach ab und schien zu gähnen. "Polizeistation. Sei am beste pünktlich. Oh - bevor ich es vergesse, hast du eine Idee, wie ich den Courtenay erreiche? Sein AC-Phone scheint aus zu sein."
Ein Anruf von der Polizei. Das war tatsächlich unerwartet, wenn auch nicht unlogisch. "Dir auch einen guten Morgen, Brandon", erwiderte Lou den Gruß, allerdings etwas verzögert. Der Polizei-Rekrut hatte sie definitiv auf dem falschen Fuß erwischt. "Um elf bei euch auf der Wache. Das krieg ich hin", bestätigte sie ihm, ehe sie kurz über seine letzte Frage nachdachte. Anhand der Uhrzeit vermutete das Mädchen, dass Ethan wohl noch im Pokemon-Center war. "Probier es im Pokemon-Center", schlug Lou also vor. "Ich glaube nämlich nicht, dass Ethan schon nach Hause gegangen ist."
[align=left]Als Jakob das letzte Buch auf den Schrank gestellt hatte, drehte er sich zu Pachira um. Diese hüpfte auf dem Bett herum, warscheinlich aus Trotz. Jakob ging auf sie zu und tatsächlich stellte sie das Hüpfen ein. Dann griff sie nach Jakobs Arm und kletterte auf seine Schulter. Das war wenigstens etwas besser, aber noch nicht optimal. Jakob verfluchte sich gerade, die Professorin überredet zu haben, ihm ein junges Pokémon zu geben. Pachira war offensichtlich voller Energie und wollte die Welt entdecken. Er musste dann doch seufzen, nahm sie wieder von seiner Schulter herunter und setzte sie wieder auf sein Bett. "Du musst dich noch ein wenig gedulden. Ich ziehe mich eben an, dann können wir ein wenig nach draußen gehen. Willst du solange in deinem Ball bleiben?" Pachira verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich von Jakob weg. Großartig, ein Pokémon, das seinen Ball nicht mochte. Der Tag wurde immer besser. [/align]
'Lou: "Glaubst du wirklich, dass der Courtenay die ganze Nacht da war?", hakte Brandon hörbar irritiert nach, schien es sich dann aber anders zu überlegen und die Information schlicht hinzunehmen. "Ich versuche mein Glück, danke." Er gähnte und schien es dieses Mal nicht überspielen zu können. "Bis später."
Lou hatte Brandon eigentlich erwidern wollen, dass sie sich sicher war, dass Ethan noch dort war, aber dann überlegte es sich der Rekrut anders und legte schließlich auf. Das Mädchen hob die Schultern. Vermutlich wollte Brandon einfach nur schnell fertig werden, um schnell Feierabend zu bekommen. Lou wandte sich ab und an der Tür wartete ein sichtbar aufgeregter Caleb. "Okay, ja... Diesmal wirklich", versicherte sie ihm, ehe sie die Tür öffnete und zusammen mit ihrem Sesokitz nach draußen trat.
[align=left]Jakob hatte sich mittlerweile angezogen, aber Pachira sah immer noch beleidigt aus. Jakob seufzte und trat wieder auf sie zu. "OK, da du noch nie hier warst, bekommst du eine kleine Führung durch die Wohnung und dann gibt es Frühstück, klingt das gut?" Er hatte kaum ausgesprochen, da saß Pachira wieder auf seiner Schulter. Jakob holte dann den Beutel Pokémon-Futter aus seinem Versteck und begann, Pachira das Haus zu zeigen, das Schlafzimmer seiner Eltern ließ er dabei aber aus. Pachira wollte ein paar mal von seiner Schulter hüpfen, warscheinlich um die Räume auf eigene Faust zu erkunden, aber Jakob hielt sie auf seiner Schulter zurück. Pachira war zwar nicht sehr begeistert, aber immerhin wirkte sie nicht mehr beleidigt, sondern sah sich genau um. Die Führung beendete er in der Küche, in der er dann Pachira auf den Boden absetzte. Er holte einen Teller aus einem der Schränke, auf dem er das Futter verteilte und dann Pachira hinstellte. Normalerweise fütterte er Siggi außerhalb der Wohnung, um Aufmerksamkeit zu vermeiden, aber für Pachira machte er gerade eine Ausnahme. Und da er sowieso eine Ausnahme machte, befreite er auch Siggi aus seinem Ball. Wenn er schon Pachira hier fütterte, konnte er Siggi gleich mitfüttern. [/align]
Ethan: Es klopfte erneut an der Tür. Irgendwie hatte Ethan das Gefühl, als ob er trotz der Uhrzeit keine Ruhe finden würde. "Ja." "Entschuldigen Sie, ich habe einen Anruf für Sie", sagte die Krankenschwester, die das Zimmer betreten hatte. Einen Moment lang sah Ethan das Telefon an, das sie ihm hinhielt. Vermutlich handelte es sich um seine Eltern, die herausgefunden hatten, wo er sich befand. Mit einem Seufzen nahm er das Gerät entgegen. "Courtenay." "Hallo, hier ist Brandon Perry von der Polizei", meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung und Ethan musste zugeben, dass er durchaus erleichtert darüber war, dass es sich nicht um seine Eltern handelte. "Was gibt es?", hakte Ethan nach. "Der Captain will um 11 die Aussagen aufnehmen und über die gestrigen Ereignisse reden", antwortete der Polizerekrut und gähnte. "In der Polizeistation." "In Ordnung", erwiderte Ethan knapp und legte auf. Er hatte nicht den Eindruck, als ob der Rekrut sonderlich wach gewesen war und alles Wichtige hatte er gesagt. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es wenig Sinn ergab, zuerst zu dem Anwesen zurückzukehren, dafür fehlte die Zeit. Wortlos gab er der Krankenschwester das Telefon. Seine Eltern würden wohl etwas länger warten müssen. "Sie haben nicht zufällig irgendetwas hier, das nicht blutverschmiert ist?", wandte er sich dann an die Frau. "Ich... kann nachsehen."
- - - Zeitsprung, denn ich kann es. SL-Power! Divine Intervention! - - -
Pünktlich rief Ethan schließlich den schlafenden Bonaparte in den Pokéball zurück. Dort würde er sich erholen können. Unzufrieden zupfte Ethan an der doch eher provisorischen, qualitativ alles andere als hochwertigen Kleidung, die nicht sonderlich gut saß. Allerdings war es vermutlich besser, als blutverschmiert durch halb Inito zu laufen. Auch die Dusche des Poémon-Centers war gewöhnungsbedürftig gewesen, aber so unelegant sie auch gewesen war, so hatte sie zumindest ihren Hauptzweck erfüllt. Mit wenig Motivation und dem Hintergedanken an das Gespräch mit seinen Eltern näherte er sich der Polizeistation. Es war erst Viertel vor elf, aber er hatte nicht sonderlich gut abschätzen können, wie lang der Weg vom Pokémon-Center aus wirklich war. Vor der Polizeistation blieb er stehen und entschied sich dazu, noch eine Weile außerhalb zu warten, um sich nicht mit dem mental schlafenden Rekruten auseinandersetzen zu müssen.
[align=left]Jakob war unterwegs zur Polizeistation. Pachira wollte nicht in ihren Ball zurück und er fand es unfair, Siggi auch zurückzurufen. Das Panflam saß wieder auf seiner Schulter, Siggi schlenderte neben ihm her. Sein Zurrokex genoss im Moment die Freiheit, ein wenig herumzulaufen und Jakob konnte es ihm nicht verdenken. Er sperrte Siggi für seinen Geschmack viel zu lange in seinem Pokéball ein . Auf dem Weg zur Polizeistation nahm Jakob tatsächlich ein paar Umwege. Noch hatte er Zeit, und auch wenn der Morgen anstrengend gewesen war, genoss er die Zeit, die er mit seinem Team verbrachte. [/align]
Caleb hatte sich zumindest ein wenig beruhigt, nachdem sie eine Runde laufen gewesen waren. Auch Lou fühlte sich besser und nutzte die restliche Zeit, um einmal mehr die Bücher ihrer Großmutter durchzusehen. Oder zumindest damit zu beginnen. Sie hoffte, dass diese ein Pokemon-Lexikon besaß, damit sie ein paar Informationen zu Sesokitz einholen konnte. Im Zweifelsfall würde sie sich schlau machen, ob es in Inito eine Bibliothek gab oder aber schlicht in dasPokemoncenter gehen. Gegen halb elf packte Lou ein paar Kleinigkeiten zusammen und machte sich zusammen mit Caleb letztlich auf den Weg zur Polizeistation. Ein paar Mal musste sie ihn zur Ordnung rufen, aber insgesamt gehorchte Caleb. Gegen viertel vor elf, vielleicht war es auch schon zehn vor, erreichten sie die Polizeistation. Unentschlossen stand sie davor und überlegte, ob sie wirklich schon reingehen wollte, immerhin war sie doch recht früh dran. Lou ließ den Blick ziellos schweifen, denn wirklich viel zu sehen gab es nicht. Häuser, ein paar Leute, die unterwegs waren und ansonsten die generelle Idylle, die Inito wirklich gut verkörperte. Das Mädchen stockte allerdings, als ihr auffiel, dass Ethan ebenfalls anwesend war. "Guten Morgen, Ethan!", begrüßte sie ihn und trat anschließend dichter. "Ich hätte dich fast nicht erkannt. Deine Aufmachung ist so komplett anders als die von gestern." Sie erlaubte es sich, ihn kurz zu mustern und stellte fest, dass Ethan noch immer absolut erschöpft aussah. "Wie geht es dir und Bonaparte?", erkundigte sie sich letztlich.
Holly:
Holly erledigte ihre Arbeit so schnell sie konnte und sprang anschließend kurz unter die Dusche, um den Schweiß und den Schmutz loszuwerden. Es folgte ein eiliges Frühstück, bevor sie letztlich nach ihrer Tasche griff und diese ein bisschen besser bestückte als am Vortag. Wer konnte schon sagen wie lange dieser Tag werden würde? "Komm! Auf geht's, Lola!", meinte Holly zu ihrem Snubbull, welches wenig begeistert war, dass sie die Farm verließen. Schon wieder. Außerdem hatte sie gestern fast den ganzen Tag in ihrem Ball verbracht, was Lola auch nicht wirklich gefiel. "Hey, alles okay. Erstmal gehen wir nur spazieren. Quasi spazieren. Und dann gucken wir mal", versuchte sie ihr Pokemon aufzuheitern, wenn auch mit eher mäßigem Erfolg. Den Weg zur Polizeistation meisterte Lola tatsächlich ganz gut, sodass Holly entschied, dass sie sie später belohnen würde. Jetzt allerdings mussten sie sich sputen. Es war bereits zehn vor elf und sie hatten noch ungefähr zwei Querstraßen vor sich. Sie hatte jedenfalls nicht vor, zu spät zu kommen, vor allem nicht, weil Brandon sie sogar extra gewarnt hatte.
Louthan: Ethan sah Lou, bevor diese ihn bemerkte. Halb hoffte er darauf, dass das so bleiben würde und dass sie schlicht in der Polizeistation verschwand. Selbstverständlich hatte er dieses Glück nicht. "Guten Morgen", erwiderte er und warf einen missmutigen Blick zu seiner Kleidung. "Das ist das einzige, was das Pokémon-Center anzubieten hatte." Er hob die Schultern. "Ich war noch dort, als man mich angerufen hat, ich hatte keine Zeit, um zwischendurch zum Anwesen zu gehen." Ein Grund mehr, die Aussage schnell hinter sich zu bringen, denn diese Kleidung war furchtbar. Ethan hoffte, dass ihn nicht allzu viele Leute darin sahen - oder ihn dank der Kleidung schlicht nicht erkannten. Auf Lous Frage hin hob er kurz Bonapartes Luxusball. "Ich durfte Bonaparte mitnehmen", antwortete er dann. "Aber er muss sich selbstverständlich schonen."
"Das sind super Neuigkeiten. Das freut mich echt für dich", erwiderte Lou dem jungen Mann. Nachdem sie das Plinfa gestern gesehen hatte, hätte sie geschätzt, dass sein Aufenthalt im Pokemon-Center länger andauern würde. "Ein Glück, dass die im Center vorbereitet sind. Die Klamotten sind halt gewöhnlich, aber sie erfüllen ihren Zweck, oder?", meinte das Mädchen und winkte kurz ab. Stattdessen deutete sie zu der nächsten Straßenecke, wo Holly gerade auf den Weg zur Polizei-Station einbog. "Da ist Holly", informierte sie Ethan und winkte der jungen Farmerin im Anschluss. Allerdings verzichtete sie darauf, ihr eine Begrüßung zuzurufen.
Holly erwiderte den Gruß und trat dann auf die beiden zu. "Guten Morgen", wünschte sie Lou und Ethan, als sie angekommen war. "Ich sehe, ihr sollt auch um elf hier sein, ne? Dann fehlt ja quasi nur Jakob." "Wenn du recht hast, dann wird er wohl gleich auftauchen", erwiderte Lou und hob kurz die Schultern. "Wahrscheinlich", stimmte Holly zu und wandte sich dann an Ethan. "Wie geht's so? Was macht das Plinfa?" Natürlich hatte es gestern Entwarnung gegeben, aber dennoch wollte die junge Frau wissen, was genau der aktuelle Stand der Dinge war. Gerade nach so einem Tag, wie es gestern einer gewesen war.
[align=left]Jakob war mittlerweile der Polizeistation nähergekommen. In der Zwischenzeit hatte er überlegt, im Pokémon-Center vorbeizuschauen. Er wollte wissen, wie es Bonaparte ging. Aber da er Ethan warscheinlich sowieso auf der Wache treffen würde, konnte er ihn dort fragen. Und wenn der reiche Junge dort nicht war, konnte er sich auch zusammenreimen, was das bedeutete. Er bog schließlich mit seinen beiden Pokémon auf die Straße zur Polizeistation ab. Schon von größerer Entfernung sah er das kleine Grüppchen aus den anderen Freiwilligen und auch Louisa war da. "Guten Morgen alle zusammen! Wir sollten schon reingehen, meine Quellen sagen, Captain Cordes ist unausstehlich, wenn sie übermüdet ist und wir sollten sie nicht warten lassen." [/align]
Lollithan: Ethan war sich nicht sicher, ob er Lou zustimmen konnte, was die Kleidung betraf. In seinen Augen bestand der einzige Zweck, den sie erfüllte, darin, dass sie nicht blutverschmiert war. Bevor er allerdings zu einer Antwort kam, gesellte sich die Farmerin mit ihrem Snubbull zu ihnen. "Guten Morgen", erwiderte Ethan mit einem kurzen Nicken, auch wenn er nicht wusste, was an diesem Morgen eigentlich gut war. "Bonaparte ruht sich aus, ich konnte ihn mitnehmen." Er hob die Schultern und unterdrückte ein Gähnen und fügte der Höflichkeit halber hinzu: "Danke der Nachfrage."
+ Jakob: Kurze Zeit später tauchte schließlich auch der Idiot in Begleitung seiner Pokémon auf. Das Zurrokex schien noch immer leicht zu humpeln, aber diese Verletzung war in Ethans Augen und vor allem im Vergleich zu Bonaparte kaum der Rede wert. Ethan verzichtete derweil auf eine Begrüßung für den Idioten, der es offenbar nicht einmal der Höflichkeit halber für nötig gehalten hatte, nach Bonaparte zu fragen, obwohl er genau wissen musste, dass es ohne Bonaparte genauso gut sein Zurrokex hätte treffen können. "Dann gehen wir rein", entschied Ethan und wartete nicht auf die Zustimmung der anderen, sondern betrat die Polizeistation. Immerhin folgten ihm die anderen. "Morgen", begrüßte sie Brandon, der sichtlich übermüdet hinter der Theke stand und erst einmal herzhaft gähnte. "Cordes müsste gleich kommen, ihr könnt hier warten." "Wo ist sie?", hakte Ethan nach. "Sie ist mit Sicherheit pünktlich um elf hier", antwortete Brandon und gähnte erneut. "Sie hat Überstunden für heute Morgen genommen." Er hob die Schultern und trank einen Schluck Kaffee. "Captain müsste man sein..."
[align=left]Jakob nickte Brandon zu. Heute hatte er anscheinend Thekendienst. Im Nachhinein hätte Jakob es auch erwarten können, immerhin hatte Brandon ihn angerufen. "Guten Morgen Brandon. Danke für die Warnung", begrüßte er den Polizeirekruten. Pachira hüpfte neugierig von Jakobs Schulter auf die Theke und schaute sich neugierig um. "Das ist übrigens der Grund für das Poltern heute morgen." Er streckte sich kurz und drehte sich dann zu den anderen. Wenn Brandon etwas dagegen hatte, dass sich Pachira ein wenig umsah, würde er es ihm ja mitteilen. "Ach übrigens, Ethan. Ich hab noch gar nicht gefragt, wie es Bonaparte geht. Geht es ihm wieder besser?" [/align]
"Vielleicht irgendwann mal", witzelte Holly, als Brandon betonte, dass der Captain gerade einen entscheidenen Vorteil hatte. "Im Moment siehst du eher danach aus, als ob du einen sehr starken Kaffee vertragen könntest. Ich hoffe, du darfst heute zeitig Feierabend machen?" Alles andere wäre ein wenig ungerecht, immerhin hatte Brandon eine Nachtschicht schieben müssen, obwohl er eigentlich freigehabt hätte.
Lou: Lou erwiderte Brandons Begrüßung und warf dann einen Blick auf die Uhr. Captain Cordes hatte noch ein paar Minuten, sodass sich tatsächlich niemand beschweren konnte. Außer eventuell Brandon, denn der arme Kerl sah in etwa so aus, wie sie sich fühlte. Oder zumindest ihr Gesicht. Lou war ganz glücklich, dass sie niemand weiter auf das Veilchen angesprochen hatte, denn so fiel es ihr leichter, es zu ignorieren.