Jakob: In dem Umschlag befand sich eine kurze Notiz mit dem Hinweis, dass das letzte Telefonat aus gutem Grund nicht in Vergessenheit geraten sollte. Die unterschwellige Drohung war nahezu greifbar. Abgesehen von der Notiz befande sich ein kleiner, aber vermutlich annehmbarer Betrag an Geld, der genau das zu sein schien, was angekündigt worden war: eine Anzahlung, nicht mehr und nicht weniger.
[align=left]Jakob verschloss wieder den Umschlag und steckte ihn gut weg. Das Telefonat würde er definitiv nicht vergessen und so war es auch sehr eindeutig, dass der Umschlag für ihn bestimmt war. Jakob war auch bewusst, dass er sich spätestens dann melden sollte, wenn Captain Cordes eine Aussage bezüglich Litora hatte. Mit einem doch etwas mulmigen Gefühl verließ er das LAgerhaus. Antonio hatte ihn dort reingeritten. Und wenn er dort jemals wieder herauskam, würde er mit Sicherheit... Jakob unterbrach den Gedanken. Er empfand es als passender, einfach nicht mehr mit Antonio zu verkehren und aus. Jakob trat auf die Straße, die frische Luft tat ihm tatsächlich ziemlich gut, also entschloss er sich, zur Promenade zu gehen und dort ein wenig spazieren zu gehen. [/align]
Ethan: Wenig begeistert, aber zumindest in seiner eigenen Kleidung erschien Ethan zwei Stunden später am Kampfplatz im Garten. Selbstverständlich war der Kampflehrer bereits dort. "Mr. Courtenay", begrüßte er ihn. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hier soll", bemerkte Ethan ohne eine Begrüßung. "Sie sind für das Kampftraining hier, was sonst?", erwiderte der Lehrer, trat zu ihm und hielt ihm einen Luxusball hin, den Ethan lediglich skeptisch ansah. "Ihr Vater hat dafür gesorgt, dass es einen Ersatz während des Kampftrainings gibt." Ethan nahm den Pokéball doch eher unzufrieden entgegen. Als er ihn öffnete, erschien ein Serpifeu. Ethan hatte jetzt schon keine Lust mehr auf das Kampftraining und wenn sein Vater der Meinung war, Bonaparte durch irgendein anderes Pokémon ersetzen zu können, würde das nicht funktionieren. "Dieses Pokémon ist deutlich flinker als ein Plinfa", informierte ihn der Lehrer überflüssigerweise und griff nach seinem eigenen Pokéball. "Beginnen wir." Ethan sah keine andere Wahl, als einzuwilligen und das Kampftraining zu absolvieren, aber ohne Bonaparte sah er wenig Sinn dahinter. Nach dem letzten Übungskampf rief er das Serpifeu zurück und gab dem Kampflehrer den Luxusball. "Ihr Vater hat gesagt..." "Sie können das Pokémon zur nächsten Übungsstunde mitbringen", unterbrach Ethan den Mann. "Ich habe keine Verwendung dafür." Er würde Bonaparte nicht einfach ersetzen lassen! "Auf Wiedersehen."
Lou: Da jetzt zwei Stunden um sind, dürfte sie bei Gelegenheit mal bei der Professorin auftauchen.
Jakob: Informationen zu Panflam im Pokémon-Center enthalten die Attacken, die es lernt, sowie generelle Infos à la eher flink und wenig defensiv. Der Gute kann dann jetzt bei Gelegenheit mit seinem Training beginnen, damit der SL entscheiden kann, wie effektiv es ist ;D
Da sich die Informationen, die sie im Pokemon-Center finden konnte, mittlerweile erschöpft hatten, entschied sich Lou dazu, der Professorin einen Besuch abzustatten. Vor allem da sie nicht wusste, wann sie wieder die Gelegenheit haben würde, immerhin würden sie und die anderen in absehbarer Zeit nach Litora City aufbrechen. Zuvor allerdings machte sie einen kleinen Abstecher zum örtlichen Bäcker und kaufte etwas Kuchen, damit sie nicht mit leeren Händen bei der Professorin aufschlug. Lou war sich ziemlich sicher, dass ihre Großmutter Wert darauf gelegt hätte und selbst wenn nicht, konnte es nicht verkehrt sein. Jeder mochte Kuchen. Auf dem Weg zum Labor trottete Caleb neben ihr her und das Mädchen erzählte ihm, was sie aus dem Lexikon erfahren hatte und dass sie tatsächlich gerne das eine oder andere ausprobieren wollte. Das Sesokitz quittierte diese Aussage, in dem aufgeregt umhersprang und vermutlich am liebsten sofort losgelegt hätte. Lou lachte leicht, mahnte Caleb aber, sich zu benehmen. Am Labor angekommen, betätigte sie letztlich die Klingel. Es blieb nur zu hoffen, dass sie nicht ungelegen kam.
[align=left]Jakob musste feststellen, dass sowohl Pachira als auch Siggi keine defensiven Pokémon waren. Seine Taktik musste also weiterhin bleiben, den Gegner mit Angriffen in die Ecke zu treiben. Und Jakob hatte recht gehabt, als nächstes würde Pachira Glut erlernen, wenn sie diese Attacke nicht schon kannte, allerdings bezweifelte Jakob das. Er machte sich also auf den Weg zu seinem üblichen Trainingsplatz, der ein kurzes Stück außerhalb von Inito lag. Dort angekommen schaute sich Pachira um. Jakob beschloss, Siggi in seinem Ball zu lassen. Er hatte heute morgen noch gehumpelt, er war warscheinlich nicht in der Lage, zu trainieren. Er fing an, mit Pachira zur Aufwärmung etwas zu joggen und Pachira genoss die körperliche Tätigkeit. Jakob schlussfolgerte, dass sie definitiv kein Pokémon war, dass oft im Ball sein wollte. Als zweites ließ er sie probehalber ihre Kratzer-Attacke auf einen Baumstamm anwenden. Das sah zwar passabel aus, aber ihr fehlte noch die Durchschlagskraft. Danach probierte er es. "Pachira, kannst du versuchen, Glut einzusetzen?" Pachira schaute Jakob darauf hin irritiert an. [/align]
Lou: Als im Labor klingelte, war Eukalypt gerade mit einem wohlverdienten, kurzen Mittagspäuschen beschäftigt, sodass selbstverständlich Avery zu der Tür eilen musste, um sie zu öffnen. Die Assistentin war das allerdings gewohnt und die junge Frau, die vor der Tür stand, war zumindest keine Fremde. "Guten Tag", begrüßte Avery die Besucherin mit einem Lächeln. "Was kann ich für dich tun?"
Jakob: Selbstverständlich hatte das Panflam nicht die leiseste Ahnung, was eigentlich gerade von ihm verlangt wurde.
"Guten Tag", erwiderte Lou ebenfalls lächelnd. "Miss... Perry, richtig? Ich habe letztens kurz mit Professor Eukalypt gesprochen, ob es in Ordnung ist, wenn ich mal vorbeikomme. Da sie mir nichts gesagt hat, war ich mal so frei, etwas spontan zu sein. Ich hoffe, das ist in Ordnung?" Ein Nein wäre zwar schade, aber kein Weltuntergang, Lou würde gegebenenfalls auch an einem anderen Tag wiederkommen, aber nachdem sie ohnehin im Ort unterwegs gewesen war, hatte es sich einfach angeboten. Wenn das Mädchen ehrlich zu sich war, dann war sie recht neugierig, was die Professorin betraf. Einerseits natürlich, weil sie eine bekannte Expertin war, aber andererseits auch, weil ihre Großmutter sie offensichtlich gemocht hatte.
[align=left]Pachira war sehr irritiert, aber Jakob hatte nicht erwartet, dass Pachira auf Anhieb Flammen erzeugen würde. "Naja Pachira. Du bist ein Feuer-Pokémon. Du wirst es bald lernen, Flammen zu erzeugen. Wie die an deinem Hinterteil. Und die erste derartige Attacke nennt sich Glut. Glaubst du, du kannst mal versuchen, ob du das hinbekommst?" Pachira hörte Jakob aufmerksam zu, wirkte aber immer noch so, als würde sie nicht richtig verstehen, wie sie das hinbekommen soll. [/align]
Lou: "Richtig", bestätigte die Assistentin ihren Nachnamen, schüttelte dann allerdings den Kopf. "Ich bevorzuge allerdings Avery, ich bin höchstens ein paar Jahre älter als du." Sie lächelte und trat zur Seite, um die junge Frau eintreten zu lassen. "Es passt übrigens recht gut, die Professorin ist gerade mit ihrer Mittagspause beschäftigt", fügte sie hinzu. "Ich bringe dich zu ihr."
Jakob: Auch wenn das Panflam jetzt wusste, worum es überhaupt ging, bedeutete das noch lange nicht, dass es wusste, wie genau es überhaupt Feuer erzeugen konnte, denn die Flamme an seinem Hinterteil entstand schließlich von selbst.
(SL-Tipp weil ich nett bin und leckeres Essen hatte: Es könnte helfen, wenn man sich erstmal mit Basics befasst und das Vieh überhaupt mal mit dem trainiert, was es schon kann ;D )
"Ist es in Ordnung, wenn ich Caleb draußen lasse?", erkundigte sich das Mädchen, während es eintrat. "Ich habe übrigens eine Kleinigkeit mitgebracht. Immerhin tauche ich ja unangemeldet auf." Lou hob kurz den eingewickelten Kuchen an, damit Avery sah, was sie meinte. "Wir hatten gestern übrigens das Glück, deinen Bruder kennenzulernen", erzählte sie unterdessen weiter. "Daher wusste ich auch den Namen." Lou hob kurz die Schultern. Allerdings war es tatsächlich Glück gewesen, dass sie Brandon getroffen hatten. Der Polizei-Rekrut hatte ihnen nämlich mächtig aus der Klemme geholfen.
[align=left]Da das mit dem Attacken lernen nicht so klappte, beließ es Jakob bei der Erklärung, was Pachira irgendwann können würde. Im Moment allerdings sollte er sich auf das konzentreiren, was Pachira bereits konnte. Und zusätzlich an ihrer Geschwindigkeit zu arbeiten, empfand Jakob als eine gute Idee. "Gut, machen wir erst etwas anderes." Jakob zeigte auf drei verschiedene Bäume. "Ich möchte, dass du von Baum zu Baum huschst und jeden mit einem Kratzer anhaust, und das so schnell wie möglich." Pachira nickte und wirkte wieder selbstsicherer. Das war jetzt etwas, was sie konnte. [/align]
Lou: "Hm?" Avery wirkte im ersten Moment ein wenig irritiert, schien dann allerdings zu begreifen, dass mit 'Caleb' das Sesokitz gemeint war. "Oh, mach dir keine Sorgen, bei der Menge an Pokémon, die ohnehin durch das Labor läuft, macht eines auch keinen Unterschied", antwortete sie mit einem Lächeln. "Die Professorin wird den Kuchen mit Sicherheit gut finden." Während sie sich mit der Besucherin im Schlepptau auf den Weg durch die Korridore des Labors machte, nickte die Assistentin. "Ja, ich habe schon gehört, dass es Probleme gab - und eine Nachtschicht für den armen Brandon", erwiderte sie. "Eine Lagerhalle mit einem Tunnel... und die Sache mit dem Plinfa. Das tut mir wirklich leid, so etwas muss schrecklich sein."
Jakob: Das Panflam hüpfte von Baum zu Baum - flink, aber nicht unbedingt schnell. Und schon gar nicht beeindruckend schnell. Aber es war schließlich ein junges Pokémon, das gerade erst mit seinem Training begann. Allerdings waren die Kratzspuren am ersten Baum deutlich tiefer als am letzten, was vermutlich an der Kombination aus Geschwindigkeit, Konzentration und Genauigkeit lag.
"Hätte ja sein können, dass die sich von einem fremden Pokemon gestört fühlen. Da dachte, dass ich sicherheitshalber frage", meinte Lou, während sie Avery weiter durch das Labor folgte. Zwar ging das Mädchen davon aus, dass die Pokemon der Professorin besser erzogen waren, aber Lou wollte dennoch kein Risiko eingehen. Immerhin wollte sie es sich nicht mir der Professorin verscherzen. "Ich hab Brandon vorhin gesehen. Ich befürchte, dass nur der Kaffee ihn wach hält", erzählte Lou, wurde aber ernst, als die Assistentin den Vorfall ansprach. Sie dachte an Ethan und wie fertig er ausgesehen hatte und auch an Bonaparte, der sich mehr als nur etwas erholen musste. "Ja... Ethan war die ganze Nacht im Pokemon-Center", berichtete das Mädchen. "Allerdings durfte er Bonaparte, also das Plinfa, heute Morgen schon mitnehmen."
[align=left]Jakob fiel auf, dass in Zukunft eine Stoppuhr für derartige Geschwindigkeitsübungen sehr praktisch wäre. Er wollte sich bei Gelegenheit eine zulegen. Er betrachtete dennoch die Bäume und schaute dann Pachira an. Er hatte eine andere Methode, um ihre Leistung zu verbessern. "Na, das kriegst du noch besser hin. Die Kratzspuren sollen an allen Bäumen gleich tief sein. Du kannst auch in einem Kampf nicht nachlassen, dafür muss dein Kratzer sitzen! Und wenn du das gut hinkriegst, bekommst du eine Belohnung." Pachira ließ sich das nicht zweimal sagen und stürzte erneut los. Sie würde Jakob zeigen, dass sie eine Belohnung verdient hatte. [/align]
Lou: "Nein, nein, keine Sorge. Die Pokémon der Professorin haben die eine oder ander Eigenart, aber sie sind eigentlich recht umgänglich", antwortete Avery mit einem Schulterzucken. "Ich hoffe, Brandon trinkt nicht zu viel Kaffee, der Gute kann sonst wieder tagelang nicht richtig schlafen." Die Assistentin warf ihrer Begleiterin einen kurzen Blick zu. "Aber das weißt du natürlich nicht und schon gar nicht von mir." Sie kicherte kurz, aber das Amüsement verschwand rasch, als das Thema zu dem Plinfa zurückkehrte. "Immerhin hat es das Kleine überlebt", merkte sie an und seufzte. "Aber eine Auseinandersetzung mit einem Sengo ist wohl immer gefährlich." Avery blieb stehen und nickte zu der Tür, die sich unmittelbar neben ihr befand. "Wir sind da."
Jakob: Das Panflam gab sich sichtlich Mühe. Dieses Mal waren die Kratzspuren zwar recht gleichmäßig, aber dafür hatte sich die Geschwindigkeit insgesamt deutlich verringert. Die Kombination aus Geschwindigkeit und Treffgenauigkeit schien durchaus eine Herausforderung zu sein, aber das Panflam wirkte hochmotiviert.