"Okay... Jetzt bin ich raus", gab Lou direkt zu, nachdem die Professorin geendet hatte. "Also nicht komplett, galub ich jedenfalls..." Sie hob abermals die Schultern. Da kam einiges an Arbeit auf sie zu. Das Ausmaß wurde immer größer, je länger das Gespräch dauerte. "Bei diesen Attacken müsste ich mich erstmal informieren, was genau sie eigentlich machen. Von den ersten beiden hab ich zumindest schon gehört, aber Komprimator... Keine Ahnung. Irgendwie fühl ich mich dumm... Ich meine mal... Wie viel ist an mir vorbei gegangen, ohne dass ich es gemerkt habe?", meinte das Mädchen selbstkritisch. Einiges wusste sie durchaus, aber gerade in diesem Moment erschien es ihr ziemlich wenig zu sein. "Trotzdem Danke für die Hinweise. Die kann ich wirklich gebrauchen."
Lou: "Entschuldige, ich wollte dich damit nicht überfordern", lenkte Eukalypt eilig ein. "Wenn es um Pokémon geht, schweife ich gerne ein wenig ab." Sie lächelte. "Komprimator ist eine recht seltene Attacke, mach dir deshalb keine Sorgen. Die Frage ist eher, ob ein Sesokitz diese Attacken überhaupt erlernen kann - und was Komprimator angeht, lautet die Antwort definitiv Nein." Eukalypt aß eine weitere Gabel Kuchen und schien das Gebäck sichtlich zu genießen. "Agilität..." Sie winkte ab. "Aber Doppelteam ist recht nützlich und fast jedes Pokémon kann diese Attacke erlernen, wenn man es richtig anstellt."
"Schon okay", meinte Lou und winkte ab. "Ist ja nicht Ihr Fehler. Im Grunde hätte ich damit rechnen können." Das Mädchen grinste nun ihrerseits. Tatsächlich fand sie das wirklich nicht weiter schlimm, denn im Grunde zeigte das nur, wie sehr die Professorin ihre Arbeit mochte. "Außerdem ist es ja interessant", fügte sie an, während sie sich ebenfalls ihrem Kuchen widmete. Lou kam nur deshalb nicht mit, weil ihr das nötige Wissen fehlte und das war in der Tat ihr Fehler und nicht der von Professor Eukalypt. "Und wie muss man es anstellen?", erkundigte sie sich. Lou wusste, dass es Attacken gab, die man einem Pokemon explizit beibringen musste, wenn man wollte, dass es diese beherrschte. Sogar ziemlich viele, zumindest wenn sie nach dem ging, was sie im Lehrgang für die Trainerlizenz erfahren hatte.
Lou: Eukalypt wirkte darüber amüsiert, dass Lou versuchte, ihr einzureden, dass es nicht ihr Fehler gewesen war. In Anbetracht der Tatsache, dass die Professorin sich häufig in Gesprächen über Pokémon verlor, war das allerdings wohl eher Wunschdenken. "Doppelteam ist eine nicht sonderlich anspruchsvolle Attacke, wenn es darum geht, sie zu erlernen", antwortete Eukalypt dann und musterte kurz das Sesokitz. "Im Prinzip geht es dabei lediglich um schnelle Bewegungen - aber noch einfacher wird es, wenn man ein anderes Pokémon hat, dass die Attacke vorführt." Sie aß das letzte Stück ihres Kuchens. "Ich denke, es ist definitiv realistisch, dass Caleb die Attacke zügig lernen kann."
Lou folgte dem Blick der Professorin zu Caleb. Das Sesokitz blickte zwischen den beiden Frauen hin und her und wirkte dabei ein wenig aufgeregt. Caleb hatte nicht ganz verstanden, worüber sie gesprochen hatten, aber jetzt ging es ganz eindeutig um ihn und das konnte potentiell spannend werden. "Das sind gute Nachrichten", musste Lou einräumen, ehe sie Caleb nochmal streichelte. "Das klingt nach einem ersten Ziel, meinst du nicht?" Das Mädchen grinste, während ihr Pokemon sich erhob und aufgeregt zu tänzeln begann. Wenn es nach ihm ging, konnten sie gerne direkt loslegen!
Lou: Sichtlich amüsiert betrachtete Eukalypt das Sesokitz, dann richtete sich der Blick der Professorin auf die nunmehr leeren Kuchenteller und zuletzt auf die Uhr, die an der Wand hing. "Da ich nicht davon ausgehe, dass du ein Pokémon besitzt, das Caleb Doppelteam vorführen kann", merkte Eukalypt an und stand anschließend auf, "können wir die verbliebene Zeit meiner Mittagspause auch sinnvoll nutzen." Mit einem belustigten Nicken in Richtung Caleb fügte sie hinzu: "Ich weiß jedenfalls, wer eindeutig dafür ist."
"Er ist ganz eindeutig dafür", stimmte Lou zu und trank noch ihre Tasse aus, ehe sie erhob. "Und vielen, vielen Dank." Mit etwas Derartigem hatte das Mädchen nicht gerechnet, als sie hergekommen war, aber mittlerweile verstand sie besser, was ihre Großmutter über die Professorin geschrieben hatte. "Caleb ist mein einziges Pokemon", erzählte sie anschließend. Es gab also nicht einmal ein theoretisches Pokemon, von dem sich Caleb irgendetwas hätte abgucken können. Allerdings hatte sich das Mädchen nie daran gestört. Calebs Gesellschaft hatte ihr ausgereicht. Potentiell würde sie in naher Zukunft über ein zweites Pokemon nachdenken müssen, aber vorerst stand das Training im Vordergrund.
Lou: "Bitte, bitte", erwiderte Eukalypt hörbar unbekümmert und tätschelte anschließend Ucas Schere. "Schickst du bitte Coulomb in den Garten?" Uca erhob sich, ließ zustimmend ihre Scheren zuschnappen und machte sich seitwärts auf den Weg, um das Blitza zu holen. Eukalypt wandte sich derweil wieder Lou zu und nickte in Richtung Tür. "Wir warten im Garten", schlug sie dann vor. "Und ich bin mir sehr sicher, dass Caleb frische Luft einem Arbeitszimmer vorzieht." Mit einem amüsierten Zwinkern verließ sie ihr Arbeitszimmer und schlug den Weg in Richtung Garten ein.
"Definitiv. Je grüner die Umgebung ist, desto besser findet Caleb sie", pflichtete sie Professor Eukalypt bei, während sie sich auf den Weg nach draußen machten. "Sie hätten ihn erleben müssen, als wir die ersten Tage hier waren. Er war kaum ins Haus zu bekommen." Vor allem hatte er Lou mit seiner Art aufgeheitert, als sie noch um ihre Großmutter getrauert hatte. Dank ihm war es ihr nicht ganz so schwer gefallen, im Haus zu sein und all die Sachen zu sortieren. "Aber ich kann ihn verstehen. Ich find es hier auch besser als in Grital." Zumindest die meiste Zeit. Ein paar Dinge vermisste das Mädchen durchaus, aber insgesamt war Inito für sie doch schöner.
Lou: "Das glaube ich dir gerne, Sesokitz leben schließlich in Wäldern", bestätigte Eukalypt, während sie durch die Korridore gingen. "Aber ja, du hast Recht, Inito ist eindeutig ruhiger als Grital." Die Professorin öffnete die Tür, die in den Garten führte. Dieser war recht weitläufig und beinhaltete neben diversen Bäumen selbstverständlich einen Kampfplatz für Pokémon. Wie hätte es auch anders sein können? Zielstrebig ging Eukalypt auf den Kampfplatz zu und sah anschließend zu Lou, weil das Sesokitz bereits unruhig geworden war. "Er soll sich während des Trainings anstrengen, nicht vorher", wies die Professorin Lou an.
"Was ein ganz großer Pluspunkt ist", meinte Lou auf die Aussage hin, dass es in Inito wesentlich ruhiger war. Außerdem war das kleine Nest bei Weitem nicht so hektisch wie die Großstadt und generell auch einfach sauberer. Vielleicht gab es hier weniger Möglichkeiten, aber das war definitv verkraftbar, wenn es nach Lou ging. Am Kampfplatz angekommen, folgte sie Eukalypts Blick zu Caleb. Dass sein Verhalten nachteilig sein konnte, war ihr so nicht bewusst gewesen. Wenn das Sesokitz unruhig oder aufgeregt war, fing es meist an, umherzulaufen. Sie dachte sich nicht viel dabei, sondern achtete für gewöhnlich darauf, dass ihr Pokemon nicht zu viel Unfug anstellte. "Bleib ruhig, Caleb", wies Lou das Sesokitz an, welches daraufhin zu ihr aufsah. "Hab noch einen Moment Geduld, es geht gleich los. Und dann brauchst du deine Energie." Das Sesokitz musterte Lou kurz, verhielt sich dann aber deutlich ruhiger. Natürlich wäre Caleb am liebsten umhergehüpft. Hier gab es immerhin so viel Platz! Aber wenn es gleich spannend werden würde, dann wollte er das natürlich um nichts in der Welt verpassen!
Lou: Eukalypt musterte das Sesokitz und seine Trainerin einen Moment lang, dann nickte sie kurz, immerhin blieb das Sesokitz stehen - wenn auch sichtlich unruhig. Glücklicherweise musste es nicht allzu lange warten, denn bereits kurze Zeit später trottete ein nicht sonderlich motiviert wirkender Coulomb in den Garten und gähnte ausgiebig, bevor er das Sesokitz, dessen Trainerin und schließlich Eukalypt musterte. "Etwas mehr Motivation, Coulomb", wandte sich Eukalypt an ihr Pokémon, das daraufhin mit einem Geräusch, das verdächtig nach einem resignierenden Seufzen klang, zum Kampfplatz trat, sich streckte und anschließend auf Anweisungen zu warten schien. "Für den Anfang", wandte sich die Professorin halb an Lou, halb an das Sesokitz, "will ich, dass Caleb zusieht. Und zwar aufmerksam." Ihr Blick richtete sich auf Coulomb. "Doppelteam." Mit einer einzigen, kaum sichtbaren Bewegung erzeugte das Blitza mindestens zwei Dutzend Doppelgänger, die gemeinsam mit dem Original über den Kampfplatz eilten.
Lou beobachtete wie Coulomb in den Garten kam und eher unmotiviert wirkte. Allerdings schien sich die Professorin nichts daraus zu machen, was Lou zum Anlass nahm, diesen Fakt einfach hinzunehmen.Auf die Anweisung, die Professor Eukalypt ihr gab, nickte das Mädchen, während ihr Pokemon neugierig und gespannt das Blitza beobachtete. Als Coulomb schließlich Doppelteam einsetzte, kam Lou kaum aus dem Staunen heraus. Sie hatte die Attacke schonmal im Fernsehen gesehen, aber die Ausführung des Blitza war deutlich beeindruckender, was nicht allein daran lag, dass es in diesem Moment echt war und nicht im Fernsehen. Auch Caleb wirkte erstaunt und man sah ihm an, dass er versuchte zu verstehen, was gerade vor sich ging. Irgendwo war immerhin der echte Coulomb, aber wo dieser war, konnten weder er noch seine Trainerin sagen.
Lou: "Prinzipiell basiert die Attacke darauf, dass ein Pokémon dank schneller und vor allem abrupter Bewegungen Doppelgänger erzeugt", erklärte die Professorin. "Diese können dann im ürbigen auch stehen bleiben und müssen nicht in Bewegung bleiben." Coulomb schien das als indirekten Befehl zu verstehen, denn er und seine Doppelgänger stellten ihre Bewegungen ein und blieben stattdessen auf dem Kampfplatz verteilt stehen. "Die Doppelgänger an sich sind täuschend echt, sie haben allerdings keinerlei Konsistenz und können dementsprechend nicht angreifen", fuhr Eukalypt fort. "Werden sie attackiert, lösen sie sich auf." Sie musterte das Sesokitz. "Für den Anfang", fügte sie dann hinzu, "fangen wir damit an, dass Caleb die Doppelgänger angreift. Da sie es ihm nicht allzu leicht machen werden... ist das gleichzeitig Auslastung und Geschicklichkeitstraining."
Lou hörte aufmerksam zu, jedenfalls so gut es ihr gelang. Die ganze Situation war ziemlich fesselnd und das nicht nur für Caleb. Tatsächlich klang das Prinzip von Doppelteam nachvollziehbar, allerdings war sie sich nicht sicher, wie dieses am besten umzusetzen war. Allerdings wurde dank Coulomb gerade sehr deutlich, dass es viele Einsatzmöglichkeiten gab. Natürlich erforderten alle eine gewisse Übung, aber darum ging es ja auch irgendwie. "Also gut, Caleb! Du hast es gehört!", meinte Lou zu ihrem Sesokitz, nachdem die Professorin ihnen eine Anweisung gegeben hatte. "Setz Tackle ein!" Caleb sprang direkt auf das Feld und in Richtung des ersten Doppelgängers. Endlich war er am Zug! Das war furchtbar aufregend, aber es machte schon jetzt unglaublichen Spaß. Lou hingegen beobachtete ihr Pokemon und versuchte dabei einzuschätzen, wie es sich anstellte. Das war allerdings gar nicht so einfach, denn immerhin fehlte ihr eine Art Vergleich. Allerdings war sie zumindest überzeugt davon, dass Caleb sich anstrengen würde und für den Anfang reichte ihr das.