"Ethan war auch sehr vehement, als es darum ging, ob er Bonaparte behalten wird", erzählte Lou. "Er wirkte ziemlich beleidigt. Nicht ganz ungerechtfertigt, muss ich zugeben." Immerhin war es nicht sonderlich nett, wenn man jemandem auf seine Herkunft reduzierte. Vielleicht war Ethan irgendwo ein Snob, aber er war auch sehr nett und nur weil man ersteres erwartete, hieß das nicht, dass zweiteres nicht der Fall war. "Das mit den Eigenarten hatten wir ja beim letzten Mal. Ich glaube Uca war ein sehr gutes Beispiel, oder?", wollte das Mädchen wissen. "Und natürlich erzähl ich nichts. Hoch und heilig versprochen." Lou rang sich ein Grinsen ab und wandte sich dann anschließend der Tür zu, an die sie letztlich anklopfte.
[align=left]Jakob wirkte diesmal mit Pachiras Ergebnis zufriedener, auch wenn ihre Geschwindigkeit nachgelassen hatte. Er wusste, es war nicht sehr exakt, aber er konnte sich auch auf andere Art und Weise behelfen. "Sehr gut Pachira. Die Treffer sehen schon sehr gut aus. Aber du bist langsamer geworden. Wir machen es jetzt so: Ich gebe dir das Startsignal und beginne dann, zu zählen. Ich höre auf, wenn du nach dem letzten Kratzer wieder bei mir bist. Mal schauen, wie schnell du es heute schaffst!" Pachira wirkte sehr motiviert, das Training begann mittlerweile auch mehr auszusehen wie ein Spiel. [/align]
Lou: Nach dem Klopfen herrschte einige Momente lang Stille und statt einer Antwort wurde schließlich die Tür geöffnet. Eukalypt wirkte durchaus überrascht über ihren Besuch, schien sich dann allerdings an das Gespräch und die Ankündigung des Besuchs zu erinnern. "Das ist ein zeitnaher Besuch", stellte die Professorin fest und trat beiseite. "Komm rein." Während sie Lou in ihr Arbeitszimmer ließ, nickte sie ihrer Assistentin kurz zu und mit einem Lächeln verschwand Avery. Eukalypt gestikulierte derweil zu einem der Stühle und ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder. Auf dem Tisch selbst stand eine Tasse Kaffee. "Kaffee?", fragte sie an Lou gewandt.
Jakob: Hochmotiviert stürzte sich das Panflam in diese neue Aufgabe.
(Da das eine Weile dauert, spielleitere ich Jakob nach intime-Zeit, vermutlich also nach dem Loukalypt-Gespräch)
Lou: "Ja, danke. Ich kann Kuchen im Austausch anbieten", scherzte Lou und nahm dann dankbar Platz, während Caleb sich tatsächlich brav neben ihr niederließ, allerdings den Raum neugierig musterte. Lou war froh, dass sich ihr Sesokitz gut benahm. "Das mit dem Besuch bot sich an", erzählte sie der Professorin. "Nachdem wir auf der Wache waren, bin ich noch ins Pokemon-Center gegangen, um etwas nachzuschlagen und da ich in nächster Zeit wahrscheinlich nicht so wirklich Zeit haben werde, hab ich mir gedacht, dass ich einfach mein Glück versuche und vorbeikomme." Vor allem da es nach Litora gehen sollte, wäre sie einige Tage weg und sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Tim sie doch besuchen kam, dann hätte Lou erst rechtkeine Zeit und sie befürchtete schlicht, dass dann so viel Zeit vergangen sein würde, dass es durchaus als unhöflich zu betrachten wäre, wenn sie sich ankündigte.
Lou: "Kuchen?", wiederholte 'Eukalypt hörbar begeistert. "Der passt in der Tat wunderbar in meine Mittagspause." Sie warf einen BLick über ihre Schulter. "Uca, wärst du so nett? Zwei Teller, zwei Gabeln und eine Tasse für den Kaffee." Das Kingler, das bis dahin halb versteckt hinter dem Schreibtisch und einem Regal gelegen hatte, stand auf und lief seitwärts durch das Arbeitszimmer und auf die Tür zu. Auf dem Weg dorthin grüßte es Lou kurz mit der Schere, dann verließ es den Raum. "Etwas nachschlagen? Hier im Pokémon-Center?", hakte Eukalypt anschließend nach und klang reichlich amüsiert. "Allzu viel Literatur gibt es dort nicht, bist du fündig geworden?" Die Tatsache, dass Lou wenig Zeit haben würde, schien die Professorin derweil zu ignorieren oder schlicht hinzunehmen. Vielleicht hatte Cordes sie allerdings auch bereits informiert, immerhin waren die beiden alte Freunde.
"Hallo Uca. Hübsch wie immer, wie ich sehe", erwiderte Lou den Gruß des Kinglers, ehe dieses verschwunden war. Erst dann wandte sie sich wieder der Professorin zu. Ihr war bewusst, dass im Grunde die Expertin vor ihr saß, aber mit etwas Derartigem wollte Lou Professor Eukalypt nicht wirklich behelligen. "Ja. Oma hat zwar allerhand Bücher, aber ich hab kein Lexikon darunter gefunden", erzählte das Mädchen. Lou hob kurz in ratloser Geste die Schultern. "Ich hab ziemlich schmerzhaft einsehen müssen, dass Caleb hier mehr braucht, als das, was ich ihm bisher geboten habe. Also bewegungstechnisch... Und da musste ich zunächst nachlesen, was Sesokitz eigentlich können, bevor ich überhaupt an Training denken konnte", erklärte Lou ihren Abstecher. "Für den Anfang reicht es, denke ich. Aber irgendwann muss ich mir dann etwas Ausführlicheres suchen."
Lou: Eukalypt warf dem Sesokitz einen sichtlich interessierten Blick zu, bevor sie schließlich nickte. "Es gibt nicht allzu viele Pokémon, die sich mit einem Dasein als Haus-Pokémon zufriedengeben", stimmte sie zu und wandte den Blick von dem Sesokitz ab. "Und Sesokitz haben so viel Energie, dass es unwahrscheinlich ist, dass er damit glücklich wird." Die Professorin wirkte durchaus interessiert. "Also hast du vor, mit ihm zu trainieren? Und wenn du etwas Ausführlicheres möchtest... Kennst du die Bücher von Corrian? Der Arenaleiter von Lago City. Sie sind ein wenig kompliziert geschrieben, aber er hat eins über Attacken verfasst, das eigentlich recht gut ist."
"Das mit der Energie habe ich gemerkt, als ich ihn bekommen hab. Seitdem gehen wir jeden Tag laufen", erzählte sie der Professorin. "Dass ihm das zu wenig ist, hab ich gestern gemerkt... Er war der Meinung, dass ein Fangen-Spiel eine richtig gute Idee ist und dabei ist er in ein paar Nebenstraßen gelaufen. Als ich ihn hatte, war da so ein zwielichtiger Kerl, der versucht hat, ihn zu stehlen." Lou seufzte und warf Caleb einen kurzen Blick zu, aber das Sesokitz benahm sich weiterhin ruhig. "Ich hab es nicht so mit kämpfen. Mich macht der Gedanke nervös, dass sich die Pokemon weh tun. Ich weiß, dass sie das auch in Freiheit tun, aber trotzdem...", versuchte das Mädchen zu erklären. "Allerdings werd ich mich wohl daran gewöhnen müssen, wenn es das ist, was Caleb braucht. Er ist da wichtiger. Darum auch das Lexikon. Ich wusste bis vorhin nicht einmal, dass es eine Attacke namens Tarnung gibt, geschweige denn, dass er sie beherrscht." Bei dem Tipp der Professorin wirkte Lou tatsächlich interessiert. "Von Corrian hab ich gehört, aber das ist auch schon alles. Wenn das Buch gut ist, dann sollte ich es mir definitiv zulegen. Das kommt auf die Liste. Die offiziellen Regelwerke will ich mir nämlich auch zulegen. Vor allem für Wettbewerbe. Die sagen mir persönlich noch eher zu, jedenfalls nach allem, was ich so weiß."
Lou: Die Professorin schien tatsächlich Interesse zu zeigen, aber es blieb fraglich, ob das nun an Lou lag oder eher der Tatsache geschuldet war, dass es um ein Pokémon ging. "Die meisten seiner Bücher befassen sich mit Kampfstrategien", merkte Eukalypt mit einem Schulterzucken an. "Allerdings hat er einen Doppelband über diverse Attacken und ihrem Nutzen verfasst - natürlich mit Anwendungsvorschlägen. Wenn man sich einmal an seinen Schreibstil gewöhnt hat, ist es gar nicht so schlecht." Als Lou die Wettbewerbe erwähnte, runzelte die Professorin allerdings leicht die Stirn. "Ich will dir jetzt deine Vorstellung nicht zerstören", sagte sie noch immer ein wenig skeptisch, "aber auch in Wettbewerben kommt es zu Verletzungen - vielleicht nicht zu schweren, aber nach einem echten Wettbewerbskampf sind Pokémon durchaus mitgenommen. Das sollte dir bewusst sein und das gilt vor allem auch für die kleinen Wettbewerbe. Nur weil dort viele Anfänger teilnehmen, heißt das nicht, dass nicht auch fortgeschrittene Koordinatoren unter den Teilnehmern sind."
"Ich weiß... Das lässt sich wohl nie ganz vermeiden. Allerdings mag ich den Gedanken, dass es eine Zeitbegrenzung gibt, warum kann ich aber nicht wirklich erklären... Ist alles etwas schwierig, ich muss mich da erst irgendwie reinfinden", meinte Lou und streichelte Caleb etwas über den Kopf. "Aber wie gesagt, ist er mir wichtig und wenn er das braucht, um ausgeglichen zu sein, dann muss ich das akzeptieren." Es war auch nicht die schlimmste aller Möglichkeiten, so viel musste sich das Mädchen eingestehen. Glücklich war sie zwar dennoch nicht, aber sie glaubte durchaus, dass sie sich daran gewöhnen würde. "Es tut mir auch leid, dass ich nicht früher gemerkt habe, dass Caleb mehr braucht. Ich glaube, ich hab mich davon irreführen lassen, dass er gelegentlich auch einfach mal ruhig daliegt. Wie jetzt zum Beispiel", überlegte Lou, während sie ihr Sesokitz weiter streichelte.
Lou: Bevor die Professorin antworten konnte, kehrte Uca zurück und balancierte dabei problemlos die beiden Teller, die zwei Gabeln und eine Tasse auf ihren Scheren, während sie durch das Arbeitszimmer lief. Eukalypt nahm das Geschirr entgegen und nachdem Uca die Tür geschlossen hatte, begab sie sich wieder zu dem Platz, an dem sie zuvor gelegen hatte. "Danke, Uca", bemerkte die Professorin mit einem Lächeln, schenkte Lou Kaffee ein und widmete sich anschließend der Tüte mit dem Kuchen. "Wenn du eine ernsthafte Chance haben möchtest, solltest du dir eine Strategie überlegen, die gegen stärkere Pokémon funktioniert", merkte Eukalypt anschließend an, während sie jeweils ein Stück Kuchen auf die beiden Teller schob. "In Wettbewerbskämpfen musst du den Gegner schließlich nicht zwangsweise besiegen, du musst nur mehr Punkte haben als er." Sie schob Lou einen Teller hin. "Danke für den Kuchen."
Lou beobachtete wie Uca mit dem Geschirr wieder kam und musste zugeben, dass das sehr gekonnt aussah, vor allem weil sie als Kingler nur zwei Scheren hatte. Sie bedankte sich sowohl bei Uca als auch bei der Professorin, wirkte aber bei dem Hinweis zur Strategie etwas überfordert. "Ehrlich gesagt, hab ich noch keine Ahnung, wie ich das angehen will", gab das Mädchen zu. "Ich weiß zwar, dass ich eine Strategie brauche, aber ich habe keinen Plan, wie man eine gute erarbeitet." Jedenfalls noch nicht. Es hatte immerhin einen Grund, weshalb sie sich über Sesokitz, Attacken und Regeln informieren wollte. Das war natürlich keine Garantie, das war auch Lou bewusst, aber sie hielt es für die beste Möglichkeit, um überhaupt irgendwo anzufangen.
Lou: "Es geht um Wettbewerbskämpfe, deren Ziel es nicht ist, den Gegner zu besiegen", erwiderte Eukalypt, während sie den Kuchen mit der Gabel bearbeitete. "Und das bedeutet, dass auch ein schwaches oder wenig trainiertes Pokémon einen Wettbewerbskampf gewinnen kann." Sie aß eine Gabel Kuchen. "Hervorragend", kommentierte sie das Gebäck, bevor sie kurz den Kopf schüttelte. "Punktabzug gibt es nicht nur für Treffer - wenn deine Attacken daneben gehen, führt das ebenfalls zum Verlust von Punkten. Und das wiederum ist eine denkbar einfache Strategie. Sieh zu, dass der Gegner keine Treffer landet und schon brauchst du selbst deutlich weniger Offensive, um einen Wettbewerbskampf zu gewinnen. In normalen Kämpfen..." Eukalypt hob die Schultern. "Sind wir ehrlich, in normalen Kämpfen funktioniert das nicht, aber wir reden ja von Wettbewerben."
"Hm..." Lou wurde nachdenklich. Das klang vermutlich einfacher, als es tatsächlich war, aber es war jedenfalls ein Anfang. Das Mädchen nahm auch etwas von ihrem Kuchen. Die Professorin hatte definitiv recht, er war wirklich hervorragend. Sie würde sich den Bäcker auf jeden Fall merken. "In dem Lexikon stand, dass Sesokitz recht flink sind", meinte sie und konnte das zumindest insofern bestätigen, als dass sie Caleb diese Eigenschaft auch zuschrieb. "Das klingt, als ob es gut mit so einer Strategie zusammenpasst." Das war jedenfalls ein Ansatz, auch wenn es eigentlich verdeutlichte, dass noch eine ganze Menge Arbeit auf sie zukam. "Freut mich aber, wenn der Kuchen schmeckt. Ich hab einfach auf gut Glück einen genommen", erzählte Lou, wirkte allerdings ein wenig verlegen.
Lou: "Mit Kuchen kann man bei mir nicht viel falsch machen", erwiderte Eukalypt mit einem Zwinkern, vermutlich weil sie bemerkt hatte, dass Lou nervös war. Anhand ihrer Figur sah man der Professorin eine Vorliebe für Kuchen allerdings nicht an. "Aber was die Strategie angeht... ich befürchte, mit einem flinken Pokémon alleine wirst du nicht weit kommen. Allerdings gibt es recht nützliche Attacken. Wenn der Gegner nicht übermäßig stark ist, dürfte Tarnung recht gut funktionieren, aber für starke Gegner..." Die Professorin wiegte dne Kopf hin und her. "Attacken wie Agilität, aber natürlich auch Doppelteam und Komprimator. Wenn ein Pokémon eine solche Attacke übt, ist es auch für ein deutlich stärkeres Pokémon äußerst schwer, überhaupt einen Treffer zu landen."