Lou: Eukalypt schien eine Weile lang lediglich zuzusehen, wie das Sesokitz Coulombs Doppelgänger jagte. Aber auch wenn das Sesokitz reichlich motiviert war, blieb es doch erfolglos, weil die Doppelgänger problemlos auswichen. Nach einer Weile schüttelte Eukalypt den Kopf. "In einem Pokémon-Kampf zählt nicht nur das Engagement des Pokémon", wandte sie sich an Lou. "Coulomb ist damit beschäftigt, sich auf sämtliche Doppelgänger zu konzentrieren - also hilf Caleb dabei, die zu finden, die gerade so nah ist, dass er nicht rechtzeitig ausweichen kann. Vier Augen sehen mehr als zwei."
Lou hörte der Professorin zu und nickte anschließend, wenn auch etwas verunsichert. Die Aufgabe wirkte leicht, aber als das Mädchen den Platz und das Kampfgeschehen musterte, fiel ihr auf, wie viel sie eigentlich im Auge behalten musste. Sie fragte sich unwillkürlich, woran Caleb sich orientierte. Vor allem mitten auf dem Platz und umzingelt von Coulombs Doppelgängern. "Caleb! Rechts von dir!", rief sie ihrem Pokemon letztlich zu. Das Sesokitz stockte kurz in seiner Bewegung und änderte anschließend die Richtung. Allerdings reichte der Moment der Verzögerung, sodass Caleb erneut verfehlte. "Nicht irritieren lassen! Schräg links!", gab sie ihrem Sesokitz den nächsten Befehl und dieses Mal bewegte es sich wesentlich flüssiger in die angegebene Richtung.
Lou: Nach der letzten Anweisung gelang es Caleb tatsächlich, einen der Doppelgänger zu treffen und somit zum Verschwinden zu bringen. Selbstverständlich würde das auf Dauer schwieriger werden, denn je weniger Doppelgänger vorhanden waren, desto mehr konnte Coulomb seine Aufmerksamkeit auf die verbliebenen konzentrieren. Und genau das stellte sich letztlich als unüberwindbares Hindernis heraus, denn trotz der Anweisungen seiner Trainerin gelang es dem Sesokitz nicht, die letzten zehn Doppelgänger zu treffen. "Sehr gut", sagte Eukalypt dennoch, denn immerhin hatte das Sesokitz einen Teil der Doppelgänger erwischt und vor allem hatte seine Trainerin dabei geholfen. "Da Caleb jetzt erst einmal ausgelastet ist", fügte die Professorin hinzu, "kommen wir zu der eigentlichen Attacke. Coulomb, du kannst aufhören." Die Doppelgänger verschwanden und Coulomb streckte sich, während er erneut gähnte. "Coulomb wir jetzt einzelne Doppelgänger erzeugen", erklärte Eukalypt. "Und das so langsam und nachvollziehbar wie möglich. Es ist äußerst wichtig, dass Caleb jetzt aufmerksam zusieht."
"Danke", erwiderte Lou etwas verhalten. Sie wusste nicht, wie gut sie sich wirklich angestellt hatten, aber sie hatte zumindest verstanden, dass es sehr wichtig war, das Geschehen im Auge zu behalten. Das Mädchen fühlte sich etwas aufgekratzt, fast ein wenig so, als ob Calebs Aufregung ein kleines bisschen auf sie abgefärbt hatte. Auf die Anweisung der Professorin hin nickte Lou abermals, wandte sich dieses Mal im Anschluss direkter an ihr Sesokitz. "Du hast Professor Eukalypt gehört", meinte sie und sah ihr Pokemon dabei direkt an. "Ich möchte, dass du Coulomb jetzt zusiehst und zwar aufmerksam, damit du verstehst, was du später tun sollst." Caleb gab einen Laut der Zustimmung von sich und Lou kam nicht umhin zu sehen, dass er unglaublichen Spaß an der ganzen Sache hatte. Und nachdem er sich nun bewegt hatte, wirkte er ruhiger als sie ihn für gewöhnlich kannte. Lou tätschelte Caleb noch einmal und sah dann wieder zu der Professorin.
Lou: "Bitte, Coulomb", wandte sich Eukalypt an das Blitza. Dieses trottete in die Mitte des Kampfplatzes, sah prüfend zu dem Sesokitz und erzeugte dann einen einzelnen Doppelgänger. Auch wenn er das so langsam wie möglich tat und die nötige Bewegung auf ein Minimum reduzierte, war die Bewegung für einen Menschen dennoch viel zu schnell. Ein Pokémon, das aufmerksam hinsah, würde sie hingegen wahrnehmen können. "Wir machen das Ganze direkt ein paar Mal, Coulomb", fügte Eukalypt hinzu. Coulomb warf ihr einen düsteren Blick zu, als wollte er ihr sagen, dass er nicht mehr lernen musste, wie man Doppelteam einsetzte, aber er schien sich in sein Schicksal zu fügen, denn er ließ den ersten Doppelgänger verschwinden und erzeugte einen neuen. Nach einer Weile nickte Eukalypt. "Versuch es", wandte sie sich dann an Lou und das Sesokitz.
Auch Lou sah Coulomb aufmerksam zu. Zwar erschien nur ein Doppelgänger und angeblich tat er das besonders langsam, aber das Mädchen sah beim besten Willen nichts, was für sie darauf schließen lassen würde, wie diese Attacke funktionierte. Caleb musterte das Blitza ebenfalls und das nicht nur wegen der Anweisung. Das Sesokitz wollte verstehen, wie Doppelteam funktionierte, denn eine neue Attacke bedeuete, dass er mehr Möglichkeiten hatte und das Lou ihn kämpfen lassen würde. Zu Anfang sah Caleb ungefähr genauso viel wie seine Trainerin, aber je öfter das Blitza die Bewegung wiederholte, desto deutlicher wurde es für ihn. "Also gut", antwortete Lou der Professorin und sah dann zu Caleb, der den Blick erwiderte. "Auf den Platz mit dir." Das Sesokitz verließ seinen Platz neben Lou und trat dann weiter auf das Feld hinaus. Das Mädchen atmete einmal tief durch, wirkte dann aber entschlossen. Lou würde Vertrauen in Calebs Fäühigkeiten haben. "Doppelteam!", befahl sie ihm. Lou begriff nicht ganz, was passierte, aber es entstand zumindest kein Doppelgänger. Trotzdem war irgendetwas passiert, das sie am ehesten als eine Art Zittern beschreiben würde. Ob das allerdings so richtig war, wusste sie wiederum nicht, weshalb sie recht ratlos zu der Professorin sah.
Lou: "Das ist der richtige Weg", kommentierte Eukalypt mit einem Nicken. "Das Flimmern war zwar noch kein Doppelgänger, aber es geht in die richtige Richtung." Mit einem erleichterten Seufzen ließ sich Coulomb nieder, weil er sah, dass er für den Moment nichts weiter zu tun hatte. Stattdessen schien sich das Blitza damit zu befassen, die Sonne zu genießen. "Ich habe zwar nicht mehr allzu viel Zeit, aber für den Moment wäre es vermutlich sinnvoll, diese Grundbewegung noch einige Male zu wiederholen, damit Caleb sie nicht vergisst und in Zukunft mit dir üben kann", sagte sie dann an Lou gewant.
Jakob: Nach einer ganzen Reihe von Anläufen gelang es dem Panflam, die Bäume recht zielsicher und recht schnell zu treffen. Und schließlich erweiterte das Pokémon unaufgefordert den Befehl, indem es in einer durchaus beachtlichen Geschwindigkeit jeden Baum gleich mehrfach traktierte - und das wiederum war eindeutig kein einfacher Kratzer mehr, sondern eindeutig Kratzfurie.
[align=left]Jakob war mit Pachiras Fortschritten durchaus zufrieden, bis zu dem Moment, an dem sie die Attacke wechselte. Jakob erkannte die neue Attacke als eine Kratzfurie. Jakob musste zugeben, dass er durchaus erstaunt war, dass Pachira eine neue Attacke erlernt hatte. Jedoch war das seltsam, in dem Lexikon stand, dass sie vorher eine Feuer-Attacke hätte lernen sollen. Allerdings schob Jakob das auf sein intensives Kratz-Training. "Gut Pachira, das reicht erstmal!" Pachira hüpfte zu Jakob. Sie war ein wenig außer Atem, aber wirkte zufrieden. Jakob streichelte ihr über den Kopf und holte ein Pokémon-leckerlie. welches er sich im Center besorgt hatte, aus seiner Tasche. "Hier, die Belohnung hast du dir echt verdient. Das, was du eben gemacht hast, war eine Kratzfurie! Die wird uns später noch echt nützlich sein." Während Pachira genüsslich an ihrem Leckerbissen knabberte, überlegte sich Jakob, ob er auf diese Art und Weise Pachira noch andere Attacken beibringen konnte. Vorausgesetzt er fand eine Tätigkeit, die dieser Attacke gleichkam. [/align]
Lou war erleichtert. Sie waren auf dem richtigen Weg! Caleb war ebenfalls zufrieden, auch wenn er natürlich enthusiastisch war, um weiterzuüben. "Okay, versuch es gleich nochmal, Caleb! Doppelteam!", wies das Mädchen ihr Pokemon an. Zwar endeten die nächsten Versuche wie der erste, aber Lou hätte es auch überraschend gefunden, wenn es nach so kurzer Zeit schon geklappt hätte. Auch Caleb ließ sich nicht entmutigen, sondern versuchte es einfach erneut, wenn es nicht gelang. Er würde den Bogen schon noch rausbekommen, das war alles eine Frage von Zeit und von Technik. Lou hingegen war außerdem froh, dass sie jetzt einen richtigen Ansatzpunkt hatten. Natürlich hatte sie noch viel Arbeit vor sich, aber sie fühlte sich nicht mehr so ahnungslos, auch wenn es ihr immer noch am Wissen mangelte. Mit genug Geduld und Ehrgeiz würden sie und Caleb es ganz gewiss schaffen.
[align=left]Jakob stand an diesem Morgen vor Pachira auf. Er hatte gestern noch weiter ihre Kratzfurie geübt und er nahm an, dass sie durch die körperliche Auslastung besser schlief als gestern. Nach dem Frühstück führte ihn aber sein Weg nicht zu seiner üblichen Trainingsstelle, sondern zum Labor. Er hatte einige Fragen an die Professorin, was Attacken anging. Zuerst war da Bonaparte, der Aero-Ass beherrschte. Und dann war da Pachira, die gestern bewiesen hatte, dass sie Kratzfurie erlernen konnte. Es gab noch einige Dinge über Attacken, die Jakob offensichtlich nicht wusste, und er wollte gleich zur Quelle gehen. Außerdem eignete sich der Zeitpunkt, da er der Professorin berichten konte, dass Pachira Fortschritte gemacht hatte. Er ging zu der Tür des Labors und drückte den Klingelknopf. [/align]
Jakob: Selbstverständlich war es Avery, die die Tür öffnen musste, als es klingelte. Während der letzten Tage schinen erstaunlich viele Leute herzukommen. Dieses Mal handelte es sich bei dem Besucher um den jungen Mann, den Coulomb nicht leiden konnte. "Hallo", begrüßte Avery ihn. "Wie können wir helfen?"
[align=left]Jakob setzte ein Lächeln auf. Freundlichkeit brachte ihn hier definitiv weiter. "Guten Morgen, Avery! Ich würde gerne mit Professorin Eukalypt sprechen, es geht um das Panflam, was ich von ihr habe. Hat sie für mich Zeit?" [/align]
Jakob: Avery wirkte nachdenklich. "Ich bin mir nicht sicher", antwortete sie. "Eigentlich arbeitet sie gerade an ihren Forschungsergebnissen... aber wenn es um eins von ihren Kleinen geht..." Avery hob die Schultern. "Komm rein und warte hier, ich gehe sie fragen." Sie ließ Jakob eintreten und schloss die Tür hinter ihm. "Gladius ist übrigens nebenan, sieh einfach zu, dass du es dir nicht mit noch einem der Pokemon verscherzt." Sie zwinkerte und machte sich auf den Weg, wobei sie den Gang betrat, der von dem kleinen Eingangsbereich abzweigte.
[align=left]Jakob hörte den Namen Gladius, er nahm an, dass es sich dabei um ihr Durengard handelte. Während er wartete, setzte er sich auf einen Stuhl und schaute sich um. Da es sowieso um Pachira ging und Jakob dachte, dass die Professorin gerne eine Demonstration haben würde, entließ er Pachira aus ihrem Ball. Das junge Panflam schaute sich neugierig um und erkannte, dass sie sich in einer vertrauten Umgebung befand. "Guten Morgen, Pachira, wir besuchen heute Professor Eukalypt." [/align]