Alle: Die Straßen von Litora City waren voller Menschen und Pokémon. Der Großteil der Leute trug Kleidung, die eindeutig mit einem Strand in Verbindung gebracht werden konnte und nur vereinzelt sah Ethan Geschäftsleute. Auch wenn er sich relativ sicher war, dass sie die grobe Richtung beibehalten hatten, war es in der Tat schwierig, sich in der Stadt zurechtzufinden und Ethan war kurz davor, aus Frust ein Taxi zu nehmen. Hinzukam, dass die Sonne noch schien und sich die Wärme in den Straßen der Stadt staute, sodass es zu allem Überfluss unangenehm warm war. "Das fängt ja wirklich gut an", kommentierte er doch eher düster.
[align=left]Jakob schaute sich mit großen Augen in der Stadt um. Die Wärme empfand er als unangenehm, vor allem nach dem langen Fußmarsch. Aber sie sollten sich besser heute noch bei der Polizei melden. Von dem Hügel aus gesehen hatte es recht einfach ausgesehen, doch Jakob musste zugeben, dass er jegliche Orientierung bereits verloren hatte. Er blickte zu Ethan und konnte nachvollziehen, dass der reiche Junge das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Jakob war allerdings zu aufgeregt, um genervt zu sein. "Ach wir finden die Wache schon. Wie weit kann es denn noch sein?" Siggi lief wieder neben Jakob her. Die Wärme an diesem Ort gefiel ihm sogar und er war gut gelaunt, da er heute Nachmittag mit seinem Partner gewandert war. Neugierig schaute sich das Zurrokex in der unbekannten Umgebung um. [/align]
"Das ist eine gute Frage", meinte Holly und bezog sich auf Jakobs letzte Äußerung. Sie jedenfalls fühlte sich in dieser völlig überfüllten Stadt doch recht unwohl und einmal mehr, wäre sie lieber Zuhause gewesen. Auch Lola mochte die Stadt nicht. Holly war dazu übergegangen, sie zu tragen, schlicht aus Angst, dass sie sie sonst verlieren würde, aber dank der Wärme wurde auch das zunehmend anstrengender, sodass sie Lola in ihren Ball zurückrief. "Wie kann sich hier überhaupt jemand zurecht finden?" So viele Leute, so viele Gebäude und Schilder, Holly wusste gar nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte. Es blieb nur zu hoffen, dass wirklich noch jemand in der Polizeistation anwesend war, der ihnen weiterhelfen konnte.
Lou:
Lou lief mit den anderen durch die Stadt und wunderte sich ein bisschen, dass sie alle recht missmutig waren. Gut, sie kannte Litora auch nicht und es war wirklich ganz schön warm, aber ansonsten fand sie es nicht weiter schlimm. Das Mädchen warf einen prüfenden Blick zu Caleb, aber der trabte neben ihr her, wie sie es nicht anders kannte. Allerdings erinnerte sie Litora an das, was Lou ganz sicher nicht an Grital vermisste. Viel zu viel Lärm und alles, was dazugehörte. "Wir sollten nach einem Stadtplan gucken", schlug das Mädchen vor. "Entweder wir finden ein Geschäft, wo wir einen kaufen können oder wir orientieren uns an den Verkehrsknoten und Touristenmagneten. Da sollten eigentlich immer welche aufgestellt sein." Gerade in einer Touristenstadt.
Alle: Ethan seufzte. Er hatte wenig Lust, sich auf die Suche nach einem Stadtplan zu begeben. Das würde nur noch weiter Zeitin Anspruch nehmen, sodass er sich letztlich für die wohl einfachste Variante entschied. Er wandte sich dem erstbesten, nicht nach Tourist aussehenden Passanten zu. "Entschuldigen Sie", sprach er ihn an und der Mann mit einem weder besonders billigen noch besonders teuren Anzug blieb stehen, "wie kommt man von hier aus am besten zu der Polizeistation?" "Zu der Hauptstation?", hakte der Mann nach und deutete in die Richtung, in die sie gerade gelaufen waren. "Sie müssen in diese Richtung gehen - etwa fünf Minuten. Dann kommen Sie zu einem Pokémon-Center. Sobald sie das erreicht haben, biegen sie rechts ab und laufen geradewegs auf den Park zu. Dann durchqueren sie den und stehen unmittelbar davor." "Danke", erwiderte Ethan mit einem Nicken. Der Mann erwiderte die Geste und setzte seinen Weg fort. "Immerhin ist es nicht mehr sonderlich weit", kommentierte Ethan, als der Mann weg war.
[align=left]Jakob war immer noch gut gelaunt. Sie kamen voran und hatten sich offensichtlich nicht verlaufen. Die Stadt war nur größer, als sie es gewohnt waren. "Da hab ich meine Antwort, fünf Minuten und dann noch ein bisschen. Diese Stadt ist doch größer, als ich erwartet habe." Er blickte zu den anderen beiden Frauen und lächelte dabei Lou kurz an. "Wollen wir dann gleich in dem Pokémon-Center in der Nähe der Wache unterkommen? So, wie der Mann klang, gibt es hier in der Stadt gleich mehrere." [/align]
"Ich bin auch froh, dass es nicht mehr weit ist", meinte Holly und klang nicht danach, als ob sie viel Freude hatte. Tatsächlich fragte sie sich, warum jemand so große Städte mögen sollte. Vor allem die Aussicht darauf, dass sie gleich mehrere Tage hier waren, gefiel der jungen Farmerin gar nicht. Da konnte sie nur hoffen, dass der Strand nicht so schlimm war, aber irgendwie ahnte Holly bereits, dass es dort noch mehr Leute geben würde, wenn auch weniger Gebäude.
Lou:
"Der Typ klang auch so, als ob er sich wirklich auskennt", musste Lou zugeben. Ihr wäre das zu unsicher gewesen und dazu kam, dass sie nicht gerade gerne fremde Leute ansprach. Lou sah zu Jakob als dieser das Pokemon-Center in der Nähe der Polizeistation ansprach. Allerdings war es sein letzter Kommentar, der sie skeptisch dreinblicken ließ. "Es klang so?", hakte sie nach und wirkte irritiert. "Es wäre mehr als überraschend, wenn es hier nur eines gäbe. Und wenn doch, wären die vermutlich nicht nur überfordert, sondern auch überfüllt." War die Vorstellung von mehreren Pokemon-Centern wirklich derartig abwegig?
Alle: Ethan hob die Schultern, als die anderen damit begannen, irgendwie zu besprechen, ob sie nun in dem Pokémon-Center unterkommen wollten. Ihm war es egal, er blieb bei seiner Hotel-Idee. Als sie nach einem kurzen Fußweg das Pokémon-Center erreichten, blieb er stehen und sah die anderen an. "Wollt ihr dann direkt Zimmer nehmen?", fragte er nach. "Wenn wir schon hier vorbeikommen... ich bezweifle, dass es einen Unterschied macht. Es ist Freitagnachmittag, da werden sämtliche wichtigen Polizeimitglieder bereits weg sein."
[align=left]Jakob warf einen Blick auf das Pokémon-Center. Er hatte vorgeschlagen, dieses Pokémon-Center gleich zu nehmen, aber die anderen hatten noch nichts dazu gesagt. "Ich nehme mal an, ein Pokémon-Center, welches näher am Strand liegt, wird voll sein? Dann lass uns dieses hier nehmen, wenn wir schon hier sind. Dann müssen wir auch nicht unser Zeug in die Polizeiwache schleppen." [/align]
„Nur nicht so optimistisch“, meinte Holly auf Ethans Aussage hin. Das Seufzen, das folgte, bewies aber, dass die junge Farmerin sehr genau wusste, dass er recht hatte. „Allerdings bin ich auch dafür, wenn wir unseren Kram erst einmal hier lassen.“ „Ich auch“, stimmte Lou zu. „Du musst ja dann auch noch irgendwann zu deinem Hotel.“ Vermutlich würde Ethan das in Angriff nehmen, wenn sie bei der Polizei gewesen waren. Lou wusste, dass sie eigentlich keine Freiwillige war, aber sie sah wenig Sinn darin, irgendwo zu warten. „Dann los“, meinte Holly und nickte in Richtung des Pokemon-Centers.
Alle: Ethan folgte der Farmerin zu dem Pokémon-Center und schon im ersten Moment war ihm klar, dass es vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit sein würde, hier ein Zimmer zu ergattern. Der komplette Eingangsbereich war voller Menschen und sowohl Krankenschwestern als auch ihre Helfer-Pokémon wirkten äußerst beschäftigt. Und dabei handelte es sich definitiv nicht um Notfälle, denn an einer der beiden Theken hatte sich eine Schlange gebildet und Ethan hörte, wie sich jemand lautstark darüber beschwerte, dass es offenbar keine weiteren Zimmer gab. "Wollt ihr das wirklich versuchen?", fragte er skeptisch an die anderen gewandt, während er einen Schritt zur Seite machte, um ein Ohrdoch passieren zu lassen. "Es sieht äußerst voll aus."
[align=left]Jakob sah sich das Gedränge in dem Pokémon-Center an. Den Gedanken, in diesem Pokémon-Center zu bleiben, strich sich der Junge gerade aus dem Kopf. Wenn es hier so aussah, sah Jakob gerade schwarz, in irgendeinem Pokémon-Center in der Stadt noch ein Zimmer zu finden. Er revidierte seine Gedanken zu dieser Stadt und war sich jetzt sicher, dass sie nicht nur größer war, als er gedacht hatte, sondern dass sich hier auch wesentlich mehr Menschen auf einem engeren Raum befanden. "Ich glaube, wir sollten dann doch lieber weiter... Ich hoffe, wir finden irgendeine Bleibe." Mit diesen Worten machte Jakob auf der Schwelle kehrt und ging wieder nach draußen. [/align]
Holly stöhnte genervt auf und folgte Jakob im Anschluss. Sie mochte diese Stadt immer weniger. „Was für ein Reinfall“, meinte Lou mit einem tiefen Seufzen. „Wir sollten uns wohl nach einer... alternativen Unterkunft umsehen“, meinte die junge Farmerin zähneknirschend, weil sie befürchtete, dass tatsächlich alle Pokemon-Center belegt waren. „Also doch erst zur Polizei?“, hakte Lou sicherheitshalber nach, woraufhin Holly nickte und dann zu den beiden Jungs sah.
Alle: "Ich bezweifle, dass die anderen Pokémon-Center besser aussehen", merkte Ethan mit einem Schulterzucken an. Ihm war es letztlich egal, er hatte ohnehin vorgehabt, in einem Hotel zu übernachten. "Aber versuchen kann man es vermutlich." "Im Ernst, ich kann es nicht fassen!", beschwerte sich derweil eine Teenagerin, die in Begleitung zweier anderer das Pokémon-Center verließ. "Das hier ist auch voll?" "Und das in Litora", beschwerte sich eine der beiden anderen. "So viel zu der sooo tollen Ferienstadt." "Oh ja", bestätigte die Dritte, während sie sich entfernten. "Vielleicht vergessen wir die anderen Pokémon-Center doch", kommentierte Ethan mit einem Kopfschütteln. "Gehen wir zur Polizeistation." Er schlug den Weg ein, den der Mann ihnen beschrieben hatte. Er fragte sich, wie die Situation in den Hotels aussah. Natürlich, in teuren Hotels fand man mit Sicherheit noch Zimmer, aber wie es in einfacheren Unterkünften aussah... irgendwie bezweifelte er, dass man dort mehr Glück haben würde als in den Pokémon-Centern.
[align=left]Jakob hörte den Kommentar der Teenagerin und schüttelte den Kopf. Es klang fast so, als wären nicht nur die Pokémon-Center am Strand, sondern alle Pokémon-Center der Stadt überfüllt. "So ein Mist", sagte er zu den anderen. "Gehen wir zu der Polizei. Ich hoffe, denen fällt was ein." Als er dem reichen Jungen hinterher ging, wandte sich Jakob zu den beiden Mädchen. "Sagt mal, könnt ihr euch ein Hotelzimmer leisten, falls die Polizei nix für uns hat?" [/align]
"Das hoff ich auch", meinte Lou und seufzte kurz. Das gefiel ihr nicht und da war sie ganz offensichtlich nicht die einzige. Auch Holly wirkte missmutig. Die beiden sahen zu Jakob, als dieser nach einem Hotelzimmer fragte. "Bis zu einem gewissen Grad schon", meinte Lou vage und hob kurz die Schultern. "Wäre wahrscheinlich besser, wenn wir einfach zusammen werfen, dann könnte das im Notfall klappen", schlug Holly vor, woraufhin Lou nickte. "Wie sieht's bei dir aus?", erkundigte sich die jüngere der beiden.