[align=left]Jakob seufte. Er vermutete, Ethan tat das nur, um nicht die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit unnötig in die Länge zu ziehen. Allerdings hatte Jakob auch den Preis des Hotels gesehen, das Kate Ethan empfohlen hatte. Ethan hatte recht, wenn er sie in dem billigsten Hotel unterbrache, war das trotzdem nicht viel teurer, als wenn er in seinem bevorzugtem Hotel übernachten würde. Und Ethan würde das ab Montag bestimmt. Der Preis für das billige Hotel war jedenfalls für Jakob so oder so zu viel auf Dauer, er hoffte, dass sie bis Montag eine Lösung gefunden hatten. "Ok, ist gut. Aber nur bis Montag. Ich hoffe mal, die Polizei kann für uns dann was regeln. Und dann reden wir mal drüber, was ich für dich tun kann." Dann fiel Jakob etwas ein. Er drehte sich kurz um, drängelte sich kurz an der Schlange der Touristen-Information vorbei und kam mit drei weiteren Broschüren wieder. Zwei davon hielt er Lou und Holly hin. "Ich glaube, wir sollten jeder im Zweifel so ein Ding haben." [/align]
Alle: Ethan warf der Farmerin einen skeptischen Blick zu. "Ich wüsste nicht, was es für einen Unterschied macht", antwortete er und hob die Schultern. "Für mich jedenfalls keinen sonderlich großen, auch das Sunny Pearl um Welten besser ist als ein Pokémon-Center. Und was irgendeine Schuld anbelangt..." Er dachte kurz darüber nach und winkte anschließend ab. "Wenn du darauf bestehst, findet sich mit Sicherheit irgendetwas." Das Gleiche galt auch für den Idioten, aber Ethan bezweifelte, dass er das extra hinzufügen musste, sodass er stattdessen zu Lou sah. "Bist du dir sicher, dass du das Hotel selbst bezahlen willst? Für mich macht es tatsächlich keinen Unterschied und es sind nur drei Übernachtungen."
Holly wirkte noch immer ein wenig zerknirscht, nickte dann aber. Es war die sinnvollste Lösung, das musste die junge Farmerin zugeben, ob es ihr nun gefiel oder eben nicht. Sie hoffte nur, dass sich zeitnah etwas ergab, um die Schuld letztlich zu begleichen. "Von wollen kann nicht die Rede sein", meinte Lou und wirkte auch nicht sonderlich glücklich über die Situation. "Es ist nur... mir ist das ziemlich... naja... peinlich eben." Das Mädchen zuckte ratlos mit den Schultern, aber das war halt eine Sache, die sich nicht verleugnen ließ und sie hoffte einfach, dass Ethan sie verstand.
[align=left]Jakob hustete einmal kurz verlegen und blickte dann interessiert auf die Broschüre. Der Stadtplan war zwar nicht sonderlich detailliert, aber die Sehenswürdigkeiten waren darauf markiert. "Ja, nachdem wir das geklärt hätten, wo ist eigentlich das Sunny Pearl? Im Übrigen, danke Ethan." Jakob wollte so schnell wie möglich zu dem Hotel. Er wollte sich duschen und fertig machen, bevor er sich wieder mit Charly traf. Und wenn er sich beeilte, konnte er bestimmt noch eine kurze Trainingseinheit dazwischenschieben, bevor die Party anfing. [/align]
Alle: Ethan sah Lou einen Moment lang skeptisch an. Er war sich nicht sicher, ob sie nun erwartete, dass er dagegen argumentierte oder nicht. Sicherheitshalber entschied er sich dagegen, das konnte er immer noch erledigen, wenn sie das Hotel erreichten und es um das Bezahlen ging. "Laut Adresse...", antwortete er dementsprechend dem Idioten und überflog die Straßen auf dem Stadtplan. "Hier." Er zeigte auf die entsprechende Straße. "Fast direkt am Strand." Ethan brauchte einen Moment, um ihre aktuelle Position zu finden. "Großartig", kommentierte er. "Wir müssen durch die halbe Stadt laufen..." Er schüttelte den Kopf. "Ich bin für ein Taxi."
"Ich... entschuldige bitte...", murmelte Lou und wandte peinlich berührt den Blick ab. Natürlich war Ethan das unangenehm, sie benahm sich aber auch blöd. Aber Lou konnte einfach nicht aus ihrer Haut raus. Sie fühlte sich selber auch ziemlich bescheuert und am liebsten hätte sie sich gerade in irgendeiner Ecke verkrochen.
Holly: "Ein Taxi?", wiederholte Holly perplex. "Was spricht gegen den Bus? Ich hab vorhin welche fahren sehen und wenn das Hotel in der Nähe vom Strand ist, dann sollte doch da einer hinfahren." Die junge Farmerin war irritiert, aber nicht so irritiert wie von Lou. Natürlich war die Situation nicht schön, aber sie fand, dass sich das Mädchen schon unnötig zierte. "Ich würde vorschlagen, wir bleiben einfach bei deinem Angebot und wenn Lou wieder normal ist, könnt ihr klären, ob sie dir das Geld nun wieder gibt oder nicht oder was auch immer", meinte Holly zu Ethan, nachdem dieser Lou ignoriert und diese sich daraufhin abgewandt hatte. "Wird sonst nur unnötig kompliziert."
[align=left]Jakob blickte skeptisch zu Holly. "Wenn die Busse ähnlich voll sind, wie alles hier, kann ich darauf verzichten. Dann laufe ich lieber. Ich nehme einfach mal an, ein Taxi würden wir uns teilen? Der Preis durch vier dürfte jetzt nicht das Problem darstellen, oder?" Jakob wollte endlich ins Hotel. Langsam wurden die Diskussionen über Preise und dergleichen ein wenig lästig. Wenn das so weiter ging, konnte er definitiv seine Trainingseinheit vergessen. Es sei denn, er joggte vom Hotel zur Polizeistation. Aber dann hätte er wieder das Problem, dass er durchgeschwitzt wäre. [/align]
Alle: "Der Vorschlag klingt gut", bestätigte Ethan die Idee der Farmerin und nickte zur Bestätigung. Er war sich zwar nicht sicher, ob Lou das ähnlich sah, aber das war ihm in diesem Moment reichlich egal, weil er auf diese gesamte Diskussion verzichten konnte. Stattdessen sah er sich nach einem Taxi um, denn um den Park herum führte eine einspurige Straße. Wenigstens diesbezüglich hatte er Glück, denn er bemerkte ein freies Taxi, das unmittelbar hinter der Touristen-Information vorbeifuhr. Eilig machte sich Ethan auf den Weg dorthin und winkte. Der Taxifahrer war eindeutig auf so etwas vorbereitet, denn er reagierte sofort und hielt an, was ein Hupkonzert der anderen Fahrzeuge nach sich zog. "Wir sollten uns beeilen", merkte Ethan überflüssigerweise an.
Dass ihr Vorschlag den Bus zu nehmen, stillschweigend abgelehnt worden war, nahm Holly erst einmal hin. Auch sie hatte im Grunde wenig Lust, deswegen zu streiten. Vor allem da Ethan sehr... zeitnah ein Taxi organisierte. Die junge Farmerin zog es also vor, Lou ein wenig anzutreiben, die noch immer nicht so recht mit der Situation klarkam. Lou rief Caleb gezwungenermaßen in seinen Ball zurück, während Holly die Rucksäcke kurzerhand im Kofferraum des Taxis verfrachtete und dann nach ihr in das Taxi stieg. Das zwang Lou zwar dazu, in der Mitte zu sitzen, aber das machte im Endeffekt keinen Unterschied mehr. Es war ohnehin warm und egal wie, sie würden sich auf der Rückbank quetschen müssen.
[align=left]Jakob ging Ethan hinterher. Gekonnt hatte er ein Taxi gerufen und Jakob quetschte sich zu den anderen Mädels auf die Rückbank. Es war eng und warm und Lou saß direkt neben ihm. Jakob musste lächeln, auch wenn beide Frauen nicht sehr nett zu ihm gewesen waren. Jakob hoffte nur, dass der Fahrstil des Taxifahrers nicht so war, wie der von Cordes. Immerhin konnte er wohl kaum schlechter sein. [/align]
Alle: Ethan umrundete das Taxi und stieg auf der Beifahrerseite ein. "Zum Sunny Pearl", sagte er zu dem Taxifahrer, dessen Gruß aus einem einfachen Nicken bestanden hatte. "Schon unterwegs", antwortete der Mann, aktivierte sein Taximeter und fuhr los. Das Hupkonzert hinter ihnen erstarb. Das Taxi war zwar in einem besseren Zustand als Cordes' Polizeiwagen, aber eine Klimaanlage schin es trotzdem nicht zu besitzen, sodass Ethan sein Fenster herunter kurbelte, um wenigstens etwas Luft herein zu lassen. Auch wenn das schwierig war, weil sie in dem dichten Verkehr nur schleppend vorankamen. Je näher sie allerdings an den Strand kamen, desto kleiner wurden die Straßen und desto weniger Autos waren unterwegs. Wengistens etwas. Der Taxifahrer hielt schließlich vor dem Sunny Pearl und Ethan bezahlte ihn für die Strecke. Er hatte nicht sonderlich viel Ahnung von Taxipreisen und für ihn war die Summe nicht nennenswert, aber er nahm an, dass andere es durchaus als teuer bezeichnet hätten. Nachdem er seinen Rucksack aus dem Kofferraum eingesammelt hatte, musterte er das Hotel. Es war ein großer, recht modern wirkender Hotelkomplex, der aus zwei Gebäuden zu bestehen schien, die eine Art Park mit Swimming Pool einschlossen. Irgendwie verstand Ethan nicht, wofür man einen Swimming Pool brauchte, wenn der Strand um die Ecke war - zwischen den gegenüberliegenden Hotels hindurch konnte Ethan immerhin das Meer erahnen.
Keine der beiden Frauen war sonderlich glücklich, denn immerhin war es ziemlich eng und warm in dem Taxi. Zumindest sang der Fahrer nicht zur Musik im Radio. Holly war unglaublich erleichtert, als sie den Wagen endlich verlassen konnten. Allerdings musste die junge Farmerin zugeben, dass der Anblick der Hotels definitiv etwas Beeindruckendes hatte. Irgendwo hier musste auch das Meer sein, jedenfalls ging Holly davon aus. Auch Lou sah sich interessiert um, aber sie musterte eher das Hotel an sich, als die Umgebung. Natürlich fand auch sie alles beeindruckend, aber sie fand es nicht so umwerfend wie beispielsweise Holly. Ansonsten fühlte Lou sich noch immer unwohl, war aber dazu übergegangen nichts zu sagen, es brachte im Moment ohnehin nichts.
[align=left]Die Fahrt verlief ruhig, wenn auch warm. Immerhin musste der Fahrer sich an die Verkehrsregeln halten, anders als Chief Cordes. Das Hotel war ein nobler Neubau. Er hatte sogar aus irgendwelchen Gründen einen Pool. Alles in allem wirkte das Hotel gut und vor allem teuer. Jakob wollte nicht wissen, wie das andere Hotel aussah. "Gut, gehen wir rein. Wie sieht das aus, nehmen wir zwei Doppelzimmer, vier Einzelzimmer oder ein Gruppenzimmer?" [/align]
Alle: Als der Idiot nach den Zimmern fragte, starrte Ethan ihn einen Moment lang entgeistert an. "Glaubst du ernsthaft, dass es in einem Hotel wie diesem Gruppenzimmer gibt?", hakte er skeptisch nach und schüttelte anschließend den Kopf. Diese Vorstellung war absurd. "Und was Doppelzimmer angeht - die haben in den meisten Hotels ein Doppelbett und ich für meinen Teil kann darauf verzichten, mit dir in einem Bett zu schlafen." Ethan wartete den Kommentar gar nicht erst ab, sondern betrat das Hotel durch die automatische Schiebetür. Das Foyer war zwar nicht unbedingt luxuriös, konnte sich aber zumindest sehen lassen und das konnte man von einem Hotel mit vier Sternen wohl auch erwarten. In der Mitte der Eingangshalle befand sich sogar ein Brunnen, der aus Statuen verschiedener Wasser-Pokémon bestand. Direkt daneben stand ein Schild, das darauf hinwies, dass jegliche Kampfhandlung mit Pokémon innerhalb des Gebäudes strengstens untersagt war. Um das Ganze abzukürzen, trat Ethan ohne Umschweife zu der Rezeption, hinter der sich eine Frau in der Hoteluniform befand. Er schätzte sie in etwa auf das Alter, das auch das grausige Exemplar von Polizistin hatte. "Herzlich willkommen im Sunny Pearl", begrüßte sie ihn und die anderen mit einem Lächeln. "Wie kann ich weiterhelfen?"
Holly fand Jakobs Frage nicht sonderlich weit hergeholt, wobei sie allerdings der Meinung war, dass der ein oder andere Rückschluss auch für ihn möglich gewesen wäre. Dann hätte die Frage vermutlich nicht ganz so dämlich geklungen. Auch Lou wirkte irritiert ob der Frage und war einmal mehr überrascht, wie wenig Jakob zu wissen schien. Wie viel Holly wusste, konnte Lou schwerer abschätzen, aber zumindest ließ Holly sich nicht allzu viel anmerken. Für das Mädchen war es aber irritierender, dass die Stadt für die beiden so... überfordernd zu sein schien. Zumindest teilweise. Lou konnte den Gedanken nicht ganz zu Ende denken, denn da folgte Holly Ethan schon in das Innere des Hotels und das Mädchen hielt es für eine gute Idee, aufzuschließen.