Alle (irgendwie außer Lou): Ethan erwiderte die kurze Begrüßung der Farmerin, sah sie dann allerdings doch eher irritiert an. Was sollte er bei den Turnieren? Er hatte nicht die leiseste Ahnung. "Vielleicht sehe ich mir eines an", antwortete er mit einem Schulterzucken. "Aber die Teilnahme überlasse ich euch beiden." Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte er, dass Lou den Aufzug verließ, sodass er aufstand und kurz in die entsprechende Richtung nickte. "Damit wären wir vollzählig", merkte er an, um die Farmerin und den Idioten darauf hinzuweisen, dass Lou eingetroffen war.
[align=left]Ethans Kommentar zur Turnierteilnahme nahm Jakob mit einem Nicken zur Kenntnins. Obwohl er Kampfunterricht bekam und Jakob deswegen annahm, dass er auch nicht schlecht abschneiden würde, bevorzugte es der reiche Junge im Moment, lieber nicht an derartigen Veranstaltungen teilzunehmen. Jakob nahm an, dass es Bonaparte und Gaius trotzdem gefallen hätte. Jakob blickte in Lous Richtung und winkte ihr zu. Sie waren vollzählig, also konnte es jetzt losgehen. "Sehr schön, dann können wir ja jetzt zum Strand gehen. Hat einer von euch eine Ahnung, wo da die Wache ist?" Jakob gewöhnte sich langsam an den Gedanken, dass Litora so groß war, dass man immer fragen musste, wohin man genau unterwegs war. [/align]
Lou sah, dass Jakob ihr zuwinkte und war dementsprechend erleichtert, dass sie die anderen nicht suchen musste. "Keine Ahnung, wo die ist", meinte Holly mit einem Schulterzucken. "Entweder wir fragen uns durch oder gucken erst einmal auf den Stadtplan, den wir von der Touristenstelle haben." "Um was geht es?", fragte Lou interessiert nach, nachdem sie zu der kleinen Gruppe gestoßen und einmal kurz in die Runde gewinkt hatte. "Um die Wache am Strand", antwortete Holly. "Der Stadtplan oder die Rezeptionistin", tat Lou ihre Meinung kund. "Sollte beides funktionieren."
Alle: Ethan unterdrückte ein Seufzen, ließ die anderen stehen und ging zu der Rezeptionistin, um sich von ihr eine kurze Wegbeschreibung geben zu lassen. Anschließend kehrte er zu den anderen zurück. "Etwa zehn Minuten zu Fuß", gab er die Informationen weiter. "Von hier aus zum Strand und dann am Strand entlang in Richtung eines großen, turmartigen Hotels. Die Stations ist unmittelbar am Strand." Er nickte zu der Tür des Hotels. "Machen wir uns auf den Weg." Anschließend verließ er das Hotel gemeinsam mit den anderen und machte sich auf den Weg, um die eine Hotelreihe zu durchqueren, die zwischen ihnen und dem Strand lag. Trotz der Tatsache, dass es bereits auf den Abend zuging, war es noch warm und dementsprechend überraschte es Ethan nicht, dass die Strandpromenade, die sich unmittelbar an die Hotels anschloss und diverse Restaurant und Bars aufwies, voller Leute war. Auch am Strand selbst befanden sich noch erstaunlich viele Leute. Die meisten von ihnen schienen irgendwelche Pokémon dabei zu haben und hier und da sah Ethan so etwas wie Übungskämpfe. Der Strand an sich war ziemlich groß und ziemlich gepflet, der Sand war hell und weiter draußen im Meer befand sich ein Wellenbrecher, sodass sich die Wellen, die am Strand ankamen in Grenzen hielten. Auch um diese Uhrzeit befanden sich noch diverse Leute im Wasser. Schließlich fiel Ethans Blick auf eines von mehreren Schildern, die sich in regelmäßigen Abständen befanden und darauf hinwiesen, dass Pokémon-Kämpfe am Strand verboten waren. Skeptisch sah Ethan zu den Leuten, die diese Schilder geflissentlich zu ignorieren schienen. "So viel zu den Schildern", merkte er mit einem Kopfschütteln an. Wenn das auch Aufgabe der Polizei war, würden sie einiges zu tun haben.
[align=left]Jakob stellte mit Freuden fest, dass es am Strand wohl erlaubt war, Übungskämpfe auszutragen. Ansonsten war es hier ähnlich, wie im Rest der Stadt. Es war angenehm warm, der Strand sah einladend aus. Auch um diese Zeit waren noch erstaunlich viele Leute unterwegs und Jakob konnte sich lebhaft ausmalen, dass hier gut organisierte Taschendiebe ein leichtes Spiel hatten. Hier konnte man problemlos in der Menge untertauchen. Es war eine sehr gute Idee von ihm gewesen, hierher zu kommen. Erst auf Ethans Kommentar hin bemerkte Jakob allerdings die Schilder, die Kämpfe untersagten. "Oh, die Leute hier scheinen es nicht sehr genau mit Regeln zu halten." Jakob erinnerte sich an die Rezeptionistin. Warscheinlich wies sie aus gutem Grund die Gäste auf das Kampfverbot in der Lobby hin. [/align]
"Wahnsinn, wie viel hier los ist", meinte Holly, als sie all die Menschen sah. Bei den Massen war es kein Wunder, dass Polizei Probleme damit hatte, den Taschendiebstählen Einhalt zu gebieten. Oder nur die Kämpfe zu unterbinden. Holly fragte sich unwillkürlich, ob sie sich damit auch auseinandersetzen mussten oder ob es bei den Diebstählen bleiben würden. Außerdem blieb die Frage, wie lange sie nun wirklich in Litora bleiben würden. Irgendwie hatte sie den Eindruck gewonnen, dass es viel zu tun gab.
Lou:
"Seien wir lieber froh, dass es nicht noch schlimmer ist", meinte Lou. Sie wusste, dass das durchaus möglich war. Sie hatte die Innenstadt von Grital erlebt. Da wollte man zu bestimmten Anlässen jedenfalls nicht sein. "Nicht wirklich", stimmte das Mädchen Jakob zu. "Aber bisher wirkte es eigentlich recht harmlos... So harmlos wie Übungskämpfe am Strand halt sein können." Gut fand sie es nicht, aber wenn dabei niemand zu Schaden kam, dann war es definitiv wichtiger, sich auf die Taschendiebstähle zu konzentrieren.
Alle: "Harmlos genug, damit sich offenbar niemand darum kümmert", stellte Ethan fest. "Wofür macht man eine derartige Regel, wenn man ihre Einhaltung nicht kontrolliert?" Er schüttelte erneut den Kopf, weil das alles sehr irritierend war. Anschließend orientierte er sich, suchte das große, turmähnliche Hotel und schlug die entsprechende Richtung ein. Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis die Polizeistation in Sicht kam, aber Ethan musste nicht einmal näher herangehen, um zu wissen, dass dieser Ausflug umsonst gewesen war. Die Tür war zu und im Inneren des Gebäudes schien sich definitiv niemand aufzuhalten. Dennoch trat er sicherheitshalber näher und bemerkte ein Schild, das verkündete, dass die Wache nur bis fünf geöffnet war. An einem Freitag, an einem überfüllten Strand und mit der Aussicht auf mindestens eine Strandparty. "Großartig", kommentierte er voller Ironie. Etwas anderes fiel ihm beim besten Willen nicht ein.
[align=left]Jakob zuckte mit den Schultern. "Die Schilder scheinen schon länger hier zu stehen, aber hier gibt es wohl nicht genug Leute, um das alles zu kontrollieren. Chief Cordes hat auf jeden Fall nicht untertrieben, als sie erzählt hatte, dass die Polizei hier völlig überfordert war. Zum Nocryph, in der Hauptstation ist am Wochenende nur eine Person!" Als sie dann an der geschlossenen Wache ankam, war Jakob klar, dass sie vor morgen keinen Polizisten vom Strand zu Gesicht bekommen würden. Es gab niemanden, der irgend eine Aufgabe für sie hatte. "Gut, und was machen wir jetzt? Ich meine, vor morgen bekommen wir warscheinlich keinen mehr von der Polizei zu Gesicht. Selbst ich muss zugeben, dass das hier sehr fragwürdig ist." Jakob seufzte kurz. Immerhin war jetzt gesichert, dass er sich ungestört mit Charly treffen konnte. Es sei denn, jemand der anderen hatte noch eine geniale Idee. [/align]
Holly stöhnte genervt, als sie vor der geschlossenen Wache standen. Großartig. "Im Ernst! Ich vermisse Cordes. Mag die Frau sein, wie sie ist, aber sie packt die Dinge wenigstens an", meinte die junge Farmerin. "Trotzdem würd ich sie am liebsten anrufen und sie fragen, zu was für einem unfähigen Haufen sie uns hier geschickt hat! Es ist doch so, wie Jakob sagt! Hier ist keiner und auf der anderen Wache ist nur Charly und die hat auch irgendwann Feierabend! Was ist denn, wenn in der Nacht irgendwer Hilfe braucht?" Holly schüttelte ungläubig den Kopf. "Und mal ernsthaft...", begann sie mit gesenkter Stimme, auch wenn sie sich dazu zwingen musste. "Wenn die Wachen so aussehen... Was wird wohl an dem Tunnel los sein?"
Lou:
Lou konnte Hollys Ärger verstehen. Sie konnten nichts tun, weil sich offensichtlich niemand verantwortlich fühlte. Es war grauenhaft. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer will, dass die Polizei so arbeitet", meinte das Mädchen ungläubig. So viel zu dem tollen Prestige-Projekt der AC. Auf Hollys Frage wollte Lou nicht einmal antworten. Nicht nach dem, was sie jetzt gesehen hatten.
Alle: Ethan seufzte schwer. "Ich bezweifle, dass wir heute noch irgendetwas erreichen", merkte Ethan an. "Und vermutlich sollten wir uns darauf einstellen, dass das für das gesamte Wochenende gilt." Sein Blick glitt zu dem Strand. "Und auf eigene Faust können wir sowieso nichts tun." Er hob die Schultern. "Wir können morgen versuchen, Cordes anzurufen, aber heute..." Ratlos schüttelte er den Kopf. "Heute sollten wir vermutlich versuchen, uns nicht noch mehr darüber zu ärgern."
[align=left]Jakob nickte. Ethan hatte recht, sie konnten im Moment nichts bewirken und davon sollten sie sich nicht die Laune vermiesen lassen. Immerhin waren sie hier in einer beliebten Ferienstadt. Ja, sie waren eigentlich zum Arbeiten hergekommen, aber das Wochenende sollten sie ruhig als etwas Urlaub ansehen. Jakob blickte in die Runde. "Soll ich jetzt zu Charly gehen und uns die Liste mit den Party-Locations holen? Wenn wir schon nichts machen können, sollten wir auch das beste draus machen." [/align]
"Es ist mir völlig egal, ob du heute noch zu Charly gehst und die blöde Liste holst oder ob du mit ihr irgendwo hingehst... Es spielte sowieso keine Rolle", meinte Holly und klang immer noch äußerst frustriert. Sie hasste diese Stadt jetzt schon. Sie war groß, sie war laut und sie beinhaltete die größte Ansammlung von Idioten, die sie bisher gesehen hatte. Auch Lou seufzte und musterte anschließend den Rest der Gruppe. Sie musste Holly zustimmen, es war definitiv frustrierend, aber auch Ethan hatte recht, denn es gab im Moment nichts, was sie tun konnten. Und das wirklich das ganze Wochenende lang. "Irgendwelche... Vorschläge, was wir dann mit dem angebrochenen Abend machen wollen?", wagte sie, vorsichtig eine Frage zu stellen. "Also nur weil Jakob sich mit Charly trifft, heißt das ja nicht, dass wir uns verkriechen müssen..." Vielleicht würde eine Unternehmung auch die generelle Stimmung etwas aufhellen.
[align=left]Jakob schaute zu Holly und seufzte. Er war sich nicht sicher, ob es klug gewesen war, Charly nochmal anzusprechen. "Hey, mich frustriert das ganze auch. Lass dir das Ganze nicht zu sehr ans Herz gehen. Morgen sieht es bestimmt besser aus, so haben wir noch einen Abend um das zu tun, was wir wollen." Dann blickte er wieder zu Lou. Sie dachte wahrscheinlich, dass er hinter Charly her war, aber er hatte auch andere Interessen im Sinn. "Und nur, weil ich von Charly die Liste hole, heißt das ja auch nicht, dass ich euch ausschließe. Aber ich hätte gerne eine Ansatzpunkt, wo ich mich hier in der Stadt einklinken kann. Ich hab ja auch vor, mich auf solchen Partys umzuhorchen. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Charly die großen Touristen-Fallen meidet." [/align]
Alle: Ethan seufzte erneut. Irgendwie tat er das häufig, seit er sich freiwillig gemeldet hatte. "Du kannst dir gerne diese Liste abholen, mir ist das egal, aber ich habe ehrlich gesagt nicht vor, auf eine Party zu gehen, die die Polizistin vorschlägt", antwortete er schließlich. Das Risiko war viel zu groß, auf weitere Leute der gleichen Intelligenzklasse zu treffen. "Ich spiele eher mit dem Gedanken, mir etwas Essbares zu suchen. Und anschließend..." Er hob die Schultern. "Anschließend sehe ich weiter."
"Ist okay, Jakob. Ehrlich. Das ist alles so dermaßen beschissen, dass es nicht mal verwerflich ist, wenn du dir ein bisschen Spaß suchst", meinte Holly und seufzte frustriert. "Hier wird auch keiner ausgeschlossen", bemerkte Lou. "Vor allem nicht deswegen, weil wir unterschiedliche Dinge tun." Das Mädchen hob die Schulten und sah anschließend zu Ethan. Essen klang in ihren Ohren tatsächlich ganz gut. "Für Essen wäre ich auch", musste das Mädchen zugeben. "Schwebt dir irgendetwas bestimmtes vor?" Auch Holly konnte einen gewissen Hunger nicht leugnen, allerdings würde sie es davon abhängig machen, was Lou und Ethan sich vorstellten, ob sie ihnen Gesellschaft leistete oder auf eigene Faust loszog.