[align=left]Jakob folgte dem reichen Jungen. Woher hätte er wissen sollen, was für Zimmer es in einem Hotel gab? Er war zum ersten Mal in so einem Hotel und fand seine Frage immerhin legitim. Als Jakob die Lobby betrat, bemerkte er das Schild, das darauf hinwies, dass Kämpfe im Gebäude verboten waren. Jakob konnte das insofern nachvollziehen, dass es einige Attacken gab, die die Umgebung doch sehr in Mitleidenschaft zogen. Da er auch nicht genau wusste, wie man hier ein Zimmer bestellte und er sich nicht völlig blamieren wollte, ließ er den Courtenay reden. [/align]
Alle: "Ich möchte vier Zimmer buchen. Von heute bis Montagmorgen", antwortete Ethan. "Einen Moment bitte", erwiderte die Frau und tippte irgendetwas in ihren Computer. "Wir hätten noch Zimmer in der elften Etage mit Meerblick." Sie lächelte. "Auf welchen Namen darf ich die Zimmer buchen?" "Courtenay", sagte Ethan und sofort sah ihn die Frau prüfend an. "Das wird so geschrieben wie der Nachname von den Courtenays?", hakte sie nach und betonte dabei unnötigerweise das Wort 'den'. "Ja", antwortete Ethan und legte ihr seinen Ausweis hin, weil er wusste, dass sie den brauchte, um die Buchung abzuschließen. Die Frau griff danach und warf einen Blick darauf, um dann zu blinzeln und Ethan erneut anzusehen. "Entschuldigen Sie bitte", sagte sie dann eilig. "Ich wusste nicht, dass Sie wirklich..." Sie brach ab und räusperte sich. "Darf ich Ihnen das Frühstück unseres Hotels anbieten? Natürlich kostenlos, als Geschenk des Hauses." Ethan unterdrückte ein Seufzen, sah aber keinen Grund, das Angebot abzulehnen. "Gerne", antwortete er dementsprechend und wartete darauf, dass die Frau mit ihrer Eingabe in den Rechner fertig war. "Zahlen Sie bar oder mit Karte?", fragte sie, während sie ihm den Ausweis zurückgab. Wortlos gab Ethan ihr die Kreditkarte. Nachdem er den Zettel unterschrieben hatte, den das Kartengerät ausgespuckt hatte, übergab ihm die Frau vier Schlüsselkarten. "Das hier sind die Karten für die Zimmer. Sie haben die Nummern 112, 114, 117 und 119. Dort drüben ist der Fahrstuhl und falls irgendetwas ist, finden Sie selbstverständlich in den Zimmern Telefone, die Sie direkt mit der Rezeption verbinden. Oh, das Frühstück ist natürlich auf den Schlüsselkarten vermerkt." Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Das Büffet beginnt um acht und ist bis um 11 geöffnet." "Danke", erwiderte Ethan, nahm die Schlüsselkarten entgegen und wandte sich anschließend dem Aufzug zu, um den Knopf zu betätigen. Dann sah er zu den anderen und hielt ihnen die Karten hin. "Damit wäre das erledigt."
Holly fand den Eingangsbereich des Hotels ganz hübsch, auch wenn sie selbst mehr... Pragmatismus gewohnt war. Was Ethan genau an dem Tresen machte, wusste sie zwar nicht, aber sie ging davon aus, dass es mit den Zimmern zu tun hatte und da Holly nicht wusste, wie lange das dauerte, konnte sie nur raten, ob dieses Gespräch nun länger als nötig war oder nicht. "Danke", meinte die junge Farmerin, als Ethan ihnen die Schlüsselkarten aushändigte. Sie hatte so ein Ding noch nie gesehen und es erschloss sich ihr nicht ganz, wie sie wohl zu benutzen waren, aber sie ging davon aus, dass es entweder offensichtlich war oder dass Ethan es noch erklären würde. Oder auch Lou, das spielte im Endeffekt ohnehin keine Rolle. Lou selber nahm ihre Karte ebenfalls mit einem Danke entgegen, wenn auch mit einem viel kleinlauteren. Das Hotel selbst erinnerte sie an jene, die sie ab und zu auch mit ihren Eltern besucht hatte. Zu einer Zeit, wo sie noch richtig Urlaub gemacht hatten und dann aus der Zeit, wo ihre Eltern sie ab und zu für ein paar Tage mitgenommen hatten, wenn es sich aufgrund der Arbeit angeboten hatte. "Wie geht's dann eigentlich weiter?", hakte Lou nach. "Gehen wir zum Strand?" "Diese Charly meinte doch, dass es auch hier irgendwo eine Wache geben soll. Da könnten wir unser Glück versuchen", schlug Holly vor.
[align=left]Jakob nahm auch die Schlüsselkarte entgegen. Mit diesem Ding konnte er also sowohl sein Zimmer öffnen, als auch Frühstück bekommen. Jakob fand das sehr praktisch. "Das wollte ich auch vorschlagen. Die an dem Posten am Strand wissen wahrscheinlich sowieso besser als der Chief, wie sie uns brauchen können. Mit denen können wir das dann klären und machen dann einfach. Den Rest besprechen wir am Montag. Und vielleicht finde ich ja auch noch heute Abend etwas Interessantes heraus." Er blickte zu Lou und schüttelte kurz den Kopf. "Ich glaube, unser gemeinsames Training verschieben wir lieber auf morgen?" [/align]
Alle: "Ich für meinen Teil werde die Sachen im Zimmer abstellen und anschließend duschen. Danach können wir meinetwegen bei der Wache am Strand vorbeischauen", antwortete Ethan mit einem kurzen Nicken. Dann verkündete ein leiser Piepton, dass der Aufzug eingetroffen war, sodass Ethan mit den anderen eintrat und die elfte Etage auswählte. Die Türen schlossen sich geräuschlos und der Aufzug setzte sich in Bewegung. "Ich bezweifle nur ehrlich gesagt, dass wir wirklich mehr Glück haben werden, was die Polizeistation am Strand betrifft", fügte er hinzu und hob die Schultern. "Einen Versuch ist es aber in jedem Fall wert." Der Aufzug schien relativ schnell zu sein, denn erstaunlich kurze Zeit später verkündete eine automatische Frauenstimme, dass sie die elfte Etage erreicht hatten. Ethan sah auf seine Karte, deren Nummer ihm sagte, dass er das Zimmer 114 hatte. "Ich würde sagen, wir treffen uns einfach in einer halben Stunde unten", schlug er anschließend vor.
"Das denke ich nämlich auch", meinte Holly zu Ethan. Auf der Wache konnte man ihnen vielleicht weiter helfen. Die junge Farmerin hatte jedenfalls keine Lust, das ganze Wochenende untätig zu bleiben. Aber es war, wie Ethan sagte: Sie mussten es auf einen Versuch ankommen lassen. Als der Fahrstuhl verkündete, dass sie oben angekommen waren, warf auch Holly einen Blick auf ihre Karte, die die Nummer 117 zeigte. "Eine halbe Stunde sollte mehr als genug sein", stimmte sie dem Vorschlag mit einem Nicken zu.
Lou:
"Ja, eine halbe Stunde ist in Ordnung...", bestätigte Lou, auch wenn sie zu den restlichen Aussagen nichts beigetragen hatte. Sie fühlte sich noch immer unwohl und das würde vermutlich auch noch eine Weile so bleiben, zumindest wenn sie sich selbst richtig einschätzte. Mit etwas Glück wurde es besser, wenn sie tatsächlich etwas zu tun bekamen. Lous Zimmerkarte zeigte die Nummer 112, sodass klar wurde, dass ihr Zimmer recht nah war. Vielleicht sogar das erste der kleinen Gruppe. Als Jakob sie direkt ansprach, wandte sie sich zu ihm um, damit sie ihn ansehen konnte. "Ist vermutlich besser", stimmte sie ihm zu. "Heute haben wir ja offenmsichtlich noch ein paar Sachen zu klären."
[align=left]Jakob schaute die anderen kurz an. Eigentlich hatte er gedacht, dass sie gleich morgen früh auf der Wache am Strand vorbeischauen würden. In seinen Augen machte es keinen großen Unterschied, da sie ja sowieso erst morgen mit der Freiwilligenarbeit anfangen würden. Er hatte auf jeden Fall keine Lust darauf, heute noch am Strand nach Taschendieben zu suchen. Er schaute auf seine Zimmerkarte und stellte fest, dass er mit der 119 Hollys Zimmer am nächsten hatte. Eine halbe Stunde war auf jeden Fall genug, um sich kurz zu duschen und frisch zu machen, also würde Jakob die Zeit dazu auch nutzen. "Ja, ist schade. Aber klar, die Freiwilligen-Arbeit geht vor. Es findet sich bestimmt noch die Gelegenheit, weiter zu trainieren." Abgesehen davon fehlte ihnen auch der Ort, Jakob hatte zumindest noch keine Hinweise auf einen Trainingsplatz hier im Hotel gesehen. Jakob seufzte. Er war sich nach den Reaktionen der anderen unsicher, ob er mit Charly auf die Strand-Party gehen sollte. Allerdings wollte er auch feiern, dass er aus Inito herausgekommen war. Ganz abgesehen davon hoffte er, auf der Party Kontakte zu knüpfen. "Wir sehen uns später unten!", sagte er noch mit einem Lächeln, bevor er sich von den anderen abwandte und zu seinem Zimmer ging. [/align]
Alle: Ethan nickte noch einmal, um das Ganze zu bestätigen, dann trat er zu seinem Zimmer und schob die Schlüsselkarte in den dafür vorgesehenen Mechanismus. Das dort angebrachte Lämpchen blinkte grün und die Tür wurde entriegelt, sodass Ethan das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss. Das Zimmer an sich war in Ordnung. Es war nicht unbedingt groß, aber es war sauber und auch wenn es selbstverständlich kein Luxushotel war, war es dennoch mehr als annehmbar. Das Bett war groß, selbstverständlich minuziös zurecht gemacht und an der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Flachbildfernseher. Der Kleiderschrank wirkte lächerlich groß für das, was Ethan dabei hatte, aber gut, es gab sicher Leute, die länger blieben. Von dem Zimmer aus führte eine Tür in das Bad, das zwar nicht mit dem in dem Anwesen seiner Eltern zu vergleichen, aber trotzdem um Welten besser als das des Pokémon-Centers war. Nach der kurzen Inspektion des Bads kehrte Ethan in das Zimmer zurück und bemerkte, dass das Fenster kein Fenster, sondern der Zugang zu einem kleinen Balkon war. Dieser war zwar gerade einmal groß genug für einen winzigen Tisch und zwei Stühle, war aber in der Tat hoch genug, um den Blick auf das Meer zu ermöglichen. Um das Zimmer ein wenig zu lüften, öffnete Ethan die Balkontür und begab sich anschließend in das Bad, um zu duschen.
Lou betrat ihr Zimmer und blickte sich interessiert um. Es erinnerte sie an die Zeiten, als sie mit ihren Eltern verreist war. Als sie kleiner gewesen war, hatte sie sich das Zimmer mit ihren Eltern geteilt, aber irgendwann, Lou schätzte, dass sie zehn oder elf gewesen war, hatte sie ein Einzelzimmer bekommen. Das Mädchen streckte sich und warf einen Blick aus dem Fenster. Man konnte das Meer wirklich sehen, was ziemlich beeindruckend war. Da noch genug Zeit war, entschied sie sich, dass sie es Ethan gleichtun und auch duschen gehen würde. Die Rückbank des Taxis war doch sehr warm gewesen.
Holly:
Holly brauchte einen Moment, ehe sie den Trick mit der Schlüsselkarte raus hatte. Drinnen war sie durchaus beeindruckt. Das Zimmer wirkte schlicht, aber eigentlich war es ziemlich gut, vor allem wenn man bedachte, was sie normalerweise gewöhnt war. Auch die Aussicht aus dem Fenster war für sie recht beeindruckend, aber viel interessanter fand sie den Blick nach unten. Die Höhe ließ ihr ein wenig mulmig werden, aber davon wollte Holly sich nicht beeinflussen lassen. Stattdessen durchsuchte sie ihren Rucksack nach den Sachen, die sie später eventuell mitnehmen wollte, ehe sie sich in das Bad zurückzog, um sich ein wenig frisch zu machen.
[align=left]Jakob schaute sich im Zimmer um. Es sah verdammt gut aus, besser, als das im Pokémon-Center. Es war sogar etwas besser als sein eigenes, immerhin hatte er hier sogar sein eigenes Bad. Jakob hoffte sogar ein bisschen, dass sie am Montag beschließen würden, hier zu bleiben. Er stellte seine Reisetasche neben den Schrank und ging ins Bad. Er wollte aus den Reiseklamotten raus, es war ihm doch mittlerweile ziemlich warm geworden. [/align]
Alle: Etwa zwanzig Minuten später machte sich Ethan auf den Weg nach unten. Er wollte zumindest einen kurzen Blick in das Restaurant und die Hotelbar werfen, denn beide Räume waren unter Garantie von der Lobby aus zugänglich. Als er unten ankam, fehlte von den anderen noch jede Spur, sodass er kurz einen Blick in das Restaurant warf, das auch als Frühstücksbüffet zu dienen schien. Es wirkte in Ordnung. Anschließend musterte er die Bar, die sich auf der anderen Seite der Lobby befand und um diese Uhrzeit offenbar noch geschlossen war - aber gut, es war auch erst halb sechs. Vermutlich machte sie um sechs auf. Er schlenderte zu dem Brunnen in der Mitte der Lobby und setzte sich auf eine der angrenzenden Bänke.
[align=left]Jakob kam unten in der Lobby an. Er war geduscht und hatte sich leichtere Klamotten, um genau zu sein sein lieblings Gammel-Shirt, angezogen. Neugierig blickte er sich in der Lobby um und sah dann zu Ethan. Er ging auf den reichen Jungen zu und streckte sich kurz. "So, jetzt fühlt es sich besser an. Und? Hast du dich hier ein bisschen umgesehen?" Jakob blickte in Richtung der Bar und dem Restaurant. "Sag mal, glaubst du, hier gibt es auch einen Trainingsplatz im Hotel oder müssen wir uns was in der Stadt suchen?" [/align]
Jakob: "Nur kurz", antwortete Ethan mit einem Schulterzucken, während er das neueste, unförmige T-Shirt des Idioten bewunderte. "Ich wollte mir das Restaurant und die Bar ansehen, so etwas sagt meist eine Menge über ein Hotel aus." Auf die Frage des Idioten hin nickte er zu dem Schild, das neben dem Brunnen stand. "Ich gehe davon aus, dass es im Außenbereich einen Trainingsplatz gibt, ansonsten hätten sie das Schild anders formuliert", merkte er an. Wenn davon die Rede war, dass Kampfhandlungen nicht auf dem gesamten Gelände, sondern nur in den Gebäuden verboten waren, war die Vermutung naheliegend, dass sie draußen nicht zwangsläufig untersagt waren.
[align=left]Jakob nickte und setzte sich dann zu Ethan. Er würde sich das in Ruhe ansehen, wenn er Zeit hatte. Er vermutete, dass er sowieso am Strand trainieren würde, falls es dort erlaubt war. "Sag mal, wie schaut es eigentlich mit einem nächsten Anruf aus? Sie wollen ja immer noch Informationen, was dein Vater so über die Freiwilligen-Sache denkt. Oder soll ich bis Montag warten?" Er hoffte, dass er bald wieder Informationen liefern konnte, die der Organisation Geld wert war. Wenn er es bis zu den Turnieren hier durchhalten wollte, brauchte er zwangsweise ein wenig mehr Geld. [/align]
Jakob: "Ich halte einen weiteren Anruf für keine gute Idee", antwortete Ethan und ließ den Blick kurz prüfend durch die Lobby wandern, um sicher zu gehen, dass wirklich niemand in der Nähe war. "Sie können ohnehin davon ausgehen, dass mein Vater einverstanden ist und alles weitere dürfte ihnen sowieso egal sein." Ethan sah skeptisch zu dem Idioten. "Seit wann hast du es im Übrigen so eilig, mit denen in Kontakt zu treten?"