Unterricht: Ethans Blick blieb auf die Frau mit ihrem Eneco gerichtet, während er schwer seufzte. Ihm war klar, dass Lou es nicht böse meinte, aber er hatte wenig Lust auf dieses Thema. Eigentlich überhaupt keine. "Ich glaube, mit dem richtigen Ausmaß an Privatunterricht erreicht jeder eine gewisse Grundkompetenz", erwiderte er dann doch eher düster. "Und ich hatte bisher mehr als genug davon." Er warf Lou einen kurzen Blick zu. "Lassen wir das."
Annie-Power: "Ich wäre mir da nicht so sicher", kommentierte Annie, als Jakob bemerkte, dass Siggi kein Problem mit den beiden aktuell kämpfenden Pokémon gehabt hätte. "Das Krabby ist ziemlich stark, ich glaube, es hätte sich längst entwickeln können, wenn es das gewollt hätte." Tatsächlich gelang es dem Krabby, das Kukmarda mit einem gezielten Krabbhammer außer Gefecht zu setzen. Anschließend blieb es in der Mitte des Kampfplatzes stehen und produzierte sichtlich triumphierend eine ganze Menge Blasen. "Und ja, Turniere wie dieses sind für mich nicht so unglaublich spannend", stimmte Annie an Holly gewandt hinzu. "Aber es ist immerhin ein Zeitvertreib und manchmal sieht man starke Gegner." "Kampf Nummer 3, Nancy Springfield und Holly Sinclair", ertönte die nächste Durchsage. "Na dann viel Glück", kommentierte Annie mit einem Zwinkern.
[align=left]Jakob brummte anerkennend, als er den Krabbhammer des Krabby sah. "Vielleicht hab ich mich doch ein wenig verschätzt." Zu einem weiteren Kommentar kam Jakob nicht, da wurde Holly aufgerufen. Er grinste die Farmerin an und gab ihr einen kurzen Klaps auf die Schulter. "Mach sie fertig!" [/align]
"Einverstanden", stimmte Lou zu, nachdem sie Ethan einen kurzen Blick zugeworfen hatte. Sie konnte gerade nicht unterscheiden, ob er frustriert von dem Thema war oder sich einfach nur schlecht einschätzte und deshalb das Thema beenden wollte. Demnach hielt sie es für die bessere Idee, es auch tatsächlich fallen zu lassen. "Weißt du... Ich hab überlegt, mir ein zweites Pokemon anzuschaffen. Weil ich ja doch irgendwann die Wettbewerbssache in Angriff nehmen will... Außerdem könnte Caleb auf dauer wirklich eine Art Spielkameraden und Trainingspartner gebrauchen", griff Lou auch tatsächlich ein neues Thema auf, auch wenn sie nicht Ethan ansah, sondern die Frau beobachtete.
Holly:
"Okay... Jetzt wird's ernst...", stellte die junge Farmerin überflüssigerweise fest und nickte im Anschluss Jakob und Annie kurz zu, ehe sie sich mit Funke zusammen auf den Weg zum Kampffeld machte. Holly fühlte sich nervös, aber ein Blick zu Funke verriet ihr, dass das Waaty eher gespannt und neugierig war, was ihr doch irgendwie ein Lächeln abrang. Im Grunde war es egal, wie es jetzt ausging. Sie und Funke würden trotzdem weitermachen.
Themenwechsel: Ethan atmete durchaus erleichtert aus, als Lou zustimmte, das Thema zu wechseln. Ob sie den Grund dahinter verstand oder nicht, spielte dabei auch keine Rolle. "Ich glaube, ein zweites Pokémon kann nicht schaden", erwiderte er dann auf ihre Ausführungen hin. "Im Gegenteil. Vermutlich wird sich Caleb sogar darüber freuen." Er sah kurz zu Lou, bevor er wieder die Frau mit dem Eneco ansah. "Hast du ein bestimmtes Pokémon im Kopf?"
The. First. Battle. Ever. Nancy stellte sich als eine junge Frau etwa in Hollys Alter heraus, die recht selbstsicher auf das Kampffeld trat. Neben ihr schwebte ein Zapplardin. (SL-Info: Es ist unbekannt genug, damit Holly vermutlich keine Ahnung hat) "Okay, wir packen das, Zappy!", verkündete Nancy und das Zapplardin schwebte vorwärts und auf das provisorisch abgesteckte Kampffeld.
[align=left]Jakob schaute zu Hollys Gegner. Er kannte das gegnerische Pokémon nicht. Es sah allerdings so aus, wie ein schwebender Fisch. Holly sollte also keine großen Probleme haben. "Klein ist es auf jeden Fall... aber ich kenne diese Pokémon-Art nicht. Weißt du, was das für ein Typ ist?" Er erinnerte sich an das Krabby. vielleicht sollte er nicht einfach so beschließen, dass Holly gewinnen würde, wenn er den Gegner nicht ausreichend kannte. [/align]
"Nein, hab ich nicht", erwiderte Lou und hob die Schultern. "Es sollte sich ruhig etwas von Caleb unterscheiden, immerhin muss ich ja doch irgendwo an die Wettbewerbe denken. Außerdem würde es so vermutlich auch für Caleb interessant bleiben. Ich find im Grunde alle Pokemon toll. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich mal eins wirklich widerlich fand... Halt, stop, das stimmt nicht. Ich hab mal ein Unratütox gesehen und das war ziemlich eklig." Lou schauerte kurz bei der Erinnerung. "Wenn man davon absieht, dass er zu viel Energie hat, dann ist Caleb ziemlich pflegeleicht. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann sollte das zweite auch ungefähr so sein. Vielleicht nur nicht so hibbelig", überlegte das Mädchen. "Ich müsste mich mal mehr damit auseinandersetzen, vermute ich."
Holly:
Holly war sich nicht sicher, was sie von ihrem Gegner halten sollte. Für sie sah das Pokemon aus wie ein Fisch. Allerdings schwebten Fische ihres Wissens nach nicht. Aber war es dann auch ein Fischpokemon? Wenn es eins war, dann wäre es schwach gegen Funkes Elektroattacken, aber das ließ sich ja rauskriegen. Ihr Waaty nahm jedenfalls auch Position ein und war erstaunlich motiviert. "Okay, Funke! Ziehen wir das durch!"
Wunschdenken bleibt Wunschdenken: "Ich glaube, es gibt keine Pokémon mit einem perfekten Charakter", erwiderte Ethan mit einem Schulterzucken. "Jedes hat irgendwelche Anwandlungen. Abgesehen davon..." Er brach ab, als das Eneco der Frau spontan losrannte und auf eine ältere Frau zuhielt, die alleine auf ihrem Handtuch lag und döste. Als das Eneco bei ihr ankam, stupste es sie an und die Frau setzte sich irritiert auf. Noch konnte es ein Zufall sein. Die Besitzerin des Eneco blieb in einiger Entfernung stehen und sah sich suchend um.
The Fish: "Wenn du den Anfang nicht machen willst...", kommentierte Nancy und nickte ihrem Zapplardin kurz zu. "Los, Zappy, fang mit Tackle an!" Das Zapplarin gab einen kurzen, irgendwie knisternden Laut von sich und schoss anschließend mit einer durchaus ansehnlichen Geschwindigkeit auf das Waaty zu.
"Oh, also Eigenarten soll es ruhig haben", erwiderte Lou, "aber ich..." Das Mädchen brach ab und sah zu, wie das Eneco losstürmte. Das Mädchen warf Ethan einen vielsagenden Blick zu, ehe sie sich auf das eigentliche Geschehen konzentrierte. Es konnte tatsächlich ein blöder Zufall sein, aber wenn es keiner war, dann müsste sich zeitnah eine Art Komplize zeigen. Jedenfalls wenn sie die Informationen des Captains richtig in Erinnerung hatte.
Holly:
Holly stellte mit Erschrecken fest, dass der kleine Fisch oder was immer es war, unheimlich schnell war. Das war nicht gut. Vor allem weil es klein war. Sie konnte sich gut vorstellen, dass es schwierig werden würde, es zu treffen. "Heuler, Funke! Und dann setz mit Donnerwelle nach!", befahl Holly ihrem Pokemon. Sie mussten das kleine Pokemon unbedingt langsamer bekommen, um überhaupt eine Chance auf einen Treffer zu bekommen.
[align=left]Jakob schaute zu, wie das kleine Pokémon lossauste und Holly reagierte. Wenn es erst einmal paralysiert war, wäre es auf jeden Fall nicht mehr so schnell. Jakob drehte sich allerdings zu Annie, die auf den Kampf fixiert zu sein schien. "Guter Schachzug von Holly, oder? Aber du hast immer noch nicht gesagt, ob du weißt, was das für ein Pokémon ist." [/align]
The Audience: "In der Theorie ein guter Schachzug", kommentierte Annie schließlich, bevor sie kurz den Kopf schüttelte. "In der Praxis allerdings..." Sie sah zu Jakob und hob ihre Schultern. "Die Frage nach dem Typ dürfte sich gleich erübrigen."
The Actor: Die Heuler-Attacke schien das Zapplardin zwar ein wenig zu irritieren, aber das war auch alles. Immerhin landete Funke daraufhin mit ihrer Donnerwelle einen direkten Treffer - einen direkten Treffer, der nicht den leisesten Effekt zu haben schien. Stattdessen raste das Zapplardin weiter auf das Waaty zu und traf es schließlich frontal mit seinem Tackle. Angesichts der geringen Größe war dieser vermulich nur halb so schlimm, aber die Geschwindigkeit machte ihn unter Garantie schmerzhaft.
The Others: Die ältere Frau schien derweil damit zu beginnen, mit dem Eneco zu spielen und zu sprechen. Dabei sah sie sich suchend um, als ob sie nach dem Besitzer Ausschau hielt. Langsam machte sich die Frau, der das Eneco gehörte, auf den Weg zu der älteren Dame, während hinter ihr ein Mann auftauchte, der wie beiläufig zwischen den Handtüchtern hindurch schlenderte. Ethan sah kurz zu Lou und entschied sich dann dazu, zumindest etwas näher zu gehen, um mehr zu sehen.
[align=left]Jakob sah zu, wie das kleine Pokémon weiter auf Funke zuraste. Da Jakob sich nicht vorstellen konnte, dass es sich hierbei um ein Boden-Pokémon handelte, blieb nur eine andere Möglichkeit übrig. "Elektro", murmelte er, als er sich nun völlig dem Kampf widmete. Jakob wurde bewusst, dass er noch viel über Pokémon lernen musste, wenn er erfolgreich werden wollte. "Allerdings kann Holly mit einem Elektro-Pokémon fertig werden." [/align]
Lou erwiderte den Blick und setzte sich anschließend mit Ethan wieder in Bewegung. Wenn sie den Komplizen fanden und eine akkurate Beschreibung abliefern konnten, dann hätten sie zumindest einen Teilerfolg. Theoretisch fände sie es besser, wenn sie die Diebe stellen könnten, aber praktisch wusste das Mädchen, dass das eine sehr, sehr schlechte Idee war. Nur weil das Eneco harmlos wirkte, hieß das noch lange nicht, dass die Frau oder ihr Komplize nichts stärkeres besaßen. Lou warf einen weiteren Blick zu Ethan und versuchte zu erahnen, was er tun wollte.
Holly:
Holly gelang es gerade noch, ein Fluchen zu unterdrücken. Das hatte sie wirklich nicht erwartet und Funke offensichtlich auch nicht. Das Waaty schüttelte sich nach dem letzten Treffer, wirkte aber ansonsten noch fit. Donnerwelle funktionierte nicht und das war durchaus ärgerlich, aber sie hatte noch eine andere Möglichkeit. "Baumwollsaat!", befahl sie ihrem Pokemon. Holly hoffte nur, dass das besser funktionierte, denn sonst hätten sie und Funke ein sehr großes Problem.
Als Zuschauer hat man immer vermeintlich gute Tipps: "Das hängt davon ab, wie gut das Zapplardin trainiert ist", antwortete Annie skeptisch. "Es sah relativ flott aus. Was meinst du, Mick?" Das Panferno gab einen zustimmenden Laut von sich. "Ganz deiner Meinung, Kumpel", bestätigte Annie.
Wenn man beteilit ist, eher weniger: "Zappy, schüttel das Zeug mit Funkensprung ab!", rief Nancy ihrem Pokémon zu, das anschließend darauf wartete, bis die Baumwolle in seiner unmittelbaren Nähe war. Dann entsandte es elektrische Impulse und die Baumwolle fiel harmlos zu Boden. "Und jetzt Ladestrahl!" Einen Moment lang schien die Luft um das Zapplardin herum zu knistern, dann entsandte es einen gebündelten Strahl elektrischer Energie.
Und wenn man zuschauen soll und es nicht möchte, hat man noch mehr Probleme: Ethan sah, wie die Besitzerin des Eneco schließlich zu der Frau trat und mit ihr redete. Die ältere Dame wirkte alles andere als beunruhigt, denn sie fing ein Gespräch an, lächelte und streichelte dabei das Eneco. Was sie nicht bemerkte, war die Tatsache, dass der Mann in der Zwischenzeit dezent in ihre Tasche griff und ihren Geldbeutel entwendete. Dann schlenderte er weiter. Ethan musterte ihn genau, um ihn sich einzuprägen. Er war etwa in dem Alter der Frau, vielleicht ein wenig älter, hatte dunkelblonde Haare und wirkte auf die Entfernung durchaus trainiert - vermutlich falls er weglaufen musste. "Und jetzt?", wandte sich Ethan an Lou.
[align=left]Jakob schüttelte den Kopf. Er hätte schon längst mit Steigerungshieb angegriffen. Holly verließ sich sehr stark darauf, den Gegner erst zu verlangsamen. Zugegebenermaßen versuchte er es auch mit Siggi, wenn er Sandwirbel einsetzte, aber für Holly war die Zeit mittlerweile gekommen, in die Offensive zu gehen. "Das wird auf jeden Fall kein langweiliger Kampf", meinte Jakob dann. "Ich hoffe nur, Holly greift auch irgendwann einmal an." [/align]
"Weiß auch nicht... Sollen wir sie verfolgen?", fragte Lou nach und klang hörbar unsicher. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass sich eine bessere Situation ergab und die beiden Taschendiebe eine Pause einlegten. Dass sie sie zu ihrer Wohnung oder dergleichen führen würden, bezweifelte das Mädchen dann allerdings doch. "Oder die Polizei rufen? Ich mein... Wir können ja selbst schlecht Lockvogel spielen", meinte Lou kopfschüttelnd. Selbst wenn die Frau und ihr Eneco auf sie ansprangen, was sollten sie schon groß tun?
Holly:
"Ausweichen!", befahl Holly eilig und suchte fieberhaft nach einer Lösung, denn ihre bisherigen Versuche wahren fehlgeschlagen. "Steigerungshieb! Schlag zurück!" Die junge Farmerin wusste, dass Funke die Attacke mittlerweile im Griff hatte, sie musste ihren Gegner nur treffen und vorzugsweise auch nicht vorher vom Ladestrahl erwischt werden. Allerdings sah Holly ein, dass die Attacke, die Kate ihnen gezeigt hatte, definitiv die besten Chancen bot. Gerade nachdem alles andere bisher fruchtlos geblieben war. Natürlich hätte sie auch Tackle befehlen können, allein schon weil es idiotisch gewesen wäre, mit Donnerschock anzugreifen, aber Holly sah ein, dass sie es riskieren musste. Sie vertraute Funke und ihr Waaty verließ sich darauf, dass sie die richtigen Entscheidungen traf. Und das hatte Holly vor.