"Benjamin und Charlotte", erwiderte Ethan betont ernst. "Ich glaube, auf die restlichen Vornamen verzichten wir, die brauchst du nicht. Es sei denn natürlich, du willst einen besonders gute, ersten Eindruck hinterlassen." Er sah zu Lou und bemühte sich darum, ernst zu bleiben. "Willst du sie direkt aufschreiben?" Letztlich lachte er doch. "Dann wäre ich dir sehr verbunden, wenn du deinem Vater sagst, dass er sich nichts zu Ausgefallenes für den Junggesellenabschied nichts allzu Merkwürdiges plant", fügte er dann belustigt hinzu.
"Natürlich will ich einen besonders guten Eindruck machen!", erwiderte Lou gespielt empört. "Allerdings muss ich zugeben, dass ich wohl froh sein kann, wenn ich mir deine Vornamen merken kann. Also wäre es definitiv keine schlechte Idee, die Namen deiner Eltern aufzuschreiben. Dann kann ich mir Karteikarten zum Üben anlegen." Nachdem sie geendet hatte, konnte Lou doch nicht anders und begann abermals zu lachen. "Bei mir und meinen Eltern hast du es echt gut. Keiner von uns hat mehr als zwei Vornamen", erklärte das Mädchen. Die meisten Leute sahen zum Glück davon ab und ihr persönlich reichten zwei Namen völlig. "Und natürlich werde ich Tim dazu anhalten, dafür Sorge zu tragen, dass er bei der Planung dieses Events nicht übertreibt", fügte Lou noch hoheitsvoll an.
"Dann diktiere ich dir die Namen am besten morgen direkt", antwortete Ethan amüsiert. "Dann kannst du sie wie Vokabeln lernen." Er lachte. "Oder wir testen jetzt deine Erinnerung - ich meine, als zukünftige Braut solltest du zumindest schonmal alle meine Vornamen kennen. Ich bin ganz Ohr." Als Lou zusicherte, für die Junggesellenabschiedsplanung Sorge zu tragen, lachte Ethan erneut. Das Ganze war derartig grotesk, dass man schlicht darüber lachen musste. "Und denk dran, an der eigentlichen Planung darfst du nicht beteiligt sein", ermahnte er sie. "Die Braut darf schließlich nicht wissen, was auf dem Junggesellenabschied passiert."
"Okay... Da hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt", gab Lou zu, lachte aber dennoch amüsiert. "Ich weiß noch, dass du insgesamt vier Vornamen hast... Ethan war der dritte, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Und der erste ist der gleiche wie der deines Vaters, also Benjamin. Bei den beiden anderen bin ich aber überfragt." Immerhin hatten seine ganzen Vornamen bisher keine Rolle gespielt und für Lou war Ethan eben Ethan. Die restlichen Namen spielten da keine Rolle. "Aber weißt du denn auch noch meinen zweiten Vornamen? Nach den Namen meiner Eltern frag ich gar nicht erst", meinte das Mädchen dann theatralisch. Immerhin war die Situation so albern, dass es schwer war, nicht die gesamte Zeit zu lachen. "Jaja, weiß ich doch", erwiderte Lou dann auf seinen letzten Kommentar. "So lange du nur aufpasst, dass du das Kleid nicht vorher zu Gesicht kriegst, passt das schon."
"So sehr liebst du mich also", erwiderte Ethan theatralisch und seufzte schwer. "Du kennst nicht einmal meine Namen." Er kam nicht umhin, darüber zu lachen, fasste sich dann aber schnell wieder. "Benjamin William Ethan Joseph", sagte er dann betont langsam und deutlich. "Deine Eltern heißen Marilyn und... vermutlich nicht nur Tim? Und was deinen zweiten Namen angeht - wenn du meine nicht kennst, woher sollte ich dann deinen wissen?" Halb lachend schüttelte er den Kopf, bevor er doch fortfuhr. "Was das Kleid angeht, lasse ich mich ohenhin lieber überraschen", antwortete er dann amüsiert. "Da musst du dir also keine Sorgen machen."
"Ich liebe dich mehr, als du jemals begreifen kannst!", behauptete Lou theatralisch, ehe sie den nächsten Lachanfall bekam. Es war einfach zu grotesk. Ganz eindeutig. "Und wofür brauchst du so viele Vornamen? Das ist voll umständlich! Mehr als zwei sind ohnehin total überflüssig, weil sich die sowieso kein Mensch merkt", meinte sie anschließend, wobei sie zumindest versuchte, ernst zu bleiben. Und grandios scheiterte. "Und Tim heißt übrigens Timothy und mein zweiter Vorname ist Marie. So gut hast du also aufgepasst, als ich ihn genannt habe! Also die Nummer mit der Liebe auf den ersten Blick nehm ich dir jetzt nicht mehr ab, damit das klar ist." Lou lachte abermals. Ernst zu bleiben, war definitiv ein Ding der Unmöglichkeit geworden.
"Das fällt mir schwer zu glauben, wenn du nicht einmal die Namen kennst", erwiderte Ethan und bemühte sich um enien möglichst deprimiert klingenden Tonfall, der ihm zumindest kurzzeitig gelang. Letztlich stahl sich doch wieder das Amüsement in seine Stimme. "Ich habe mir meine Vornamen nicht ausgesucht, aber wenn dir dein zweiter Vorname so wichtig ist", fuhr er dann belustigt fort, "kann ich dich ab jetzt natürlich gerne Marie nennen." Mit einem halb unterdrückten Lachen fügte er hinzu. "Was hältst du davon, Louisa?"
"Hey! Die hab ich wie oft gehört? Zwei Mal vielleicht?", verteidigte sich Lou und gestikulierte dramatisch. "Dass du deswegen meine Liebe zu dir anzweifelst, verletzt mich zutiefst, Ethan!" Und wie zur Bestätigung, fügte Lou noch ein dramatisches Schniefen an. Er sollte wissen, dass er ihre Gefühle verletzt hatte! Scherzhaft jedenfalls. "Wenn du das machst, dann nenn ich dich Benny", drohte sie ihm, als er nicht nur ihren zweiten Vornamen, sondern auch noch die lange Version ihres eigentlichen Vornamens benutzte. "Aber das wäre auch generell keine schlechte Idee. Immerhin hab ich noch keinen guten Kosenamen für dich."
Ethan kam nicht umhin, über Lous unterhaltsame Darbietung zu lachen. Es war einfach großartig. "Na gut, wenn du das mit einer solchen Vehemnz vertrittst, dann entschuldige bitte meine Zweifel", sagte er dann ebenso theatralisch wie sie, bevor er belustigt hinzufügte: "Immerhin gibt es deutlich wichtigere Dinge als die Namen." Lous Reaktion auf seine Spitznamen-Androhung war... eine Spitznamen-Androhung. Ethan war sich sicher, dass er in jeder anderen Situation den Vorschlag "Benny" doch eher düster zur Kenntnis genommen hätte, immerhin war Benjamin der Namen seines Vaters, aber die aktuelle Situation war zu amüsant, als dass er sich ernsthaft darüber hätte ärgern können. "Benny wäre als Kosename fast wieder langweilig, weil jeder sofort bemerkt, woher der Name kommt", erwiderte Ethan betont skeptisch um dann deutlich amüsierter fortzufahren. "Marie hingegen... Wer kennt schon deinen zweiten Vornamen? Ich würde sagen, das ist deutlich kreativer."
"Schön, dass du das endlich einsiehst. Ich verzeihe dir", erklärte Lou hoheitsvoll, ehe sie erneut zu lachen begann, weil sie nicht lange genug ernst bleiben konnte, um ihrer Aussage die nötige Dramatik zu geben. Sie selbst fand es fast ein wenig schade, aber dafür war die Gesamtsituation einfach zu lustig. Bei seiner letzten Bemerkung, räusperte sie sich kurz. Ein weiterer Versuch um gespielte Dramatik aufzubauen. "Ich darf dich daran erinnern, dass du mit vier Vornamen wesentlich mehr Angriffsfläche bietest, was Spitznamen angeht? Ich meine... Willy, Ethy oder Joey klingen doch auch nicht schlecht", meinte Lou amüsiert. "Und vergiss all die schönen Namen nicht, die nichts mit den Vornamen zu tun haben. Sowas wie Zuckerbäckchen oder Schmusi oder Schnuckelchen oder Knuddelteddi."
"Das beruhigt mich zutiefst", antwortete Ethan und bemühte sich um einen gerührten Tonfall, der allerdings von dem halb unterdrückten Grinsen zunichte gemacht wurde. "Also Ethy klingt definitiv albern", fuhr er dann möglichst ernst fort, so als würde er sich ernsthaft Gedanken über die Namen machen. "Bei Willy denke ich an dieses Wailmer aus der Geschichte... Free Willy?" Er lachte. "Ich hoffe doch, dass du mich nicht mit einem Wailmer vergleichst", merkte er an, um anschließend aus Protest hinzuzufügen: "Oder, Schatz?" Ihm war klar, dass dieser Name deutlich weniger spektakulär war als Lous Vorschläge, aber in dieser Hinsicht würde sie definitiv gewinnen und so leicht wollte er ihr diesen Triumph nicht machen.
"Free Willy war ein schöner Film. Nur fürs Protokoll", erwiderte Lou so ernst, wie es ihr im Moment möglich war. "Aber ich kann dir ganz ernst und aufrichtig versichern, dass du keinerlei Eigenschaften mit einem Wailmer teilst." Lou schnaubte und lachte dann doch aber. Es gelang ihr einfach nicht, ernst zu bleiben. Nicht dass sie das gewollt hätte. "Aber was hast du gegen Ethy? Das klingt doch nett. Aber wenn dir das wirklich nicht gefällt, dann such ich natürlich etwas Passenderes aus, mein Honigmäulchen. Sollen wir vielleicht ein anderes Pokémon als Grundlage aussuchen, wenn wir Wailmer schon verworfen haben?"
"Das beruhigt mich natürlich, Liebling", erwiderte Ethan lachend. "Allerdings frage ich mich, welche Pokémon sich stattdessen anbieten." Er schnaubte amüsiert. "Wie du vielleicht weist, mein Haspiror, bin ich kein Experte, was derartig ausgefallene Spitznamen angeht. Ich fürchte, ich kann daher nur mit den klassischen aufwarten." Sein Amüsement gewann die Oerhand und er lachte erneut. "Aber daran bist du ja gewöhnt, ansonsten würden wir schließlich keine Hochzeit planen."
"Natürlich, mein Augenstern. Aber es kommt nicht auf den Namen an sich an, sondern auf die Liebe, mit der er gewählt und ausgesprochen wird", erklärte Lou übertrieben schmachtend. "Und ich bin mir deiner immerwährenden und unerschütterlichen Liebe bewusst, da spielt dein Kosename für mich nur eine untergeordnete Rolle." Das Mädchen lachte erneut. Oder immer noch. Was es nun war, war vermutlich Auslegungssache. "Und was die Pokémon angeht... Die Liste derer, die so anmutig und majestätisch sind wie du, wird nur von der Liste jener überragt, die deiner Niedlichkeit ebenbürtig sind, mein Arkanischnuffel", erklärte sie ihm letztlich.
Einen Moment lang sah Ethan Lou lediglich an, dann wurde er endgültig Opfer seines eigenen Lachens. Lou spielte derartig großartig mit, dass es ihm nicht einmal leidtat, in diesem Fall den Kürzeren zu ziehen. Im Gegenteil, das war es wert. Er brauchte einige Momente, bevor er überhaupt antworten konnte. "Ich für meinen Teil finde es schwer, überhaupt ein Pokémon zu benennen, das sich mit deiner Schönheit und deiner Anmut messen kann", erwiderte er dann, scheiterte aufgrund seines Lachens aber kläglich an einem dramatischen Tonfall. "Selbst ein Milotic verblasst neben dir und jedes Ohrdoch wirkt wirkt regelrecht egoistisch, wenn es um deine Selbstlosigkeit geht." Er brachte ein theatralisches Seufzen zustande. "Wie soll ich da bloß einen geeigneten Vergleich finden?"