Lou:

"Ist schon okay. Du musst dich nicht entschuldigen", erwiderte sie Ethan und stand anschließend auf, ehe sie ihm nochmal die Hand auf die Schulter legte.
Sie hoffte, dass alles gut werden würde, irgendwie auf jeden Fall. Sie hoffte auch, dass Ethan recht behielt und er Bonaparte behalten konnte.
"Ich drück dir die Daumen, dass alles wieder ins Reine kommt", fügte sie hinzu und begann kurz in ihrer Tasche zu wühlen. Einen Moment später holte sie einen Stift und ein kleines Notizbuch hervor, aus dem sie hinten eine Seite herausriss und etwas darauf schrieb, ehe sie Ethan den Zettel hinhielt.
"Falls du mal wen zum Reden brauchst", erklärte das Mädchen. "Die obere ist die Nummer hier in Inito, die untere die aus Grital. Ruf einfach an, wenn du magst. Wann ist egal."
Sie lächelte, auch wenn das aufgrund ihres immer noch geschwollenen Gesichts etwas schief wirkte.

Lou:

"Dann hoffentlich bis bald", verabschiedete sich Lou von ihm. "Und liebe Grüße an Bonaparte."
Erst dann wandte sich Lou ab und verließ das Zimmer, allerdings nicht ohne noch einmal kurz zu winken. Der Schwester hinter dem Tresen wünschte sie noch einen ruhigen Dienst und kurz darauf hatte sie das Pokemon-Center auch schon verlassen.
Der Rückweg war ruhig, aber alles andere wäre in Inito seltsam gewesen. Auch im Haus ihrer Großmutter war es still und normalerweise mochte Lou genau diesen Fakt, aber jetzt, wo der Tag vorbei war und ihr klar wurde, was eigentlich alles passiert war, war die Stille einfach nur furchtbar.
Sie setzte sich auf das Sofa und ließ Caleb aus seinem Ball, wenn auch eher aus Gewohnheit. Der Fernseher brachte ihr auch keine Ablenkung, Lou bekam nicht einmal mit, was genau eigentlich lief.
Sie dachte an den Überfall, wie der Kerl sie geschlagen hatte, dass ihr Gesicht selbst jetzt noch schmerzte. Er hatte versucht, Caleb zu stehlen, der nun vor ihr stand und etwas irritiert wirkte, weil sie so niedergeschlagen war. Geistesabwesend strich das Mädchen ihm kurz über den Kopf. Dieser Tag war furchtbar gewesen. Sie dachte an Bonaparte und all das Blut und dann wieder an das Dartignis, welches Caleb verletzt hatte. Sie hatte sich so unglaublich hilflos gefühlt.
Lou merkte, wie ihre Augen zu brennen begannen und letztlich liefen ihr doch die Tränen. Sie wollte eigentlich nicht weinen, konnte es aber auch nicht aufhalten. Selbst Caleb, der nun seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte, konnte sie ausnahmsweise nicht trösten.
Alles, was blieb, war zu hoffen, dass es irgendwann wieder besser werden würde.

[align=right]27. Mai[/align]
Kennenlernen Cordes
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