[align=left]Jakob blickte zu Coulomb und seufzte. Er wollte wohl im Moment das Friedensangebot nicht annehmen. Dann lief es also darauf hinaus, noch zu warten. Er stand wieder auf. "Wenn du es dir anders überlegen solltest, du weißt, wo du mich findest." Mit diesen Worten ging Jakob wieder zu der Bank und setzte sich wieder hin. Er würde noch eine Weile warten, zumindest solange, bis die Professorin wiederkam. Dann würde er ja auch erfahren, wie bei Bonaparte und Ethan die Dinge standen. [/align]
Ethan: Aus irgendeinem Grund schien die Professorin seiner Aufforderung nun doch nachzukommen, aber das war ihm definitiv recht. Als Lou ebenfalls aufstand, um den Raum zu verlassen, nickte Ethan ihr kurz zu. Er bezweifelte, dass er sie in absehbarer Zeit wiedersehen würde, aber das war nichts, was er jetzt ernsthaft diskutieren wollte - und abgesehen davon spielte es ohnehin keine Rolle. Als die beiden das Zimmer schließlich verlassen hatten, ließ er sich mit einem Seufzen und noch immer wütend wieder auf seinem Stuhl nieder.
Lou: Nachdem Eukalypt und Lou das Zimmer verlassen hatten, schloss die Professorin die Tür hinter ihnen und nickte anschließend in Richtung Ausgang. "Ich glaube, es ist sinnvoll, wenn er sich erst einmal beruhigt", merkte Eukaltyp durch ihren Mundschutz an, während sie die restlichen Türen des Ganges passierten. "Und außerdem wirkten die Werte auf dem Bildschirm so, als ob das Kleine in absehbarer Zeit zumindest das Bewusstsein erlangt. Da kann der Courtenay vermutlich niemanden gebrauchen, der anwesend ist." Die Professorin hob ihre Schultern. "Ich habe nicht erwartet, dass es ihn wirklich mitnimmt und so traurig es auch ist, es ist schön, dass es ihm nicht egal ist."
Jakob: Coulomb nahm zur Kenntnis, dass es sich der Mensch offensichtlich anders überlegt hatte und das wiederum war vermutlich deutlich gesünder für ihn. Immerhin hatte Coulomb wenig Lust, sich von irgendwem anfassen zu lassen, wenn er das nicht sehr explizit selbst einforderte. Er legte sich wieder hin und ging dazu über, den Menschen zu ignorieren und stattdessen die restlichen Leute in der Eingangshalle des Pokémon-Centers zu mustern.
"Es ist ihm nicht nur nicht egal, es hat ihn ziemlich mitgenommen", erwiderte Lou der Professorin. "Ich... ich habe Ethan heute erst kennengelernt, aber auf mich hat er einen sehr freundlichen Eindruck gemacht. Steif, aber nett. Gut... Es waren auch sehr seltsame Umstände, aber sowas soll ja manchmal hilfreicher sein." Das Mädchen hob die Schultern, wirkte etwas ratlos. Sie wollte auch nicht zu sehr ins Detail gehen, denn immerhin ging es um Ethan und nicht um sie. "Es tut mir unheimlich leid für ihn und Bonaparte, dass das heute passiert ist", fügte Lou mit einem tiefen Seufzen an. "Ich wünschte, dass ich mehr für ihn tun könnte, denn er war wirklich liebenswürdig zu mir und allein deshalb würde ich ihm gerne helfen." Ein weiteres ratloses Schulterzucken folgte. "Ich hoffe, dass er sich zumindest bei Ihnen meldet. Er kann die Hilfe sicher gebrauchen."
[align=left]Jakob blickte immer noch zu Coulomb. Vielleicht hätte er gegenüber dem Blitza ausdauernder sein sollen, aber er wollte ja auch keinen weiteren Stromschock abbekommen. Aber Coulomb war im Moment seine geringste Sorge. Jakob war schon neugierig, wen er da am Telefon haben würde, wenn er später anrufen würde. Aber im Moment wartete er noch auf Louisa und Professorin Eukalypt. Er fragte sich, welche der beiden zuerst die Intensivstation verlassen würde und wie es dem Courtenay ging. In der Zwischenzeit glitten dann auch wieder seine Gedanken zu Siggi und Pachira. Mittlerweile hatte er zwei Pokémon und musste sie zu einem Team machen. [/align]
Ethan: Diese ganze Sache war unglaublich frustrierend. Natürlich musste sich Ethan eingestehen, dass er seinen Nachnamen bereits das Öftere für das eine oder andere verwendet hatte, aber er war nicht nur sein Nachname und selbst Eukalypt, die als Professorin eigentlich gebildet genug sein sollte, schien zu glauben, dass dem nicht so war. Sein Blick heftete sich auf Bonaparte. Aber am frustrierendsten war vielleicht sogar die Tatsache, dass er eigentlich selbst nicht genau wusste, wer er ohne seinen Nachnamen war. Woher sollte er das auch wissen? Er hatte nie die Gelegenheit gehabt, um es herauszufinden.
Lou: "Es ist ein Courtenay, kein Wunder, dass er steif wirkt", merkte Eukalypt mit einem kuzen Kopfschütteln an. "Er war ja nicht einmal auf einer Privatschule, die Lehrer sind immer zu seinem Anwesen gekommen. Sein Vater hat vor ein paar Jahren bei mir angefragt, ob ich den Unterricht bezüglich Pokémon übernehmen kann, aber für so etwas habe ich nun wirklich keine Zeit." Sie erreichten schließlich den Vorraum, in dem es auch einen Mülleimer für die benutzten Mundschutze gab. "Es ist immer furchtbar, wenn so etwas passiert. Und es passiert viel zu häufig, wenn du mich fragst", erwiderte die Professorin mit einem Seufzen, bevor sie ihren Munschutz in den Mülleimer warf. "Aber vermutlich hast du ihm geholfen, immerhin warst du eine ganze Weile bei ihm. So erstaunlich es auch ist, er scheint die Nacht über hierbleiben zu wollen, vielleicht kannst du später noch einmal nach ihm sehen."
Jakob: Irgendein Idiot von einem Menschen schien Coulomb zu übersehen und wäre fast über ihn gestolpert, sodass das Blitza mit einem mahnenden Fauchen auf sich aufmerksam machte. Der junge Mann, der Coulomb fast umgerannt hatte, sprang erschrocken zur Seite und machte einen Bogen um ihn. Coulomb mochte das Pokémon-Center nicht.
"Ich bin nicht von hier, darum hat mir der Name nicht so viel gesagt", gab Lou zu und warf dann ihren Mundschutz weg. Sie war mehr als froh, dass sie das dumme Teil endlich los war. "Ich gestehe, mein erster Eindruck war auch, dass er ein Snob ist. Allerdings hat sich das gegeben, als ich mich mit ihm unterhalten habe. Und nach...", das Mädchen zögerte kurz, weil sie nicht wusste, ob sie weiter reden sollte, entschied sich aber letztlich dafür, nachdem sie der Professorin einen kurzen Blick zugeworfen hatte. "Und nach dem Überfall in Grital, hat er sogar für mich telefoniert, weil ich mir Sorgen um meine Eltern gemacht habe." Als Professor Eukalypt vorschlug, dass sie später immer noch nach Ethan sehen konnte, nickte Lou zustimmend. "Das werde ich auf jeden Fall", versicherte sie der Forscherin.
[align=left]Jakob sah, wie jemand fast über Coulomb gestolpert wäre und wie daraufhin Coulomb den Fremden anfauchte. Vieleicht wäre es doch keine gute Idee, das Blitza so alleine zu lassen. Jakob stand dann wieder auf und ging zu Coulomb. "Ich warte einfach hier bei dir, was hältst du davon? Dann stolpern auch keine Leute über dich." Jakob kniete sich wieder neben das Elektro-Pokémon. Es hatte seinen eigenen Kopf, aber er glaubte, es wollte nur Ruhe und hin und wieder ein wenig Aufmerksamkeit. Jakob war zwar bewusst, dass Coulomb seine Aufmerksamkeit nicht wollte, aber das war ihm im Moment egal. [/align]
Ethan: Als ihm auffiel, dass die Stille zurückgekehrt war, war sie auch weiterhin irgendwie unangenehm, aber zumindest für den Moment war sie ihm recht, weil er so die Gelegenheit hatte, zumindest ein wenig zur Ruhe zu kommen. Nicht, dass das sonderlich einfach gewesen wäre, aber ohne irgendein Gespräch oder das ständige Nachdenken über irgendwelche Antworten war es immerhin ein wenig einfacher.
Lou: "Wenn man sich mit Politik und Wirtschaft befasst, ist der Name recht aussagekräftig", kommentierte Eukalypt mit einem Schulterzucken. "Aber es ist erstaunlich, dass er für dich telefoniert hat, wenn man bedenkt, wie liebenswert sein Vater ist." Die Ironie in Eukalypts Stimme war unmissverständlich. "Er ist der Typ Mensch, der das Plinfa weggeben würde, ohne großartig darüber nachzudenken. Vermutlich würde er schlicht ein neues Pokémon kaufen." Sie schnaubte und wirkte ein wenig verägert, dann wischte sie die Bemerkung mit einer Handbewegung beiseite. "Vielleicht solltest du nach Hause gehen, dir etwas anderes anziehen und dann wieder herkommen", schlug sie vor und trat zu der Tür. "Ich für meinen Teil werde Coulomb erlösen."
Jakob: Coulomb konnte kaum glauben, dass es der Mensch für nötig zu halten schien, ihn vor irgendwelchen Leuten zu beschützen. Wenn Coulomb es darauf angelegt hätte, hätten die Menschen in der Eingangshalle ein gewaltiges Problem gehabt, aber das schien diesem Exemplar nicht bewusst zu sein. Coulomb spielte ernsthaft mit dem Gedanken, den Menschen daran zu erinnern, aber dann bemerkte er, dass sich die Tür öffnete, hinter der Elaine verschwunden war. Sofort setzte er sich auf und fixierte sie mit seinem Blick. Wenn sie ein weiteres Gespräch mit irgendeiner Krankenschwester anfangen würde, würde er das Pokémon-Center alleine verlassen. Auf der Stelle. Er kannte den Weg.
"Politik und Wirtschaft sind jetzt nicht gerade meine Steckenpferde", erwiderte Lou und verzog das Gesicht. Sie interessierte sich durchaus für eine Menge Dinge, aber Wirtschaft gehörte nicht dazu. Politik auch nicht wirklich, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. "Scheint so, als ob sein Vater ein richtiger Charmebolzen ist", kommentierte das Mädchen die Beschreibung von Ethans Vater mit eindeutigem Missfallen. "Das klingt ganz schwer danach, als ob Ethan alle Hände voll zu tun haben wird, um seinen Vater zu überzeugen. Aber eins ist ganz sicher: Ethan will Bonaparte behalten." Und das würde er. Nach allem, was an diesem Tag geschehen war, bezweifelte das Mädchen, dass der junge Mann sein Pokemon hergeben würde. Auf die Aussage der Professorin hin, sah Lou an sich herunter und erinnerte sich an das Blut. Durch die ganze Aufregung hatte sie das irgendwie ausgeblendet. "Vorschlag angenommen", erwiderte das Mädchen, auch wenn sie wusste, dass sie noch mit ihrem Vater telefonieren würde. "Ist es Ihnen recht, wenn ich bei Gelegenheit vorbeikomme? So zwecks reden und dergleichen?" Die Frage war Lou tatsächlich wichtig, weil ihre Großmutter gut von der Professoring gesprochen, eigentlich eher geschrieben, hatte und sie deshalb neugierig geworden war.
[align=left]Jakob merkte, dass das Blitza trotzdem von seiner Anwesenheit nicht begeistert war. Allerdings öffnete sich dann die Tür und Coulomb stand auf. Jakob tat es ihm gleich und drehte sich in Richtung der Tür. Die Professorin war wieder da und so, wie es aussah, war Louisa bei ihr. "Und? Wie geht es den beiden?", fragte Jakob sofort. Er war neugierig und wollte wissen, ob es dem Plinfa gut ging. [/align]
Ethan: Sein Blick glitt von dem bewusstlosen Bonaparte zu dem Bildschirm, auf dem irgendwelche Kurven und Daten angezeigt wurden. Aus irgendeinem Grund schienen sie sich leicht zu verändern und das irritierte Ethan. Allerdings wusste er, dass Geräte wie dieses eine Notfallfunktion hatten und irgendeine Krankenschwester oder einen Arzt rufen würden, wenn wirklich eine gefährliche Situation eintrat. Da das nicht der Fall war, waren es wohl normale Schwankungen.
Lou: "Ich hoffe, dass sich Ethan durchsetzt", kommentierte Eukalypt, während sie aus dem Raum trat. "Es wäre unglaublich schwer, ein Pokémon mit einer solchen Verletzung zu vermitteln. Vermutlich müsste ich das Kleine dann behalten." Sie seufzte und wirkte dann ein wenig überrascht, als Lou nach einem Treffen fragte. "Prinzipiell gerne", erwiderte sie dann und runzelte die Stirn. "Aber vielleicht warten wir mit einem Gespräch, bis sich dieses ganze Chaos gelegt hat."
Loukob: Coulomb stellte fest, dass Elaine ein wenig mitgenommen wirkte. Vermutlich wegen der gesamten Situation, aber Coulomb hatte wenig Mitleid, weil er selbst äußerst genervt war. "Wie es den beiden geht?", wiederholte Elaine die Frage des unsympathischen Menschen. "Nicht besonders gut. Das Plinfa wird vermutlich bald zu sich kommen, aber das ändert natürlich wenig an den Verletzungen. Und Ethan..." Elaine hob ihre Schultern, während Coulomb ausgiebig gähnte. "Ich fürchte, ihm geht es nicht sonderlich gut. Er wirkt mitgenommen."
"Vorher wäre das vermutlich sowieso nichts geworden", erwiderte Lou der Professorin. Wenn es so etwas wie den schlimmsten Tag überhaupt gab, dann war das ihrer Meinung nach definitiv der aktuelle. Das, was Professor Eukalypt in Bezug auf Bonaparte sagte, betrübte das Mädchen. Das waren keine guten Aussichten, für niemanden. "Das hoffe ich auch", meinte sie. Ethan musste sich durchsetzen. Er musste einfach. Draußen angekommen trat Jakob zu ihnen und zu Lous Überraschung erkundigte er sich tatsächlich nach Ethan und Bonaparte. Holly allerdings war nirgendwo zu sehen, sodass sie annahm, dass die junge Farmerin schon auf dem Heimweg war. Lou fand das zwar schade, aber sie konnte Holly auch verstehen. Vermutlich hatte sie noch einiges zu tun.
[align=left]Jakob musterte Louisa. Sie sah auch mitgenommen aus, aber nach so einem Tag kein Wunder. Jakob wollte auch nicht wissen, wie er aussah. "Immerhin wacht das Plinfa bald auf. Das wäre natürlich noch die Härte, wenn es jetzt..." Jakob geriet ins Stocken. Er wollte nicht das Wort Koma sagen, aber der Satz hatte ihn dorthin geführt. "... wenn es nicht aufgewacht wäre. Ethan hat es schon schlimm genug. Auch ohne dass das Plinfa verletzt ist." Jakob bemerkte Louisas Blick. Warscheinlich sah sie sich nach Holly um. "Holly ist schon nach Hause gegangen. Und du? Bleibst du noch oder gehts du jetzt auch nach Hause?" [/align]
Ethan: Nachdem er den Bildschirm einige Momente lang im Auge behalten hatte, wandte er den Blick wieder ab. Es hatte keinen Zweck, den Monitor anzustarren und ganz abgesehen davon war er immer noch frustriert und ratlos. Er schloss die Augen und seufzte schwer. Wenn ihm jemand im Voraus gesagt hätte, wie dieser Tag verlaufen würde, hätte er es vermutlich nicht geglaubt. Auch jetzt war es mehr als irreal. Als er die Augen wieder öffnete, bemerkte er, dass sich die Kurven und Zahlen auf dem Bildschirm noch weiter verändert hatten. Er hielt es für sinnvoll, irgendwen zu rufen, der sich auskannte, sodass er aufstand und einen kurzen Blick zu Bonaparte warf. Dann hielt er abrupt inne. Bonaparte schien zu blinzeln, zumindest mit dem verbliebenen Auge und abgesehen davon regte sich das Plinfa. Ethan verwarf seine usprüngliche Idee und trat stattdessen zu dem Bett.
Loukob: "Aber es ist verletzt", erwiderte Eukalypt mit einem Kopfschütteln. "Hoffen wir, dass er seine Meinung nicht ändert und es wirklich behält." Sie hob die Schultern und sah endlich zu Coulomb. "Wir sollten uns auf den Weg machen." Erleichtert atmete Coulomb aus und nickte. Dann wandte er sich ab und machte ein paar Schritte in Richtung Tür, um seiner Trainerin zu zeigen, dass er dieses Mal keinen weiteren Aufschub dulden würde. "Vermutlich bis bald", merkte Elaine derweil an die beiden Menschen gewandt an.
Den Wortaustausch zwischen Jakob und Professor Eukalypt nahm Lou einfach hin. Sie wollte sich keine Gedanken über das Was-wäre-wenn machen. Bonaparte hatte überlebt, wenn auch schwer verletzt. Außerdem würde er in absehbarer Zeit aufwachen. Warum also sollte man sich Gedanken darum machen, wenn es anders wäre? Die Situation war leider genau so und daran ließ sich bedauerlicherweise nichts ändern. "Bis bald, Professor", verabschiedete sich Lou letztlich von der Professorin, ehe sie sich Jakob zuwandte. Sie fühlte sich ziemlich fertig und vermutlich sah sie auch so aus, aber bevor sie jetzt ging, würde sie dem jungen Mann erst noch antworten. "Ich hab blutige Klamotten an. Die geh ich jetzt wechseln", erklärte sie Jakob und blickte demonstrativ an sich herunter. "Außerdem will ich noch mit einem Vater telefonieren." Tatsächlich hoffte Lou, dass es etwas Neues von Lyn gab, vorzugsweise sogar, dass es ihr gut ging. Hinzu kam, dass es wohl nicht die schlechteste aller Ideen war, wenn sie Tim von den aktuellen Entwicklungen erzählen würde.