[align=left]Jakob schaute kurz der Professorin hinterher, dann zu Coulomb. Er fragte sich, was wohl in seinem Kopf vor sich ging. Dann blickte er zu einer ratlos wirkenden Holly und bemerkte dann, dass Louisa da saß und die Hände vor ihr Gesicht geschlagen hatte. Im Endeffekt war die Situation nur unwesentlich besser geworden, das Mädchen hatte einen schweren Tag gehabt, von dem Moment an, als sie in Antonio gelaufen war. Dass sie jetzt vor einem Nervenzusammenbruch stand, war nicht weiter überraschend. Holly schien keine Anstalten zu machen, irgendetwas zu sagen oder zu tun. Es gefiel ihm nicht, und er hatte die Befürchtung, die Dinge noch schlimmer zu machen, aber vielleicht erwartete das Mädchen jetzt die Art von Behandlung, die sie dem Courtenay gegeben hatte. Jakob setzte sich neben die junge Frau, die immer noch sehr hübsch aussah, und legte ihr seine Hand auf die Schulter. "Kopf hoch, alles wird gut. Professor Eukalypt holt gerade Informationen und Benjamin möchte gerade Zeit mit seinem Pokémon verbringen, das ist immerhin etwas Gutes." [/align]
Lollykob: Coulomb gähnte herzhaft, warf einen Blick zu Elaine, die mit irgendeiner Krankenschwester redete und legte sich anschließend hin, wobei er seinen Kopf auf den Vorderpfoten platzierte. Dennoch behielt er den Menschen im Auge, der sich derweil relativ friedlich auf die Bank setzte und ein Gespräch mit der Frau anzufangen schien. Coulomb sah derweil zu der anderen Frau, die ebenfalls ein wenig verloren wirkte, im Gegensatz zu dem männlichen Exemplar aber definitiv sympathischer war. Aus Solidarität stand Coulomb schließlich doch wieder auf, trottete zu der sympathischen Frau und setzte sich neben sie.
Ethan: Während er das reglose Plinfa musterte, fragte sich Ethan, ob die anderen noch immer auf ihn warteten. Er ging nicht davon aus, vermutlich hatte die Krankenschwester sie von dem aktuellen Stand der Dinge in Kenntnis gesetzt und sie waren daraufhin verschwunden. Oder aber sie warteten noch auf Cordes. Er war sich nicht sicher und eigentlich spielte es auch keine Rolle. Streng genommen wusste er nicht einmal, wie er darauf gekommen war. Vielleicht wegen der drückenden Stille.
Holly sah zu Coulomb, wie er sich hinlegte und dann kurz darauf doch wieder aufstand, um sich dann neben sie zu setzen. Sie verstand nicht warum er das tat, aber irgendwie fand sie es... nett von ihm. "Ich drück dir die Daumen, dass du bald zurück kannst", meinte Holly zu dem Blitza und streckte vorsichtig die Hand aus, um es zu kraulen. Nicht weil sie Angst vor Coulomb hatte hatte, denn vor Strom fürchtete sie sich nicht, sondern um zu testen, ob er es überhaupt zuließ.
Lou: Lou blickte zu Jakob auf und fragte sich, was er eigentlich wollte. Sie würde ihm nicht abstreiten, dass er auch einiges an diesem Tag erlebt hatte, aber soweit sie es abschätzen konnte, war er an Ärger gewöhnt. "Darum geht es nicht", erwiderte sie ihm. "Hast du mal daran gedacht, was für ein beschissener Tag das ist? Ich weiß ja nicht, wie du deine Zeit sonst so verbringst, aber ich ziehe definitiv einen ruhigen, geregelten Alltag vor. Das alles ist einfach viel zu viel... Der Überfall von deinem komischen Freund, der Caleb verletzt hat, das Attentat in Grital, wo meine Mutter verschwunden ist, aber das hier ist definitiv das Schlimmste." Lou stieß ein tiefes Seufzen aus und ließ die Schultern wieder hängen. "Außerdem ist sein Name Ethan", fügte das Mädchen etwas ruhiger an.
[align=left]Jakob war von der Reaktion etwas überrascht. Es war eine heftige Reaktion, aber glücklicherweise befand sich noch keine Hand in seinem Gesicht. Er überlegte, die Hand kurz zurückzuziehen, behielt sie dann aber weiterhin auf Louisas Schulter. Mit ruhiger, aber fester Stimme antwortete er ihr. "Natürlich habe ich daran gedacht, dass das hier ein beschissener Tag ist. Im Normalfall trainiere ich viel mit Siggi, aber wir sind auch nicht in Kämpfe verwickelt, in denen uns die anderen umbringen wollen. Ja, es hat Ethan schwer getroffen. Dich aber auch und eigentlich habe ich gedacht, du wolltest... das hier haben." In diesem Moment ließ er dann doch ihre Schulter los. Dann lies er auch den Kopf hängen und brummte, mehr zu sich selbst: "Und ich mach mir ja auch Sorgen." [/align]
Lollykob: Coulomb nahm es hin, dass der Mensch ihn streichelte. Er war zwar nicht ansatzweise entspannt genug, um sich hinzulegen, es zu genießen und zu schnurren, aber es war in Ordnung und dank Elaine wusste er, dass es Menschen manchmal beruhigte, wenn sie ein Pokémon streichelten. Sein Blick war allerdings weiterhin auf seine Trainerin gerichtet, die noch immer damit beschäftigt war, sich mit der Krankenschwester zu unterhalten. Coulomb nahm an, dass sie jedes noch so kleine Detail in Erfahrung bringen wollte. Nur ein kleiner Teil seiner Aufmerksamkeit lag derweil auf dem unangenehmen Menschen, aber wenn dieser irgendetwas Seltsames tun würde, konnte Coulomb notfalls schnell genug eingreifen.
Holly warf ebenfalls einen Blick zu der Professorin, aber die unterhielt sich immer noch mit einer der Schwestern. Zumindest wirkte sie bisher nicht übermäßig aufgeregt oder wütend und das war etwas Gutes. Holly mochte es nicht, wenn Leute sich unnötig aufspielten. Allerdings musste sie der Professorin auch zugestehen, dass sie definitiv keinen Eindruck in diese Richtung gemacht hatte.
Lou: Lou sah Jakob irritiert an und versuchte aus seinem Gesagten schlau zu werden. Der junge Mann hatte sich so seltsam ausgedrückt, dass sie nicht ganz sicher war, worauf er eigentlich hinaus wollte. "Du... versuchst gerade nett zu sein, oder?", riet das Mädchen dann ins Blaue. Jakobs Körpersprache wirkte jedenfalls so, auch wenn das irgendwie seltsam war, vor allem weil es so plötzlich war und er eher ablehnend gewirkt hatte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo er das Pokemon-Center verlassen hatte.
[align=left]Jakob blickte wieder hoch. Louisa schien es seltsam zu finden, dass er nett sein wollte. Beziehungsweise sie kaufte es ihm nicht ab, ansonsten hätte sie nicht von versuchen geredet. Trotzdem wollte er genau das jetzt sein. Und irgendwie ein Gespräch anfangen, denn ob er nun draußen schweigend auf irgendetwas wartete, oder hier drinnen saß, während alle schwiegen, änderte nichts an der Tatsache, dass er die Stille verabscheute. "Ja, ich "versuche" gerade nett zu sein. Scheint ja nicht gut zu klappen. Aber dich so sitzen zu sehen mit dem Gesicht in den Händen vergraben, konnte ich nicht mit ansehen, verstehst du?" [/align]
Lollykob: Coulomb bemerkte, dass Elaine endlich das Gespräch mit der Krankenschwester beendet hatte und wieder zu ihnen kam. In der Hoffnung, in absehbarer Zeit verschwinden zu können, stand er auf. Seine Trainerin schenkte der sympathischen Frau ein kurzes Lächeln, vermutlich weil sie bemerkt hatte, dass Coulomb sie als sympathisch eingestuft hatte, aber das Lächeln wirkte nur bedingt echt. "Das Kleine wird vermutlich durchkommen", wandte sie sich dann an die Frau und vermutlich auch an die anderen Menschen. "Aber es hat ein Auge verloren und es geht ihm alles andere als gut." Coulomb sah, wie sie zu einer der Türen blickte. "Ich überlege, ob ich nach dem Kleinen und dem Courtenay sehen soll. Ich bin mir sehr sicher, dass es eine schlechte Idee ist, alleine zu sein und er scheint nicht vorzuhaben, die Intensivstation zeitnah zu verlassen." Coulomb legte die Ohren ein wenig an und setzte sich wieder. So viel also zu seiner Hoffnung, in absehbarer Zeit gehen zu können.
"Ohje... Das sind nicht wirklich gute Neuigkeiten", antwortete Holly der Professorin. "Ich meine, es ist großartig, dass das Plinfa durchkommt, aber das jetzt ist einfach... heftig." Die junge Farmerin war recht ratlos. Zumindest war nun klar, warum der Courtenay noch nicht wieder aufgetaucht war. Tatsächlich musste sie zugeben, dass sie nicht erwartet hatte, dass es dem jungen Mann so nahe gehen würde. Dafür hatte er bisher immer sehr abweisend und auch hochnäsig gewirkt. "Meinen Sie denn, dass Sie an ihn rankommen? Immerhin hat er das Plinfa ja von Ihnen. Ich würd mich an seiner Stelle noch schlechter fühlen, ehrlich gesagt", meinte Holly unsicher und warf dann einen Blick zu Lou und Jakob. "Ich will jetzt auch nicht sagen, dass wir das Lou vorschlagen sollen oder so... Aber wenn jemand sowas wie einen Draht zu dem Courtenay hat, dann am ehesten sie", gab die junge Farmerin zu bedenken.
Lou: "Ehrlich gesagt: Nein. Verstehe ich nicht so ganz", antwortete Lou, klang dabei aber immer noch verunsichert. Sie musterte Jakob kurz und befand, dass er tatsächlich aufrichtig wirkte. Zumindest im Moment. "Okay... Ich versteh es schon. Allerdings ist der Punkt, dass... Verdammt, du hast mit dem Kerl abgehangen, der mich verprügelt und dabei versucht hatte Caleb zu stehlen. Du musst schon zugeben, dass es nachvollziehbar ist, wenn ich da etwas... reserviert dir gegenüber bin", erklärte das Mädchen nun in einem wesentlich neutraleren Tonfall. "Ich will dir nicht unterstellen, dass du... Auch wenn es dumm klingt... Jedenfalls, meinte ich, dass ich dir nicht unterstellen will, dass du einer von den Bösen bist. Aber ich halte dich für zwielichtig und damit komm ich nicht so ganz klar", schloss sie ihre Erklärung und wirkte etwas ratlos. Zumindest war sie ehrlich, denn Lou fand, dass Jakob zumindest das verdient hatte, nachdem er sich jetzt zu bemühen schien. Allerdings lenkte sie das Auftauchen von Professorin Eukalypt letztlich ab und vielleicht war das auch gar nicht verkehrt, denn die Situation war durchaus unangenehm gewesen. "Gibt es etwas Neues?", erkundigte sich das Mädchen, weil Holly und die Professorin gerade miteinander sprachen.
[align=left]Jakob seufzte kurz. Der erste Eindruck war meistens der, der blieb. Er verfluchte Antonio dafür, versucht zu haben, Louisas Pokémon zu stehlen. Ganz davon abgesehen, dass er es auch ziemlich gemeinfand, jemandem sein Pokémon wegzunehmen. Seine Beziehung zu Antonio könnte er als angespannt bezeichnen. Antonio war für ihn im Endeffekt mehr so etwas wie ein Arbeitgeber als ein Freund. Aber das alles Louisa erklären zu wollen, konnte er sich sparen. Er war in ihren Augen sowieso zwielichtig und sogar für sich selbst klang das eher, als ob er versuchte, sich rauszureden. Er wollte trotzdem gerade zu einer Mischung aus Entschuldigung und Erklärung ansetzen, als sich Louisa doch zur Professorin abwandte. Er würde abwarten, was Eukalypt zu sagen hatte, bevor er sich wieder mit Louisa beschäftigte. [/align]
Lollykob: Coulomb hörte Elaine schwer seufzen. "Wahrscheinlich hast du recht", merkte sie dann hörbar unzufrieden an. "Aber irgendeine Gesellschaft ist besser als gar keine." Sie klang durchaus entschieden. "Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es Lou zumuten soll. Sie wirkt selbst recht mitgenommen." Es folgte ein weiteres, schweres Seufzen. "Manchmal habe ich das Gefühl, als ob ich mich mit Pokémon besser auskenne als mit Menschen." Coulomb schnaubte, weil er der Meinung war, dass das definitiv stimmte. Bevor seine Trainerin allerdings noch etwas hinzufügen konnte, wandten die anderen beiden Menschen ihre Aufmerksamkeit ebenfalls dem Gespräch zu. "Ja", erwiderte Elaine, als man sie nach Neuigkeiten fragte. "Man ist sich relativ sicher, dass das Kleine durchkommt, aber es hat ein Auge verloren." Sie schüttelte betroffen den Kopf. "Und laut der Krankenschwester macht der Courtenay nicht den Eindruck, als ob das Zimmer des Plinfa zeitnah verlassen würde."
"Armer Bonaparte...", erwiderte Lou betroffen über diese Neuigkeiten. "Ich vermute, dass es auch Ethan ziemlich nahe geht..." Das Mädchen seufzte tief und warf der Tür, hinter der der Courtenay zuvor verschwunden war, einen Blick zu. "Ich frage mich... Ich meine er hat gesagt, dass er allein gehen will, aber irgendwie... Ich weiß nicht... Sollten wir nicht nach ihm sehen?", meinte sie und klang dabei ziemlich unsicher. Holly warf der Professorin einen vielsagenden Blick zu. Die junge Farmerin hatte es gesagt und Lou bestätigte sie dabei, ohne es zu wissen. Nichtsdestotrotz hatte die Professorin recht damit, dass der Courtenay definitiv Gesellschaft gebrauchen konnte. Allerdings schied sie selber definitiv aus. Ihrer Meinung nach wäre Lou dafür am besten geeignet, aber auch der Standpunkt der Professorin war nachvollziehbar gewesen. Hoffentlich würden sie sich da bald einig werden.
[align=left]Jakob schaute die Professorin an. Das mit dem Auge war definitiv eine schlechte Nachricht, aber immerhin lebte es. Jakob hoffte einfach, dass sich der Courtenay nicht in seiner Verzweiflung einen Schuldigen bei Jakob suchen würde. Trotzdem sah er mehrere Probleme darin, Ethan zu besuchen. "Naja, ist das denn so einfach? Das sieht nicht so aus, als könne man dort einfach so hereinspazieren. Und selbst dann bin ich mir nicht sicher, ob er möchte, dass wir einfach so bei ihm hereinplatzen. Auch wenn ihr recht habt und er es warscheinlich braucht." Jakob seufzte einmal ausgiebig, die Situation war schon schwer genug und er war definitiv keine Hilfe. [/align]
Lollykob: Selbst Coulomb bemerkte den vielsagenden Blick der sympathischen Frau. Er nahm an, dass Elaine diesen problemlos verstehen würde und fragte sich, ob es nicht vielleicht sogar so offensichtlich gewesen war, dass auch die andere Frau, um die es dabei schließlich ging, begriff, worum es ging. "Ja, es ist relativ einfach, wenn man eine anerkannte Pokémon-Professorin ist", kommentierte Elaine an Coulombs besonderen Freund gewandt. "Und es hat relativ wenig Zweck, das jetzt noch hier zu diskutieren." Anschließend nickte sie zu der Tür. "Ich würde sagen, du versuchst dein Glück, Lou", sagte sie anschließend. "Ich sage den Schwestern Bescheid und wenn der Gute nicht mit sich reden lässt, gehe ich selbst nachsehen." Elaine setzte ein Lächeln auf. "Na los."
Lou sah die Professorin kurz irritiert an, setzte sich dann aber auf ihr Geheiß in Bewegung. Sie war verwundert, dass Professorin Eukalypt sie vorschlug, allerdings wusste Lou auch nicht, worüber diese mit Holly gesprochen hatte. Ansonsten fragte sich das Mädchen eher, ob es sich bei der Aussage, dass die Professorin selbst nachsehen würde, um eine Drohung oder ein Versprechen handelte. Soweit Lou es mitbekommen hatte, war es Professorin Eukalypt gewesen, die Ethan das Plinfa ausgehändigt hatte und bisher hatte sie durchaus deutlich gemacht, dass sie an dem Pokemon-Nachwuchs hing. "Viel Erfolg", wünschte Holly den beiden Frauen noch. Sie hoffte wirklich, dass sie den haben würden, vor allem weil es sich nicht abschätzen ließ, wie der Courtenay mit der Situation weiter umgehen würde. Sie bezweifelte zwar, dass er Rachepläne oder etwas Ähnliches hegen würde, aber man musste auch keine anderen unnötigen Reaktionen riskieren.