Ich blicke auf Adalar, der seinen Blick starr auf etwas richtet, das hinter mir zu sein scheint. Dann drehe ich mich um und erstarre. Nur meine Augen werden immer größer, wer hätte gedacht, dass ich jemals ein Entei sehen würde? Doch im selben Moment merke ich, dass es verletzt ist und als ich die Worte von Adalar höre und sehe, wie er nicht aus dem Haus rennt, sondern nur eine Flöte rauszieht ergibt für mich auf einmal alles einen Sinn. Natürlich, er muss ein Zeitreisender und vor allem muss er auf der Flucht sein! Das würde seine Panik und sein Misstrauen erklären. Mir fällt auch ein Zitat wieder ein, das er gemacht hat und ich verdrängt habe: "Man glaubt in der heutigen Zeit noch immer an Vampire?", natürlich das war die Lösung! Doch in dem Moment in dem ich das erkenne fällt mir noch etwas anderes auf, das Entei ist verletzt! Ich gehe ein paar Schritte auf es zu und hoffe, dass mich niemand aufhält.
Als eine Diele bei einem Schritt unter deinen Füßen knarzt, scheint Adalar sich deiner Anwesenheit wieder bewusst zu werden, denn er dreht sich zumindest zu dir um und mustert dich kühl. "Vergiss am besten alles, was du am heutigen Abend gesehen und gehört hast", sagt er schließlich und blickt kurz prüfend zu Impergator, anschließend zu Lucario. "Lucario, ich brauche deine Hilfe." Sofort lässt das Stahl-Pokémon dich links liegen und eilt zu ihm und Entei. "Das Portal wird gleich auftauchen." Für einen Moment streift dich Enteis Blick, dann ist die Aufmerksamkeit des Legendären wieder bei Adalar und Lucario, die dem gewaltigen, löwenähnlichen Pokémon dabei helfen, aufzustehen.
"Was?", sage ich, denn mehr kann ich nicht rausbringen. Ich gehe einen Schritt auf Adalar zu "Was für ein Portal meinst du? Wer hat Entei das angetan und warum?" Irgendwie hab ich das Gefühl, dass er mir sowieso nicht antworten wird, doch zurücknhemen kann ich die Fragen jetzt auch nicht. Ich schaue ihm in die Augen und warte auf eine Antwort.
"Ich werde mich nie daran gewöhnen, dass die Menschen in diesem Zeitalter sich so sehr für die Angelegenheiten von anderen interessieren", bemerkt er mit einem Kopfschütteln, während er Entei abstützt. Mit der Hilfe von Lucario und Adalar gelingt es dem Legendären zumindest, sich aufzurichten. "Da wir uns vermutlich ohnehin nicht wiedersehen werden... Ich stamme nicht aus diesem Jahrhundert. In meiner Zeit gibt es eine Art Bruderschaft, die es sich zum Ziel gemacht hat, die legendären Pokémon zu unterwerfen." Er macht eine kurze Pause. "Ich gehöre einem Orden an, der sich darum bemüht, die Pokémon zu beschützen. Entei und ich sind nun seit einer ganzen Weile auf der Flucht, es ist schon deutlich kräftiger als zu dem Zeitpunkt, an dem wir es befreit haben. Aber es scheint, als würden wir immer schneller und früher aufgespürt. Wir müssen fliehen."
Ich schaue ihn verwirrt an. "Das wirft mehr Fragen auf als es erklärt!", bemerke ich "Wie reist du durch die Zeit? Und warum will jemand Legendäre Pokemon fangen? Aus welcher Zeit kommst du überhaupt?"
"Aus welcher Zeit ich komme?", fragt er und wirkt ein wenig verwirrt. "Welches Jahr haben wir hier momentan? Ich vermute, ungefähr 2000? Es ist zumindest nicht so modern wie 2153, das war nahezu grotesk..." Er scheint für einen Augenblick in Gedanken zu versinken, bevor er sich auf deine eigentliche Frage zurück besinnt. "Ich wurde geboren im Jahre 1626." Er seufzt und blickt kurz zu Entei, das sich schwer auf Lucario und ihn stützt. Dann schüttelt er den Kopf. "Es wäre unverantwortlich, dir mehr über die Zeitreisen zu berichten. Du solltest nichts von alldem wissen."
"1626? Wow!" Ich überlege kurz und fühe dann hinzu "Vielleicht, aber jetzt weiß ich es und so shcnell werde ich das wohl nicht vergessen. Ich..." Ich stocke kurz und fange dann wieder von vorne an "Ich würde gerne irgendetwas tun, um euch zu helfen."
"Ja, 1626. Du nimmst diese Geschichte erstaunlich gelassen hin", bemerkt Adalar und sieht dich mit leicht gerunzelter Stirn an. "Aber ich befürchte, dass du mir nicht helfen kannst. Ich wüsste zumindest nicht, wie du das tun solltest. Und außerdem..." Unten ist ein lautes Geräusch zu vernehmen und Adalar presst die Lippen aufeinander, während er von Entei zu Lucario blickt. Impergator begibt sich trotz seines Zustands in Richtung Tür eures Raumes, vermutlich um die Eindringlinge aufzuhalten, wenn sie denn kommen sollten. "Verdammt", flucht Adalar und sieht sich hektisch um. "Wo bleibt das Portal?"
"naja, wenn der Schock nachgelassen hat, werde ich sicher nicht mehr so gelassen sein." Ich höre ein Geräusch und fahre zusammen. Zu Nockchan zeige ich eine Geste, dass es leise sein soll. Ich schleiche etwas näher an Adalas und flüstere ihm zu: "Was machst du, wenn das Portal nicht kommt?", frage ich ihn.
Entei beäugt dich sichtlich misstrauisch, als du näher kommst und du fragst dich, ob das eine besonders gute Idee war. "Das Portal wird erscheinen", erwidert Adalar und klingt dabei definitiv überzeugt. Und tatsächlich, wenige Augenblicke später, als die ersten Schritte unten im Hausflur zu hören sind, erscheint in der Ecke des Zimmers ein grünlich glühendes Portal, das flimmernd in der Luft zu schweben scheint. Ohne dich weiter zu beachten, schaffen Adalar und Lucario das Entei mühsam durch das Portal. Mittlerweile sind die Schritte bereits auf der Treppe zu hören. Lucario folgt Entei und hastig bedeutet Adalar Impergator, ebenfalls zu folgen. Du kannst die Schritte der Eindringlinge mitterlweile im Gang vor dem Zimmer hören, während Adalar sich mit Skelabra zum Portal begibt. Die Schritte sind nun unmittelbar vor der Tür und Adalar scheint einen Moment zu zögern.
Ich bin sichtlich erleichtert, dass das Portal endlich da ist. Gerade hole ich mein Nockchan in den Pokeball zurück und sehe mich nach einer Möglichkeit mich zu verstecken um, da sehe ich, dass Adalar zögert. Mit einer harschen Kopfbewegung deute ich ihm an, dann er schleunigst verschwinden soll, halte ihm aber auch beide Fäuste hin, an denen sichtlich die Daumen gedrückt sind.
Du bemerkst, wie jemand die Türklinke nach unten drückt. Irgendwie ahnst du, dass es keine Möglichkeit mehr geben wird, sich zu verstecken... Du vergisst Adalar für einen Moment, während du dich auf die Tür fixierst, sodass du mehr als überrascht bist, als dich plötzlich jemand an der Schulter packt und von der Tür weg zieht. Du siehst noch das Portal auf dich zu kommen, dann wird dir schwarz vor Augen. Als du wieder zu dir kommst, liegst du mit dem Gesicht voran in einer Wiese - zumindest fühlt es sich so an. Um dich herum hörst du Vogelgezwitscher und als du blinzelst, ist es erstaunlich hell dafür, dass es doch eigentlich später Abend sein müsste...
ein dröhnender Schmerz in meinem Kopf, das ist das erste was ich bemerke und nur einige Augenlbicke später merke ich, dass etwas nicht stimmt. Ich rieche Gras. Gras? Vorsichtig setze ich mich auf und dabei sticht mir das Sonnenlicht in meine Augen. Ich kneife die Augen zusammen und bin einige Sekunden geblendet. "Was zum...", entfährt es mir.
Nachdem sich deine Augen ansatzweise an das grelle Licht gewöhnt haben, siehst du dich vorsichtig um. Du befindest dich auf einer Art Lichtung in einem Wald. Um dich herum wachsen große, alte Eichen und es ist - wieso auch immer - öffensichtlich Mittag oder Nachmittag, denn die Sonne steht hell und sommerlich warm am strahlend blauen Himmel. Auf der Lichtung wenige Meter von dir entfernt bemerkst du Adalars Impergator, das sich dösend in der Sonne zu erholen scheint. Lucario sitzt lässig an einen Baum gelehnt da, während das dritte von Adalars Pokémon, Skelabra, sich im Schatten der Eichen aufhält. Adalar selbst befindet sich ebenfalls auf der Lichtung, hockt neben dem schlafenden Entei und ist gerade damit beschäftigt, nach dessen Verletzungen zu sehen, sodass er offenbar nicht bemerkt hat, dass du wach geworden bist.
Mir schießen tausend Gedanken durch meinen Kopf. Offenbar hat er mich in die Vergangenheit oder die Zukunft mitgenommen. Gerade hoffe ich, dass es nicht die Vergangenheit ist, was ist, wenn ich auf einen Käfer trete und ide Zukunft verändere? Ich schüttle unmerklich den Kopf, ich habe definitv zu viele Science Fiction Filme gesehen! Ich blicke mich um und merke, dass ich nicht beachtet werde. Ich versuche aufzustehen und ein paar wankende Schritte zu gehen.