"Ich fürchte, dass ich aber nur mit den zwei Vornamen aufwarten kann", meinte Lou und versuchte enttäuscht zu klingen. "Und mit nur zwei klingt das einfach nicht. Der Name Courtenay verlangt quasi nach einer ganzen Reihe Vornamen." Das Mädchen lachte und schüttelte den Kopf. Sie fand eigentlich nicht, dass das irgendeine Rolle spielte. "Und den Konflikt können wir ganz einfach lösen, Schnuckelchen. Wir benutzen einfach kein Rosa. Das sollte das Problem effektiv umgehen", meinte Lou lachend. Sie war definitiv erleichtert, dass Ethan noch immer guter Laune war.
"Stimmt schon, aber Louisa und Marie sind beide relativ klangvoll, das passt durchaus", erwiderte Ethan betont ernst. "Und notfalls kann man immer noch weitere Namen eintragen lassen. Den von deiner Schwiegermutter zum Beispiel, das dürfte Pluspunkte bringen." Er lachte, weil das wirklich stimmte. "Es ist sehr nett von dir, dass du bei dieser wichtigen Entscheidung nachgibst und auf rosa verzichtest, mein Blubella. Kann ich dir in einem anderen Punkt entgegenkommen, um mich zu revanchieren?"
"Ich bin beruhigt, dass meine beiden Namen zumindest den Klangtest bestanden haben", meinte Lou und lachte leicht, als Ethan vorschlug, dass sie sich theoretisch weitere Namen eintragen lassen konnte. "Charlotte ist jetzt auch nicht der schlechteste aller Namen. Da gäbe es wirklich schlimmere." Lou schnaubte und schüttelte den Kopf. "Und ich brauche nicht mal den Namen meiner Oma vorschlagen. Sie hieß nämlich Marie", erzählte sie ihm. Und Marilyn kam nicht wirklich infrage. Lou wollte gar nicht wie ihre Mutter heißen und außerdem passten die Namen Marie und Marilyn absolut nicht zusammen. "Aber, aber mein Glitzerstern... Wie könnte ich deine Gegenleistung erwarten? Immerhin geht es doch um unseren großen Tag!", reagierte sie mit schmachtender Stimme auf seine Aussage. Und dabei ging es nur um die Farbe Rosa.
"Dann haben wir das Problem bezüglich fehlender Namen gelöst", schloss Ethan amüsiert. "Und so schlecht klingt es nun wirklich nicht: Louisa Marie Charlotte Courtenay." Er lachte. "Es klingt sogar recht überzeugend, wenn du mich fragst." Als sie dann wieder in den gespielt schmachtenden Tonfall verfiel, kam Ethan nicht umhin, erneut zu lachen. Dann räusperte er sich und bemühte sich um einen ähnlichen Ton. "Genau deshalb, mein Feliloulein", erwiderte Ethan. "Es ist unser großer Tag und ich will dir doch auch entgegen kommen - unsere Liebe beruht schließlich auf Gegenseitigkeit, nicht wahr?"
"Es klingt überzeugend?", hakte Lou belustigt nach. Sie konnte das nun wirklich nicht beurteilen, allerdings glaubte sie Ethan. "Und drei Namen sind dann die Mindestvoraussetzung?", wollte sie außerdem wissen. Immerhin hatte er ihr drei Namen vorgeschlagen, obwohl er selber vier hatte. "Wie kannst du das infrage stellen? Natürlich beruht unsere Liebe auf Gegenseitigkeit!", meinte das Mädchen theatralisch. "Habe ich so einen unglaubwürdigen Eindruck gemacht, mein Zuckerkeks? Es tut mir leid! Bitte verzeih mir!"
"Zwei klangvolle Namen dürften es auch tun, mein Schwalbini", erwiderte Ethan amüsiert. "Und deine sind ja äußerst klangvoll. Also sehe ich da wirklich kein Problem." Bei ihrer gespielten Pikiertheit lachte er, bevor er sich dann um einen möglichst reuigen Tonfall bemühte. "Entschuldige bitte, mein Illumise, ich wollte dich nicht kränken", sagte er dann mit einem schweren Seufzen. "Ich wollte doch lediglich für deine Großzügigkeit danken - gibt es denn gar nichts, was ich für dich tun kann?"
"Aber ich sollte bei drei Namen bleiben, wenn ich Pluspunkte bei deiner Mutter sammeln will, richtig?", hakte Lou nach und schniefte, als wäre sie noch immer gekränkt von dem, was er zuvor gesagt hatte. "Ich bin verletzt und enttäuscht, dass du so einen Gedanken auch nur hattest", erklärte sie ihm möglichst hoheitsvoll. "Und dabei liebe ich doch mit ganzem Herzen und aus voller Seele." Lou schluchzte bewusst theatralisch. "Wenn du etwas tun willst, dann beweis mir deine Zuneigung. Du hast seit Tagen nicht einmal meine Hand gegriffen!"
"Im Notfall sorge ich selbst für die nötigen Pluspunkte, du weißt doch, dass ich alles für dich tun würde, mein Blubella", antwortete er und legte dabei einen möglichst aufrichtigen Tonfall in seine Stimme. "Ich würde dich auch dann lieben und heiraten, wenn du nur einen einzigen, klanglosen Namen hättest." Er seufzte und entschied sich dazu, Lous indirekte Provokation für sich zu nutzen, sodass er betont sanft nach ihrer Hand griff. "Was auch immer du möchtest", fuhr er dann fort und drückte ihre Hand, "du musst es nur sagen - ich tu alles für dich."
Lou fiel es schwer, ernst zu bleiben, denn die Situation war wider aller Erwartungen noch unterhaltsamer geworden. "Du meinst einen Namen wie Charly oder Lou?", fragte sie ihn dann so provokant wie es möglich war. Sie wählte bewusst Charlys Namen, denn Lou wollte, dass Ethan sich an die schreckliche Frau aus der Polizweiwache erinnerte. Dass sie ihren eigenen Namen nannten, war hingengen nur reine Provokation. Bei Ethans letzter Aussage musste Lou dann aber doch wieder lachen. Die Versuchung war groß, etwas völlig Abstruses zu nehmen, was Ethan sowieso nicht tun würde. Wieso nochmal sollte sie widerstehen? "Wirklich alles?" wiederholte Lou und warf provokant einen mürrischen Blick auf Ethans Hand, welche die ihre streichelte, ehe sie ihn direkt ansah. "Küss mich."
"Erinner mich nicht an Charly", erwiderte Ethan halb lachend. "Der Name wäre bei ihr wohl noch das geringste Problem!" Er schnaubte amüsiert, ohne Lous Hand loszulassen. "Und wie gesagt, sobald man deine Namen ausspricht, Louisa Marie, haben sie definitiv genug klang für den Nachnamen." Als Lou allerdings sein Angebot ausnutze, um ausgerechnet einen Kuss zu fordern, geriet er einen Moment ins Stocken. Nach dem Umarmen war die Situation wieder deutlich unverfänglicher geworden, aber jetzt... Natürlich meine Lou diese Forderung nicht ernst, aber sie erinnerte ihn damit trotzdem daran, dass sie immer noch nebeneinander im Bett lagen. Allerdings fühlte sich Lou in seinen Augen viel zu sicher - und auch wenn er nicht vorhatte, ihre Forderung ernsthaft umzusetzen, entschied er sich zumindest für eine kleine Provokation. Er stützte sich auf den Ellbogen und näherte sich ihr, um sie anschließend, so gut es in der Dunkelheit ging, anzusehen. "Du weißt, dass ich alles tun werde, mein liebliches Lilminip", sagte er dann in einem möglichst schmachtenden Tonfall. "Wie war das? Ich soll dich küssen?"
"Wieso nicht? Findest du ihr natürliches Äußeres und ihr liebliches Wesen etwa nicht sympatisch?", fragte Lou nach und tat dabei schockiert, ehe sie wieder lachte. Es war einfach zu unterhaltsam. "Ich mag Lou immer noch am liebsten und zwar weil der Name kurz ist", gab das Mädchen anschließend zu. Das war eine Eigenart, die sie tatsächlich mit ihren Eltern geteilt hatte. Als Ethan allerdings nach ihrer Forderung kurz ruhig war, kam Lou nicht umhin, doch wieder zu lachen. Sie freute sich, dass sie ihn doch erwischt hatte. Da nürtzte es ihm auch nichts, sie provozieren zu wollen. Gut, es nützte ihm nicht viel, weil Lou nicht damit gerechnet hatte, aber im Moment war es definitiv immer noch lustig. Sie kopierte seine Bewegung sogar und stützte sich ebenfalls auf ihrem Ellbogen auf. "Natürlich weiß ich das, mein shiny Libiskus. Aber ist mein Wusch wirklich so abwegig, dass ich ihn für dich wiederholen muss?", fragte sie ihn mit ebenfalls schmachtendem Tonfall, wobei sie allerdings ihre Aussage mit einem schweren Seufzen beendete.
Lou spielte mit und das machte das Charly-Thema für den Moment unwichtig. Ethan hatte doch nur geblufft und sie hatte das mit Sicherheit erkannt! Die Frage war, was er jetzt tun sollte. Er konnte sie nicht ernsthaft küssen, das würde zu weit gehen und Ethan wollte nicht riskieren, Lou ernsthaft zu verärgern, dafür war sie zu wichtig. Andererseits wollte er jetzt auch nicht derjenige sein, der einen Rückzieher machte. "Entschuldige, dass ich nachgehakt habe, Kinoso-Schatz", sagte er leise und ohne zurückzuweichen. Stattdessen legte er ihr eine Hand auf die Wange - das verstärkte seinen Bluff und war noch halbwegs... neutral. "Mir muss entgangen sein, dass du es so eilig hast."
Lou bemerte wie ihr Gesicht warm wurde und sie war mehr als nur froh, dass es dunkel im Zimmer war. So würde Ethan wenigsten ihre Verlegenheit nicht bemerken. Sie lachte peinlich berührt und lehnte sich anschließend wieder zurück, um so der Nähe und seiner Berührung zu entgehen. "Okay, du hast gewonnen", gestand sie ihm zu und lachte noch immer nervös. "Ich hätte erwartet, dass du schon nach meiner Forderung einen Rückzieher machst." Lou räusperte sich und war eindeutig um einen fröhlichen Tonfall bemüht. "Du bist echt irre, weißt du das?"
Als Lou dann selbst einen Rückzieher machte, lachte Ethan und ließ sich ebenfalls wieder auf das Bett fallen. "Das wäre etwas zu einfach für dich gewesen", kommentierte er dann ihre Aussage, während er weiterhin halb lachte. "Und wie genau darf ich in dem Kontext jetzt 'irre' verstehen?" Er drehte den Kopf, um sie anzsuehen. "Ist das jetzt gut oder schlecht?"
"Einfach? Weißt du, wie schwer es war, ernst zu bleiben?", erwiderte Lou und lachte kurz. "Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass du soweit mitspielst. Ich hab dich eindeutig unterschätzt." Als Ethan nachfragte, was sie mit ihrer Aussage gemeint hatte, lachte Lou noch einmal. Das war wieder typisch er. "Das war das gute Irre", erklärte sie Ethan letztlich. "Und du bist irre, weil du punktgenau die Grenze zwischen Rumalbern und Zunahetreten getroffen hast. Das ist deshalb irre, weil normalerweise bleibt man ein gutes Stück davor oder überschreitet sie. Beabsichtigt oder unbeabsichtigt ist dabei egal. Und es ist irre, weil es so... untypisch für dich ist, sowas zu machen. Ich find das voll krass, ehrlich gesagt."