Ethan & Lou: "Na ja, sagen wir, es ist auch bei Aktien, Bankgeschäften und eigentlich allem, was mit Geld zu tun hat, nicht die schlechteste Idee, skeptisch zu sein", erwiderte er, bevor Lou dann doch in die Richtung fragte, in die sie nicht fragen sollte. "Was Kate angeht..." Er brach ab und zögerte einen Moment. Vermutlich wäre es das Beste, sich doch irgendwann mit den anderen zusammenzusetzen und ernsthaft Informationen auszutauschen. Bezüglich Kate, bezüglich des Idioten und der Organisation... Aber definitiv nicht jetzt. "Wir sollten bei Gelegenheit in Ruhe darüber reden", sagte er dann. "Und vor allem nicht auf offener Straße."
Holly & Jakob: Der Spaziergang war in Ordnung. Das nette Pokémon war dabei, das schonmal aufgepasst hatte. Und Holly. Also war der Spaziergang okay. Trotz der vielen Menschen und Pokémon und Gerüche. Die meisten kannte Lola mittlerweile und auch wenn sie ihr Angst machten, reichten sie zumindest nicht für Panik. Als sie sich einem großen Gebäude näherten, das von einigen Palmen und Gras umgeben war, bemerkte Lola einen Geruch, den sie nicht kannte. Sie warf einen prüfenden Blick zu Holly und dem netten Pokémon, aber niemand schien etwas zu bemerken. Sicherheitshalber blieb Lola stehen und begann zu winseln.
"Offensichtlich kann man doch mit dir reden. Manchmal jedenfalls", stichelte die junge Farmein und lachte kurz auf. Holly wollte gerade Jakobs Knuff erwidern, als Lola stehen blieb und zu winseln begann. "Lola?", hakte sie nach und hockte sich zu ihrem Pokemon, um zu sehen, was los war. "Was hast du?"
Lou:
Lou stutzte einen Moment, als Ethan andeutete, dass es doch mehr gab, als sie bisher wusste. "Okay. Kein Problem", stimmte das Mädchen anschließend zu. Sie fragte sich, was es sein konnte, aber da sie keinen Hinweis hatte, entschied Lou abzuwarten und sich für den Moment lieber auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren. "Das mit dem Geld ist sowieso ziemlich krass. Theoretisch kann man mit dem Wissen doch viel machen, oder?", nahm Lou das Gespräch letztlich wieder auf. Zum einen würde es Ethan ablenken und zum anderen waren sie definitiv weniger auffällig, wenn sie plaudernd und nicht suchend umherliefen.
Jakob hatte tatsächlich mit einem Knuff gerechnet, allerdings blieb dieser aus, da Lola zu fiepen begann. Er drehte sich zu Holly und ihrem Pokémon und sah zu Lola. Wirklich erkennen, ob hier etwas war, konnte er nicht. "Alles Okay mit ihr?" Siggi schaute zu dem ängstlichen Pokémon, auf das er beim Turnier hatte aufpassen müssen, und verdrehte die Augen. Trotzdem ging er zu dem Pokémon der freundlichen Farmerin und versuchte, ihm zu sagen, dass doch alles in Ordnung war.
Ethan & Lou: Es irritierte Ethan, dass Lou nicht nachhakte und die Sache mit den Informationen einfach hinnahm. Er ging davon aus, dass er deutlich gesagt hatte, dass er nicht auf offener Straße darüber reden würde. "Was meinst du damit?", hakte Ethan nach, als sie auf das Geld zu sprechen kam. "Mein Vater verdient damit sein Geld, wenn du das meinst." Er hob die Schultern. "Er hat mir als Teil meines Unterrichts ein paar kleinere Fonds und Aktienpakete besorgt, die laufen natürlich auch weiterhin."
Holly & Jakob: Sofort wurden alle auf Lola aufmerksam, aber das beruhigte sie nur wenig. Sie winselte weiter und schnüffelte dabei. Es war ein Pokémon. Irgendwo hier war ein Pokémon und sie kannte es nicht und es war kein anderer Mensch anwesend und es konnte angreifen und es war irgendwo versteckt und sie roch es und es machte ihr Angst! Irgendwo bei den zwei großen Palmen war es! Ganz sicher! Lola fixierte die potentiell gefährlichen Palmen mit ihrem Blick und wimmerte.
"Ich hab grad überlegt, ob man das als richtige Ausbildung sehen muss. So wie bei den Standardberufen. Oder ist es eher wie ein Studium?", wollte Lou von dem jungen Mann wissen. Sie hoffte, dass das Thema unverfänglich genug war, aber bisher hatte es den Anschein. "Mein Gedanke war, dass es ja auch noch andere Berufe im Finanzwesen gibt und ob du die theoretisch mit deinem Wissen und so ausüben dürftest", erklärte das Mädchen.
Holly:
Lola schien vor etwas Angst zu haben, so viel war eindeutig. Holly blickte kritisch in die Richtung, in der ihr Snubbull die vermeindliche Gefahr ausgemacht hatte, aber sie sah erst einmal nichts. "Bleibt mal bitte kurz hier", bat die junge Farmerin schließlich ihre Begleiter. "Ich seh mal nach, was da ist."
Jakob sah der Farmerin schulterzuckend nach. Erst hatte sie darauf gepocht, die Sache mit Conchua so schnell wie möglich zu klären, aber jetzt sah sie bei irgendwelchen Palmen nach, weil Lola sich komisch verhielt. Jakob nahm es aber hin, da er sich warscheinlich genauso verhalten würde. Die eigenen Pokémon waren auch wichtiger, als irgendeine Aufgabe, die paar Minuten würden keinen Unterschied machen. Siggi nutze die Situation derweil, um sich zwischen Lola und die Palmen zu stellen. Auch, wenn es albern war, genoss er es, ein wenig Eindruck zu schinden. Er nickte dem Snubbull zu und versicherte Lola, dass ihr nichts passieren würde.
Louthan: "Ich habe tatsächlich eine Prüfung abgelegt, die mich als - was war es? Ich glaube Börsenmakler - ausweist. Keine Ahnung, ehrlich gesagt." Er hob die Schultern. Es interessierte ihn herzlich wenig. "Soweit ich weiß, sind eigentlich noch ein paar andere geplant, damit ich alle wichtigen Diplome habe, wenn ich zwanzig bin." Mit leicht gerunzelter Stirn winkte er ab. "Aber letztlich spielt das sowieso keine Rolle."
Hollkob: Lola bemerkte, dass sich das nette Pokémon schützend vor sie stellte. Das war wirklich nett. Sicherheitshalber kam Lola näher und presste sich leicht zitternd an das nette Pokémon. Sicherheitshalber. Wenn sie nah dran war, konnte bestimmt nichts passieren. Während sie die Palmen weiterhin beobachtete, bemerkte sie letztlich das Pokémon. Es saß an einem der beiden Stämme, ziemlich weit oben, also zum Glück weit weg. Und es war... eine Art Käfer. Ein großer Käfer, bestimmt so groß wie Lola selbst, mit einem rötlich braunen Vorderteil und einem grünlichen Mittelstück. Und schwarze Muster waren da. Und große Augen. Große Augen, die ziemlich böse aussahen und Lola zu einem weiteren Wimmern brachten. Und es hatte jede Menge Beine. Viel zu viele für Lolas Geschmack.
"Wieso spielt das keine Rolle?", erwiderte Lou und war ehrlich überrascht. "Damit hast du eine offizielle Berufsausbildung. Wie genial ist das denn?" Sie schüttelte irritiert den Kopf. "Ich weiß ja, dass du älter bist als ich, aber das ist trotzdem krass. Wenn ich direkt nach der Schule angefangen hätte, wäre ich trotzdem nicht fertig, wenn ich dein Alter erreiche. Außerdem müsste ich dann auch wissen, was ich mal werden will, was nochmal eine Sache für sich ist...", meinte das Mädchen mit einem Seufzen. "Meinen Freundinnen ist das leichter gefallen. Die eine hat ihr Hobby zum Beruf gemacht oder ist zumindest dabei und die andere macht was in Richtung Sekretärin oder Empfangsdame, ich bin mir nicht ganz sicher."
Holly:
Holly blickte sich ein wenig bei den Palmen um, aber sie sah nichts, was die Ursache für Lolas Angst sein könnte. "Hier ist nichts", deklarierte sie in Richtung der anderen. "Nur ein paar Pflanzen... Also Gras um genau zu sein." Die junge Farmerin war ein wenig ratlos. Normalerweise hatte Lola bisher immer einen Grund gehabt, egal wie banal er auch gewesen war.
Jakob war ebenfalls irritiert und ging auf Holly zu. Er fand es seltsam, dass Lola jetzt vor Palmen Angst hatte. "Seltsam, ich sehe hier auch nichts." Siggi war irritiert, dass sich das schreckhafte Pokémon nun an ihn heranschmiegte. Die Berührung empfand er selbst als unangenehm, allerdings wusste er nicht, wieso. Um Lola zu zeigen, dass keine Gefahr drohte und um sich von dem Snubbull zu entfernen, machte Siggi ein paar Schritte auf die Palme zu. Er hoffte, dass ihm Lola nicht am Rücken kleben würde.
Louthan: "Und was soll ich damit?", hakte Ethan skeptisch nach. "Mein Vater will, dass ich die Prüfungen der Vollständigkeit halber mache. Es läuft ohnehin darauf hinaus, dass ich irgendwann seine Aktien übernehme." Er hob die Schultern. "Und sämtliche Prüfungen oder Ausbildungen gehen ebenfalls in diese Richtung." Er wusste beim besten Willen nicht, wieso das ein Grund zur Freude war. Aber gut, vermutlich war es für andere Leute anders und er verstand es schlichtweg nicht. "Was ist ihr Hobby?", fragte er dann, als Lou von ihren Freundinnen erzählte. Streng genommen interessierte es ihn nicht wegen der Personen an sich, sondern eher, weil er sich erhoffte, dadurch mehr über die Vorstellungen von... anderen Leuten zu erfahren.
Jolly: Lola bemerkte, wie das nette Pokémon auf die Palmen zuging. Wimmernd überwand sie ihre Angst und folgte ihm, um sich dann wieder an es zu klammern. Immerhin war sonst keiner mehr zurückgeblieben und die beiden Menschen standen an der Palme und bemerkten die Gefahr gar nicht! Dabei war sie doch direkt über ihnen! Lola verstärkte ihren Griff um das nette Pokémon und begann anschließend kläglich zu jaulen. Oberhalb von Jakob und Holly ertönte ein hörbar unfreundliches, eindeutig genervt klingendes Zischen.
"Ich finde das trotzdem ziemlich cool", gab Lou zu, wenn auch mit weniger Enthusiasmus als zuvor. "Normalerweise bedeutet eine Berufsausbildung, dass man endlich unabhängig sein kann. Du weißt schon, sein eigenes Geld verdienen, bei den Eltern ausziehen und lauter solche Sachen." Lou war dennoch froh, dass sie sich eine Sommerpause gegönnt hatte. Nach allem, was bisher passiert war, war ihr das definitiv lieber. "Nicolette, also so heißt sie, steht total auf Mode und Frisuren und das alles. Sie hat auch meine Haare gemacht und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Und jetzt wird sie tatsächlich professionelle Stylistin. Du glaubst gar nicht, wie glücklich sie war, als sie angenommen worden ist."
Holly:
Holly seufzte und sah zu Lola, die sich regelrecht an Siggi klammerte. "Beruhig dich, Lola", wies die junge Farmerin ihr Pokemon an. "Hier ist nichts, wovor du Angst ha-" Holly brach ihren Satz ab, als direkt über ihnen ein Zischen ertönte. Völlig überrumpelt ließ sie ihren Blick nach oben gleiten, wo sie letztlich ein Pokemon entdeckte, welches an der Palme hing. "Was zum Nocryph ist das?!"
Jakob schaute an der Palme hoch und sah ein rotbraunes Pokémon, er hätte es als Käferpokémon eingeschätzt. Wenn er sich es genau betrachtete, erkannte er sogar einige Gemeinsamkeiten mit einer Art, die er kannte. "Das... das sieht einem Cerapendra irgendwie ähnlich. Also als wäre es die Vorentwicklung. Sieht nur ein wenig blasser aus." Er nickte. Conchua hatte eines in ihrem Turnier-Team also machte es nur Sinn, dass es hier auch einige kleine Varianten gab.
Louthan: "Das mit dem Unabhängigsein und Ausziehen dürfte schwierig sein", kommentierte Ethan halb düster, halb amüsiert und winkte ab. Lou wusste mittlerweile vermutlich, dass es bei ihm nicht so einfach war, vor allem nicht in dieser Hinsicht. Das mussten sie nicht vertiefen. "Stylistin", wiederholte er stattdessen nachdenklich. Offenbar hatte Lous Freundin bemerkt, dass ihr das Spaß machte und dann hatte sie sich dazu entschieden, es beruflich zu machen. "Und du hast keine Idee?", wandte er sich dann an Lou. "Immerhin hattest du bestimmt Gelegenheit, Dinge auszuprobieren." Im Gegensatz zu ihm.
Jolly: Jetzt endlich hatten es auch die Menschen bemerkt! Dieses... grausige... gemeine... wütende... angsteinflößende Pokémon! Lola zuckte zusammen, als es erneut ein Zischen von sich gab und anschließend bestimmt einen halben Meter an der Palme entlang nach unten krabbelte. Wütend. Eindeutig wütend! Lola versteckte sich hinter dem netten Pokémon.
"Keine Ahnung was ein Cerapendra ist", meinte Holly zu Jakob, während sie das Pokemon argwöhnisch beäugte. Es war definitiv ein Käferpokemon. Die junge Farmerin kannte eigentlich eher die Raupy, die von Zeit zu Zeit mal auf der Farm auftauchten, aber so ein Pokemon hatte sie noch nie gesehen. Allerdings war es eindeutig beeindruckender als ein Raupy. "Hey, bleib ruhig", meinte Holly mit bestimmten Tonfall zu dem Pokemon. Sie wollte sich nicht mit ihm anlegen, aber sie wollte auch nicht einfach weggehen. Sie kannte das von den Voltilamm. Drehte man einem Aufmüpfigen den Rücken zu, lag man mit Sicherheit im Schmutz. Darauf konnte sie verzichten.
Lou:
Lou verkniff sich den Kommentar, dass man dafür für gewöhnlich nicht die Erlaubnis, sondern die Möglichkeiten brauchte. Das half Ethan immerhin nicht weiter und wäre auch kein sonderlich netter Kommentar gewesen. "Wenn du es so sagst, klingt es leichter als es ist", antwortete sie ihm stattdessen. "Ich hab tatsächlich keine Ahnung, was ich mal machen will." Das Mädchen seufzte tief uns hob ratlos die Schultern. "Und ja sicher... Ich hab einiges ausprobiert. Also ich weiß, was ich mag und was mir Spaß macht und so... Aber ich weiß nicht, was für einen Beruf ich mal lernen soll. Das ist ja auch was, was man gefühlt das ganze Leben macht. Und ich weiß nicht, ob ich irgendetwas so lange machen kann und will. Das ist eine echt schwere Entscheidung. Und wenn ich mich dann entscheide, dann muss ich ja auch einen Ausbildungsplatz dafür kriegen. Das ist nochmal eine ganz andere Geschichte."
Jakob nickte zu Holly. "Cerapendra sind starke Pokémon. Sie haben zwei Typen... Käfer und Gift, also vermute ich, dass dieses hier auch recht giftig sein könnte. Aber ich bin kein Experte." Vorsichtig trat der Teenager einen Schritt rückwärts und ließ die Augen nicht von dem Pokémon, er konnte darauf verzichten, von einem potentiell giftigen Pokémon angesprungen zu werden. Siggi war mittlerweile stehen geblieben. Er war es leid gewesen, das ängstliche Pokémon der netten Frau mit sich herumzuschleppen. Außerdem blieb sein Partner gelassen und auch, wenn Siggi das Käfer-Pokémon fixierte, deutete nichts an der Reaktion seines Partners darauf hin, dass es sich um einen Gegner handelte. Trotzdem ging Siggi in eine Kampfposition, die ganze Situation roch nach Ärger.