"Ja, äh... sehr erfreut", erwiderte Nick und lächelte verlegen. "Also... Ethan, Jakob, Lou und Holly... was jetzt?" Ethan bemerkte, dass Nick dabei besonders zu Lou zu sehen schien. "Gute Frage", kommentierte er derweil mit einem Schulterzucken. "Ich gehe nicht davon aus, dass heute bisher irgendwas passiert ist?" "Stimmt", bestätigte Nick. "Also wenn ihr wollt, äh... wisst ihr, ihr könnt einfach hier bleiben." Er lächelte hoffnungsvoll in Richtung Lou. "Dann kriegt ihr es mit, wenn... na ja, wenn das Krankenhaus wieder offen ist."
Jakob bemerkte das Lächeln, welches Nick Lou zuwarf. Er schnaubte kurz und schüttelt den Kopf. "Ich weiß nicht, wieviel das bringt, wenn wir hier den ganzen Tag herumsitzen... vielleicht sollten wir uns doch einmal bei der Hauptwache melden." Dort war zwar die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auf Charly trafen, allerdings konnte dann Nick Lou nicht mehr angaffen. Jakob blickte den jungen Polizisten noch einmal durchdringend an, bevor er selbst zu Lou sah und diese anlächelte.
Lou erwiderte Nicks Lächeln. Sie konnte sich auch durchaus vorstellen, dass er sich mit etwas Gesellschaft sicherer fühlen würde. Ihr würde es vermutlich auch so gehen. "Falls es bei der Hauptwache überhaupt irgendwen interessiert, dass es uns noch gibt", gab Holly derweil zu bedenken. "Ich bezweifle es ja ehrlich gesagt. Das Blöde ist halt, dass wir uns einfach zur Sicherheit da melden sollten..." "Stimmt schon irgendwie...", musste Lou zugeben, ehe sie kurz seufzte und anschließend zu Ethan sah. "Was denkst du? Sollen wir doch hingehen oder lieber nur anrufen und nachfragen, ob es was für uns zu tun gibt?" "Im schlimmsten Fall machen wir uns den Weg umsonst oder die schicken uns wieder her, weil Nick ja hier alleine rumhockt", überlegte Holly laut, schien aber nichtsdestotrotz unentschlossen.
Ethan bemerkte, wie der Idiot irgendwelche Anwandlungen hatte - und das nur, weil der hilflose Rekrut Lou angelächelt hatte. Albern. Definitiv albern. "Ich halte anrufen für sinnvoller", antwortete er dann, als Lou ihn ansprach. "Das erspart uns einen Weg und wenn Charly Dienst hat, müssen wir sowieso gar nicht erst hin." "Ja, ja natürlich", erwiderte Nick etwas zu schnell. "Ich meine... ihr, äh... ihr könnt das Telefon benutzen - oder soll ich anrufen?"
Jakob sah, dass Lou zu dem Rekruten zurücklächelte, ihn dann aber völlig ignorierte und sich an Ethan wandte. Gerade so konnte er ein Seufzen unterdrücken, irgendwie tat ihm gerade das weh, vor allem da der Tag nicht gut angefangen hatte. Bei dem Einwand, in der Wache anzurufen, um Charly zu vermeiden, zuckte Jakob nur mit den Schultern. Eigentlich wollte er zur Hauptwache gehen, aber er konnte ja schlecht sagen, warum. "Gut... dann... ähm, rufen wir an? Was wollen wir genau wissen?", wandte sich der Teenager direkt an Ethan.
"Ich finde die Idee, dass du anrufst, gar nicht verkehrt. Ich kann mir vorstellen, dass das besser wirkt, wenn du das machst. Immerhin bist du hier ja angestellt, während wir ja 'nur' die Freiwilligen sind", meinte Lou zu Nick und deutete dabei mit ihren Finger die Anführungszeichen an. "Lou will damit andeuten, dass wir durchaus schon das Problem hatten, dass man uns nicht so ganz ernst genommen hat", fügte Holly noch hinzu, weil sie den Eindruck gewonnen hatte, dass diese Aussage Nick überfordern würde.
"Oh...", machte Nick auf Hollys Erklärung hin und sah dann wieder lächelnd zu Lou. "Ich meine... ich kann euch natürlich nichts versprechen, ich äh... bin ja auch nur Rekrut, aber klar, ich ruf sofort an." Er schenkte Lou ein weiteres Lächeln, bevor er zu dem Telefonhörer griff. Ethan unterdrückte derweil das Bedürfnis, schwer zu seufzen. Dieser Rekrut war vielleicht nicht so inkompetent wie Charly, aber seine Nervosität bewirkte, dass er in etwa so nützlich war. Und das wiederum war durchaus eine Leistung. Es dauerte eine ganze Weile, bis irgendwer den Anruf entgegen zu nehmen schien. "Ja, Strandwache... äh... Rekrut Hughes hier", meldete sich Nick. "Ich... nein, nein, kein Notfall! Ich... Wissen Sie, hier äh... hier sind Freiwillige und fragen, ob es was zu tun gibt." Es folgte eine Pause. "Okay. Ja. Ähm ja, das... ich hatte auch schon daran gedacht, dass..." Er wurde offenbar unterbrochen. "Jawohl, Sir!" Daraufhin schien ein längerer Monolog seines Gesprächspartners zu folgen. Immerhin schien es sich nicht um Charly zu handeln.
Jakob rollte mit den Augen, als der Rekrut immer offensichtlicher Lou anlächelte. Immerhin schien er dann doch irgendann bei der Strandwache anzurufen. Die Gesprächshälfte, die Jakob mitbekam, klang allerdings nicht sehr gut. Es schien jemand Wichtiges an der anderen Seite dran zu sein. Zumindest konnte sich Jakob beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand Charly als "Sir" bezeichnete. Jakob blickte danach zu den anderen. Wirklich begeistert schien niemand zu sein, also entschied er sich, Lou weiter anzulächeln.
"Bin nur ich das oder klingt das fast so, als ob er gerade Ärger bekommt?", flüsterte Holly in Richtung Lou. "Weiß nicht", antwortete die jüngere der beiden und hob anschließend die Schultern. "Er hat zumindest mal jemanden am Telefon, der was zu sagen hat." "Ich glaube das ist das Problem", wisperte Holly zurück. "Dadurch kann er noch weniger reden." "Das ist gemein von dir", warf Lou ihrer Freundin vor. "Ich mein es nicht böse... War nur eine Feststellung", erwiderte diese. Lou rollte mit den Augen, ließ es aber sonst darauf beruhen und sah im Anschluss wieder zu Nick. Sie hoffte, dass er gute Nachrichten für die Gruppe hatte.
"Ja, natürlich!", sagte Nick schließlich hektisch. "Ich richte es aus, Sir, ja... äh... natürlich." Schließlich beendete er den Anruf, legte das Telefon weg und atmete erleichtert aus. Dann erst sah er zu der Gruppe und schien es zumindest zu schaffen, Lou ein Lächeln zu schenken. "Das... äh... also das war Captain Rodriguez von der Hauptwache", erklärte Nick dann. "Er kann etwas... äh... einschüchternd sein. Ein bisschen wie Johnson, wisst ihr?" Er räusperte sich. "Sie haben dort gerade keinen Bedarf und äh... er... na ja, er sagt, er will nichts von... von Freiwilligen hören."
Jakob seufzte und schüttelte dann den Kopf. Er vermutete, dass Nick gerade die Durchwahl für Notfälle angerufen hatte. Ansonsten konnte er sich nicht erklären, wie der Rekrut so schnell einen Captain ans Telefon bekommen konnte. Allerdings klang die Aussage des Captains ernüchternd. Scheinbar wollte niemand außer Johnson etwas mit ihnen zu tun haben. Jakob nutzte die Zeit, um einen weiteren finsteren Blick in Richtung Nick zu werfen. Mittlerweile war er sich sehr sicher, dass der Junge Lou viel zu häufig anlächelte.
"Klang ja sehr sympathisch", meinte Holly mit einem missbilligen Schnauben. "Hoffen wir mal, dass es daran lieg, dass am Krankenhaus so viel los ist. Trotzdem Danke. Das spart uns jetzt definitiv den Weg." "Aber so viel zum Thema, dass uns keiner ernst nimmt", fügte Lou hinzu und strich sich kurz durch das Haar. "Captain Johnson hat uns wenigstens eine Chance gegeben. Das war das, wo du und Ethan den einen Taschendieb verfolgt habt", meinte die junge Farmerin. "Er hat uns trotzdem was erzählt, weil wir uns nicht überkorrekt an seine Anweisung gehalten haben", entgegnete das Mädchen, hob anschließend aber die Schultern. "Aber er hat uns zumindest zugestanden, dass es gute Arbeit war."
"Captain Johnson... na ja, äh, ich finde, er kann auch ziemlich einschüchternd sein", murmelte Nick kleinlaut und hob die Schultern, bevor er Lou mit einem vorsichtigen Lächeln ansah. "Also bleibt ihr?" Ethan ging advon aus, dass es Nick gereicht hätte, wenn Lou geblieben wäre - vermutlich sehr zum Ärger des Idioten.
Jakob fasste es nicht. Der Rekrut schien es nicht einmal zu verstecken, dass es ihm nur darum ging, ob Lou blieb. Und leider hatte weder der Rekrut Jakobs ärgelichen Blick, noch Lou Jakobs Lächeln bemerkt. Am liebsten wäre Jakob direkt gegangen, aber viel tun konnte er nicht, wenn die anderen das für eine gute Idee hielten. "Wisst ihr, ich bin mir nicht sicher, ob das hier so viel bringt. Ich fürchte, wir müssen uns etwas anderes suchen. Woanders."
"Und an was hast du da gedacht?", wollte Holly von Jakob wissen. "Mir fällt außer Training nicht sonderlich viel ein, wenn ich ehrlich bin." "Außerdem sind wir doch hier, um zu helfen, oder?", meinte Lou und sah dabei in Richtung Jakob. Ihr war sein ablehnender Tonfall aufgefallen, aber sie verstand nicht ganz, woher das auf einmal kam. "Sei nicht sauer, weil die Freiwilligenarbeit wieder so... bescheiden läuft, okay?", bat sie ihn schließlich und lächelte leicht aufmunternd. "Was hast du eigentlich gerade getrieben, als wir hergekommen sind?", wandte sich Holly anschließend an Nick.