Jakob zuckte mit den Schultern und fühlte sich mittlerweile dazu verpflichtet, auch etwas zu sagen. "Das heißt aber nicht, dass sie die Prognose kannten. Es kann einfach sein, dass sie abgewartet haben, ob er durchkommt oder nicht." Jakob schüttelte den Kopf. Er wusste auch ganz genau, dass wenn es nach der Organisation gegangen wäre, er Johnsons Pokémon ausgeliefert hätte. "Naja... solange er im Krankenhaus ist, ist er noch recht sicher, denke ich." Er sah Conchua an. Ihm war bewusst, dass er indirekt gesagt hatte, dass es für Johnson gefährlich werden würde, wenn er das Krankenhaus verließ.
Ethan und verschüchtertes Mädchen: "Das heißt, man hat die Wohnung durchsucht", schlussfolgerte Johnson düster. "Und das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Aufnahmen nicht mehr da sind." Ethan sah den Captain skeptisch an. Wenn die leere Schreibtischschublade kein Beweis für das Verschwinden der Aufnahmen war, dann musste sich dort etwas anderes befunden haben. Allerdings hielt Ethan es für klüger, Johnson nicht jetzt danach zu fragen. "Wir waren nur dort, weil sich bei der Polizei niemand darum gekümmert hat", fügte Ethan letztlich hinzu. "Wir wollten Ihnen keinesfalls..." "Es war eine logische Entscheidung", unterbrach ihn Johnson. "Trotzdem muss ich sie nicht gutheißen." Der Captain deutete ein Kopfschütteln an. "In jedem Fall ist es nur eine Frage der Zeit, bis Rodriguez die letzten Spuren verwischt."
Physisch: "Er ist sicher, solange er auf der Intensivstation ist", korrigierte Conchua und wirkte einen Moment lang frustriert. "Es wäre hilfreich, wenn er das auch einsehen würde." Sie schnaubte und winkte ab. "Wie lange sind die beiden anderen schon bei ihm?"
Lou war sich nicht sicher, welche Rückschlüsse der Captain genau aus ihrer Antwort gezogen hatte, aber da er davon gesprochen hatte, dass die Wahrscheinlichkeit nur erhöht war, dass die Aufnahmen weg waren, nahm Lou an, dass er sie irgendwo versteckt hatte. Es wäre jedenfalls eine naheliegende Idee gewesen. Dass Johnson ihnen böse war, war in ihren Augen mehr als nur nachvollziehbar. Ein wenig überraschend war für Lou, dass er ihnen dennoch zugestand, dass die Entscheidung logisch gewesen war. Johnson, der eine "logische Entscheidung" nicht guthieß... Lou fragte sich, ob es in diesem Fall einen persönlichen Grund dafür gab oder ob sie die Sache einfach überanalysierte. "Es tut uns dennoch leid", beteuerte das Mädchen. Es änderte vielleicht nichts an der aktuellen Situation, aber eventuell half es, dass der Captain ihnen tatsächlich verzeihen konnte. Außerdem wollte Lou nicht, dass er ihnen misstraute. Jedenfalls nicht mehr als nötig. "Weil sie gerade den Chief und Spuren erwähnen...", griff sie schließlich doch wieder das eigentliche Gespräch auf, konnte aber dieses Mal nicht verhindern, dass sie sich einmal durch das Haar strich. "Ich gehe mal davon aus, dass Sie noch nicht wissen, dass in das Archiv der Polizei eingebrochen wurde, oder?"
Holly:
"Aber das ist doch schon irgendwie offensichtlich, oder? Weil auf die normalen Stationen kann doch jeder. Hier muss man erstmal klingeln", meinte Holly und war ehrlich von Johnsons Reaktion überrascht. "Wieso sperrt er sich dagegen?" In Hollys Augen machte das überhaupt keinen Sinn und dementsprechend hoffte sie, dass Conchua vielleicht eine Erklärung hatte. "Keine Ahnung... Ich hab nicht wirklich auf die Uhr gesehen", beantwortete sie die eigentliche Frage der Arenaleiterin. "Vom Gefühl her noch nicht sehr lange. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, dass es bis jetzt ungefähr eine Viertelstunde ist. So plus/minus ein paar Minuten."
Jakob nickte zu Hollys Aussage der Zeit und wandte sich dann an Conchua. "Was meinst du damit, dass er das nicht einsieht?" Aus Prinzip schnaubte der Teenager kurz und schüttelte den Kopf. "Also ich halte Johnson für kompetent, aber... naja, ihm muss doch wohl klar sein, dass diese Leute ihn loswerden wollen und dass sie das auch Problemlos schaffen können. Ich meine... er hat dir ja gesagt, wo er hinwollte. Er wird da nicht unvorbereitet hin sein und sie haben ihn trotzdem erwischt... ich an seiner Stelle wäre über jedes Bisschen Sicherheit mehr froh."
Captains [s]Table[/s] Bed: Johnson deutete ein Nicken an, als sich Lou entschuldigte, zeigte ansonsten allerdings keine Reaktion. Dennoch ging Ethan davon aus, dass das Thema damit für Johnson beendet war. Als Lou dann allerdings den Einbruch in das Archiv erwähnte, verdüsterte sich Johnsons Miene erneut. "Es wurde in das Archiv eingebrochen?", hakte der Captain nach. "Ja", bestätigte Ethan. "Man hat die Akten der letzten Jahre gestohlen und die Polizei hat keine Ahnung, wer es war." Johnson atmete schwer aus. "Ich hatte die Akten der verschwundenen Fälle in den Schubladen meines Schreibtisches", merkte Johnson an. "Vielleicht erklärt das den Einbruch."
Iksbat: Einen Moment lang schien Conchua zu stocken, dann schüttelte sie den Kopf. "Wie auch immer", schloss sie dann das Thema ab und wandte sich der Tür zu. "Ich habe gleich noch einen Kampf und muss weg. Ich frage, ob ich kurz rein kann."
"Das ist durchaus eine Erklärung", stimmte Lou zu. Das Mädchen war froh, dass der Captain die Entschuldigung nicht abgelehnt hatte. Ein Nicken war zwar keine überragende Reaktion, aber ihrer Meinung nach besser als nichts. "Und es würde potentiell unsere Vermutung stützen, dass es ein Rotomurf gibt." Lou ging davon aus, dass es nur Leute bei der Polizei gab, die gewusst hatten, dass Johnson jene Akten zu Hause hatte. Und das sprach eindeutig dafür, dass jemand diese Information nach außen getragen hatte. Dennoch seufzte Lou kurz. Immerhin brachte das die Gruppe nicht nennenswert weiter.
Holly:
Holly musterte Conchua einen kurzen Augenblick, hob dann allerdings die Schultern. Offensichtlich ging es hier auch um persönliche Dinge und in die würde sie sich bestimmt nicht einmischen. "Tu das", meinte die junge Farmerin mit einem Nicken. Sie selbst und Jakob warteten ohnehin eher darauf, dass die beiden anderen zurückkamen.
Jakob wunderte sich ein wenig über Conchuas Reaktion, schloss dann aber daraus, dass es sich aus irgendeinem Grund um private Dinge handeln musste. Er schüttelte kurz den Kopf, da er der Meinung war, dass der Captain mit seinem Verhalten unnötige Risiken einging. Da er Conchua allerdings nicht weiter aufhalten wollte, nickte er ihr danach kurz zu. "Ja, mach das. Lass dich von uns nicht aufhalten." Kurz seufzte er. Mehr als auf die anderen zu warten, konnten sie im Moment sowieso nicht.
Johnny: Aus irgendeinem Grund schwieg Johnson einen merklichen Augenblick lang und griff erneut nach seiner Brust. "Sie brauchen kein Rotomurf, um von den Akten zu wissen", sagte er dann kalt und mit einem erschreckend bitteren Unterton.
Galagladi: Conchua nickte ihnen noch einmal kurz zu, dann trat sie zu der Klingel und betätigte sie.
Lou presste kurz die Lippen aufeinander. Sie hatte nicht die Absicht gehabt, Johnson an den Tunnel zu erinnern, obwohl ihr eigentlich bewusst war, dass die Frage nach diesem ohnehin unausweichlich gewesen wäre. Es folgte ein erneutes Seufzen, aber das Mädchen nickte dennoch. Ob sie nun eine Bestätigung hatten oder nicht, spielte im Endeffekt keine Rolle. "Dann ist es so", erwiderte Lou schleßlich dem Captain, wobei sie darauf achtete, ihn direkt anzusehen, auch wenn es ihr nicht wirklich leicht fiel. Gerade bei diesem Thema. Ihr war klar, dass ihn die Situation frustrierte, vielleicht machte er sich sogar Vorwürfe. Aber Ethan und sie hatten den Polizisten dort unten gesehen und Lou war sich sicher, dass jeder geredet hättte. "Es ist nicht Ihre Schuld."
Holly:
Holly sah Conchua noch kurz hinterher, aber sie sprach die Arenaleiterin nicht weiter an. Im Moment gab es keinen Grund dazu.
Jakob sah auch noch kurz Conchua hinterher, blickte dann aber zu Holly und hob eine Augenbraue. Der plötzliche Abgang der Arenaleiterin wunderte Jakob, seiner Meinung nach hatte er nichts gesagt, was ein derartiges Verhalten erklären konnte. Er wollte mit Holly darüber diskutieren, allerdings erst, nachdem die Arenaleiterin weg war.
Grumpy [s]Cat [/s]Captain: Johnsons Miene wurde auf Lous Aussage hin noch kälter. "Die gestohlenen Akten werden nicht einfach wieder auftauchen", antwortete er dann mit einer fast erschreckenden Härte in der Stimme. "Aber Rodriguez wird mit Sicherheit jede Menge Zeit in die Suche investieren. Das dürfte seinen Freunden gefallen." Ethan schluckte sein Unbehagen herunter. So unangenehm ihm die Situation auch war, drängte sich ihm eine Frage auf. "Sagten Sie nicht, dass seine Freunde bei der AC sitzen?", hakte er nach. "In diesem Fall... würde das implizieren, dass sie den Diebstahl der Akten mit der AC in Verbindung bringen. Und damit die AC mit der Organisation?" "Es erscheint naheliegend", erwiderte Johnson und Ethan kam nicht umhin, an Kate zu denken. Sie war gut informiert, vielleicht zu gut. Und Johnson war nicht der erste, der diesen Verdacht äußerte. Das Problem war, dass es hochriskant war, sich mit der AC anzulegen.
Lästerschwestern: Eine Stimme ertönte aus dem Lautsprecher, war allerdings aus der Entfernung nicht zu verstehen. "Conchua Varley", antwortete Conchua und machte eine kurze Pause. "Genau", bestätigte sie dann das undeutliche Knistern aus dem Lautsprecher. "Ich weiß, aber ich habe nicht viel Zeit." Es dauerte einen Moment, dann wurde der Summer betätigt und Conchua betrat die Intensivstation.
Lou schluckte schwer. Die Kälte in Johnsons Stimme ließ die Temperatur im Raum ohne Probleme um zehn Grad fallen. Sie konnte sich nur vorstellen, wie frustrierend die ganze Situation für den Captain war, aber Lou war dennoch der Meinung, dass ihn keine Schuld traf, weil er unter Folter Dinge erzählt hatte. "Ich nehm es nicht zurück", stellte sie daraufhin klar. Außerdem war das Mädchen durchaus stolz auf sich, dass es ihm trotz der frostigen Stimmung gelang, Johnsons Blick standzuhalten. Er sollte merken, dass Lou hinter ihrer Aussage stand. "Wenn das stimmt und diese Verbindung existiert...", schloss sie sich schließlich dem aktuellen Thema an. Lou befürchtete, dass es nichts bringen würde, zu diskutieren. Jedenfalls nicht in der momentanen Situation. "Warum so? Wofür das alles? Der AC gehört doch gefühlt ohnehin ganz Aventu." Lou schüttelte den Kopf. Sie dachte an die Leute, die zu Schaden gekommen waren oder in Gefahr schwebten und auch an all die gestohlenen Pokémon, die für irgendwelche Versuche leiden mussten und ziemlich sicher starben. Allein daran zu denken, machte das Mädchen wütend. Sie war sich sicher, dass es nicht um Forschung ging, sondern um Gier.
Holly:
"Denk nur ich das oder war sie gegen Ende ein bisschen kurz angebunden?", wandte sich Holly an Jakob, nachdem Conchua die Intensivstation betreten hatte. Wenn es wirklich so gewesen und ihr nicht nur so vorgekommen war, würde das ihre Vermutung, dass es um etwas Persönliches ging, jedenfalls untermauern.
Jakob nickte Holly zu, immerhin sah die Farmerin das genau so, wie er selbst. "Ja, oder? Finde das schon seltsam. Hätte jetzt etwas anderes erwartet." Er fasste sich an sein Kinn und sah die Farmerin nachdenklich an. Er verharrte einen kurzen Moment, bevor er sich von dem Anblick wieder löste. "Ich meine, ich habe ihr doch im Endeffekt zugestimmt, oder? Und sie klang ja auch wegen Johnson besorgt. Und dann das Gespräch so abzubrechen... hast du eine Idee, wieso?" Schließlich sah er Holly direkt in die Augen und seufzte kurz.
Lohnson: "Der AC gehört gefühlt ganz Aventu, solange sich keine Mehrheit dagegen auflehnt", kommentierte Johnson. "Aber es würde sicherlich eine ganze Menge an Gegnern hervorrufen, wenn die AC mit Pokémon-Versuchen in Verbindung gebracht wird, die gegen die aktuellen Gesetze verstoßen", schloss Ethan mit einem kurzen Nicken. "Also ergibt es Sinn, die Versuche nicht anzumelden und die Pokémon zu stehlen. Oder stehlen zu lassen." Es war erschreckend, aber es klang plausibel. Viel zu plausibel für seinen Geschmack.
"Das ist doch Wahnsinn!", entgegnete Lou, der diese Schlussfolgerung nicht gefiel. Das Schlimmste an der Sache war, dass die Teile zu gut zusammen passten. Es ergab einfach erschreckend viel Sinn. "Allein das Netzwerk an Leuten, die da mit drin stecken, muss gigantisch sein. Und vor allem muss der AC es unglaublich wichtig sein, wenn man bedenkt, wie die vorgehen. Nicht nur, dass die Polizei abgeschafft werden soll, die kennen ganz offensichtlich nichts. Dass... wir uns hier unterhalten müssen, ist doch der beste Beweis dafür." Es war unfassbar, im Grunde eigentlich surreal, und Lou stellte fest, dass sie mitten drin steckte.
Holly:
Holly hob skeptisch eine Augenbraue, als Jakobs Blick auf ihr lag. Sie war sich nicht ganz sicher, warum der junge Mann sie anstarrte, aber als er schließlich sprach, ging ihr auf, dass er wohl eher ins Nichts gestarrt hatte. Die junge Farmerin verkniff sich ein Augenrollen, vor allem weil Jakob auch das ihrer Meinung nach Offensichtliche nicht bemerkt hatte. "Das war eindeutig was Persönliches", erwiderte sie ihm. "Ich bin mir recht sicher, dass der Captain ihr wirklich wichtig ist. Vergiss nicht, dass sie alles stehen und liegen gelassen hat, als er hier eingeliefert worden ist. Würde mich nur bedingt überraschen, wenn die beiden was miteinander haben. Auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, wie das funktionieren soll."