Alle: "Ich bin kein Experte, aber in irgendeiner Unterrichtsstunde hat man mir erklärt, dass eine Entwicklung nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch den Charakter eines Pokémon beeinflussen kann", erwiderte Ethan, während er irritiert feststellte, dass die Farmerin ihre Aufmerksamkeit offensichtlich vollständig auf ihn gerichtet hatte. "Mein Lehrer hat erzählt, dass er Probleme mit seinem Pyroleo hatte, weil es nach der Entwicklung immer noch so anhänglich war wie als Leufeo." Ethan schüttelte kurz den Kopf. "Ich habe keine Ahnung, was mit dem Waaty ist, aber ich glaube nicht, dass du die Professorin deswegen anrufen musst. Du kannst auch einfach bis morgen warten, denn ich für meinen Teil gehe davon aus, dass ein Champion ein gewisses Grundwissen über Pokémon haben dürfte. Sie hat doch sowieso indirekt angeboten, eine Trainingseinheit zu machen, also kann sie sich auch direkt mit dem Waaty beschäftigen."
"Dass ein Pokemon den Charakter ändern kann, wusste ich nicht", musste Holly eingestehen und wirkte durchaus überrascht von dieser Information. "Das erklärt die Panik zwar nicht direkt, könnte aber ein Ansatzpunkt sein... Jedenfalls danke für den Hinweis." Holly wirkte einen Moment nachdenklich. Sie würde Funke wohl auf jeden Fall beobachten müssen, wenn tatsächlich sonst nichts mit ihrem Pokemon wäre. Lou war auch überrascht. Sie hatte ebenfalls nicht gewusst, dass eine Entwicklung den Charakter beeinflussen konnte und irgendwie gefiel ihr die Vorstellung nicht. War das dann nicht im schlimmsten Fall so, als ob man ein völlig neues Pokemon bekäme? Sicher war sie sich nicht... "Stimmt!", kam es von der jungen Farmerin als Reaktion auf Ethans letzte Äußerung. "Das hatte ich gar nicht bedacht. Gut, dass du's erwähnst, das hatte ich voll ausgeblendet." Tatsächlich schenkte sie Ethan ein kurzes Lächeln. Der junge Mann hatte ihr definitiv weiter geholfen. Erst einen Moment später wandte sie sich schließlich Jakob zu, um seine Frage zu beantworten. "Lola hat gefühlt vor fast allem Angst. Außer Voltilamm. An die ist sie so gewöhnt, dass sie sich immer sicher fühlt. Ich vermute, dass sie Funke angebellt hat, weil sie sich entwickelt hat. Sie weiß wahrscheinlich, dass wir ein Waaty aus der Herde nehmen, wenn sich doch mal eins der Voltilamm entwickelt. Dass die Herde zu Hause ist, hat sie in diesem Fall vermutlich schlicht ignoriert", erklärte Holly.
[align=left]Jakob blickte Holly kurz blinzelnd an. Sie nahmen also Waaty aus der Herde, aber Holly hatte ja bereits etwas erwähnt, dass sie dafür sorgen musste, dass sie Funke behalten würde. Aber immerhin erklärte sich so das Verhalten von Lola. Zu Ethans Vorschlag nickte er allerdings bekräfrtigend. "Stimmt, Kate hatte ich für einen Moment vergessen..." In dem Moment, in dem er über Louisa nachgedacht hatte. "Aber wenn wir sie morgen treffen, dann kann sie dir bestimmt etwas zu der Entwicklung sagen. Immerhin hat sie uns auch ... andere Dinge angeboten." Jakob war sich sicher, dass es unklug wäre, allzu laut über irgendwelche Angebote von Kate reden, wenn sich hier potentiell Fans von ihr herumtrieben. [/align]
Alle: Ethan musterte die Farmerin einen Moment lang reichlich irritiert, als sie sich mit ihrer kurzen Erzählung an den Idioten wandte. Wenn das der Fall war, dann hatte sie doch ihre Antwort. Wie konnte man derartig blind sein? "Wenn ihr Waaty aus der Herde nehmt", warf Ethan ein, "müsste das dann nicht auch dein Waaty wissen? Und wenn das der Fall ist, dürfte das doch vielleicht sogar die Erklärung sein." Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, trat eine Krankenschwester mit einem Premierball in der Hand zu ihnen. "Entschuldigt, ich will euch nicht unterbrechen, aber wir haben das Waaty untersucht", ergriff sie das Wort und übergab der Farmerin den Premierball. "Es ist top fit, aber es verhält sich in der Tat sehr, sehr seltsam. Wir können uns auch keinen Reim darauf machen, vermutlich liegt es an der Entwicklung. Es tut uns leid." Sie setzte ein entschuldigendes Lächeln auf und verschwand, um sich anschließend dem Computer hinter dem Tresen zu widmen. Offenbar gab es selbst in einem Provinz-Pokémon-Center wie diesem einiges zu tun.
Holly bedankte sich bei der Schwester für die Mühe, ehe sie sich etwas irritiert an Ethan wandte. "Du meinst, dass sie Angst haben könnte, dass sie weg muss?", hakte die junge Farmerin nach. "Ich bin mir nicht sicher, ob Funke das wirklich bewusst ist... Ich meine, es ist wirklich eher die Ausnahme, dass sich mal eins der Volltilamm entwickelt. Ich weiß nicht..." Holly betrachtete den Pokeball in ihrer Hand. Ob Funke wirklich Angst hatte? "Ausschließen kannst du es jedenfalls nicht", warf Lou ein. "Stimmt schon...", meinte die junge Farmerin, wirkte allerdings unentschlossen. "Vermutlich krieg ich das nur raus, wenn ich mich mit Funke auseinandersetze." "Nicht nur vermutlich", erwiderte die jüngere der beiden. Holly seufzte und stand dann auf. "Es gibt nur einen Weg, das rauszufinden. Danke, Leute. Besonders dir, Ethan", meinte Holly. "Ich werd das gleich umsetzen. Wir sehen uns dann beim Essen, denke ich mal." Die junge Farmerin nickte dem Rest der kleinen Gruppe zu, dann machte sie sich auf den Weg nach oben, um Funkes Bürste zu holen.
Lou: "Ziemlich cool, was du alles weißt", meinte Lou zu Ethan. "Das mit dem Charakter kannte ich auch noch nicht." Es freute sie durchaus ein wenig, dass sich so kurz nach dem Gespräch schon zeigte, dass in Ethan einfach mehr steckte und er auch die Anerkennung dafür bekam. "Haben die hier eigentlich Gesellschaftspiele im Aufenthaltsraum?", fragte das Mädchen. "Bücher ja, aber ein Spiel wäre doch jetzt eine gute Ablenkung, oder was meint ihr beide?"
[align=left]Jakob unterdrückte das Bedürfnis, zu stöhnen und die Augen zu verdrehen. Louisa hatte den Courtenay als cool bezeichnet. Aber sich so richtig darüber aufregen, konnte er ja in ihrer Gegenwart nicht. Er befürchtete, dass Louisa lieber Zeit mit Ethan als mit ihm verbringen wollte. Eigentlich hatte er ja weiter trainieren wollen, aber das hatte sich hiermit offiziell erledigt. Wenn Louisa hier irgendetwas spielen wollte, würde er mitmachen. "Ich weiß nicht, ob die hier was in die Richtung haben. Aber wenn du etwas findest, bin ich dabei!", sprach Jakob voller Enthusiasmus. [/align]
Alle außer Holly: Ethan hörte dem kurzen Wortwechsel zwischen der Farmerin und Lou zu, nahm den Dank zur Kenntnis und sah anschließend zu, wie die Farmerin verschwand, ohne ihm überhaupt die Gelegenheit zu irgendeiner Antwort zu geben. Nicht, dass er eine gehabt hätte, aber hier ging es um das Prinzip. "Ich würde das nicht als cool bezeichnen", erwiderte Ethan anschließend doch eher skeptisch an Lou gewandt. "Es war lediglich Teil des Unterrichts." Immerhin hatte er sich nicht bewusst damit beschäftigt, es war eine Information von vielen gewesen, die sich zufällig als nützlich erwiesen hatte. Und das wiederum kam selten vor, immerhin konnte er mit den Unterrichtsinhalten ansonsten wenig anfangen. Zumindest seiner Einschätzung nach. "Gesellschaftsspiele?", wiederholte er dann zugegebenermaßen kritisch. Er hatte noch nie eins gespielt und er bezweifelte er, dass er daran Spaß haben würde.
(SL-Info: Falls ihr sucht, es befinden sich ein paar Spielkarten da. That's it.)
"Ich bin auch zur Schule gegangen und hab sowas nicht gelernt", erwiderte Lou dem jungen Mann. "Für mich ist das also ziemlich cool." Das Mädchen hielt sich selbst nicht für dumm, aber dennoch gab es durchaus Dinge, die sie gerne noch gelernt hätte. Vor allem auch über Pokemon. "Ja, Gesellschaftsspiele. Lasst uns doch einfach mal gucken gehen", schlug Lou vor und setzte sich auch direkt in Bewegung. Der Aufenthaltsraum war zwar nicht gerade umwerfend, aber er erfüllte seinen Zweck und das nicht unbedingt schlecht. Das Mädchen begann damit, einen Blick auf die Regale zu werfen, aber dort befanden sich nur Bücher oder Dekoartikel. Allerdings fand sie in einem kleinen Schrank tatsächlich einen Satz Karten. "Ist zwar nicht umwerfend, aber besser als nichts", meinte sie zu ihren beiden Begleitern. "Ist das okay für euch?"
Holly:
Als Holly zurück nach unten kam, fehlte von den anderen jede Spur und die junge Farmerin vermutete, dass sie entweder nach draußen oder in den Aufenthaltsraum gegangen waren. Für sie war es aber ohnehin egal, schließlich wollte sie sich jetzt mit Funke auseinandersetzen. Holly verließ also das Pokemon-Center und suchte sich etwas abseits einen ruhigen Platz in der unmittelbaren Umgebung einer kleinen Baumgruppe. Erst dann ließ sie das Waaty aus seinem Ball. Funke blickte sich irritiert und nervös um, scheinbar schien sie irgendetwas zu erwarten. Als sie Holly sah wurde sie sogar noch unruhiger und begann auch wieder damit, laute Rufe von sich zu geben. Als die junge Frau einen Schritt auf ihr Pokemon zumache, begann dieses damit nervös hin und her zu laufen, völlig ziel- und orientierungslos. "Funke, komm her", wies Holly das Waaty an, welches nur sehr zögerlich näher trat und offensichtlich verängstigt war. Die junge Farmerin war schon froh, dass Funke zumindest für einen Augenblick etwas ruhiger war. Vielleicht würde dieses Unterfangen doch gelingen. Sie ließ sich ins Gras fallen und klopfte dann vor sich auf den Boden. "Setz dich", verlangte sie und nach einem Moment, in dem nichts passierte, trat das Waaty näher und setzte sich ebenfalls, wenn auch mit etwas Abstand, vor Holly hin. Diese seufzte leicht und zog Funke kurzerhand näher, was diese mit einem erschrockenen Mähen quittierte und fast sofort wieder aufgesprungen wäre. "Es ist alles gut", versicherte die junge Frau, aber das Pokemon glaubte ihr auch dieses Mal nicht wirklich. "Mir ist nur aufgefallen, dass wir dir noch gar nicht das Fell gebürstet haben. Das holen wir jetzt nach. Du hast zwar jetzt weniger, aber das muss auch in Zukunft weiter gepflegt werden." Funke wirkte nicht sehr überzeugt, ließ Holly aber gewähren. Es war angenehm, das Fell gebürstet zu bekommen und das wollte sie nicht missen. Auch der Kampf heute war schön gewesen, das würde sie gerne wiederholen, aber sie war sich nicht sicher, ob das überhaupt noch weiterhin ging. Holly sagte nichts weiter dazu, aber zumindest hatte sie behauptet auch in Zukunft ihr das Fell zu bürsten. Wie lange das anhalten würde, war scheinbar noch nicht klar und das verhinderte, dass sie sich entspannen konnte, aber zumindest durfte Funke noch etwas bei ihrer Trainerin bleiben und das war für den Augenblick beruhigend.
[align=left]Jakob sah Louisa beim Suchen zu. Er erwartete jetzt nichts Überragendes, aber das Center schien immerhin einen Satz Karten zu besitzen. Jakob erinnerte sich kurz an den Aufenthaltsraum unter dem Lagerhaus, schob den Gedanken dann aber schnell wieder beiseite. "Nein, gegen Karten habe ich nichts einzuwenden", pflichtete er Louisa bei. [/align]
Jathanou: Ethan sah zu, wie Lou nach den Karten griff und während er noch überlegte, wie er dieser Situation entkommen konnte, stimmte der Idiot dem Spiel zu. Selbstverständlich tat er das, immerhin schien er zu versuchen, Lou ihren ersten Eindruck vergessen zu lassen. "Ich bin kein Experte, was Karten angeht", merkte er an. In der Tat hatte er noch nie Karten gespielt. "Sie stehen nicht auf meinem Lehrplan." Er hob entschuldigend die Schultern. "Vielleicht spielt ihr besser zu zweit." Er wollte sich nicht erst langwierig irgendwelche Spielregeln erklären lassen und abgesehen davon nahm er an, dass es im Interesse des Idioten war.
"Wie man Kartenspiele spielt, lernt man auch in keinem Unterricht", erwiderte Lou dem jungen Mann und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Wir fangen mit was Einfachem an. Dann müssen wir nicht viel erklären und können direkt spielen." Das Mädchen sah sich um, offensichtlich auf der Suche nach einem geeignete Platz, wo sie gut spielen konnten. Bei Ethans letzter Bemerkung sah sie ihn skeptisch an. "Das dürfte ziemlich langweilig werden. Wenige Kartenspiele machen zu zweit wirklich Spaß. Es kristallisiert sich einfach zu heraus, wer gewinnt." Lou nahm letztlich am erstbesten freien Tisch platz und sah dann auffordernd zu den beiden jungen Männern, damit sie es ihr gleich taten.
[align=left]Jakobs Stimmung hellte sich ein wenig auf, als Ethan sich zurückziehen wollte. Er wusste zwar nicht, ob er das nur so tat oder seine Bemühungen unterstützte, jedoch wurde dieser Gedanke davon unterbrochen, dass Louisa erzählte, dass sie nicht zu zweit spielen wollte. Jakob setzte sich zu Louisa an den Tisch und schaute sie herausfordernd an. "Ich weiß nicht, denkst du nicht, es macht mehr Spaß, zu zweit zu spielen, als zu dritt mit jemandem, der gar nicht mitspielen will?" [/align]
"Nein, nicht wirklich", erwiderte Lou und schüttelte den Kopf. "Allerdings haben wir auch davon gesprochen, dass wir erst die Regeln erklären müssten. Nicht ob es generell ums Mitspielen geht. Oder hab ich da was falsch verstanden?" Das Mädchen war etwas irritiert. Ihrer Meinung nach hatte Ethan aus Höflichkeit abgelehnt und nicht weil er gar nicht wollte. Das hätte er immerhin auch direkt sagen können. Eigentlich sagen sollen, denn sonst würde das definitiv zu einem Missverständnis führen und dann hätte sie sich die Sucherei auch sparen können.
Jathanou: Ethan war sich nicht sicher, ob Lou ihn dabei haben wollte, weil sie nicht mit dem Idioten alleine Karten spielen wollte, oder ob es schlicht Höflichkeit ihrerseits war. Er entschied sich, sich zumindest die Regeln anzuhören und vieleicht eine Runde mitzuspielen. Anschließend konnte er sich immer noch entschuldigen, wenn das Spiel - wovon er ausging - anstrengend oder langweilig werden würde. "Versuchen wir es", erwiderte er mit einem Schulterzucken und setzte sich anschließend ebenfalls. Dann sah er zu Lou. "Wie funktioniert das Spiel?"
Lou lächelte kurz, als Ethan sich doch überzeugen ließ und sich anschließend setzte. Das Mädchen suchte die wichtigsten Karten heraus und legte sie vor den jungen Mann auf den Tisch. "Es ist wirklich einfach. Jeder kriegt am Anfang fünf Karten. Jede Karte hat einen Wert und taucht insgesamt viermal auf. Allerdings nur einmal pro Farbe. Ziel ist es, alle Handkarten loszuwerden, allerdings darf man nur die Farbe abwerfen, die gerade liegt oder wenn die Karte denselben Zahlenwert hat. Wenn man nichts abwerfen kann, muss man eine Karte nachziehen", begann das Mädchen die Erklärung und deutete dann auf die Karten, die sie ausgebreitet hatte. "Die haben Sonderfunktionen. Wenn du ein Ass spielst, muss der nächste aussetzen, mit einem Buben darfst du die Farbe ändern, mit einer neun wird die Spielrichtung geändert und mit einer sieben muss der nächste zwei Karten ziehen. Außer er kann selber eine sieben spielen, dann muss der nach ihm sogar vier nehmen. Alles klar so weit?" Lou sah Ethan fragend an und hoffte, dass ihre Erklärung keine Unklarheiten beinhaltet hatte, weil dann könnten sie direkt mit dem Spiel beginnen.