Jakob atmete noch einmal tief durch und merkte, dass er auch wieder ruhiger wurde. Er lächelte Holly an, nickte und folgte ihr dann. "Du hast recht... ich hab zumindest einen Plan. Und während dem Kampf kann ich mich sowieso nicht auf etwas anderes konzentrieren, egal wer zuschaut." Er wischte sich noch etwas von dem letzten Schweiß von der Stirn, dann nickte er erneut. "Danke auf jeden Fall... ich bin trotzdem noch aufgeregt. Ich glaube, Pachira ist nicht die einzige, die morgen Früh einen Spaziergang braucht."
"Geht doch", kommentierte die junge Farmerin, als Jakob sich endlich ein wenig beruhigt hatte. Sie hatte nicht erwartet, dass ihr kleiner Scherz so eine Wirkung haben würde. "Aufgeregt zu sein, ist eine Sache", meinte Holly anschließend, "aber wie ein kopfloses Flemmli umherzurennen, ist eine ganz andere. Egal wie es morgen läuft, es hängt nichts dran, was über das Schicksal von irgendwem bestimmt." Es war ein Arenakampf und wenn Jakob verlor, dann trat er eben noch einmal an. So einfach war das. "Also lass uns zurück. Ich würde jedenfalls gerne noch auf den Punkt mit dem Training zurückkommen."
Jakob lächelte Holly an und legte ihr kurz seine Hand auf die Schulter. "Danke auf jeden Fall nochmal. Dann lass uns zurückgehen und noch etwas trainieren, bis die anderen beiden wieder zurück sind." Es war seltsam, jetzt da Holly ihm die Nervosität genommen hatte, war er auch nicht mehr ganz so eifersüchtig auf Ethan. Jakob freute sich auf die Trainingseinheit mit der Farmerin und diese Freude wollte er sich jetzt nicht vermiesen lassen.
Als er und die Farmerin zurück am Hotel waren, waren Ethan und Lou noch nicht zurückgekehrt, also entschlossen sich Jakob und die Farmerin, ein wenig zu trainieren. Nachdem sie eine ganze Weile trainiert hatten, bemerkte Jakob schließlich, dass Lou sich den beiden näherte. Er lächelte die junge Frau freundlich an und winkte ihr zu.
Als Jakob sie bemerkte, winkte auch Lou kurz und trat dann näher. "Ich hab mir gedacht, dass ihr beide hier seid, nachdem wir euch oben nicht getroffen haben", meinte das Mädchen. "Ist soweit alles in Ordnung?" "Ja. Die Pokémon sind abgegeben und Johnsons Zustand ist unverändert", erwiderte Holly. "Super", meinte Lou mit einem Lächeln, bevor sich ihre Aufmerksamkeit auf das Käferpokémon legte, mit dem Holly trainierte. Lou musterte es einen Augenblick, dann lächelte sie und hockte sich kurz zu ihm herunter. "Hallo Hübsches. Du musst das Toxiped sein, hm?", sprach sie das kleine Pokémon an, welches sie daraufhin einen Moment musterte und anschließend zischte. "Das ist Lou. Sie gehört zu unseren Freunden", erklärte Holly dem Toxiped. Dieses verringerte zwar das Zischen, hörte aber nicht auf. "Mach dir nichts draus. Das hat sie bisher immer gemacht." "Oh, okay", erwiderte Lou und richtete sich anschließend wieder auf.
Jakob nickte kurz zu Lou und lächelte. Dass das Toxiped sie anfauchte, verwunderte ihn weniger. "Alles gut bei uns. Wie sieht es bei euch aus? Ist Ethan im Moment ansprechbar? Ich muss ja noch so einen Anruf tätigen, das würde ich gerne mit ihm kurz besprechen." Er lächelte ein wenig und nickte den beiden zu. "Es sei denn, wir sollten ihn besser in Ruhe lassen, dann kann ich das auch kurz mit euch machen."
"Ich glaube, dass es ihm lieber ist, wenn er heute seine Ruhe hat", meinte Lou nachdenklich. Immerhin war er ziemlich erschöpft und hatte auch zuvor eher genervt reagiert. "Er war auch vorhin ziemlich fertig", fügte Holly hinzu. "Ich würd vorschlagen, dass du uns einfach sagst, was du denen erzählen würdest und dann können wir dir sagen, was wir davon halten." "Klingt ganz gut", ergänzte Lou, die das Ganze eher mit gemischten Gefühlen betrachtete.
Jakob lächelte und nickte dann kurz. Danach schaute er sich um und räusperte sich. "Gut, dann lass ich Ethan besser in Ruhe. Aber ich würde vorschlagen, dass wir das nicht so in der Öffentlichkeit machen. Am besten wir gehen kurz hoch, wenn niemand was dagegen hat." Jakob lächelte noch einmal Lou und Holly an und rief dann Siggi zurück in den Pokéball.
"Wahrscheinlich besser", stimmte Holly zu, auch wenn sie lieber weiter trainiert hätte. Die junge Farmerin rief auch das Toxiped in seinen Ball zurück. Vermutlich würde es schnell gehen und dann konnte sie auch wieder runter auf den Platz kommen. "Wir sollten Ethan allerdings später noch informieren", meinte Lou, ehe sie sich dem Hotel zuwandte. Ihr war es auch definitiv lieber, wenn nicht die Gefahr bestand, dass ungewollte Ohren zuhörten.
Jakob nickte kurz zu Lou und lächelte, während er seine Schritte zurück zur Lobby und auf den Fahrstuhl zuwandte. "Ja, ja das sollten wir. Ich hatte jetzt nicht vor, ihm nichts zu sagen." Er blickte die beiden Frauen noch einmal an und nickte. "Und danke im Übrigen nochmal, dass ihr Verständnis habt... ich hoffe, ich komme bald aus der Sache raus."
"Ich kann nicht sagen, dass ich davon begeistert bin, aber es ist nunmal wie es ist", erwiderte Holly ein wenig mürrisch, als sie Jakob in dessen Zimmer folgte. "Holly hat recht. Wir müssen es so hinnehmen. Es bringt nichts, sich darüber zu ärgern", stimmte Lou zu. "Also dann. Schieß mal los", verlangte die junge Farmerin, als alle im Zimmer waren.
Jakob seufzte kurz und fuhr sich kurz durchs Haar. Die beiden Frauen akzeptierten zwar, dass er mit der Organisation in Kontakt stand, aber er spürte trotzdem gerade ihren Missmut. "Also... zuerst würde ich sagen, dass Kate und Ethan sich kennen, das wussten sie schon vorher. Dann dass wir sie durch Zufall getroffen haben und dass sie uns gesagt hat, dass wir uns aus der ganzen Sache raushalten sollen." Er schüttelte kurz den Kopf und seufzte dann. "Ich frage mich nur, was ich zu Riccardo sagen soll. Oder ob ich ihn überhaupt ansprechen soll. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nach dem Tunel gefragt werde."
"Was den Tunnel und Riccardo angeht, solltest du lieber so wenig wie möglich erzählen", meinte Lou. "Das Gute ist, dass du heute morgen nicht dabei warst. Vielleicht solltest du dich eher auf Dinge stützen, die ihr beide heute von Conchua erfahren habt." "Und auf das, was du in der Wache erfahren hast", fügte Holly hinzu. "Was den Captain angeht... Halt seine Prognose vielleicht lieber etwas vage." "Was das Treffen mit Riccardo angeht... Weißt du da nur vagen Kram von. Vielleicht am besten nichtmal seinen Namen. Ethan hat das Treffen ausgemacht. Das dürfte logisch erscheinen, immerhin kennt er ja auch Kate und der Punkt ist auch nicht gelogen. Ethan hat das mit ihm abgemacht. Warum? Wissen wir nicht. Wahrscheinlich wollte er irgendetwas in Erfahrung bringen."
Jakob nickte und lächelte ein wenig zufrieden. Immerhin hatte der Tag in etwa so funktioniert, wie er sich das gedacht hatte. Er hatte kein einziges Mal Riccardo gesehen. "Schon gut, dass ich da nicht dabei war, oder? Ich weiß zwar nicht, wie lange das gut geht, aber fürs Erste kann ich ja so nicht gut berichten." Er nickte kurz und strich sich noch einmal durch sein Haar. Dabei sah er zwischen Holly und Lou hin und her. Es war irgendwie seltsam, nur die beiden Frauen in seinem Zimmer zu haben. "Also ich erzähle, dass er den Tunnel auseinandergenommen hat und danach Ethan mit ihm reden wollte. Ich war leider nicht dabei und versuche, mehr über den Kerl herauszufinden. Klingt das gut?" Er seufzte kurz und lächelte schwach. "Montu erwähne ich am besten gar nicht."
"Montu brauchst du auch gar nicht erwähnen", meinte Holly. "Ich hab mit Cordes wegen dem Tunnel telefoniert. Wir planen eventuell nach Inito zu gehen und da zu helfen, weil da der andere Eingang ist und die Polizei da Hilfe brauchen kann. Oder sowas in der Art halt, nur für den Fall, dass die noch fragen." "Klingt gut, wenn du mich fragst", stimmte Lou zu. "Versuch einfach, alles so vage wie möglich zu halten. Falls sie Details wollen, musst du sie auf den nächsten Anruf vertrösten."
Jakob schnaubte kurz und nickte dann. "Ja, ich bin meistens sehr vage... ich glaube, das gefällt denen nicht so ganz. Aber gut, dieses Mal habe ich auch wieder ein paar konkrete Dinge, die ich direkt sagen kann." Er lächelte kurz in die Runde und nickte. "Gut, danke.. ich denke, ich möchte dann den Anruf machen. Ich sage euch dann gleich bescheid, wie es gelaufen ist, in Ordnung?"