Louthan: "Beruhig dich erstmal", antwortete Ethan, auch wenn er bemerkte, dass Hollys Panik auf ihn übersprang. "Wir sind aktuell nicht direkt beim Tunnel. Was ist los?" Für den Moment zwang er sich dazu, ruhig zu bleiben, aber der Tonfall, den Holly angeschlagen hatte, half ihm dabei ganz und gar nicht.
Jolly: "Okay", erwiderte Conchua nach einer längeren Pause. "Bist du dir sicher, das..." Sie brach abrupt ab, vermutlich weil ihr Gesprächspartner sie unterbrochen hatte. "Was ist, wenn..." Sie schien erneut unterbrochen zu werden. "Ist ja gut!", entgegnete Conchua dann. "Halt mich auf dem Laufenden." Es folgte eine kurze Pause. "Ja, genau, an der Rezeption", bestätigte sie dann. "Danke."
Holly atmete einmal tief durch. Es war alles gut, es gab keinen Grund zur Hektik. "Entschuldige", meinte sie letztlich zu Ethan. "Ich hab mich mitreißen lassen, aber die Situation ist trotzdem nicht die beste." Sie überlegte, wie sie die Erklärung anfangen sollte, aber letztlich kam sie zu dem Schluss, dass die direkte Variante die geeignetste war. "Johnson ist verschwunden und wir haben Grund zur Annahme, dass er da unten verschwunden ist", erklärte sie Ethan. "Darum solltet ihr im Moment besser nicht da sein."
Jakob nickte unbewusst. Das Gespräch von Conchua schien sich dem Ende zu neigen und auch wenn Conchua nicht wirklich zu Wort kam, schien es doch irgendwie voran zu kommen. Jakob hoffte in der Zwischenzeit das beste für Johnson. Holly schaffte es in der Zwischenzeit, Ethan zu warnen. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, den beiden schien es wirklich gut zu gehen, ansonsten wäre das Gespräch wahrscheinlich anders verlaufen. Er hoffte einfach nur, dass sich Lou und Ethan aus der Gefahrenzone herausbegaben.
Louthan: "Was heißt, Johnson ist verschwunden?", hakte Ethan nach. "Wisst ihr das oder geht ihr nur davon aus, weil er noch nicht zurückgerufen hat?" Das Ganze war verwirrend und er wünschte sich definitiv, dass Holly ihm vernünftige Informationen gab. Informationen, mit denen man auch etwas anfangen konnte.
Jolly: Conchua legte auf und trat von dem Fenster zurück zu dem Schreibtisch, um sich dann wieder auf den Stuhl zu setzen. Das Toxiped rollte sich kurz auf, um zu sehen, was passiert war, dann formte es erneut seine Schlaf-Kugel. "Kate schickt jemanden, der sich den Tunnel ansieht", sagte Conchua dann an Jakob gewandt, zumal Holly noch immer telefonierte.
"Nein, Johnson ist wirklich weg. Conchua hat uns erzählt, dass er gestern bei ihr war, um nach dem Tunnel zu fragen. Außerdem hat er ihr erzählt, dass er noch dahin will. Und das war gestern. Du erinnerst dich, dass wir ihn gestern nicht erreichen konnten? Conchua meinte auch, dass es nicht zu ihm passt, dass er sich nicht meldet. Und heute ist er nicht zum Dienst erschienen", lieferte Holly die geforderten Informationen. "Ich weiß, dass das kein Beweis ist, dass er da unten ist, aber so wie die Dinge stehen, ist es definitiv nicht auszuschließen."
Jakob atmete auf. Conchua erzählte, dass Kate jemanden schickte, doch er stockte kurz in seinen Gedanken und sein Gesicht bekam einen fragenden Ausdruck. Kate schien auch zu Conchua nicht gerade freundlich gewesen zu sein und wenn man bedachte, was hier auf dem Spiel stand, wirkte es seltsam auf ihn. Ein wenig unsicher sah er dann Conchua an und räusperte sich. "Hat sie gesagt, wen sie schickt? Eines ihrer Pokémon?" Jakob machte eine kurze Pause. Konnte es wirklich sein, dass sie ihn schickte? Es gab einige Sachen, die sie nicht wussten und er schien auf jeden Fall den Tunnel für sich zu beanspruchen. "Oder schickt sie Riccardo?"
Louthan: "Das ist in der Tat beunruhgiend", bestätigte Ethan und schwieg einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen. "Allerdings heißt das noch lange nicht, dass wir panisch von hier verschwinden müssen. Wenn das stimmt, dann hat er den Tunnel vermutlich betreten und das haben wir nicht vor." Er schüttelte den Kopf, auch wenn Holly das natürlich nicht sehen konnte. "Außerdem besteht immer noch die Chance, Riccardo hier zu treffen."
Jolly: Einen Moment lang sah Conchua Jakob äußerst prüfend, ja fast bohrend an. "Woher wisst ihr von Riccardo?", fragte sie anschließend in einem Tonfall, der deutlich machte, dass sie diese Antwort wollte.
"Ich weiß, aber die sind vermutlich auf Alarm gepolt", gab Holly zu bedenken. "Ihr müsst also doppelt vorsichtig sein", mahnte sie Ethan und setzte zu einer weiteren Aussage an, allerdings bemerkte sie, dass sich irgendetwas im Gespräch zwischen Jakob und Conchua geändert hatte. "Kleinen Moment... Das Gespräch hier ist gerade sehr frostig geworden", erklärte sie dem jungen Mann an der Leitung, während Holly selbst zwischen Conchua und Jakob hin und her sah, wobei sie sich fragte, was ihr Begleiter wohl dieses Mal wieder angestellt hatte.
Lou:
Lou hatte die letzten Augenblicke deutlich Mühe gehabt, ruhig zu bleiben. Sie wollte wissen, was los war und Ethan klang auch noch zusätzlich besorgt, aber natürlich hatte sie ihn nicht einfach fragen können, denn das hätte das Gespräch nur gestört. Als nun allerdings eine Pause eintrat, konnte das Mädchen sich nicht zurückhalten. "Was ist los? Ist alles in Ordnung?", fragte sie voller Sorge nach.
Jakob war überrascht, wie sehr sich die Stimmung geändert hatte, als er Riccardos Namen erwähnt hatte. Und so, wie ihn Conchua ansah, war das ein sehr heikles Thema. Diese Information war zwar interessant, jedoch war die aufgebrachte Arenaleiterin vor ihm einschüchternder, als er gedacht hatte. Er entschloss sich, die Wahrheit zu sagen. immerhin hatte keine der Parteien etwas Gegensätzliches gesagt. "Wir haben Riccardo gestern getroffen", erzählte Jakob wahrheitsgemäß. "Von dem, was wir mitbekommen haben, scheinen er und Kate sich zu kennen. Mehr wissen wir auch nicht." Und das war auch die Wahrheit. Sie hatten höchstens noch Vermutungen angestellt und Jakob war auch durchaus interessiert, mehr über ihn zu erfahren, auch wenn das Conchuas Reaktion unwahrscheinlich machte.
Louthan: "Holly hat erzählt, dass Johnson sich den Tunnel ansehen wollte und seitdem nicht mehr bei der Arbeit aufgetaucht ist", antwortete Ethan an Lou gewandt, immerhin schien Holly anderweitig beschäftigt zu sein. "Und er ist nicht erreichbar. Deshalb vermutet sie jetzt, dass man ihn irgendwo im oder am Tunnel erwischt hat." Er schüttelte kurz den Kopf. "Ich warte auf weitere Informationen, aber sie scheinen sich parallel noch zu unterhalten."
Jolly: Auch nach seiner Erklärung starrte Conchua ihn regelrecht nieder, zumindest eine Weile lang, dann nickte sie langsam. "Kate ruft ihn an", sagte sie dann und klang dabei weiterhin ein wenig kühl. "Wenn nichts dazwischen kommt, wird er sich bei dem Tunnel umsehen gehen." Ganz offensichtlich hatte Conchua nicht vor, auch nur ein unnötiges Wort über Riccardo zu verlieren.
"Das sind schlechte Nachrichten", stellte Lou unnötigerweise fest, allerdings klang durchaus Sorge in ihrer Stimme mit. Die Frage war, ob sie noch etwas für den Polizisten tun konnten. Lou hoffte es inständig, auch wenn sie keine Ahnung hatte, was das sein sollte. Vor allem stand die Frage im Raum, wie sie rausbekommen sollten, ob Johnson wirklich gefangen genommen worden war. "Haben sie schon irgendwas gesagt, was sie vorhaben?"
Holly:
Holly sah irritiert zwischen Conchua und Jakob hin und her. Hatte er wirklich Riccardo erwähnt? Holly konnte das kaum glauben, aber es schien tatsächlich so zu sein. Sie seufzte kurz. Im Endeffekt war es vielleicht sogar gar nicht so falsch gewesen. "Ich sag kurz den beiden anderen bescheid", deklarierte die junge Farmerin und nahm anschließend den Hörer zurück an ihr Ohr. "Ethan? Ich hab grad erfahren, dass Conchua Kate angerufen hat und die ruft widerum Riccardo an, damit er sich da mal umsieht", sprach sie dann in das Telefon.
Jakob erwiderte Conchuas Blick eine Weile und nickte dann. "Ich hab verstanden, ich bin in Zukunft vorsichtiger." Er seufzte kurz, im Grunde wussten sie fast genauso wenig wie vorher und Conchua wirkte immer noch nicht begeistert. Eines war Jakob jetzt schon klar, der morgige Tag würde nicht einfach für ihn werden. "Ich hoffe einfach, er kann Johnson da rausholen." Jakob ließ sich ein wenig auf dem Stuhl zusammensacken. Von Conchua hatte er heute definitiv einige Facetten gesehen und ihm war durchaus nach einer Pause. Trotzdem riss er sich noch einmal zusammen und lächelte Conchua verlegen an. "Gibt es etwas, was wir den anderen ausrichten sollen oder für dich tun können?"
Louthan: "Moment", wandte sich Ethan an Lou, ohne ihr zu antworten, immerhin schien Holly wieder ansprechbar zu sein. Das, was sie sagte, irritierte ihn dann allerdings doch. "Riccardo?", wiederholte er skeptisch. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Kate ernsthaft Riccardo anrufen und ihn herschicken würde - und er konnte sich ebenso wenig vrostellen, dass sich Riccardo herschicken ließ. Es war... grotesk, vor allem nach der Art und Weise, wie die beiden miteinander geredet hatten. "Vielleicht sollten wir hier warten", schlug er dann vor. "Wenn er herkommt, können wir ihn abpassen."
Jolly: "Vorsichtiger ist gar kein Ausdruck", erwiderte Conchua mit einem kurzen Kopfschütteln. "Ich weiß nicht, was ihr über Riccardo wisst, aber es ist sinnvoll, wenn ihr dezent vergesst, dass ihr ihn kennt." Sie seufzte und fuhr sich anschließend mit der Hand über das Gesicht. "Nein, ihr könnt nichts tun", erwiderte sie dann und warf einen Blick auf die Uhr. "Mein nächster Herausforderer ist bald da." In diesem Moment rollte sich das Toxiped wieder auf und schien beschlossen zu haben, dass seine Ruhephase beendet war, denn es sah zu Holly und zu Jakob und gab anschließend ein Fauchen von sich. Vermutlich aus Prinzip. "Auch das noch", kommentierte Conchua mit einem schweren Seufzen.
Lou ließ sich von Ethan gezwungenermaßen abwürgen, aber es schien sich tatsächlich etwas Neues ergeben zu haben. Es klang sogar danach, als ob Riccardo etwas mit der Sache zu tun hatte. Besser noch, denn nachdem was Lou aus dem Gespräch heraushörte, würde Riccardo sogar hier auftauchen. Das waren definitiv gute Neuigkeiten! Es ging doch voran.
Holly:
"Klingt vernünftig, bleibt aber trotzdem besonders vorsichtig", erwiderte Holly, die noch mit halbem Ohr dem Gespräch im Raum lauschte. "Sollen wir uns treffen oder bleiben wir beim alten Plan?" Es konnte natürlich sein, dass Riccardo schneller am Tunnel war, als sie und Jakob und selbst wenn nicht, war eine größere Gruppe natürlich auffälliger. Allerdings wollte Holly die beiden anderen auch nicht unnötig in Gefahr wissen. Ihr weiterer Gedankengang wurde allerdings kurzzeitig unterbrochen, als das Toxiped wieder munter wurde und einmal demonstrativ fauchte. Weil sich Holly keinen Reim darauf machen konnte, warf sie Conchua einen fragenden Blick zu.
Jakob schüttelte kurz den Kopf. Diese ganze Sache war frustrierend. Mittlerweile war ihm klar, dass Kate nur wegen Riccardo so seltsam war und das betraf die Freiwilligen ganz eindeutig. Keiner der Gruppe hatte Anstalten gemacht, sich aus der ganzen Sache zurückzuziehen und Jakob befürchtete, dass ungeplante Zusammenstöße mit Riccardo nicht zu vermeiden waren. "Gut", sagte Jakob schließlich. "Ich lass das die anderen auch wissen, was den Rest angeht..." Jakob seufzte kurz. Er hatte keine Ahnung, wie es nun weitergehen sollte. Er wusste nicht, wo seine Loyalitäten lagen, nur, dass sie nicht bei der Frau am Telefon waren. Kate hatte er als eine Art Rettung angesehen, aber jetzt mit Riccardo im Bild war die Sache viel zu kompliziert geworden. Um sich abzulenken, sah er zu dem fauchenden Toxiped. "Hat sich wohl genug ausgeruht, oder? Was ist eigentlich ihr Problem? Wieso versucht sie dauernd, abzuhauen?"