Louthan: "Gute Frage", räumte Ethan ein und dachte kurz darüber nach. Natürlich konnte es nützlich sein, wenn die anderen ebenfalls hier waren, aber andererseits waren sie auffälliger, je mehr sie waren. Und das wiederum sprach dafür, dass der Idiot und Holly für den Moment nicht herkamen. "Bleibt vorerst dort. Ich rufe euch an, wenn sich hier irgendetwas tut. Wenn ihr herkommt, wäre das sonst wohl eher wie ein Wink mit dem Zaunpfahl, falls jemand hier ist."
Jolly: "Ja, ein kurzes Nickerchen nach dem Kampf und jetzt ist sie so fit wie immer", erwiderte Conchua mit einem Seufzen. "Und das heißt, dass ich sie in spätestens einer Stunde erneut suchen muss." Einen Moment lang musterte sie Jakob kritisch, vermutlich weil er vorher kein echtes Interesse bekundet hatte und jetzt doch nach einem ihrer Käfer-Pokémon fragte. "Ich kann es nicht für Arenakämpfe benutzen, weil es nicht die entsprechende Fähigkeit hat", erklärte sie dann und schüttelte den Kopf. "Normalerweise wildere ich Zuchtüberreste aus, aber dieses hier... Wenn irgendwer sie sieht, würde man sofort versuchen, sie zu fangen und teuer zu verkaufen."
"Einverstanden", erwiderte Holly und nickte, auch wenn Ethan das nicht sehen konnte. Genau das waren auch ihre Bedenken gewesen und Ethan schien diese zu teilen. "Bleibt vorsichtig. Bis nachher." Da alles geklärt war, legte Holly schließlich auf und sah dann zu Conchua und Jakob. "Klingt nach Langeweile", schlussfolgerte Holly, die zumindest einen Teil der Erklärung gehört hatte. "Kann man da irgendwie helfen? Zumindest für den Moment, weil wir auf unsere Freunde warten müssen." Bei Conchuas Nachsatz war die junge Farmerin etwas irritiert, da sie nicht wusste worauf sich dei Arenaleiterin bezog. "Da wir vorhin das Thema hatten, dass ich keine Ahnung habe... Was genau an ihr ist auffällig?"
Lou:
Lou war wieder zunehmend nervös geworden, aber letztlich legte Ethan doch auf. "Und? Wie ist jetzt der Stand der Dinge?", wollte das Mädchen von ihrem Begleiter wissen.
Jakob schaute erst Conchua und dann das Toxiped an. Wenn er vorher eines gesehen hätte, dann wäre es ihm wahrscheinlich direkt aufgefallen, aber ja, es erklärte die blassere Färbung. "Oh, alles klar, das Toxiped ist shiny!" Und da es nicht die richtige Fähigkeit hatte, machte es Sinn, dass sie ständig ausbrach. Das Toxiped brauchte Auslastung. Er betrachtete das Toxiped einen kurzen Moment und nickte dann. "So, wie ich das sehe, braucht sie eigentlich einen Trainer, der sie auslastet..." Er sah dann Conchua an und lächelte. "Und lass mich raten: wenn du sie jetzt verkaufst, stehen die Leute hier schlange und wollen von dir Käfer-Pokémon kaufen und darauf kannst du verzichten?"
Louthan: "Der Stand der Dinge", erwiderte Ethan, "ist, dass Kate Riccardo herschickt. Zumindest laut Conchua. Riccardo soll sich hier vermutlich nach Johnson umsehen. Holly und Jakob bleiben vorerst bei der Arena, da sind sie erreichbar und wenn sie herkommen, sprgt das für zu viel Aufmerksamkeit." Er hob kurz die Schultern. "Und wir", fügte er dann hinzu, "warten jetzt in der Nähe des Tunnels darauf, dass Riccardo auftaucht."
Jolly: "Richtig", bestätigte Conchua mit einem Seufzen und erntete dafür ein kurzes Klicken seitens des Toxiped. "Und das Problem ist eher, dass ein Shiny-Pokémon unglaublich viel wert ist und da wiederum schränkt die potentiellen Käufer ein - und ich wiederum bezweifle, dass es viele reiche Leute gibt, denen die Kleine nicht innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen entwischen würde." Sie hob die Schultern. "Sonderlich viele Möglichkeiten habe ich nicht, ich kann sie schließlich auch nicht an einen professionellen Trainer weitergeben, weil jeder professionelle Trainer bei einem gezüchteten Pokémon die richtige Fähigkeit erwartet."
"Alles klar", kam es doch ein wenig überrascht von Lou. "Das klingt nach einem seltsamen Personengefüge, wenn du mich fragst." Das Mädchen seufzte kurz. "Dass Johnson weg sein soll, will mir irgendwie nicht in den Kopf. Gerade er hat uns ermahnt, dass wir ja auf seine Anweisungen hören, weil es sonst Ärger geben könnte und dann macht er eins auf Alleingang?", meinte Lou und klang durchaus ratlos. "Ich hoffe ja, dass Riccardo ein wenig Licht in die Sache bringt... Und vielleicht mal erklärt, wie er in das Bild passt."
Holly:
"Ich hab zwar nur die Hälfe verstanden, was ihr gerade besprochen habt, aber die Hälfte reicht aus, um zu kapieren, dass die Situation beschissen ist", meinte Holly und lehnte sich auf dem Tisch auf, um das Toxiped kurz zu mustern. "Also ich weiß schon, was ein Shiny ist. Meine Granny hat mir mal erzählt, dass sie ein lilafarbenes Voltilamm hatten, als sie noch jung war. Aber der Rest klingt in meinen Ohren so, als ob es Blödsinn ist. Oder zumindest sein sollte. Ich weiß, dass die Welt so nicht funktioniert. Dabei ist das voll albern. Ein Pokemon kann und muss doch nicht perfekt sein." Holly schüttelte den Kopf und richtete sich anschließend wieder auf. "'Tschuldigung, für das Gelaber, aber das ist einfach ärgerlich. Meine Lola ist ein Angsthase vor Arceus, das gibt's kein zweites Mal und trotzdem ist sie ein super Hütepokemon. Und die Kleine hat vorhin erst gezeigt, dass sie es voll drauf hat. Sie hat uns beide ziemlich auseinandergenommen, oder Jakob?"
Jakob sah zu Holly und nickte. "Das stimmt, sie hat uns ziemlich zu schaffen gemacht. Aber leider ist die Welt ein bisschen doof. Bei einem Reichen wäre sie wahrscheinlich wirklich nur zur Show da und der Fakt, dass sie immer am Ausbrechen ist, zeigt ja, dass ihr das nicht gefällt. Und ich kann Conchua auch verstehen. Ein professioneller Trainer zahlt nicht so viel für ein Shiny-Pokémon, dass man ansonsten wahrscheinlich einfach so fangen könnte." Er schüttelte kurz den Kopf und lachte kurz belustigt. "Aber so, wie du gerade redest, klingt es ja fast so, als ob du Interesse hast."
Louthan: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich wissen möchte, was es mit Riccardo und Kate auf sich hat", merkte Ethan mit einem skeptischen Kopfschütteln an. "Aber ich für meinen Teil kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Johnson im Alleingang versucht, den Tunnel zu stürmen. Das passt nicht zu ihm. Das wäre irgendwie... zu einfach." Er schüttelte kurz den Kopf, weil er sich selbst nicht sicher war, was er eigentlich glauben sollte. In seinen Augen war das alles irgendwie seltsam, aber er konnte nicht genau benennen, wieso das so war. "In jedem Fall sollten wir uns irgendwo platzieren, von wo aus wir den Tunnel sehen können."
Jolly: Einen Moment lang musterte Conchua die beiden, dann hob sie die Schultern und stand auf. "Ich für meinen Teil muss mich jetzt mit meinem Herausforderer beschäftigen", deklarierte sie dann. "Wenn ihr wollt, könnt ihr hier bei dem Telefon warten. Dann könnt ihr direkt ein Auge auf den Unruhestifter haben. Mein Bibor bleibt sicherheitshalber auch hier." Sie nickte den beiden kurz zu, zupfte ihr Top zurecht und verließ anschließend das Büro, ohne eine Antwort abzuwarten. Das Bibor blieb gelassen auf der Stuhllehne sitzen.
"Bisher sieht es nach einer gescheiterten Beziehung oder sowas aus. Zumindest von dem Bisschen, was wir wissen", meinte Lou, hob allerdings ratlos die Schultern. Um das wirklich beurteilen zu können, bräuchte es definitiv mehr als die paar Hinweise, die sie bisher hatten. "Ja, was Johnson angeht, stimmt ich dir definitiv zu", kam sie auf das eigentliche Thema zurück. "Die Frage ist, was dann los ist und ob wir es dann wirklich wissen wollen... Was ist, wenn es ihm ergangen ist, wie dem Typen, der von dem Sichlor ausgeschaltet wurde?" Das Mädchen schauderte bei dem Gedanken. Das gehörte zu den Dingen, die es sich lieber nicht vorstellen wollte. Auf Ethans letzte Aussage seufzte sie allerdings nur. "Dann sollten wir das wohl zeitnah tun, weil sonst verpassen wir Riccardo womöglich."
Holly:
"Jakob, du bist ein Spinner. Darum geht es überhaupt nicht", stellte Holly klar und schüttelte den Kopf. Ihr tat das Toxiped mit seiner verfahrenen Situation schlicht leid. Conchua verließ anschließend erstaunlich schnell das Büro, aber so war das vermutlich, wenn man Arenaleiter in der Zeit vor der Liga war. Holly schaffte es noch, kurz zu nicken, aber dann war Conchua auch schon weg. "Okay, willst du uns weiter anfauchen oder versuchen wir gemeinsam, die Zeit sinnvoll rumzubringen?", wandte sich die junge Farmerin an das Toxiped. "Du hast die Wahl." Sie hatte auch kein Problem damit, das Pokemon die ganze Zeit zu beobachten, damit es nichts anstellte.
Jakob nickte Conchua zu, wartete dann bis sie aus dem Raum war und seufzte dann kurz. Er sah zu Holly und schüttelte kurz mit dem Kopf. "Man Holly, das war doch nur ein Scherz von mir." Er blickte zu dem seltenen Toxiped und dann wieder zu Holly. "Ich glaube kaum, dass Conchua sie uns einfach so gibt. Aber naja, dann spielen wir ein wenig Aufpasser." Kurz sah er sich in dem Büro um. Hier gab es nicht einmal irgendwelche Surf-Trophäen, die es sich zu bewundern lohnte, das spektakulärste in diesem Raum waren mit Abstand die beiden Pokémon von Conchua. "Du sag mal Holly", fing Jakob nach kurzem ein Gespräch an, ohne das Toxiped aus dem Auge zu lassen. "Hast du schon mal ein Pokémon von klein an großgezogen? Also du alleine mein ich."
Louthan: "Aber ist eine gescheiterte Beziehung wirklich so extrem?", hakte Ethan nach, weil er diesbezüglich keinerlei Ahnung hatte. Erst nach seiner Äußerung fiel ihm auf, dass er sich damit vermutlich gleich aus mehreren Gründen in ein Fettnäpfchen gestürtzt hatte. Zum einen, weil er damit gezeigt hatte, dass er selbst keine Ahnung davon hatte und zum anderen weil Lou erwähnt hatte, dass ihre eigene Beziehung vor nicht allzu langer Zeit zu Ende gegangen war.Er räusperte sich. "Tatsächlich vermute ich in Bezug auf Johnson das Gleiche", sagte er dann mit einem kurzen Kopfschütteln. "Ich bezweifle, dass er sich selbst in Schwierigkeiten gebracht hat. Vermutlich haben das andere für ihn übernommen."
Jolly: Das Toxiped sah Holly an und gab ein kurzes Zischen von sich, das anschließend zu Klicklauten wurde. Dann sah es sich auf dem Schreibtisch um und krabbelte anschließend zu einem Stapel mit Papieren, um sie zu begutachten. Sehr eingehend.
"Das findest du extrem?", meinte Lou verdutzt. "Die beiden konnten normal miteinander reden. Extreme Beziehungsenden sehen definitiv anders aus." Sie wusste nicht, wie sie auf Alois reagieren sollte, wenn sie ihm das nächste Mal begegnete. Und wenn es nach ihr ging, konnte das auch gerne noch eine ganze Weile warten. "Es ist immerhin schon einen Tag her... In der Zeit kann leider einiges passiert sein", bemerkte das Mädchen niedergeschlagen.
Holly:
"Nein", antwortete Holly auf Jakobs Frage. "Ja, ich hab schon Voltilamm großgezogen, die von ihrer Mutter verstoßen wurden und ich hab auch schon mal die eine oder andere Nacht durchgemacht, wenn eine Geburt sich hingezogen hat. Allerdings hab ich nichts davon allein gemacht." Ihr Augenmerk richtete sich anschließend wieder auf das Toxiped, welches sich mit einem Papierstapel beschäftigte. "Was machst du da?", wollte sie von dem Pokemon wissen und beugte sich dann zu ihm, um zu sehen, was da so spannend sein konnte.
Jakob nickte Holly zu. "Hab mir schon gedacht, dass du was in die Richtung gemacht hast. Aber ich dachte mir, ich frag mal, für den Fall, dass du mal was in die Richtung als Projekt für dich gemacht hast." Er beobachtete das Toxiped, wie es zu dem Papierstapel ging. "Ich sehe doch, dass du Unfug planst... lass das lieber." Er hatte keine Lust, jetzt in Conchuas Büro Irgendwelche Papiere wieder zu sortieren und das Bibor saß bis jetzt auch nur gelassen auf der Stuhllehne. Es würde warscheinlich nur eingreifen, wenn das Toxiped versuchen würde, abzuhauen.
Louthan: Ethan setzte dazu an, nachzuhaken, verwarf es dann aber noch im gleichen Moment. In seinen Augen hatte das Gespräch zwischen Riccardo und Kate nicht unbedingt normal gewirkt. Im Gegenteil. Andererseits war Lou vermutlich nicht die richtige, um das zu diskutieren. Nach einer kurzen Gesprächspause schüttelte er den Kopf und entschied, das Thema komplett ruhen zu lassen. "Das muss noch nichts heißen", antwortete er dann auf ihre Sorge bezüglich Johnson hin. "Nur weil er gestern herkommen wollte, heißt das nicht, dass man ihn gestern hier erwischt hat. Es muss nicht einmal heißen, dass man ihn überhaupt erwischt hat."
Jolly: Das Toxiped drehte sich zu Jakob um, zischte ausgiebig und widmete sich anschließend in aller Ruhe dem Stapel Papier. Holly ignorierte es dabei vollständig. Anschließend begann es genüsslich damit, die oberste Seite mit seinen Mundwerkzeugen zu packen und in viele kleine Einzelteile zu zerlegen.
Lou warf Ethan einen skeptischen Blick zu. Gut, er hatte gerade zugegeben, dass er selbst noch keine Beziehung gehabt hatte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass das ein Problem war. Sie glaubte eher, dass er gerade versuchte, Rücksicht zu nehmen. "Du kannst nichts dafür, dass meine Beziehung zu Ende ist", meinte das Mädchen schließlich. "Die Situation war nicht schön, aber ich kann damit leben. Du musst das Thema nicht fallen lassen, schon gar nicht, wenn ich es selber angefangen habe. Allerdings versteh ich natürlich, wenn du keine Details willst." Lou hob in ratloser Geste die Schultern. Viel mehr gab es dazu nicht zu sagen. Das mit ihr und Alois war vorbei und auch wenn es ziemlich wehgetan hatte, war es vermutlich am besten so. "Es heißt zumindest, dass er keine Möglichkeit hat, irgendwen anzurufen oder es für sicherer hält, das nicht zu tun. Aber dann könnte es wirklich schwer für uns werden, ihn zu finden... Ich hoffe allerdings, dass du recht hast und dass es dem Captain gut geht", kam Lou dann doch wieder auf das eigentliche Thema zurück.
Holly:
Das Toxiped zischte Jakob an, aber das war wohl in Ordnung. Es zischte immerhin öfter. Als es sich allerdings an den Unterlagen zu schaffen machte, gingen bei Holly dann doch die Alarmglocken an. Papierkram konnte etwas Wichtiges sein und sie wollte keinen Ärger riskieren, weil Unterlagen geschreddert worden waren. "Oh nein nein nein! Das machst du nicht!", deklarierte die junge Farmerin und packte das Toxiped aus einem Impuls heraus und hob es hoch. Weg von den Unterlagen. "Du fängst jetzt hier nicht an, Konfetti zu machen!"
Jakob nahm es schon fast gleassen hin, dass das Toxiped ihn anfauchte. Als es aber dann begann, den Papierkram zu zerstören, änderte sich seine Laune schlagartig. Als Conchua davon erzählt hatte, dass das Toxiped ein Unruhestifter war, so hatte sie nicht übertrieben. Seine Marotten bezogen sich also nicht nur darauf, aus der Arena auszubrechen. Bevor er allerdings reagieren konnte, hatte Holly das Toxiped bereits hochgehoben. Jakob schnellte vor, um noch die verbliebenen Papiere zu retten, blickte aber dabei zu Holly. Sollte das Toxiped auf die Idee kommen, sich zusammenzurollen oder Holly zu attackieren, mussten sie auf die Hilfe des Bibor zurückgreifen. Nur für den Fall versuchte Jakob sich zu erinnern, wo Conchua das Gegengift verstaute.