Louthan: Einen Moment lang zögerte Ethan, dann nickte er. Riccardo hatte auch beim letzten Mal nicht den Anschein gemacht, als wollte er ihnen irgendetwas tun. Bevor er sich in Bewegung setzte, blieb Ethan kurz stehen und sah zu Lou. "Falls du willst, setzen wir das Gespräch ein andermal fort", sagte er dann.
Jolly: In der obersten Schublade befanden sich ein paar Kugelschreiber, ein Schreibblock und eine Rolle Tesafilm. Das Toxiped sorgte derweil für die Hintergrundakustik, indem es leise vor sich hin klickte.
Lou zögerte einen Moment, dann nickte sie mit einem Lächeln. "Gerne", antwortete sie dem jungen Mann. Tatsächlich hatte es gut getan, mit Ethan darüber zu reden, auch wenn Lou das so nicht erwartet hatte. Immerhin kannte er Alois gar nicht und vermutlich konnte er sich die Gesamtsituation auch nur sehr bedingt vorstellen, aber dass er sich dennoch so bemühte, half dem Mädchen tatsächlich ungemein. "Aber jetzt müssen wir uns auf Wichtigeres konzentrieren."
Holly:
"Auch nichts, oder?", riet Holly ins Blaue hinein, nachdem Jakob die oberste Schublade geöffnet hatte. "Dann lass gut sein." Die junge Farmerin wandte sich stattdessen wieder dem Toxiped zu, welches nun wesentlich regelmäßiger klickte, was Holly zu dem Schluss kommen ließ, dass das Geräusch war, welches das Käferpokemon von sich gab, wenn es nicht wegen irgendetwas sauer war.
Jakob schloss die Schublade wieder. Zu gerne hätte er weiter gesucht, aber Holly hatte wahrscheinlich recht. Er blickte kurz zu ihr und schüttelte den Kopf. "Nein, hier ist auch nichts... willst du dann doch dein Shirt benutzen oder soll ich mich mal umhören, ob ich irgendwas bekomme?" Mit diesen Worten deutete Jakob kurz auf die Bürotür.
Louthan: Ethan erwiderte das Lächeln, dann nickte er kurz. Anschließend wandte er sich ab und setzte sich in Bewegung, um zwischen den Lagerhallen hindurch in Richtung Tunnel und Riccardo zu gehen. Lou folgte ihm und noch bevor sie wirklich in der Nähe waren, bemerkte Riccardo sie, denn er sah in ihre Richtung. Seine Miene wirkte irgendwie ernst, fast ein wenig unzufrieden. Oder frustriert. Ethan war sich nicht sicher. "Was habt ihr hier verloren?", fragte Riccardo und verzichtete dabei auf jegliche Begrüßung. "Ich habe euch doch gesagt, dass es hier nicht sicher ist."
Lou freute sich schon ein bisschen Riccardo wieder zu sehen, allerdings war seine Laune nicht sonderlich förderlich. Vermutlich machte es ihm auch keine Freude hier zu sein, aber wer konnte ihm das schon verübeln? "Das ist uns schon bewusst", antwortete Lou ihm. Immerhin hatten sie sich nicht umsonst versteckt gehalten. Aber es ging eben nicht anders. Lou sah kurz fragend zu Ethan. Sie war sich nicht sicher, ob sie Riccardo direkt sagen sollten, dass sie wussten, weshalb er dort war.
Holly:
"Wenn du magst, aber bisher geht es ganz gut so", meinte Holly. Sie nahm an, dass Jakob langweilig war, immerhin gab es gerade nichts für ihn zu tun. "Hilfreich wäre es schon, aber ein Muss ist es nicht."
Jakob seufzte und setzte sich wieder auf den Stuhl. Streng genommen hatte ihnen Conchua gesagt, dass sie im Büro warten sollten und er wollte nicht schon wieder erwischt werden, wie er irgendwo herumschlich. Auch wenn er dieses Mal einen Grund dazu hatte. "Nee, dann lass ich es gut sein", antwortete er schließlich Holly und beobachtete das schlafende Bibor. "Falls Ethan anruft, während ich weg bin, haben wir sonst ein mürrisches Toxiped."
Louthan: Ethan bemerkte Lous fragenden Blick und er verstand sie. Er war sich auch nicht sicher, ob es sinnvoll war, mit offenen Karten zu spielen, aber letztlich entschied er sich für eine Halbwahrheit. "Die beiden anderen sind bei Conchua und haben mitbekommen, wie sie Kate angerufen hat", erklärte Ethan und stellte fest, dass sich bei der Erwähnung von Kates Namen Riccardos Gesicht verdüsterte. "Sie haben uns darüber informiert, dass du herkommst, also sind wir ebenfalls hergekommen." Der gute musste schließlich nicht wissen, dass sie schon vorher dort gewesen waren. "Und wozu?", hakte Riccardo skeptisch nach. "Eigentlich wollten wir dich noch ein paar Dinge fragen", antwortete Ethan, "aber jetzt dürfte die Geschichte mit Johnson wichtiger sein." "Wenn sie ihn seit gestern haben, bezweifle ich, dass ich noch irgendetwas ausrichten kann", erwiderte Riccardo und Ethan hatte mit einer derartigen Einschätzung gerechnet. "Trotzdem bist du hier", merkte er an - hauptsächlich, um Lou zumindest ein wenig zu beruhigen. "Stimmt", bestätigte Riccardo. "Und was hast du jetzt vor?" "Ich werde mir den Tunnel ansehen."
Lou hörte Ethan zu und nickte bestätigend. Sie wusste, dass das so nicht ganz stimmte, aber auch in ihren Augen spielte das nicht unbedingt eine wichtige Rolle. Riccardo war da, auch wenn er ihnen wenig Hoffnung bezüglich des Captains machte. "Wieso bist du hier, wenn du glaubst, dass es nichts bringt?", wollte das Mädchen wissen. Es machte keinen Sinn und es ärgerte sie durchaus, dass Riccardo Johnson schon für tot erklärte. Das durfte einfach nicht sein! Es war nicht richtig! Vor allem schien Riccardo mit seinen Gedanken eher bei Kate zu sein, zumindest las Lou das aus seiner Reaktion auf ihren Namen.
Holly:
"Bald bist du blitzblank. Dann müssen wir uns was Neues überlegen", scherzte Holly dem Toxiped gegenüber. Irgendwie war sie schon ein bisschen stolz, dass es keinen Unfug anstellte und sich sogar wohlzufühlen schien.
Jakob sah Holly für einen Moment an und dann grinste er. Irgendwie sahen die Farmerin und das Toxiped so aus, als würden sie zusammengehören. "Gut machst du das. Hast ja richtig ein Händchen für Käfer-Pokémon. Oder kommt das einfach von der Erfahrung auf der Farm?" Jakob lachte kurz. "Wenn das von der Farm kommt, möchte ich aber auch ein paar Tips haben, wie ich Pachira dazu kriege, sich besser zu konzentrieren!"
Louthan: "Wie gesagt, ich werde trotzdem nachsehen", erwiderte Riccardo an Lou gewandt und schüttelte anschließend den Kopf. "Selbst wenn ich für den Captain zu spät komme, habe ich trotzdem große Lust, den Tunnel stillzulegen." Ethan hob skeptisch die Augenbrauen. "Und warum hast du das dann nicht früher gemacht?", hakte er nach. Riccardos Miene verdüsterte sich und zeigte Ethan damit, dass das die falsche Frage gewesen war. "Was habt ihr jetzt vor?", fragte Riccardo, ohne überhaupt auf Ethans Äußerung einzugehen. Ethan warf einen kurzen Blick zu Lou. Das war eine gute Frage. Eigentlich hatten sie mit Riccardo reden wollen, aber wenn dieser sich jetzt aus naheliegenden Gründen zuerst den Tunnel vornahm, würde das warten müssen.
Jolly. Das Toxiped zischte, als Holly eine andere Tätigkeit vorschlug. Als sie allerdings trotz des Vorschlags weiter polierte, ebbte das Zischen ab.
Lou wusste nicht so recht, was sie von der Situation halten sollte. Riccardo war so mysteriös wie am Vortag, nur schlechter gelaunt. Seine letzte Frage war in der Tat recht schwierig... Johnson ging definitiv vor. "Wissen wir nicht", antwortete Lou wahrheitsgemäß. "Aber wir sind hier, weil uns nicht egal ist, was passiert." Und das war zumindest die Wahrheit. Nicht sehr aussagekräftig, aber dennoch wahr.
Holly:
"Ich bin damit groß geworden, Pokemon aufzuziehen. Ich glaube nicht, dass es da irgendein Geheimnis gibt, sondern eher Erfahrung, wenn du mich fragst", antwortete die junge Farmerin und klang dabei dennoch etwas ratlos. Holly lachte, weil das Toxiped bei ihrem Vorschlag zischte. Offensichtlich hatte es eine ganz genau Vorstellung davon, wie man Zeit verbringen konnte. "In Ordnung, du hast gewonnen. Zumindest für den Moment", gestand sie ihm zu.
Louthan: Ethan bemerkte, wie Riccardo Lou und ihn kurz musterte dann seufzte er. "Wenn ich mich mit dem Tunnel beschäftige, ist es gefährlich, wenn ihr hier wartet", sagte er dann und griff dabei nach einem seine Pokébälle. "Entweder kommt ihr mit, sodass ich euch im Auge behalten kann oder ihr verschwindet von hier und von mir aus machen wir für später oder morgen einen Termin aus." Ethan wollte nicht in den Tunnel. Definitiv nicht. Aber wer sagte ihnen, dass Riccardo zu einem anderen Termin wirklich erscheinen würde? Und dann war da die Geschichte mit Johnson. Er warf Lou einen kurzen Blick zu, versuchte abzuschätzen, was sie davon hielt.
Jolly: Das Toxiped ging wieder zu einem zufriedenen Klicken über.
Aus Hollys ratlosem Tonfall entnahm Jakob, dass sie auch keine richtige Antwort auf sein Pachira-Problem hatte. Trotzdem nickte er ihr lächelnd zu und schaute kurz auf das klickende Toxiped in ihrem Schoß. Es war wirklich friedlich geworden. "Naja, ich nehme an, dass sich das mit der Zeit ändert... ich meine, sie ist ja noch verhältnismäßig jung. Ich krieg das schon hin." Er seufzte kurz und schüttelte mit dem Kopf. "Wie läuft es eigentlich bei Funke mit Steigerungshieb? Glaubst du, sie ist soweit, dass sie die Attacke einem anderen Pokémon beibringen könnte?"
Lou strich sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Ein Seitenblick zu Ethan verriet ihr, dass es ihm genauso ging wie ihr. Sie wollte da nicht runter. "Ich... Ich will eigentlich nicht", gab sie zu, während sie dabei Ethan ansah. "Aber... es scheint die bessere Wahl zu sein..." Bedauerlicherweise. Vielleicht fanden sie Johnson. Vielleicht konnte man doch etwas tun und dafür brauchte man wahrscheinlich Menschen und keine Pokemon. Lou seufzte. Es gefiel ihr nicht, absolut nicht und sie war sich sicher, dass man ihr das auch anmerkte.
Holly:
"Pachira wird bestimmt noch ruhiger. Wichtig ist nur, dass sie dich anerkennt, weil sonst tanzt sie dir auf der Nase rum", meinte die junge Farmerin, während sie weiter das Toxiped putzte. "Steigerungshieb? Also ja... Ich denke schon, dass der ganz gut sitzt, aber ob Funke den einem anderen Pokemon beibringen kann? Ich hab keine Ahnung ehrlich gesagt", meinte Holly und zuckte kurz mit den Schultern.
Louthan: Ethan schloss einen Moment lang die Augen, dann sah er Riccardo an und nickte. "Lou hat recht", bestätigte er dann, obwohl er seine Angst spürte, sie praktisch greifen konnte. "Ihr tut, was ich euch sage und haltet euch aus Schwierigkeiten heraus", erwiderte Riccardo knapp, dann drehte er sich um und trat zu dem Eingang des Tunnels. Die Tür war mit einem elektronischen Zahlenschloss gesichert, aber Riccardo schien keine Anstalten zu machen, sich mit dem Eingabegerät zu befassen. Stattdessen entließ er ein Pokémon aus dem Pokéball, den er ohnehin bereits in der Hand gehabt hatte. Ein Nidoking befreite sich aus dem Ball, sah sich kurz um und richtete seine Aufmerksamkeit nach einem kurzen Nicken seitens Riccardo auf die Tür. Ohne dass Riccardo noch etwas sagen musste, trat das Nidoking zu der Tür, holte aus und schlug mit seinem gepanzerten Arm gegen das Metall. Mit einem ohrenbetäubenden Knirschen traf es auf die Tür und diese wies im Anschluss daran eine gewaltige Delle auf, schien aber noch nicht offen zu sein. Nach einem zweiten Schlag des Nidoking gab das Metall schließlich nach und die Tür fiel scheppernd zu Boden. Da sie zu schmal für das Nidoking war, rief Riccardo es für den Moment wieder zurück und sah anschließend zu Ethan und Lou. "Es ist offen", stellte er dann fest.