Louthan: Ethan blieb stehen, als Lou nach seiner Hand griff. Im Tunnel hatte es irgendwie noch ein wenig Sinn ergeben, jetzt allerdings nicht. Allerdings sah er sich dazu gezwungen, sie anzusehen und vermutlich hatte sie das damit bezwecken wollen. Letztlich schüttelte er den Kopf. "Ich will nicht darüber reden", bestätigte er dann und löste dabei seine Hand aus ihrem Griff. "Ich wüsste nicht, wie."
Jolly: Conchua blieb stehen und drehte sich zu Holly um. "Was ist denn noch?", fragte sie hörbar ungeduldig und vielleicht sogar ein wenig genervt.
"Das ist okay", versicherte Lou ihm abermals. Sie seufzte kurz, sah ihn aber weiterhin an. "Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Rede mit Bonaparte. Das mag im ersten Moment seltsam klingen, aber er war da. Er wird wissen, was du meinst, auch wenn er jetzt die ganze Zeit in seinem Ball war. Und ich bin davon überzeugt, dass es helfen wird. Nicht nur dir, sondern wahrscheinlich sogar euch beiden." Ihr war es damals ähnlich ergangen. Caleb war für sie da gewesen und Lou war sich sicher, dass das auch auf Bonaparte in Bezug auf Ethan zutraf.
Holly:
Die junge Farmerin war erleichtert, dass Conchua auf sie reagierte, sodass ihr der Tonfall der Arenaleiterin sogar ziemlich egal war. "Erstens will ich dich darauf hinweisen, dass du das gerade echt überstürzt. Ich kann dich verstehen, dass du sofort los willst, würde ich an deiner Stelle auch", meinte Holly ein wenig hektisch, aus Angst, dass Conchua es sich anders überlegte und doch weiterlief. "Aber der Captain ist laut Ethan nicht ansprechbar gewesen und vermutlich sogar noch in der Behandlung. Das bedeutet zweitens, dass du zumindest genug Zeit hast, um das ordentlich mit deinen Verpflichtungen abzuklären." Die junge Farmerin seufzte und hob letztlich den Arm mit dem Toxiped. "Und drittens brauch ich noch deine Hilfe. Ich hab ihr auf Wiedersehen gesagt und seitdem lässt sie mich nicht los", gab Holly eher kleinlaut zu.
Jakob sah kurz zwischen Conchua und Holly hin und her. Er war sich nciht sicher, wie gut es von ihr gewesen war, die Arenaleiterin aufzuhalten, allerdings machten ihre Argumente auch Sinn. Trotzdem wäre er nicht gerne in ihrer Lage gewesen, vor allem da sich noch immer das Toxiped an ihrem Arm befand. Er beschloss, einfach kurz abzuwarten und zu sehen, wie Conchua reagierte.
Louthan: "Ich kann nicht mit Bonaparte reden, es würde ihn zu sehr belasten", antwortete Ethan und schüttelte erneut den Kopf, bevor er seufzte. "Ein Grund mehr, aus dem ich damit klarkommen muss." Er wandte sich ab. "Es ist okay, Lou", fügte er dann hinzu. "Du musst dich nicht auch noch damit befassen." Sie hatte schließlich genug eigene Probleme. "Gehen wir zum Hotel."
Jolly: Conchua ignorierte den ersten Teil von Hollys Aussage komplett und sah stattdessen zu dem Toxiped, das an Hollys Arm hing. "Ich habe keine Zeit für so etwas", sagte sie dann mit eine Kopfschütteln, bevor sie an Holly vorbei zurück in das Büro trat. Dort holte sie einen etwas eingestaubten Pokéball aus einer ihrer Schubladen und trat anschließend zu Holly, um das Toxiped damit anzutippen. Das Pokémon wurde in den Ball gesaugt, der daraufhin kurz blinkte und letztlich erlosch. Wortlos und definitiv unsanft drückte Conchua ihn Holly ihn die Hand, wandte sich ab und machte sich anschließend halb rennend auf den Weg zu dem Ausgang der Arena.
"Es ist eben nicht okay!", behauptete Lou entschieden. "Du müsstest dich mal sehen! Selbst ein Blinder würde sehen, dass es dich total mitnimmt!" Das Mädchen schnaubte missmutig. "Weißt du, ich hab eigentlich gedacht, dass wir mittlerweile sowas wie Freunde sind. Ja, wir kennen uns nicht lange, aber ganz im Ernst? Wir haben Kram erlebt, den andere in einem Leben nicht erleben und du sagst mir, dass es mir egal sein soll, dass dir nicht gut geht? Spinnst du?" Lou schüttelte ungläubig den Kopf. Vielleicht sah sie das zu dramatisch, aber in diesem Moment war sie durchaus verletzt.
Holly:
Holly erwiderte nichts mehr, sondern sah ziemlich sprachlos zu dem Pokeball in ihrer Hand. Sie brauchte einen Moment, um zu realisieren, was gerade passiert war. Letztlich schüttelte sie den Kopf und sah anschließend zu Jakob. "Okay... Die ganze Geschichte nimmt sie definitiv mehr mit, als ich gedacht hatte", meinte die junge Farmerin und schüttelte abermals den Kopf. "Wir sollten vorne bescheid sagen, was los ist und uns dann schleunigst mit den anderen treffen."
Jakob sah Conchua noch einen Moment lang hinterher, bevor er sich Holly wieder zuwandte. Er nickte leicht und war immer noch über die Sache mit dem Toxiped irritiert. Gebannt schaute er auf den Pokéball in Hollys Hand. Er wusste nicht, wie er das deuten sollte. "Ja... ja, ich denke, du hast recht. Das ist alles... sehr überraschend. Wir sollten wirklich besser bescheid sagen." Er kratze sich kurz am Hinterkopf und deutete dann auf den Pokéball. "Und was soll das jetzt bedeuten? Heißt das, dass du das Toxiped erst einmal behalten sollst?"
Louthan: Ethan fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, wusste nicht, was er tun sollte und letztlich sah er zu Lou. "Was soll ich denn sagen?", fragte er dann halb verzweifelt, halb ratlos. "Natürlich habe ich den Tunnel nicht vergessen. Wenn es nach mir ginge, würde Bonaparte überhaupt nicht mehr kämpfen, aber er will es, also bleibt mir nichts anderes übrig! Und während des Arenakampfes hat es mir sogar Spaß gemacht, aber das sollte es nicht, weil es mir eigentlich Angst macht, weil ich befürchte, dass noch einmal so etwas passiert!" Er bemerkte, dass er verzweifelter klang, als er das eigentlich wollte. "Und dann waren wir wieder in dem Tunnel, in dem gleichen, verdammten Tunnel, auch wenn es das andere Ende war - und wir konnten wieder nichts tun. Ohne Riccardo wäre es auf das Gleiche hinausgelaufen, vielleicht hätten sie unsere Pokémon nicht nur verletzt, sondern direkt gestohlen, so wie Johnsons!" Er breitete einen Moment lang hilflos die Arme aus und ließ sie wieder sinken. "Ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, am liebsten würde ich mir gar keine Gedanken dazu machen, aber das muss ich und das ist mir klar."
Jolly: Conchua war nicht mehr in Sichtweite und nur kurze Zeit später ertönte das hörbar laute Geräusch eines Motors, der sehr nach Motorrad klang.
"Es stimmt, du musst dich damit befassen. Weil sonst wird es dich ewig verfolgen", behauptete Lou. "Aber du musst das nicht allein tun und das ist der entscheidene Punkt. Auch wenn du anderer Meinung bist, hast du Bonaparte. Du hast mich, du hast die anderen, wir sind alle für dich da. Nimm dir die Zeit, um herauszufinden, was du brauchst. Du stehst auch mit deiner Angst nicht allein da. Weißt du... Ich musste auch daran denken, was in Inito passiert ist. Nicht so sehr wie du, aber als ich Johnson gesehen hab und all das Blut, da musste ich daran denken, wie ich dich gesehen hab, als ich damals die Treppe runtergekommen bin. Jeder Schritt in diesem verdammten Tunnel war eine Qual und ohne dich hätte ich vermutlich kehrtgemacht und anschließend das Weite gesucht", gab das Mädchen zu. Ethan sollte nicht glauben, dass er allein war oder dass er nichts tun konnte, denn das stimmte nicht. "Hol ihn raus. Hol Bonaparte raus und sag ihm das, was du mir gesagt hast", verlangte sie schließlich von ihm.
Holly:
"Ich hab nicht die geringste Ahnung", gab Holly zu und zuckte ratlos mit den Schultern. "Lass uns erstmal nach vorne gehen. Hier gibt es ohnehin nichts mehr für uns zu tun." Die junge Farmerin schüttelte den Kopf und setzte sich anschließend in Bewegung.
Jakob nickte Holly zu und blickte dann zu dem Bibor, das immer noch auf der Stuhllehne saß. Er schüttelte kurz den Kopf und schloss dann die Bürotür, bevor er sich auf den Weg zur Rezeption machte. "Das Bibor sollten wir auch erwähnen. Ich bin mir sicher, dass heute einige Leute enttäuscht werden. Außerdem fürchte ich, dass sich Conchua nicht vorne abgemeldet hat."
Louthan: Ethan senkte den Blick. Das Ganze überforderte ihn und das gewaltig. Und dennoch... "Du hast recht", sagte er letztlich, sah aber weiter zu Boden. "Vielleicht muss ich das wirklich nicht alleine tun." Er schüttelte den Kopf. "Aber vor allem hast du damit recht, dass ich mir Zeit nehmen sollte. Und das will ich auf jeden Fall tun, bevor ich nochmal mit Bonaparte darüber rede. Ich will mir erst sicher sein, wie ich eigentlich zu allem stehe. Und das muss ich vorher klären, bevor ich mit Bonaparte rede." Mit einem Seufzen schloss er kurz die Augen. "Und wenn du mir deine Hilfe anbietest, ist das ein Angebot, dass ich nicht ablehnen werde."
Das klang doch ganz anders und Lou musste zugeben, dass ihr nun leichter zumute war. "Gerne", erwiderte sie mit einem Lächeln. Ethan war vielleicht bisher immer auf sich selbst gestellt gewesen, aber seitdem sie alle zusammen unterwegs waren, musste das definitiv nicht mehr sein. "Denk nur dran, mich auch wissen zu lassen, wenn ich etwas für dich machen kann", fügte Lou halb scherzhaft hinzu. "Ich weiß, dass das alles für dich noch neu ist. Das hast du schon mehrmals deutlich gemacht, aber denk auch bitte immer dran, dass das okay ist. Ungewöhnlich sowieso, aber es ist okay. Niemand ist perfekt und wir haben alle Dinge, an denen wir arbeiten müssen." Sie legte ihm doch wieder die Hand auf die Schulter und schenkte ihm dann ein aufmunterndes Lächeln. "Sollen wir dann gehen? Also dieses Mal wirklich?"
Holly:
"Was glaubst du, warum ich vorgeschlagen habe, nach vorne zu gehen?", meinte Holly nur kopfschüttelnd. Manchmal war Jakob wirklich nicht der Hellste. "Ich hoffe, dass Conchua nicht zu viel Ärger bekommt, aber andererseits ist das ja quasi ein Notfall." Die junge Farmerin hob kurz die Schultern während sie weiterlief. Sie war definitiv überrascht, dass sie mit ihrer Vermutung bezüglich Conchua und Johnson dermaßen richtig gelegen hatte.
Louthan: Ethan hob den Blick, als Lou ihm eine Hand auf die Schulter legte und letztlich erwiderte er ihr Lächeln. "Ich versuche, dran zu denken", erwiderte er dann und nickte. "Lass uns zum Hotel gehen. Und... danke."
Jakob schüttelte den Kopf und knuffte Holly kurz an der Schulter. "Sorry, dass ich wie eine gesprungene Schallplatte klinge... das ist diese bescheuerte Situation... ich glaube, ich muss einfach alles gerade aussprechen, um es besser aufnehmen zu können." Und dabei wollte Jakob auch ganz gerne über andere Dinge reden. Dinge, die ihn belasteten. Dinge, die Holly sehr schlecht aufnehmen würde, wenn er sie erzählen würde. Wahrscheinlich würde ihm Holly vorwerfen, dass der ganze Ärger mit der Organisation sein Fehler war, dass er einfach nie hätte anrufen sollen und Jakob fühlte sich genau so. Er konnte sich nicht einmal an der Belohnung erfreuen, da ihm diese gestohlen worden war. Eigentlich geschah ihm das recht und er seufzte einmal schwer. Er hoffte nur, dass Ethan sein Geheimnis bald den anderen vernünftig erklären würde.
"Das mag jetzt vielleicht abgedroschen klingen, aber dafür sind Freunde da", erwiderte Lou dem jungen Mann. "Meine Oma hätte jetzt heißen Kakao vorgeschlagen", erzählte sie Ethan, nachdem sie von ihm abgelassen hatte. "Sie hat das immer gemacht, wenn ich ein Problem lösen musste oder anderweitig an irgendetwas geknabbert habe. Irgendwann als ich klein war, hat sie das gemacht, um mich wieder aufzubauen und irgendwie hat sich das durchgesetzt." Das Mädchen hob ein wenig die Schultern. Sie wusste nicht genau, warum ihr das ausgerechnet jetzt in den Sinn kam, aber es fühlte sich tatsächlich gut an, jemandem davon zu erzählen.
Holly:
"Passt schon", erwiderte Holly und gab den Knuff an Jakob zurück. "Wichtiger ist, dass wir uns jetzt weiter mit der Situation befassen. Auch wenn ich glaube, dass das Schlimmste für heute vorbei ist." Sie sah auf den Pokéball, den sie noch immerin der Hand hatte. Conchua war wirklich in großer Eile gewesen... Es war unerwartet, dass ausgerechnet sie Gefühle für Johnson hatte, aber verübeln konnte ihr die Sorge wohl niemand.
Louthan: "Ich fürchte, für mich klingt das nicht unbedingt abgedroschen", erwiderte Ethan mit einem amüsierten Lächeln. "Aber ich muss zugeben, dass heißer Kakao als Denkhilfe nicht schlecht klingt." Er hob kurz die Schultern. "Wir müssen definitiv zurück zum Hotel, aber vielleicht lässt sich die Sache mit dem Kakao ein andermal nachholen."
Jolly: Die Rezeptionistin sah auf, als Holly und Jakob den Eingangsbereich betraten. "Könnt ihr mir vielleicht sagen, warum Conchua spontan die übrigen sieben Kämpfe abgesagt hat?", fragte sie dann unzufrieden. "Was soll ich den Trainern sagen?"