Louthan: "Wenn, dann sollten wir später zum Krankenhaus. Jetzt bringt das vermutlich wenig", sagte Ethan, während er die Schultern hob. "Wir sollten uns auf den Weg machen." Er setzte sich in Bewegung und Lou folgte ihm. Immerhin war es in der Tat sinnvoll, sich von dem Tunnel zu entfernen. Mit einem schweren Seufzen griff er nach seinem AC-Phone. "Das Ganze...", begann er und schüttelte anschließend den Kopf. Es hatte keinen Zweck zu erwähnen, wie unschön der Ausflug in den Tunnel gewesen war. Statt seinen Satz zu beenden wählte er die Nummer von zuvor und rief erneut an.
Lou wollte gerade nachfragen, was los war, aber da hatte Ethan schon die Nummer der anderen gewählt. Sie entschied, dass das keine Eile hatte und sie sich immer noch später mit Ethan auseinandersetzen konnte.
Holly:
"Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir überhaupt wüssten, wie man so ein richtiges Intensivtraining aufziehen müsste", gab Holly zu. Bisher hatten sie zwar einige Trainingsfortschritte machen können, aber es waren vor allem auch sehr allgemeine Sachen gewesen. Jedenfalls war das ihr Eindruck. Allerdings kam sie nicht dazu, noch etwas dazu zu sagen, denn das Telefon klingelte erneut. Mit eher gemischten Gefühlen nahm Holly den Anruf entgegen. "Ethan?", fragte sie direkt nach.
Jakob wollte gerade mit Holly über Training reden, als das Telefon klingelte. Das Gesprächsthema konnten sie auch auf später verschieben. Diesmal wartete Jakob ab, da der letzte Versuch, mitzuhören, fehlgeschlagen war. Er hoffte nur, dass Ethan diesmal gute Nachrichten brachte. Gespannt schaute er zu Holly und wartete ab. Immerhin konnte er an ihrer Reaktion sehen, wie gut oder schlecht die Nachrichten von Ethan waren.
Louthan: "Ja", bestätigte dieser einmal mehr. "Wir sind am Tunnel fertig. Johnson ist auf dem Weg ins Krankenhaus, aber er erholt sich wieder. Riccardo hat den Tunnel eingeebnet. Ziemlich effektiv sogar." Schließlich seufzte er, weil er wusste, dass er es früher oder später ohnehin erwähnen musste. "Die Leute vom Tunnel haben Johnsons Pokémon."
Lou wollte sich lieber nicht vorstellen, wie frustrierend es für Holly und Jakob gewesen sein musste, die ganze Zeit neben einem Telefon zu warten. Und leider waren die Neuigkeiten, die sie hatten auch nicht die besten.
Holly:
Als Ethan geendet hatte stieß Holly einmal die Luft in einem tiefen Seufzen aus. "Krankenhaus klingt nicht sonderlich berauschend... Klingt eher danach, dass es ihn ziemlich erwischt hat", meinte sie zu dem jungen Mann. "Und die verdammten Dreckskerle haben seine Pokémon? Verfluchte Scheiße!" Die junge Farmerin rieb sich einmal kurz über das Gesicht. Das war nicht gut. Das war sogar verdammt beschissen. "Zumindest ist das Problem mit dem Tunnel behoben... Das ist zumindest ein kleiner Trost, aber wenigstens auch ein solider. Haben die vom Krankenwagen euch sonst noch irgendwas gesagt? Wir würden das dann nämlich an Conchua weitergeben. Und ich nehme an, dass wir uns am Krankenhaus treffen?"
Hollys Antworten an Ethan waren ziemlich aufschlussreich. Er erfuhr so die wichtigsten Antworten. Johnson war im Krankenhaus, das war zwar an sich nicht gut, aber immerhin schien er am Leben zu sein und es wurde sich um ihn gekümmert. Dass seine Pokémon allerdings weg waren, waren schlechte Neuigkeiten. Jakob schüttelte den Kopf und ballte die Hand zu einer Faust. Die Organisation hatte echt Nerven, Johnsons Pokémon zu verschleppen. Die einzig gute Nachricht war, dass es so klang, als wäre der Tunnel jetzt nicht mehr nutzbar. Trotzdem seufzte Jakob einmal kurz. Er würde mit Ethan und den anderen reden müssen, die Organisation würde bestimmt haarklein alles von ihm wissen wollen und das stellte ein Problem dar. So, wie Conchua reagiert hatte, hatte er keine Lust, der Organisation irgendetwas von Riccardo zu erzählen.
Louthan + Holly: "Sie bringen ihn in das Krankenhaus an der Malcom Street, aber ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, wenn wir alle zum Krankenhaus fahren", antwortete Ethan skeptisch. "Ich bezweifle, dass er jetzt ansprechbar ist. Vielleicht es sinnvoller, uns irgendwo zu treffen und uns zu überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen." Er seufzte erneut. Irgendwie wurde dieser Laut zur Gewohnheit. "Wir treffen uns im Übrigen heute Nachmittag um sechzehn Uhr mit Riccardo, damit wir unsere Fragen loswerden können."
Lou musste Ethan insofern zustimmen, dass auch sie der Meinung war, dass es noch einiges an Zeit dauern würde, bis Johnson wieder ansprechbar war. Hinzu kam, dass er so viel Besuch auf einmal eventuell auch nicht verkraften würde.
Holly:
"Stimmt auch wieder...", musste Holly zugeben. "Sollen wir uns dann am Hotel treffen? Das ist sicher und ihr beide könnt euch da definitiv ein wenig erholen. Nach allem, was ich bisher gehört habe, ist das bitternötig." Außerdem konnten sie dort auch auf einem der Zimmer ungestört reden. "Und bis zum Treffen ist auch noch mehr als genug Zeit. Wir können dann sogar durchsprechen, was wir ihn alles fragen wollen. Nur so als Vorschlag." Ein wenig mulmig wurde Holly allerdings doch, wenn sie daran dachte, dass sie auch Conchua noch bescheid sagen mussten. Und sie konnte die Arenaleiterin nur schwer einschätzen.
Der nächste Teil des Gespräches war weniger aufschlussreich. Holly erzählte irgendetwas von einem anderen Treffen, dass stattfinden würde, nachdem sie sich im Hotel beraten würden. Er zuckte mit den Schultern und nahm an, dass es sich dabei um ein Treffen mit Riccardo handeln würde. Jakob war nicht wirklich begeistert und nach dem, was passiert sein könnte, wollte er nicht mit Riccardo zusammen gesehen werden. Wenn die Organisation Spitzel hatte, die ihn überwachten, könnte das für ihn schlecht ausgehen.
Louthan: "Das klingt sinnvoller", bestätigte Ethan. "Wir machen uns auf den Weg. Bis später." Er beendete den Anruf und steckte sein AC-Phone weg. Dann unterdrückte er ein weiteres Seufzen und sah zu Lou. "Wir treffen uns mit den beiden anderen im Hotel", erklärte er ihr. "Dann können wir uns in Ruhe besprechen und uns überlegen, was wir Riccardo genau fragen wollen."
Lou sah zu, wie Ethan sein AC-Phone wieder wegsteckte. Der junge Mann wirkte auf sie so, wie sie sich selbst fühlte. "Klingt gut", musste sie allerdings zugeben. Sich ein wenig zurückziehen zu können, klang im Moment sehr verlockend. Lou musterte Ethan für einen Moment und entschied schließlich, dass sie ihn doch auf seinen zuvor abgebrochenen Satz ansprechen würde. "Wie geht es dir?", wollte sie schließlich von ihm wissen. "Das Ganze war verdammt heftig, oder?"
Holly:
"Wir treffen uns mit den anderen beiden im Hotel", informierte Holly Jakob, nachdem das Telefonat nun beendet war. "Da können sich Ethan und Lou ausruhen und wir können besprechen, was für Fragen wir Riccardo stellen wollen. Die beiden haben nämlich ein Treffen mit ihm ausgemacht. " Die junge Farmerin seufzte. Insgesamt betrachtet war die Situation verhältnismäßig glimpflich ausgegangen. Persönlich war sie mehr als nur frustriert und das auch mehreren Gründen. Johnson wäre fast gestorben und seine Pokémon waren gestohlen worden. Und auf der Wache hatte es nicht einmal jemanden interessiert, dass er nicht zum Dienst erschienen war! Es war überhaupt frustrierend, dass der Tunnel so lange nach seiner Entdeckung noch in Benutzung geblieben war. Zumindest dieses Problem war nun beseitigt. "Ich schätze mal, dass wir Conchua bescheid sagen sollten. Ethan hat mir sogar gesagt, in welches Krankenhaus man Johnson gebracht hat. Ich denke, dass sie das interessiert. Neben der Tatsache, dass er am Leben ist", meinte Holly schließlich. "Sollen wir warten oder willst du mal nachsehen gehen?"
Jakob nickte, damit hatte sich sein Verdacht, dass sie einen Termin mit Riccardo hatten, bestätigt. "Das klang auch am Telefon so. Ich bin ja mal gespannt, was dabei rumkommt. Meinst du, wir sollten den anderen sagen, dass Conchua uns gesagt hat, dass wir ihn vergessen sollten?" Er würde Ethan auf jeden Fall sagen, dass er nicht an dem Gespräch teilnehmen wollte. Ob Ethan dem zustimmen würde, würde sich dann ja zeigen. Schließlich erhob sich der Teenager und nickte. Er wollte nicht noch mehr Zeit hier verlieren. "Ich gehe und frage nach Conchua, wir müssen ja auch nicht länger bleiben, als nötig. Ich hoffe mal, dass ich dann meinen Besuch im Pokémon-Center noch irgendwie zwischen unser Treffen und das Treffen mit du weißt schon wem schieben kann." Dann streckte er sich kurz und nickte Holly noch kurz zu, bevor er auf der Suche nach Conchua das Büro verließ und lenkte seine Schritte zur Rezeption.
Louthan: "Ja, das war es", bestätigte Ethan mit einem kurzen Nicken und hob anschließend kurz die Schultern, ohne Lou dabei anzusehen. "Wie soll es mir gehen? Wir haben Johnson gefunden, aber wir waren absolut nutzlos, wir konnten überhaupt nichts tun und Johnsons Pokémon sind weg. Das alles ist..." Er ließ den Satz unvollendet und schüttelte frustriert den Kopf. Dann ignorierte er seine Erziehung, die ihm eine derartige Ausdrucksweise eigentlich verbat, und brachte die Sache doch auf den Punkt. "Es ist beschissen."
Jayjay: Die Rezeptionistin sah auf, als Jakob zu ihr trat. "Kann ich irgendwie helfen?", fragte sie höflich.
"Das ist verdammt beschissen", stimmte Lou dem jungen Mann zu. "Ich hätte auch gerne mehr getan... Ich kann ich dich absolut verstehen. Ich meine, ja es ist toll, dass wir Johnson gefunden haben und dass er sich wieder erholen wird... Aber das hilft beim Gesamtproblem kein bisschen weiter! Und mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass wir ihm sagen müssen, dass er seine Pokemon wahrscheinlich nie wieder sieht." Sie wollte sich auch nicht vorstellen, wie der Captain diese Information aufnahm, vor allem wenn man seinen Zustand bedachte. "Am liebsten würd ich alles hinschmeißen... Aber außer uns scheint sich niemand wirklich engagieren zu wollen... Und ich frage mich, ob wir wirklich irgendetwas erreichen können... Bin ich zu pessimistisch oder ist das einfach die Situation?", fragte sie ratlos nach.
Holly:
Holly nickte Jakob zu und sah ihm kurz nach, wie er das Büro verließ. Die junge Frau seufzte kurz und sah anschließend zu dem Toxiped. "Schläfst du eigentlich, Kleine? Oder döst du nur?", wollte sie von dem Pokemon wissen und hörte kurz mit dem Polieren auf. Immerhin würden sie in absehbarer Zeit aufbrechen und Holly wollte sich zumindest verabschieden.