"Danke sehr", erwiderte das Mädchen und setzte sich anschließend. Das Erste, was Lou bemerkte, war die Tatsache, dass Riccardo mittlerweile andere Sachen trug. Es war naheliegend, denn immerhin waren die anderen voll mit Johnsons Blut gewesen. Das Zweite, was ihr auffiel und was sie definitiv weniger freute, war die bedauerliche Tatsache, dass es sich um die gleiche Kellnerin wie beim letzten Mal handelte. Sie hoffte nur, dass diese nicht zu aufmerksam war.
Holly:
Holly nickte Riccardo ebenfalls nur zu und nahm anschließend Platz. Er wirkte entspannt, aber das konnte natürlich auch nur Fassade sein. Allerdings hatte sie keine Ahnung, wie sie das bemerken sollten. "Alles in Ordnung soweit? Ich hab von den anderen gehört, was passiert ist", begann Holly schließlich das Gespräch und war auch wirklich um einen höflichen Ton bemüht.
Louthanolly: Nachdem die Kellnerin die Bestellung aufgenommen hatte, schenkte sie Riccardo ein sehr eindeutiges Lächeln, das selbst Ethan auffiel. Riccardo hingegen ignorierte es gekonnt. "Alles in Ordnung", erwiderte Riccardo und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Und bevor ihr fragt, die Pokébälle habe ich bei der Strandwache abgegeben." Er leerte seine Espresso-Tasse und sah anschließend in die Runde. "Was wollt ihr wissen?"
(SL: Lou darf auf sein typisches Lächeln warten, wenn sie das möchte.)
Riccardo ignorierte die Kellnerin und das war durchaus nett. Allerdings wirkte er sehr ernst und Lou hoffte durchaus, dass er sein typisches Lächeln noch zeigen würde. "Was haben die auf der Wache eigentlich gesagt?", wollte Lou zunächst wissen.
Holly:
"Gute Frage", stimmte Holly zu. "Immerhin ist das eine ziemlich krasse Geschichte. Sowas kennen die wahrscheinlich gar nicht." Es war überhaupt erstaunlich, dass die Polizei in Litora wusste, was Arbeit war.
Louthanolly: "Sie waren durchaus überrascht und wenig begeistert, immerhin bedeutet das zusätzliche Arbeit für sie", erwiderte Riccardo mit einem kurzen Kopfschütteln. "Die werden eine Weile brauchen, um die Pokébälle aufzunehmen." Er schnaubte. "Vermutlich wird das Wochen dauern." Das glaubte Ethan ihm aufs Wort, immerhin hatte die Polizei ihre Kompetenz bereits unter Beweis gestellt.
Jakob kam schließlich an der Strandwache an. Er hatte noch ein wenig über Holly gebrütet und dann die Gedanken beiseite geschoben, um über seinen Arenakampf nachzudenken. Als die Tür der Strandwache aber in sein Sichtfeld kam, glitten seine Gedanken wieder zurück zu seiner Aufgabe. Er hoffte, dass er hier schnell seine Informationen bekommen würde. Er nickte der älteren Frau zu, die an dem Tresen saß, und ging mit einem Lächeln auf sie zu. "Guten Tag", begrüßte er sie und holte seinen Freiwilligenausweis hervor. "Jakob Smith von den Freiwilligen. Ich brauch ein paar Informationen."
"Deren Arbeitsmoral haben wir heute morgen schon zur Genüge erlebt", erwiderte Holly und schnaubte abermals. Immerhin hatte das Johnson fast das Leben gekostet. "Der Captain hat die Not-OP übrigens gut überstanden, falls dich das interessiert."
Lou:
"Das wäre wohl nicht mal überraschend", meinte Lou und seufzte kurz. Im Grunde war es schade, dass es so eine ernste Angelegenheit war, denn sonst würde dieses Treffen vermutlich angenehmer verlaufen. "Was denkst du eigentlich? Besteht für den Captain noch Gefahr wegen den Leuten von da unten?", griff Lou schließlich Hollys Ansatz auf.
Louthanolly: Riccardo nickte kurz, als Holly erzählte, dass Johnson außer Lebensgefahr war, dann tauchte die Kellnerin wieder auf - mit einem strahlenden Lächeln. Sie stellte die Getränke auf dem Tisch ab und sah anschließend zu Riccardo. "Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?" "Die Bestellung ist angekommen", stellte Riccardo fest. "Ich wüsste nicht, was Sie noch tun könnten." Mit einem schweren Seufzen nickte die Kellnerin und verschwand. Riccardos Antwort war in Ethans Augen zwar nicht unbedingt höflich gewesen, aber zumindest zweckdienlich. "Ich weiß nicht, ob sie das, was auch immer sie von ihm wissen wollten, erfahren haben", antwortete Riccardo anschließend an Lou gewandt. "Aber in jedem Fall dürfte er für den Moment sicher sein, es ist nicht unbedingt einfach, ein Krankenhaus zu stürmen."
Jayjay: Die Frau sah Jakob einen Moment lang skeptisch an. "Und das machen Sie in einem Tonfall als wären sie Captain?", hakte sie nach und schüttelte den Kopf. "Ich fürchte, wir haben aktuell viel zu tun. Können Sie später wiederkommen?"
Jakob horchte auf. Es gab viel zu tun? Das war eine Interessante Information, er hoffte, dass das bedeutete, dass die Pokébälle doch eingetroffen waren. "Ja... ja, ich entschuldige mich für meinen Tonfall. Es würde mir für den Moment reichen, wenn Sie mir sagen, ob hier jemand eine große Anzahl an Pokébällen abgegeben hat." Er seufzte ganz kurz und lächelte die Frau dann an. Er hoffte, dass sie ihm Auskunft geben würde, um ihn loszuwerden.
Es war durchaus angenehm zuzusehen, wie Riccardo die Kellnerin abblitzen ließ. Zumindest eine Sache, die Lous Laune hob. "Die Frage ist ja auch, was das für eine Information sein muss, die scheinbar nirgendwo sonst zu finden war, außer bei ihm", meinte das Mädchen. Allerdings war zu befürchten, dass sie das erst in Erfahrung bringen konnten, wenn der Captain auch wieder wach war.
Holly:
Riccardo hatte also auch keine Ahnung, warum es ausgerechnet den Captain getroffen hatte. Das war zwar schade, aber nur bedingt überraschend. Woher sollte er das auch wissen? "Ein Krankenhaus vielleicht nicht, aber dir schien das ja ganz offensichtlich mit dem Tunnel sehr leicht gefallen zu sein. Wie kommt es, dass du da involviert bist?", fragte Holly anschließend direkt nach.
Louthanolly: Riccardos Blick richtete sich auf Holly und Ethan bemerkte, dass er über diesen Themenwechsel nur bedingt glücklich zu sein schien. "Ihr wisst, dass Kate mich angerufen hat", sagte er dann doch eher vage und Ethan ging stark davon aus, dass Holly ebenso wenig eine Antwort erhalten würde wie er zuvor im Tunnel. "Und ich bin mir sicher, dass ich bereits bei unserem ersten Gespräch erwähnt habe, dass meine Pokémon gut trainiert sind." Er hob die Schultern und trank einen Schluck Espresso. "Die Leute sind zwar nicht zu unterschätzen, aber damit können sie es dann doch nicht aufnehmen." Er klang so gelassen wie immer und das ärgerte Ethan fast ein wenig, zumal er selbst mit dem Tunnel deutlich schlechter zurechtkam.
(SL: Lou könnte weiterhin vergeblich auf ihr Lächeln warten und feststellen, dass es ungewöhnlich sein könnte, dass es nicht kommt.)
Jayjay: Der Blick der Frau wurde noch etwas skeptischer. "Ja", bestätigte sie dann. "Und das macht eine Menge Arbeit - allein die Pokébälle zu scannen, zuzuordnen und herauszufinden, ob sie gestohlen sind oder nicht, dauert ewig." Sie schnaubte. "Und deshalb wäre es schön, wenn Sie ihre Fragen anderswo stellen könnten." Sie deutete zu ihrem Computer. "Wir sind sowieso unterbesetzt."
Jakob seufzte kurz und nickte dann der Frau zu. "Ja, leider hab ich ein paar Fragen zu dem Mann. Wenn das so aussieht, komme ich wohl später wieder." Er blickte kurz zu dem Computer und lächelte leicht. "Oder kann ich irgendwie helfen? Wir wurden ja eigentlich nach Litora geschickt, weil Sie hier unterbesetzt sind."
Das Thema war unangenehm, vermutlich war es das ganze Gespräch, denn Riccardos bisher typisches Lächeln erschien einfach nicht auf seinem Gesicht. Das war definitiv schade. "Die Anzahl der Leute, die das könnten, dürfte sehr beschränkt sein", musste Lou ihm zugestehen. "Aber das war irgendwie keine Antwort auf Hollys Frage..."
Holly:
"Richtig", pflichtete Holly Lou bei. "Du wusstest immerhin schon länger von dem Tunnel. Sonst hätten wir dich kaum vorher treffen können." Die junge Farmerin nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, ehe sie wieder zu Riccardo sah. "Du bist ganz offensichtlich involviert und Kate ist es auch und sind wir mal ehrlich: Es ist offensichtlich, dass wir im Grunde nur Vermutungen haben. Was keine Vermutung ist, ist der Fakt, das Kate ganz plötzlich ihre Meinung geändert hat, was uns angeht und das nachdem wir dich getroffen hatten. Das ist ein bisschen sehr zufällig."
Louthanolly: "Ich bin nicht hier, um mit euch über Kate zu reden", sagte Riccardo sehr direkt und in einem durchaus entschiedenen Tonfall. "Das ist meine Angelegenheit." "Es geht auch uns etwas an, wenn sie uns Informationen gibt und uns dann doch aus allem heraushalten will", merkte Ethan letztlich doch an, obwohl er sich nach einem Bett sehnte. "Ich für meinen Teil gehe nach wie vor davon aus, dass sie uns von Anfang an auf Distanz halten wollte. Was wäre passiert, wenn wir neulich versucht hätten, den Tunnel zu betreten? Ich schätze, das Nachtara hätte uns daran gehindert." Er hob die Schultern. "Die Frage ist doch, wie in das ganze Konstrukt passt." "Vermutlich hat sie euch die Informationen gegeben, weil ihr sie an die Polizei herantragen könnt, ohne dass sie direkt involviert ist", schlug Riccardo vor, klang aber noch immer alles andere als freundlich. "Und ich für meinen Teil habe nicht mit ihr darüber gesprochen, aber für mich klingt deine Theorie plausibel."
Jayjay: "Wenn Sie sich mit Computern auskennen...", begann die Frau, ließ aber den Satz unvollendet und wirkte Skeptisch. Äußerst skeptisch.
Jakob hatte ja eigentlich gehofft, dass er ein Nein als Antwort bekam. Stattdessen schien er helfen zu können. Sein Wissen über Computer war zwar nicht groß, aber er konnte mit ihnen umgehen. "Wir hatten in der Schule mal einen Computer-Kurs. Wenn es nichts zu Spezielles ist, sollte ich damit zurechtkommen." Jakob trat um die Theke herum, um einen Blick auf den Bildschirm zu werfen. Immerhin kam er so auch an Informationen und die anderen fanden es bestimmt auch gut, wenn er etwas arbeitete.
Die Änderung in Riccardos Tonfall gefiel dem Mädchen gar nicht. Das war kein gutes Zeichen und wenn sie nicht aufpassten, würde das Gespräch vermutlich sehr bald zu Ende sein. "Wir wollen uns auch gar nicht in diese Angelegenheit einmischen", meinte Lou in einem beschwichtigenden Tonfall. "Wir wollen nur unsere Aufgabe gut machen, weil uns nicht egal ist, was passiert. Und dir ist es doch offensichtlich auch nicht egal, sonst wärst du doch vorhin nicht gekommen", appellierte sie an ihn. "Und ja, die Theorie ist sehr plausibel, keine Frage. Vermutlich ist sie sogar sehr zutreffend. Aber wir müssen doch trotzdem versuchen rauszukriegen, wo wir eigentlich stehen."
Holly:
Holly seufzte. Das war schwierig und wenigstens versuchte Lou zu vermitteln. Die konnte das wenigstens besser als sie selbst. "Wir haben im Übrigen auch nicht vor, uns an ihren Rat zu halten. So ehrlich sollten wir dann auch sein", fügte sie nur hinzu.