Alle: "Du willst in der Arena antreten?", hakte Nick interessiert nach. "Das klingt ja spannend!" Er räusperte sich und errötete leicht, vermutlich weil ihm sein eigener Enthusiasmus peinlich war. "Soweit ich weiß, war niemand bei Johnsons Wohnung", beantwortete er dann die Frage und hob die Schultern. "Zumindest ist im System nichts vermerkt, wisst ihr, Einsätze werden dort eingetragen." "Das heißt, falls irgendwer irgendetwas in Johnsons Wohnung gesucht hat, weiß niemand etwas davon", stellte Ethan fest. Nick hob ein wenig hilflos die Schultern.
"Ich hab am Samstag meinen Termin", erzählte Holly und hob kurz die Schultern. "Dann seh ich, wie gut ich bin." "Ethan und Jakob haben schon mit Conchua gekämpft. Für mich wäre so ein Arenakampf definitiv nichts", kommentierte Lou. "Du mach am Freitag deinen Wettbewerb und dann gucken wir, wie du drauf bist. Aber bis dahin sollten wir uns überlegen, ob wir mal bei Johnsons Wohnung nachsehen sollten, ob irgendwer da eingestiegen ist", entgegnete die junge Farmerin. "Du hast ja recht", meinte die jüngere der beiden, ehe sie sich an Nick wandte. "Kannst du uns vielleicht sagen, wo der Captain wohnt?"
Jakob schüttelte ungläubig den Kopf. Die Organisation hatte wohl wirklich den Polizeichef von Litora in der Hand. "Ey, ich fasse es nicht. Wenn ich mitbekommen würde, dass jemand Johnson entführt hat, würde ich doch mal nachsehen, ob auch in die Wohnung eingebrochen wurde." Jakob schnaubte kurz aus. "Manchmal frage ich mich, was die in der Hauptwache so den ganzen Tag machen... ich hoffe, sie kümmern sich wenigstens halbwegs gut um die Karpador-Farm!" Als Jakob das aussprach, wurde ihm allerdings sofort klar, dass die Polizei das nicht tat. Immerhin hatten sie ja die Information, wo die Karpador waren, von Kate erhalten. Und die Polizei wäre durchaus in der Lage gewesen, dass alles selber herauszufinden, wenn sie ordentlich gearbeitet hätte.
Alle: "Na ja, wisst ihr, ich...", begann Nick und wirkte sichtlich unsicher. "Ich bin nur ein Rekrut, das heißt ich kann nicht einfach die Arbeit von anderen bewerten." Er schüttelte den Kopf. "Ich tu alles, was ich kann. Was in der Hauptwache passiert..." Er brach ab und hob hilflos die Schultern. "Ich schaue nach Johnsons Adresse." Es dauerte einen Moment, dann begann ein sichtlich und hörbar alter Drucker zu arbeiten. Die Lautstärke des Geräts machte weitere Gespräche für den Moment unmöglich. "Hier", sagte Nick letztlich, während er Holly das Blatt hinhielt, dann sah er zu Ethan und dem Idioten. "Wie waren denn eure Kämpfe gegen Conchua?"
"Danke", meinte Holly und nahm das Blatt anschließend an sich. "Und du solltest dich nicht kleiner machen, als du bist. Rekrut oder nicht, andere hätten in deiner Situation krank gemacht, aber du bist hier und das allein zeigt, dass du mehr Arbeitsmoral als so manch anderer hast. Du solltest einfach ein bisschen an deinem Selbstbewusstsein feilen." "Direkt wie immer", kommentierte Lou Hollys Aussage mit einem Kopfschütteln, lächelte dabei allerdings ein wenig. "Macht es nicht weniger wahr", konterte die junge Farmerin und sah dann auf den Zettel mit Johnsons Adresse. "Wie kommen wir da am besten hin? Hast du da eine Ahnung, Nick?"
Jakob sah nur kurz auf das Blatt und gab es dann direkt an Holly weiter. Eine Adresse in Litora würde ihm sowieso nichts sagen. Dann nickte er dem Rekruten zu. "Naja, bei mir hätte es besser laufen können. Es war knapp fand ich, ich hab aber am Ende doch aufgegeben, weil ich mich in eine Sackgasse manövriert hatte." Jakob seufzte einmal, als die Erinnerung an die Niederlage wieder hoch kamen. Sich jetzt zu fragen, ob es hätte anders ausgehen können, brachte ihn auch nicht weiter. Trotzdem nagte es an seinem Ego, vor allem da Ethan seinen Kampf gewonnen hatte. "Naja, ich versuch mir nicht allzu viel daraus zu machen und weiter zu trainieren. War im Übrigen mein erster Arenakampf."
Alle: Nick warf einen Blick auf den Computer, der vermutlich ebenso antik war wie der Drucker. "Das ist eine ganze Ecke entfernt", stellte er dann fest. "Wahrscheinlich müsst ihr ein Taxi nehmen." Er hob ratlos die Schultern, sah dann aber wieder zu dem Idioten. "Na ja, weißt du, Conchua ist ja dafür bekannt, dass sie eine harte Nuss ist." Sein Lächeln wirkte verlegen. "Ich schätze, ich hatte einfach mehr Glück als du." Ethan sah den Rekruten skeptisch an, weil dieser impliziert hatte, gegen Conchua gewonnen zu haben.
"Eine ganze Ecke entfernt klingt jetzt nicht sonderlich prickelnd", meinte Lou, wobei sie sich kurz durch das Haar strich. "Es ist immer noch besser als nichts zu tun", entgegnete Holly. "Und ich denke, dass es durchaus wichtig ist." Als Nick allerdings andeutete, dass er gegen Conchua gewonnen hatte, stutzte die junge Farmerin doch für einen Augenblick. Das hätte sie dem Rekruten nicht zugetraut. "Du hast gegen Conchua gewonnen?", hakte sie dementsprechend nach. "Darf man fragen, wie viele Versuche du gebraucht hast?" "Außerdem bist du unterbrochen worden, als du vorhin erzählen wolltest, was für Pokémon du eigentlich trainierst", fügte Lou noch hinzu.
Jakob wirkte ein wenig irritiert und musterte den jungen Rekruten noch einmal. Das hatte er ihm nicht zugetraut. Er schüttelte kurz den Kopf und räusperte sich dann. "Ob das mit Glück zu tun hatte? Naja, keine Ahnugn, kann sein. Ein Typvorteil macht natürlich auch viel aus... und eine Attacke, mit der man ihr verdammtes Smettbo treffen kann." Er schüttelte noch einmal den Kopf und sah dann den Rekruten genau an. "Also sag schon, was trainierst du für Pokémon?"
Alle: Nick wirkte ein wenig irritiert darüber, dass er durch seine Aussage nahezu die ungeteilte Aufmerksamkeit hatte - zumindest sprach die Röte in seinem Gesicht dafür. "Ich hab bei meinem zweiten Versuch gewonnen", antwortete er dann und griff nach seinen Pokébälle. "Wisst ihr, eigentlich darf ich sie im Dienst nicht grundlos rufen, aber... es ist ja sowieso keiner hier." Er hob die Schultern und entließ drei Pokémon aus den Bällen. Ethan erkannte ein Jungglut, ein Entoron und ein Pokémon, das so klein war, dass er es auf den ersten Blick fast übersehen hätte - ein Wattzapf.
Jakob sah die Pokémon von Nick an und war erstaunt. Er hatte ihm nicht so viel zugetraut. Fasziniert betrachtete er vor allem das Entoron. "Echt cool muss ich sagen! Ein Entoron, muss doch ein ganzes Stück Arbeit gewesen sein, das zu entwickeln. Und ein Jungglut... ja, mit Feuer hat man gegen Conchua definitiv einen Vorteil... Ich hab ja auch ein Feuer-Pokémon, aber meine kleine Pachira ist leider noch ein Panflam..." Dann schüttelte er den Kopf und ihm fiel das kleine, gelbe Pokémon auf. "Und das ist... ein... ähm... sieht aus, wie ein viel zu klein geratenes Voltula." Jakob erschauderte kurz. Gegen Käfer-Pokémon hatte er im Normalfall nichts, aber das sah auch stark nach einem Elektro-Pokémon aus, wenn seine Vermutung richtig war.
"Keine Ahnung, was es ist, aber es ist niedlich", meinte Lou und beugte sich zu dem kleinen Pokémon hinunter. Holly war davon wenig überrascht, denn ihre Begleiterin hatte inzwischern mehrfach gezeigt, dass sie sich zu allem, was sie als niedlich einstufte, hingezogen fühlte. "Das ist ein Wattzapf", erklärte die junge Farmerin schließlich, wenn auch deutlich weniger begeistert als Lou. "Ich hab gefühlt Tausende aus unseren Voltilamm beziehungsweise deren Wolle gesammelt. Voltilammwolle wird vor allem durch Elektrizität schön. Für so ein Wattzapf quasi ein All-you-can-eat-Buffet."
"Stimmt genau", bestätigte Nick mit einem Lächeln. "Wattzapf ernähren sich von Elektrizität." Das kleine Pokémon drehte sich zu seinem Trainer um und starrte anschließend Lou an. "Wenn man in Litora wohnt, muss man einfach ein Käfer-Pokémon trainieren, wisst ihr?" Er lächelte verlegen in Richtung des Idioten. "Danke jedenfalls für... das Kompliment. Mein Entoron habe ich als Enton hier am Strand gefangen - und Jungglut hier war mein erstes Pokémon." Er hob die Schutern. "Ich komme leider nicht so viel herum." "Dafür sind deine Pokémon jedenfalls gut trainiert", merkte Ethan an. "Na ja, wenn ich hier schon nicht viel machen kann, strenge ich mich im Training an", antwortete Nick, während das Wattzapf damit begann, mit einem Beinchen eines seiner Augen zu putzen. "Also... wie... ähm... wie sieht es mit dem Trainingskampf aus?"
Jakob schaute nochmal über die Pokémon und nickte dann dem Rekruten zu. "Ich denke, das können wir gerne machen... ich hab nur so die Vermutung, dass du dich dann ein wenig zurücknehmen musst. So weit bin ich dann auch noch nicht." Der Teenager hatte vermutet, gegen Nick ein leichtes Spiel zu haben. Der Entwicklungsstand seiner Pokémon sagte aber etwas anderes. Über das Wattzapf konnte er zwar keine Aussage treffen, er vermutete aber, dass es ähnlich stark war, wie der Rest von Nicks Pokémon. "Also... naja, vielleicht kann ich ja sogar noch was von dir dann lernen..." Jakob betrachtete noch einmal nacheinander die Pokémon. Hätte Nick sie nicht gezeigt, hätte er ihm wohl nicht geglaubt.
"Wie süß!", kommentierte Lou das Verhalten des Wattzapf, obwohl es nichts anderes tat, als sich zu putzen. Holly unterdrückte ein Augenrollen und wandte sich dann lieber dem Gespräch zu. "Ich glaube, dass du das vielleicht streichen kannst", meinte die junge Farmerin zu Jakob. "Ich wage mal zu behaupten, dass Nick am ehesten was von einem Übungskampf gegen Ethan hätte." Immerhin wusste Ethan, wie man strategisch dachte und außerdem war der junge Mann einfach besser ausgebildet.