Jakob lief schließlich mit Siggi zu Pachira. Sein Zurroke sah das Panflam mit verschränkten Armen an und schüttelte dem Kopf. Wahrscheinlich war Siggi der Meinung gewesen, dass Pachira das Toxiped hatte schlagen können. Jakob lächelte nur, nahm Pachira auf den Arm und kraulte sie am Kopf. "Hey, für den Anfang nicht schlecht. Ich glaube, ich weiß, was ich mit dir als nächstes trainiere." Jakob hatte zumindest gesehen, dass Pachira sehr flink sein konnte, das war mit Sicherheit von Vorteil. Schließlich blickte er zu Siggi. "Hey, sei nicht so hart zu der Kleinen, Partner. Sie ist eben noch jung und nicht sehr trainiert, aber sie hat ihr Bestes gegeben." Tatsächlich war Jakob zufrieden damit, dass sie sich auf das Rennen konzentriert hatte und sich an die Regeln gehalten hatte. Vielleicht wurde es doch noch etwas damit, ihr Doppelteam beizubringen. Jakob grinste bei diesem Gedanken und wandte sich schließlich an Holly. "Ja, Frühstück klingt gut... außerdem möchte ich mein Shirt wechseln. Macht bestimmt keinen so guten Eindruck, mit einem kaputten Shirt in der Arena aufzutauchen."
Ethan war sich nicht sicher, womit er gerechnet hatte, aber sicherlich nicht damit, dass Lou wie selbstverständlich gähnte und ihm einen guten Morgen wünschte. Ihm war diese Situation in jedem Fall unangenehm. Mehr als unangenehm. "Guten Morgen", erwiderte er dennoch und setzte sich eilig auf - in der vagen Hoffnung, dass es dann weniger merkwürdig sein würde. Ganz abgesehen davon hatte er keine Ahnung, was er noch dazu sagen sollte. Vermutlich war es angebracht, sich bei Lou zu bedanken, aber wofür genau und wie? Er hatte nicht die leiseste Ahnung.
"Ein kaputtes Shirt wäre vermutlich auch nichts fürs Frühstück", erwiderte Holly und hob kurz die Schultern. Immerhin hatte sie bereits gesagt, dass sie Jakob das Kleidungsstück ersetzen würde. "Mittlerweile dürften die im Hotel das Frühstück auch aufgebaut haben. Das war auch einer der Gründe, warum ich spazieren gehe. Es gibt nicht wirklich etwas, was ich sonst tun könnte." Holly ließ das Toxiped schließlich runter, wobei sie sicherstellte, dass sie noch einmal betonte, wie gut es sich gemacht hatte. Die junge Farmerin wollte jedenfalls nicht, dass es wieder beleidigt war.
Lou:
Lous Gedanken passten sich schließlich an die neue Situation an und funktionierten so, wie sie es sollten, wenn das Mädchen wach war. Ihr fiel auf, dass Situation durchaus ein wenig merkwürdig war und ein Blick zu Ethan verriet Lou auch, dass dieser sich unwohl zu fühlen schien. Ein wenig ratlos und peinlich berührt strich sie sich durch die ohnehin strubbeligen Haare. "Ich... Es tut mir leid", fing sie schließlich an. "Ich weiß, dass das hier gerade voll seltsam aussieht und so... Und es ist meine Schuld, weil ich letzte Nacht zu bequem war, um wieder rüberzugehen. Bitte entschuldige..." Lou hoffte, dass das der Situation etwas Spannung nahm. Sie hoffte es wirklich. Was sonst sollte sie sagen?
Jakob behielt Pachira für einen Moment auf dem Arm, als er sich neben Holly in Bewegung setzte. Dem Panflam waren allerdings die Kraul-Einheiten schnell zu viel und es kletterte wieder von Jakob herunter, um wieder etwas zu laufen. Jakob schüttelte nur kurz den Kopf und fragte sich, wann sie erneut auf seine Schulter klettern würde. "Ja... für das Frühstück auch. Und damit wir uns verstehen, ich nehm dir die Sache mit dem Shirt nicht übel." Jakob lächelte die Farmerin an und gab ihr einen Knuff auf die Schulter. Ja, es war ein bisschen ärgerlich, dass er ein neues Shirt brauchte, aber es hätte auch schlimmer kommen können. Immerhin ersetzte Holly ihm das Shirt auch. Jakob kratzte sich kurz am Hinterkopf. "Aber ja, Frühstück kann ich jetzt definitiv grebrauchen!"
Als Lou letztlich selbst zu bemerken schien, dass die Situation seltsam war, machte es das Ganze nicht besser - im Gegenteil. Ethan räusperte sich. "Du... musst dich nicht entschuldigen", sagte er letztlich und bemühte sich darum, nicht so unsicher zu klingen, wie er sich gerade fühlte. "Ich... sollte mich vermutlich eher dafür bedanken, dass du die halbe Nacht geopfert hast." Er unterdrückte das Bedürfnis, sich erneut zu räuspern und setzte stattdessen ein Lächeln auf. "Also... danke."
Ethan sah ungefähr so aus, wie Lou sich gerade fühlte. Das war kein guter Start in den Tag. "Du musst dich nicht bedanken, zumindest nicht nochmal. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das letzte Nacht schon gemacht hast", erwiderte sie ihm und lachte verlegen. "Und ganz ehrlich? Auch wenn es jetzt komisch und irgendwie doof ist, fand ich letzte Nacht wirklich lustig. Ich hätte nie gedacht, dass wir mal so viel Blödsinn zusammen machen würden." Lou lachter abermals verlegen und wich Ethans direktem Blick aus. Sie wollte dennoch nicht, dass er sich peinlich berührt fühlte und sie hoffte, dass es ihm half, wenn er wusste, dass sie die vergangene Nacht gut fand.
Lous Lachen bewirkte tatsächlich, dass die Situation weniger unangenehm war. "Ja", bestätigte er mit einem etwas echteren Lächeln. "Es war definitiv lustig." Er schüttelte kurz den Kopf. "Ich glaube, ich habe noch nie so viele sinnfreie Dinge auf einmal erzählt." Letztlich lachte er ebenfalls. "Und ich habe gewonnen. Ganz eindeutig."
Lou war erleichtert, als Ethan ein wenig auftaute. Offensichtlich hatte ihre Strategie Erfolg gehabt. "Das muss ich dir neidlos anerkennen", stimmte sie dem jungen Mann zu. "Dafür hatte ich mit etwas anderem recht. Immerhin hast du ja offensichtlich geschlafen." Lou grinste. Die ganze Aktion hatte Ethan tatsächlich so sehr abgelenkt, dass er zumindest ein wenig Ruhe gefunden hatte. "Ich würde sagen, wir können uns wirklich auf unentschieden einigen", schlug sie ihm schließlich vor.
Amüsiert sah er Lou an, weil sie da weiter machte, wo sie in der Nacht aufgehört hatten. "Unentscheiden?", hakte er betont skeptisch nach. "Das muss ich mir noch überlegen - Rechthaben war schließlich kein Bestandteil unseres... Gesprächs." Er lachte amüsiert. "Aber wenn wir den heutigen Arenakampf nicht verpassen wollen, sollten wir uns langsam fertig machen."
Lou erwiderte das Lachen und stand schließlich richtig aus dem Bett auf. "Das vielleicht nicht, aber ich werte es trotzdem als Sieg für mich. Nur damit du bescheid weißt", meinte das Mädchen und streckte ihm die Zunge raus. Anschließend sammelte Lou ihre Decke ein und sah kurz zu Ethan. Sie hatte letzte Nacht natürlich nicht daran gedacht, dass sie auch wieder in ihr Zimmer zurück musste. "Sag mal... Würde es dir was ausmachen, kurz auf dem Flur zu gucken, ob die Luft rein ist? Ich will ungern in Holly oder Jakob rennen, wenn ich ehrlich bin", gab sie letztlich zu.
"Wenn du dich dann besser fühlst...", erwiderte Ethan amüsiert und sah zu seinem AC-Phone, als Lou aufstand und ihre Decke einsammelte. Erst als sie ihn erneut ansprach, sah er wieder zu ihr. "Das... ist nicht die schlechteste Idee", kommentierte er dann mit einem Nicken, stand seinerseits auf und trat an Lou vorbei zu der Tür. Er konnte definitiv ebenfalls darauf verzichten, Eifersuchtsdramen mit dem Idioten zu erleben. Ethan öffnete die Tür ein wenig, sah auf den Gang und drehte sich dann zu Lou um, wobei er die Tür ganz öffnete. "Bitte sehr", sagte er theatralisch und betont höflich, während er wie ein Portier Richtung Flur gestikulierte. "Der Weg ist frei."
Lou wartete geduldig ab, während Ethan die Lage sondierte. Als er ihr aber übertrieben höflich und somit albern die Tür aufhielt, musste sie doch wieder lachen. Sie warf sich ihre Decke wie einen Umhang um die Schultern, wobei sie die natürlich festhalten musste. Allerdings hielt das Lou nicht davon ab, die theatralische Verbeugung zu erwidern. "Habt Dank, teurer Freund. Ich weiß euer Opfer in dieser Gefahr sehr zu schätzen", erwiderte sie Ethan anschließend, trat durch die Tür in den Flur und verbeugte sich noch einmal vor ihm. Natürlich war es ein wenig risikobehaftet, aber die Situation war einfach zu unterhaltsam. "Und wartet nicht auf mich, teurer Freund, denn das Warten auf die aktuelle Kunde des Tages wird mich mit Sicherheit aufhalten. Aber seid gewiss, dass ich pünktlich zum Treffen mit unseren Gefährten sein werde", erklärte sie ihm möglichst umständlich, dass sie noch die Nachrichten gucken würde, bevor sie zum Frühstück kommen würde.
Ethan brauchte einen kurzen Moment, um zu begreifen, was Lou ihm eigentlich hatte sagen wollen - und zugegebenermaßen hatte ihn die Performance mit dem Deckenumhang durchaus abgelenkt. "Ich verstehe", erwiderte er betont höflich. "In diesem Fall werde ich mich bereits in die tieferen Ebenen des Gebäudes begeben, um dort ein Essen zu mir zu nehmen." Er erwiderte theatralisch ihre Verbeugung. "Und dort", fuhr er dann fort, "werde ich Eure Ankunft erwarten."
Lou lachte noch einmal, versuchte dann aber möglichst ernst zu bleiben, zumindest bis sie eine weitere Verbeugung geschafft hatte. "Also dann: Auf bald, mein teurer Freund. Ich kann unser Wiedersehen kaum mehr erwarten", verabschiedete sich Lou schließlich und verschwand dann endgültig in ihrem Zimmer. Sie war froh, dass Ethan doch noch wieder aufgetaut war. Das hatte die ganze Situation deutlich angenehmer gemacht. Wieder in ihrem Zimmer warf sie ihre Decke auf das Bett und begrüßte anschließend Finneas und Caleb, die natürlich auch schon wach waren. Bevor Lou allerdings etwas anderes tun konnte, klingelte das Telefon und natürlich war der Weckdienst dran, den sie beim ersten Anruf verpasst hatte. Letztlich schaltete sie den Fernseher für die Nachrichten ein und begann anschließend damit, sich für den Tag fertigzumachen.
Ethan: Ethan war sich nicht sicher, ob die ganze Sache im Nachhinein wirklich eine gute Idee gewesen war, immerhin war der Morgen zu Beginn definitiv seltsam gewesen, aber das hatte sich wieder gegeben. Vermutlich hatte sich dadurch rein gar nichst geändert. Zumindest hoffte er das. Mit einem Kopfschütteln betrat er letztlich das Bad, um zu duschen.
Lou: "...müssen wir unser Programm für eine Eilmeldung unterbrechen", ertönte eine Stimme aus dem Fernseher. "Offensichtlich gab es letzte Nacht einen weiteren, furchtbaren Zwischenfall."