Ethan sah die anderen zugegebenermaßen verwirrt an. "Was ist ein Wasserpark?", hakte er dann nach und kam sich dabei tatsächlich in etwa so intelligent vor wie der Idiot. Er ging stark davon aus, dass man das wissen musste, immerhin schien Holly es ebenfalls zu kennen.
Jakob lächelte ein wenig, als Ethan anmerkte, dass er nicht wusste, was ein Wasserpark ist. "Ich war zwar noch nie in einem, weil ich nie das Geld dazu hatte... aber es liefen immer genug Werbungen dazu. Also ein Wasserpark ist so eine Art Freibad... eben nur mit einer Menge Wasserrutschen, verschiedenen Pools und so etwas." Jakob schüttelte kurz den Kopf. Einer seiner Kumpels hatte sogar erzählt, dass es in einigen Parks in manchen Becken abgeschiedene Bereiche gab, die sich angeboten hatten, um dort mit seiner Verabredung etwas Zweisamkeit zu genießen. "Die besseren bieten dann auch irgendwelche Aktivitäten an, schwimmen mit Pokémon zum Beispiel, und haben einen Bereich, wo man Pokémon abgeben kann, dass die auch ihren Spaß haben können. Also ich wäre sehr dafür, in so einen Park wollte ich immer schonmal gehen."
"Bin ich jetzt gemein, wenn ich sage, dass du zur Abwechlung mal was gut erklärt hast?", scherzte Holly Jakob gegenüber und verpasste dem jungen Mann einen leichten Knuff. "Das ist schon ziemich fies", mischte sich Lou ein. "Es ist wirklich nur Spaß", versicherte die ältere der beiden. "Weißt du sonst noch was über den Wasserpark?" "Sie sollen hier eine ganze Menge verschiedene Rutschen haben", meinte Lou auf die Frage. "Ich find besonders cool, dass sie wohl auch diverse Reifenrutschen haben sollen. Da kann man auch zu zweit oder sogar zu mehreren rutschen." "Klingt jedenfalls nach einer Menge Ablenkung", musste Holly zugeben.
"Es ist also quasi eine Art... Schwimmbad mit Wasserrutschen?", hakte Ethan nach, der sich das Ganze nur bedingt vorstellen konnte. "Und das Ganze ist so populär, dass es Werbung dafür gibt?" Irgendwie ergab das in seinen Augen keinen Sinn - jedenfalls begriff er nicht, wieso Menschen für so etwas Geld ausgaben. Und was man mit Reifen auf einer Wasserrutsche sollte. Streng genommen fiel ihm auf, dass sein Konzept von Wasserrutschen recht begrenzt war. Es war erschreckend, wie viel es gab, was für den Großteil der Menschen normal war, wovon er allerdings keine Ahnung hatte.
Jakob nickte Ethan zu. Er fand es irgendwie lustig, dass er zur Abwechslung mehr wusste als Ethan. "Ja, ja im Endeffekt schon. Außerdem sind diese Parks auch darauf ausgelegt, dass man den ganzen Tag da verbringen kann, mit Liegen und Essensständen und so. Ich finde das eigentlich ziemlich cool. Mit so einer Reifenrutsche wollte ich zum Beispiel immer schonmal rutschen."
"Tatsächlich ja. Es klingt wesentlich unspektakulärer als es ist. Tatsächlich macht es sogar eine Menge Spaß", bestätigte Lou Jakobs Aussage. "Ich war auch noch nie in so einem Park", meinte Holly mit einem Schulterzucken. "Ich glaube jetzt nicht, dass es ein Beinbruch ist, wenn man das nicht kennt, aber es klingt jedenfalls lustig. Ich muss zugeben, dass ich nach all dem Stress und Ärger tatsächlich etwas Ablenkung gebrauchen kann." "Wahrscheinlich können wir die alle brauchen, oder nicht?", stellte Lou schließlich eine rhetorische Frage.
Das Training mit Caleb war gut gelaufen und das beruhigte Lou tatsächlich. Wenn er das so am nächsten Tag wiederholen würde, dann konnten sie vermutlich beide zufrieden sein. Tatsächlich kam sogar etwas verhaltene Vorfreude in ihr auf, immerhin würden sie etwas völlig Neues ausprobieren und das auch noch zusammen. Einzig Finneas machte dem Mädchen ein wenig Sorgen, denn das Natu war offensichtlich angefressen. Lou nutzte die Zeit vor dem Aufbruch zum Wasserpark, um Finneas ein wenig zu besänftigen, in dem sie ihn streichelte, aber nach dem dritten Mal Aufplustern entschied sie sich dafür, ihr Pokémon für den Moment in Ruhe zu lassen. Die Gruppe nahm sich schließlich ein Taxi und während der Fahrt erzählte ihr Holly, dass Lola inzwischen Fortschritte bei Doppelteam machte und sie davon ausging, dass ihr Snubbul den Bogen bald raushaben müsste. Lou konnte das insofern bestätigen, weil es sich bei Caleb ja ähnlich verhalten hatte, nachdem dieser die Attacke von Coulomb gezeigt bekommen hatte. Holly freute sich über diese Nachricht und ging direkt dazu über auch Funke zu loben, welche sich wirklich angestrengt hatte. Es war das Toxiped, welches der älteren der beiden Frauen Kopfzerbrechen bereitete, aber Holly war dennoch zuversichtlich, dass der Kampf mit Conchua ein guter werden würde. Das Gespräch wurde schließlich von ihrer Ankunft am Wasserpark unterbrochen und Lou musste zugeben, dass dieser selbst von außen einen durchaus beeindruckenden Anblick bot, sodass man erahnen konnte, dass der Park durchaus groß war. "Wow", entwich es Holly. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so... viel ist."
Jakob war ein wenig unzufrieden mit dem Training. Scheinbar hatte sich Siggi das Toxiped als nächsten Rivalen ausgesucht. Im Moment tat der Teenager allerdings nichts, außer es hinzunehmen. Immerhin würde Holly besagtes Käfer-Pokémon nach ihrem Arenakampf zurück an Conchua geben. Immerhin freute es ihn, dass Pachira Fortschritte machte. Während der Taxifahrt hielt sich Jakob ein wenig unsicher zurück. Nach dem gestrigen Gespräch mit Lou fand er es komisch, trotzdem so nahe bei der jungen Frau zu sein, vor allem da sie im Taxi direkt neben ihm saß. Ihm war bewusst, dass die Gefühle für sie fehl am Platz waren und dennoch waren sie da. Der Gedanke, sie nachher noch im Bikini zu sehen, machte da die Situation auf jeden Fall nicht besser. Als jedoch schließlich der Wasserpark in Sicht kam, änderte sich dass, da seine widersprüchlichen Gedanken nun von der Vorfreude des Neuen überlagert wurden. "Du sagst es", meinte Jakob auf den Kommentar der Farmerin hin. "Das wird mit Sicherheit verdammt cool!"
Ethan war durchaus fasziniert davon, wie begeistert Gaius beim Training dabei gewesen war. Bonaparte hatte zwar pflichtbewusst Blubber geübt, Gaius hingegen hatte eine ähnliche Motivation wie bei dem Arenakampf an den Tag gelegt und das wiederum war überraschend gewesen. Ethan fragte sich, woran das lag, wurde allerdings letztlich von dem Anblick des Wasserparks abgelenkt. Dieser schien enorme Ausmaße zu haben und schon von außen sah man diverse bunte Plastikröhren. Bei dieser Größe war es vielleicht sogar nachvollziehbar, dass Leute den Park besuchten. "Es ist... groß", stimmte er den Kommentaren der anderen zu, blieb allerdings weiterhin skeptisch, weil er sich nicht vorstellen konnte, wie es im Inneren des Parks aussah.
Nachdem sich die Gruppe vom Anblick der Rutschen gelöst hatte, stellten sie sich schließlich an der Schlange vor dem Eingang an. Diese war zwar durchaus lang und implizierte auch, dass der Park ziemlich voll sein würde, aber da es mehrere Kassen gab, waren die Teenager glücklicherweise auch recht bald dran. Wie die meisten anderen Besucher führte der Weg nicht etwa zu den Umkleiden und den Schließfächern, sondern zu dem Bereich, in dem sie ihre Pokémon abgeben konnten. Lou fand es gut, dass es diverse Beschäftigungsmöglichkeiten für die Pokémon gab und sie hoffte auch, dass Finneas dieses Mal auf seine Kosten kommen und ihr schließlich nich mehr böse sein würde. Holly entschied sich dafür, dass Toxiped in seinem Ball zu lassen. Immerhin konnte es nicht gut mit anderen Pokémon und da war es besser, kein Risiko einzugehen. Bezüglich Funke stellte sich die Frage gar nicht und auch Lola entschied sich dazu, spielen zu gehen, als Holly ihr die Wahl ließ. Nachdem die Pokémon versorgt waren, ging es schließlich doch zu den Umkleiden und endlich dann auch in den eigentlichen Park. "Irgendwelche Wünsche, womit wir anfangen wollen?", wandte sich Lou an die anderen drei. "Mir ist es egal. Aber ich wäre dafür, dass wir einfach alle Rutschen mal ausprobierne. Wenn wir schon mal hier sind, meine ich", antwortete Holly mit einem Schulterzucken.
Als Jakob aus den Umkleidekabinen zu den anderen stieß, blieb sein Blick, wie er gedacht hatte, erst einmal an Lou hängen. Er versuchte, nicht zu sehr auf sie zu starren und wandte den Blick an Holly. Bei dieser fiel ihm dann allerdings wieder auf, dass sie eine ziemlich gute Figur hatte. Der Teenager wurde leicht rot, bevor er dann grinsend zu den anderen trat. "Dafür bin ich definitiv auch", meinte er auf Hollys Aussage. "Scheint hier eine Menge interessanter Rutschen zu geben. Ich wäre sogar dafür, dass wir mit einer der schnellen beginnen."
Ethan war sich auch weiterhin nicht sicher, was er von alldem halten sollte, entschied aber, dass er sich für den Moment darauf einlassen würde, immerhin schienen die anderen diesbezüglich relativ euphorisch zu sein. "Ich schließe mich da der Mehrheit an", erwiderte er mit einem Schulterzucken, während er sich umsah und die Rutschen betrachtete. "Für mich sehen sie sowieso irgendwie alle gleich aus."
"Gibt es eigentlich einen Grund, warum du so ernst aus der Wäsche guckst?", erkundigte sich Holly bei dem jungen Mann. "Wir sind hier, um ein bisschen Spaß zu haben." "Nach all dem Mist, der in der letzten Zeit passiert ist, haben wir ein wenig Ablenkung ja auch verdient, oder nicht?", erwiderte Lou und sah dann ebenfalls zu Ethan. Sie konnte sich gut vorstellen, dass es ihn schlicht ein wenig überforderte, hier zu sein. "Da wir eh gerade beschlossen haben, alle Rutschen einmal zu probieren... Gibt es denn etwas, was dich neugierig macht?", wollte sie dann von Ethan wissen.