Ethan wartete noch immer auf das Klingeln seines AC-Phones, doch das blieb aus. Vielleicht hatte der Idiot recht und Cordes war noch mit irgendwelchen anderen Dingen beschäftigt. "Johnson geht sowieso davon aus, dass die AC dahinter steckt", merkte er dann an. "Alles, was wir ihm sagen können, ist, dass er vermutlich recht hat. Ich bin mir nicht sicher, ob das für ihn wirklich einen Unterschied macht, aber ich glaube, wir sollten es ihm sagen, immerhin hat er uns erst auf den Gedanken gebracht." Er hob die Schultern. "Und ich gehe stark davon aus, dass Conchua ihn notfalls davon abhalten würde, wenn er irgendetwas... Undurchdachtes vorhat."
"Ich wüsste sonst leider auch nichts", meinte Jakob dann auf die Frage von Lou und lächelte sie leicht an. Es würde ihm schwer fallen, sie als bloße Freundin zu betrachten, allerdings hatte er es ihr versprochen und der Teenager wollte zu seinem Wort stehen. Er hatte das Gefühl, dass das das Mindeste war, was er im Moment für sie tun konnte. Schließlich wandte er sich zu Ethan. "Beim Training hast du im Übrigen nichts verpasst. Außer, dass Lou und Caleb sich auf den Wettbewerb vorbereitet haben, ist nicht viel dabei rum gekommen."
"Können wir Johnson eigentlich sagen, woher wir das wissen? Ich kann mir vorstellen, dass ihn das interessiert", meinte Lou ein wenig unsicher. "Conchua wird ihn definitiv von Dingen abhalten. Die Frage ist, ob wir ihr nicht in der Hinsicht ein Bein stellen, wenn wir Johnson mit Infos versorgen", gab Holly zu bedenken. "Ist nur so ein Gedanken, weil Kate und Conchua ja befreundet sind und sich vielleicht auch darüber unterhalten haben." "Guter Einwand. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", meinte Lou und seufzte anschließend. "Und was das Training angeht... Reden wir lieber nicht drüber", fügte Holly hinzu und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Johnson können wir sowieso frühestens morgen informieren", stellte Ethan mit einem Schulterzucken fest. "Falls wir es denn tun wollen. Für den Moment... bleibt irgendwie nichts zu tun." Auch wenn das frustrierend war und fast ebenso frustrierend war die Tatsache, dass Cordes tatsächlich nicht zurückzurufen schien. Er verstand den Chief nicht. Einerseits wollte Cordes informiert bleiben, aber wenn sie eine derartige Information hatten, meldete sie sich nicht. "Wie sieht unser Plan für morgen überhaupt aus?"
Jakob streckte sich kurz. "Also ich hoffe, dass wir morgen eine bessere Trainingseinheit auf die Beine stellen können. Ansonsten... naja, Gedanken über Rodriguez machen." Der Teenager zuckte sonst nur mit den Schultern. "So wirklich viel zu tun gibt es doch sonst nichts, oder? Oder hat einer von euch noch Ideen?"
"Ich fürchte, du hast unsere Optionen für morgen soweit zusammengefasst", antwortete Holly und hob die Schultern. "Ich würde nur ein paar Besorgungen für Montu mit auf die Liste setzen. Lou hat Pokébälle angesprochen. Wir sollten definitiv nochmal checken, ob wir noch was brauchen." "Klingt gut. Ansonsten... ich hätte nichts gegen mehr Training. Und Caleb auch nicht. Schließlich ist am Freitag ja sein großer Tag", meinte Lou ein wenig zurückhaltend.
"Morgen bin ich auf jeden Fall dabei", erwiderte Ethan mit einem kurzen Nicken an den Idioten gewandt, nur um dann amüsiert und aus Prinzip hinzuzufügen: "Außer natürlich, Kate möchte mit mir zu Mittag essen." Anschließend sah er zu Lou, die auf ihn doch eher skeptisch wirkte, was ihren Wettbewerb anging. "Caleb wird mit Sicherheit Spaß daran haben", merkte er dann an, um herauszufinden, ob sie wirklich so skeptisch war, wie sie klang.
Jakob sah Ethan irritiert an. "Wie jetzt... ihr wollt morgen auch noch zu Mittag essen?" Einen Moment lang sah er den reichen Jungen an, bevor ihm klar wurde, dass Ethan ihn nur aufziehen wollte. Jakob verzog kurz das Gesicht und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Nein... wartet... sagt einfach nichts...", nuschelte er durch seine Hände hindurch.
Holly sah Jakob einen Moment irritiert an, dann brach sie in Gelächter aus. "Oh man... Also wirklich!", meinte die junge Farmerin. "Du solltest echt nicht so leichtgläubig sein, nur weil es um Kate geht." Auch Lou lachte ein wenig, schien aber zu versuchen, es nicht all zu offen zu zeigen. Holly fand, dass das eigentlich nicht nötig war. Wenn jemand sich dumm anstellte, dann durfte man normalerweise auch lachen. "Caleb wird mit Sicherheit Spaß haben", antwortete Lou schließlich auf Ethans Aussage. "Ich bin ein bisschen nervös, um ehrlich zu sein."
Ethan schüttelte amüsiert den Kopf, als der Idiot tatsächlich im ersten Moment glaubte, dass er mit Kate zu Mittag essen wollte. Es war derartig absurd, dass es lustig war. Lou hingegen wirkte nur bedingt amüsiert und stattdessen tatsächlich eher unsicher, was den Wettbewerb anging. "Ich bin mir sicher, dass ihm nichts passieren wird, auf einem Anfänger-Wettbewerb hat man mit Sicherheit erst recht ein Auge darauf", merkte er mit einem Lächeln an. "Und wenn du nicht zwanghaft gewinnen, sondern Caleb das Ganze einfach ermöglichen willst, damit er sich beweisen kann, wüsste ich nicht, was schief gehen soll."
Jakob hob sein Gesicht aus den Händen und warf einen Blick zu Holly. "Ich sagte doch, sagt nichts... und dazu gehört auch lachen." Der Teenager begann, das Gesicht zu verziehen, wurde dann aber von Hollys und Lous Lachen angesteckt und fing an zu lächeln. Immerhin merkte er, dass sie es ja auch nicht böse gemeint hatten. Schließlich warf er einen Blick zu Lou. "Mach dir doch darüber keine Sorgen... denke doch nicht daran, was passieren könnte, sondern dass Caleb Spaß haben wird. Ich bin mir sicher, wenn du so an die Sache rangehen wirst, kann doch gar nichts schief gehen, ihr werdet das Pampross schon schaukeln!"
"Du bist selber schuld", behauptete Holly, die gar nicht daran dachte, sich irgendwie zurückzunehmen. Vor allem nicht nachdem Jakob offensichtlich nicht wirklich beleidigt war. "Liefer halt keine Vorlagen, dann passiert dir das auch nicht. Ich bin allerdings dagegen. Wo wäre denn da sonst der Spaß?", stellte die junge Farmerin eine rhetorische Frage und winkte schließlich ab. Das war kein Thema, was sie wirklich vertiefen wollte.
Lou:
"Ich will mich zwar anstrengen, also für Caleb, aber mir ist es ziemlich egal, ob ich gewinne oder nicht. Mir reicht es schon, wenn ich möglichst weit komme, damit Caleb was davon hat. Ich bin nur etwas nervös, weil es ja Zuschauer gibt und bewertet wird und ich muss potentiell auch kämpfen. Also gegen einen richtigen Gegner, den ich nicht kenne. Das alles macht mich schon ein bisschen nervös, um ehrlich zu sein", erklärte das Mädchen. "Das brauchst du doch nicht", meinte Holly und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Mach einfach dein Ding und guck wie es läuft. Keiner erwartet irgendwas und Caleb freut sich, dass er überhaupt mitmachen durfte." Lou seufzte und lächelte dann doch leicht. "Ihr habt ja recht. Ich sollte das einfach auf mich zukommen lassen", erwiderte sie letztlich.
Ethan musterte Lou einen Moment lang und war sich relativ sicher, dass sie ihr eigenes Vorhaben nicht umsetzen würde. Sie würde es unter Garantie nicht einfach auf sich zukommen lassen. "Ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, morgen Vormittag zu trainieren und den Nachmittag mit irgendetwas völlig anderem zu verbringen", merkte Ethan skeptisch an. "Ansonsten machst du dir morgen den ganzen Tag Gedanken über den Wettbewerb und das wäre vermutlich eine schlechte Idee."
Jakob sah Holly noch einmal leicht beleidigt an, was ihm allerdings nicht gelang, da er immer noch lächeln musste. Dann wandte er sich Ethan zu und nickte. "Das klingt nach einer Idee... Die Frage ist, was wir in Litora tun können, außer an den Strand zu gehen." Er zuckte unschlüssig mit den Schultern. So gut kannte er die Stadt auch nicht, dass er wusste, was man hier machen konnte.
"Du hast wahrscheinlich recht", musste Lou nach Ethans Aussage zugeben. Das Mädchen lächelte verlegen und fuhr sich durch das Haar. "Strand klingt doch gar nicht schlecht", meinte Holly und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß, dass es hier einen echt guten Wasserpark geben soll", meinte die jüngere der beiden schließlich. "Wie wäre es denn damit?" "Ist das so ein Ding mit Rutschen und so?", hakte Holly nach. "Ganz genau", bestätigte das Mädchen. "Von mir aus. Klingt jedenfalls eindeutig nach Ablenkung", meinte die junge Farmerin.