Lou: "Das hat damit nichts zu tun", erwiderte das Mädchen und wirkte dieses Mal überrascht. Seine plötzliche Ablehnung war für sie irritierend. "Du kannst doch nichts dafür, dass es mir nicht passt, dass ich strenger zu meinem Pokemon sein muss. Und ganz ehrlich: Du hattest bisher recht und zwar mit jedem Punkt, den du in dieser Angelegenheit angebracht hast. Da war einiges dabei, woran ich auch noch nicht gedacht hatte. Wahrscheinlich auch gar nicht denken wollte..." Lou hob in ratloser Geste die Schultern. Sie hatte noch keine Ahnung, wie sie die Erziehung von Caleb umgestalten sollte, denn dafür waren auch die Ereignisse noch zu frisch, allerdings änderte das wenig daran, dass Ethan einige durchaus wichtige Dinge angemerkt hatte. "Das mag ja bei solchen Kontakten wichtig sein, aber wenn man es auch auf... unoffizielle Begegnungen ausweitet..." Ein weiteres Schulterzucken folgte. "Dann klingt es nicht so, als ob du oft Gelegenheit hast, einfach mal nur du selbst zu sein.Ich hoffe allerdings, dass ich mich da irre und es einfach nur blöd aufgefasst habe. Vor allem, weil du alles in allem einen netten Eindruck machst", erzählte sie dem jungen Mann. Das Mädchen hätte es schade gefunden, wenn dieser Eindruck nur deswegen entstanden wäre, weil Ethan sich verbogen hatte. Denn bisher wirkte er durchaus freundlich und es wäre in ihren Augen bedauerlich, wenn es sich dabei nur um eine Fassade handeln würde. "Wow... Das sind in der Tat viele Flugblätter, aber bringt es denn was, wenn man dann bei der Provinzstation der Polizei bescheid sagt?", erkundigte sie sich interessiert und folgte anschließend seinem Fingerzeig. "Ich würde mal sagen, dass es nicht zu übersehen ist."
Holly: "Das mit dem Passwort macht auf jeden Fall Sinn. Das müsste ja dann auch einen Augenblick dauern, oder?", grübelte Holly, während sie auf den Bildschirm sah. "Die große Frage ist natürlich, was man mit solchen Daten auch anstellen könnte. Ich geh allerdings mit, dass das andere eine Finte war. Vielleicht hätten sie ein paar Pokemon als Bonus mitgenommen, aber es wirkt nicht so, als ob das ihr Hauptziel gewesen wäre. Sie wollten den Computer." Die junge Frau grübelte sichtlich, auch oder gerade weil sie nicht so viel von diesen Geräten verstand. "Was wäre... Und was, wenn er nichts runter geholt hat, sondern vielleicht was drauf? Geht das?", fragte sie anschließend nach.
[align=left]Jakob: "Ganz ehrlich: ich hab keine Ahnung. Warum sollte man etwas auf einen fremden PC draufpacken? Aber ok, das könen wir ja der Professorin ausrichten. Also alles in allem sieht der Angriff so aus, als ob der PC auch das Hauptziel war. Was auch immer der Einbrecher machen wollte, er wurde verscheucht." Jakob grübelte einen Moment und schaute dann Holly an. "Die Einbrecher... wirkten recht sicher. Sie kannten sich, denke ich, im Labor aus. Sie gingen sehr koordiniert vor. Zwei als Ablenkung zu den Kleinen und drei zum Büro. Das sollte auch noch erwähnt werden." [/align]
Lou(isa) & Ethan: Ethan muste zugeben, dass er beim besten Willen nicht damit gerechnet hatte, von Louisa zu hören, dass er recht gehabt hatte. Ihr vorhergegangener Tonfall hatte definitiv anders geklungen. Zu dem Rest ihrer Äußerung gab es nicht unbedingt viel zu sagen - zumindest nicht aus seiner Perspektive. Vor allem aber störte ihn ihre Einschätzung bezüglich der Kontakte zu einflussreichen Menschen und seinen Möglichkeiten... wie hatte sie es formuliert? Er selbst zu sein? "Ich wüsste nicht, was man daran falsch auffassen kann", antwortete er, während er sich der Tür des Labors näherte. "Zwischen den Unterrichtsstunden und irgendwelchen Besprechungen mit irgendwelchen Investoren oder AC-Vorständen bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge." Eigentlich blieb überhaupt keine Zeit für andere Dinge. Außer vielleicht heute und heute erwiesen sich andere Dinge als fast noch anstrengender als sein normaler Alltag. Ohne seiner zugegebenermaßen knappen Aussage noch etwas hinzuzufügen, betätigte Ethan schließlich die Klingel des Labors.
Ylloh & Bokaj: Coulomb atmete schwer aus. Das Gespräch klang für seinen Geschmack zu sehr danach, als ob sich die beiden Menschen in absehbarer Zeit auf den Rückweg zu Elaine machen wollten. Und das wiederum würde bedeuten, dass er seinen Platz verlassen musste. Schon wieder. Dieser Tag war wirklich unschön. Mehr als das. Vor allem war er durchaus müde, immerhin hatte er während der Nacht nicht sonderlich viel Schlaf bekommen! Diese verdammten Menschen waren in gewisser Weise sogar anstrengender als die kleinen Pokémon im Gewächshaus. Zumindest führten sie zu einem größeren Laufpensum.
Lou: "Das erklärt vielleicht, warum du noch hier bist", gab Lou eine Vermutung ab und sah anschließend zu, wie Ethan die Klingel betätigte. Nach allem, was sie jetzt gehört hatte, hatte sie durchaus den Verdacht, dass es ihm nicht so gleichgültig war, wie er sich gab. Immerhin hatte er sich spontan freiwillig gemeldet und wenn sein Tag so straff durchgeplant war, dann tat man sowas doch nicht, wenn man das wirklich wollte. Zumindest konnte sich das Mädchen das unmöglich vorstellen. Auch die Sache mit seinem Namen kam ihr seltsam vor, aber das konnte auch nur Zufall sein. Nur weil ihr Vater der Meinung war, dass der Rufname des jungen Mannes Benjamin war, hieß das nicht, dass er recht hatte. "Ich bin jedenfalls dankbar, dass du heute da warst."
Holly: "Um die Daten zu verändern, die eigentlich drauf sind?", riet Holly ahnungslos, denn eine andere Erklärung hatte sie auch nicht. Sie hätte auch nie erwartet, dass es jemals eine Rolle spielen würde, ob sie mit Technik umgehen konnte oder nicht. "Aber was du über die Einbrecher gesagt hast, stimmt schon... Aber woher kannten die sich im Labor aus?", fragte die junge Frau. "Vielleicht hat die Professorin dazu eine Erklärung. Sollen wir dann erstmal zurück oder sollen wir lieber nochmal drüber gucken?" Holly glaubte nicht, dass ihnen spontan noch mehr auffallen würde, aber sie wollte es zumindest vorgeschlagen haben.
[align=left]Jakob schüttelte kurz den Kopf. "Wir sollten nicht nochmal drüberschauen. Wenn da wirklich was am PC gedreht worden ist, sollten wir das der Professorin schleunigst erzählen. Außerdem, wenn sie gewusst haben, wie es hier drin aussieht, könnte es einen Verräter oder so gegeben haben, meinst du nicht?" Jakob stand auf, behielt dabei Pachira auf seiner Schulter. "Also ich gehe jetzt erstmal und sage der Professorinbescheid. Du kannst dich auch gerne nochmal um die Bänder kümmern, wenn du magst. Wir müssen ja nicht unbedingt zu zweit gehen." [/align]
Lou & Ethan: Ethan war sich nicht sicher, inwiefern das irgendetwas erklärte und weshalb seine Äußerung letztlich nicht dazu geführt hatte, dass Louisa erneut einen unfreundlichen Tonfall wählte, aber der spontane Dank ihrerseits war noch deutlich sinnfreier. Es konnte nur darum gehen, dass er geblieben war und das wiederum hatte er getan, weil er darauf hatte warten müssen, dass Louisa einen Vormund erreichte. Und dafür wiederum gebührte ihm definitiv kein Dank, zumindest nicht in seinen Augen. Glücklicherweise wurde in diesem Moment die Tür geöffnet und rettete ihn somit davor, eine möglichst diplomatische Antwort zu finden. Eine recht junge Frau musterte Louisa und ihn skeptisch und Ethan nahm an, dass es sich um irgendeine Assistentin handeln musste. "Ja bitte?", fragte sie vorsichtig und ohne die Tür vollständig zu öffnen. "Captain Cordes hat uns herbestellt", antwortete Ethan und bezog Louisa der Einfachheit halber mit ein. Einen Moment lang musterte die Assistentin ihn, dann trat Erkenntnis auf ihr Gesicht. "Sie gehören doch zu den Courtenays, nicht wahr? Kommen Sie rein und entschuldigen Sie bitte mein Misstrauen, heute ist hier nur so viel Unruhe!" Ethan ignorierte die Frau und betrat das von innen sichtlich mitgenommen aussehende Labor. "Wo befindet sich Captain Cordes?", fragte er dann. "Ich bringe Sie natürlich hin", erwiderte die Assistentin eilig, bevor sie zu Louisa sah. "Und... Sie sind?"
Holly & Jakob: Coulomb hatte es befürchtet. Er streckte sich ausgiebig, gähnte und setzte sich dann zumindest auf. In absehbarer Zeit würde zumindest einer der beiden aufbrechen und wenn es sich um den Mann handelte, würde Coulomb ihn definitiv begleiten, denn er war ihm nicht geheuer. Vorsorglich sprang er von dem Hauptrechner und achtete dabei darauf, einen möglichst großen Abstand zu dem furchtbar anstrengenden, furchtbar schreckhaften Snubbull zu halten. Dann trottete Coulomb zu der Tür und wartete dort auf die Entscheidung der beiden Menschen.
Lou: Lou sah zu, wie eine doch recht eingeschüchterte Frau die Tür öffnete. Was auch immer hier vorgefallen war, musste vermutlich ziemlich heftig gewesen sein. Allerdings änderte sich ihr Tonfall und Benehmen deutlich, als sie Ethan erkannte, aber das war für das Mädchen nur mäßig überraschend, vor allem nachdem sie mittlerweile selbst schon mitbekommen hatte, welchen Einfluss Ethan zu haben schien. "Lou Ryder. Captain Cordes wollte eine Rückmeldung, wenn ich meine Eltern erreicht habe", meinte sie zu der Frau, die sie tatsächlich als Assistentin der Professorin einstufte. Nichtsdestotrotz musste sie nicht unbedingt die Details wissen, weshalb Lou nun doch hier war.
Holly: "Wir müssen auch gar nicht gehen", erwiderte Holly dem jungen Mann und drehte sich zu ihm um, Lola immer noch auf ihrem Schoß. "Falls du dich erinnerst, die Professorin meinte, dass es hier ein Telefon gibt, das wir benutzen können. Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann war die Durchwahl die 37." Das würde Jakob den Weg sparen und vermutlich auch Zeit. "Wenn du mit Erklären fertig bist, kannst du auch direkt mal fragen, ob wir dann auf irgendetwas Spezielles achten sollen", schlug Holly anschließend noch vor. Allerdings bezweifelte sie das durchaus, denn es war naheliegender, dass zuerst der Computer auf eventuelle Manipulationen untersucht werden musste.
[align=left]Jakob nickte. Das Telefon hatte er ganz vergessen und leider war somit auch seine Entschuldigung zunichte, sich weiter im Labor umzusehen. Da allerdings auch Coulomb aufgestanden war, und das mit dem Blitza an seinen Fersen kaum erfolgreich gewesen wäre, wandte er sich wieder an Holly. "Du hast recht, das Telefon hatte ich ganz vergessen. Na ja, wir sollten nur allgemein nach auffälligen Sachen schauen. Aber ich frag nochmal." Jakob ging zu dem Telefon und wählte die 37. "Dann hoffen wir mal, dass die gute Frau Eukalypt gleich drangeht." [/align]
Lou & Ethan: "Ah, verstehe", erwiderte die Assistentin mit einem Nicken und schloss die Tür hinter ihnen, bevor sie sich einem der Gänge zuwandte. "Folgen Sie mir." Ethan nickte knapp und betrat nach der Frau den Gang. Wenn er Louisa erst einmal bei der Professorin abgesetzt hatte, würde er nichts mehr mit dieser gesamten Angelegenheit zu tun haben und sie konnte irgendwen anders als Unterhaltung verwenden. Die Verwüstung des Labors schien doch recht großflächig zu sein und das wiederum ergab durchaus Sinn, wenn Ethan bedachte, wie der Überfall in Grital abgelaufen war - die Leute und vor allem ihre Pokémon schienen halbwegs kompetent zu sein. Während er einen zertrümmerten Schrank musterte, stolperte die Assistentin vor ihm und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Irritiert sah Ethan zu der Stelle und bemerkte, dass halb auf dem Gang, halb in einer geöffneten, abzweigenden Tür ein ziemlich großes Kingler saß und mit seinen Beinen vermutlich versehentlich eine Stolperfalle gebildet hatte. Noch irritierender war es allerdings, dass es in der kleineren Schere eine Art Lappen hatte, mit der es die zweite Schere zu polieren schien. "Entschuldige bitte, Uca!", sagte die Assistentin sofort, aber das Kingler sah sie dennoch sichtlich wütend an und erste Schaumbläschen drangen aus seinem Maul.
Holly & Jakob: Ungläubig und nicht ohne einen Anflug von Wut sah Coulomb zu, wie der Mensch zu dem Telefon trat. Mit einem leisen Grollen und angelegten Ohren wandte sich das Blitza ab und sprang zurück auf seinen Hauptrechnerkasten. Dieser Tag war in der Tat furchtbar.
Cordes seufzte genervt, als das Telefon klingelte. Sie hatte gerade die Diskussion bezüglich der vermutlich gestohlenen Forschungsdaten wieder aufgegriffen und es störte sie ungemein, dass jetzt erneut irgendwer störte. Elaine nahm derweil relativ unbeeindruckt und deutlich weniger genervt den Anruf entgegen, nachdem sie einen kurzen Blick auf die Nummer geworfen zu haben schien. "Was kann ich für euch tun?"
Lou: Die Assistentin stellte zum Glück keine weiteren Fragen, sodass Ethan und sie ihr folgen konnten. Im Gebäude herrschte noch immer ein ziemliches Durcheinander, was Lous Einschätzung von zuvor zu bestätigen schien. Hier war dementsprechend noch einiges an Aufräumarbeit fällig. Lou wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Frau vor ihnen ins Stolpern geriet. Der Grund dafür war ein Kingler, welches wohl mit der Schönheitspflege beschäftigt gewesen und eindeutig verärgert über die Störung war. Sehr verärgert. "Oh! Was bist du denn für eine Schönheit!", kam Lou der Assistentin zur Hilfe und trat ein Stück an das Kingler heran. Sie erinnerte sich an das Charmian ihrer Freundin in Grital, welches auch irgendwie eitel war und sich normalerweise dadurch besänftigen ließ, dass man ihm schmeichelte. "Wirklich beeindruckend!", meinte das Mädchen und musterte das Kingler überdeutlich. "Die Arbeit, die du in die Pflege steckst, zahlt sich wirklich aus." Das Mädchen unterstrich das Ganze mit einem deutlich anerkennendem Nicken. "Aber meinst du nicht, dass du über so einem Fauxpas stehen solltest?" Lou hoffte inständig, dass die Assistentin die Zeit nutze, um sich zu sammeln, denn auch wenn das Kingler mit Sicherheit in das Labor gehörte, sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendwer wollte, dass es angesäuert umher lief.
Holly: Holly warf einen kurzen Blick zu Jakob, der zu telefonieren begonnen hatte, allerdings wurde sie direkt danach von dem Blitza abgelenkt, welches missmutig grollte. "Du hast auch keine Lust auf das alles hier, oder? Kann ich absolut verstehen. Ich wär nicht hier, wenn ich nicht müsste", sprach sie das Pokemon an und trat etwas näher, was Lola damit quittierte, dass sie die Ohren ängstlich anlegte. Holly hingegen streckte die Hand leicht aus, um Coulomb kraulen zu können. "Aber hey, dir kann jedenfalls keiner vorwerfen, dass du deine Arbeit nicht gut machst", meinte die junge Frau halb scherzend. "Immerhin gibt es sogar einen Videobeweis dafür."
[align=left]Jakob nahm nach kurzer Zeit die Stimme der Professorin wahr. "Ich wollte bescheid sagen, wir haben zwei Dinge bemerkt." Jakob sammelte sich kurz, bevor er dann fortfuhr. "Erstens: Einer der Angreifer hat es an ihren PC geschafft. Er hat ihn mit seinem komischen Gerät eingeschaltet und hat dafür recht lange gebraucht. Wir vermuten, dass er irgendwie das Passwort gecknackt hat. Holly meinte auch, dass er nicht unbedingt etwas von ihrem PC genommen hat, sondern etwas draufgelegt haben könnte." Auch wenn er Hollys Idee für absurd hielt, hielt er es für notwendig, sie zumindest zu erwähnen. Was die Professorin daraus machte, war ihre Angelegenheit. "Außerdem gingen die Einbrecher sehr zielstrebig vor, so als würden sie sich im Labor gut auskennen. Sie haben sich zwar aufgeteilt, aber wir fanden, dass das sehr nach einer Ablenkung aussah. Der eine drang auch sehr zielstrebig in ihr Büro ein. Sie haben im Endeffekt nicht suchen müssen, wo sie hinwollen." [/align]
Lou & Ethan: Ethan war zugegebenermaßen überrascht, als Louisa auf das Kingler zu trat und es lobte. Das Pokémon wirkte sichtlich geschmeichelt und das allein war schon ein Zeichen dafür, dass Louisas Strategie funktionierte. Das Kingler präsentierte sogar die nahezu leuchtende Schere, die es bis eben poliert hatte. Tatsächlich nahmen auch die Blasen wieder ab, die aus seinem Maul quollen. Der Blick, den das Pokémon der Assistentin zuwarf, war zwar immer noch reichlich angesäuert, aber zumindest in Bezug auf Louisa schien das Kingler deutlich bessere Laune zu haben. "Das ist Uca", bemerkte die Assistentin. "Eines von Professor Eukalypts Pokémon. Uca ist... nun ja... sehr stolz auf ihr Aussehen. Sie ist auch ziemlich groß für ein Kingler." Das stimmte wirklich, in Ethans Augen hatte dieses Kingler riesenhafte Züge. "Du hast eine sehr beeindruckende Schere", bemerkte er an das Pokémon gewandt und immitierte damit Louisas Herangehensweise. Uca produierte Blasen, die harmlos durch den Gang schwebten und klappte stolz die Schere auf und zu. Ethan war durchaus froh darüber, dass das Kingler offenbar nicht vorhatte, die Schere an ihm zu testen.
Holly: Coulomb war im ersten Moment überrascht, als die Frau mit ihrem Snubbull zu dem Rechnerkasten trat. Skeptisch beäugte er das Snubbull, doch dieses beschränkte sich auf ein Wimmern. Im ersten Moment war Coulomb durchaus etwas skeptisch, aber die Frau schien ihn tatsächlich kraulen zu wollen. Entspannt legte er den Kopf auf seinen Pfoten ab und schloss die Augen zumindest halb, Gefahr ging von der Frau schließlich nicht aus. Ohne wirklich etwas dagegen tun zu können, begann er zu schnurren.
Jakob (Holly): Netterweise hatte Elaine das Telefon auf laut geschaltet, sodass Cordes mithören konnte, was Jakob erzählte. Die Polizistin verdrehte die Augen, als er das Offensichtliche feststellte und anmerkte, dass einer der Typen an dem Rechner gewesen war. Cordes ging ohnehin davon aus, dass die Daten gestohlen worden waren - und das galt auch für Eukalypt. Dass die Einbrecher gezielt vorgegangen waren, war deutlich interessanter, denn wenn das wirklich der Fall war... mussten sie im Voraus irgendwelche Baupläne des Labors gehabt haben. "Wenn sie nicht gewusst hätten, wo das Büro liegt, hätten sie es gar nicht erst erreicht", brummte Eukalypt. "Arecales und die anderen hätten sie sonst vorher aufgehalten. Aber das heißt nicht viel, fFast jeder Trainer, der ein Pokémon von mir erhält, weiß, wo sich mein Büro befindet. Oder zumindest die Eltern, die das Pokémon bezahlen."
Lou: Lou war unglaublich erleichtert, dass ihre Strategie zu funktionieren schien, denn einen Plan B hätte sie definitiv nicht gehabt. Und es war mit Sicherheit nicht verkehrt, wenn das Kingler ihnen wieder freundlich gestimmt war. "Uca also", wiederholte das Mädchen. "Ein schöner Name für ein schönes und vor allem beeindruckendes Kingler. Du kannst mit Recht stolz auf dein Aussehen sein." Wieder unterstrich sie ihre Aussage mit einem bekräftigendem Nicken. Für einen Augenblick beobachtete Lou die Blasen, die durch den Gang schwebten, dann wandte sie sich wieder an das Kingler. "Uca, wir müssen leider, leider weiter. Frau Professor Eukalypt und Captain Cordes erwarten uns, aber ich hoffe natürlich, dass wir später noch einmal das Vergnügen haben werden", meinte das Mädchen und achtete darauf, dass sie auch möglichst bedauernd klang.
Holly: Da Coulomb sich nicht wehrte, begann Holly tatsächlich damit ihn zu kraulen. Angst vor einem elektrischen Schlag oder etwas Ähnlichem hatte sie nicht, es gab auch keinen Grund dazu. Sie arbeitete jeden Tag mit Elektropokemon und war dementsprechend an solche Dinge gewöhnt, wobei ihr die leichteren Schläge nicht wirklich etwas ausmachten. "Ich drück dir die Daumen, dass du bald wieder deine Ruhe hast", meinte sie zu dem Blitza. Holly wäre auch viel lieber nach Hause gegangen, als sich das alles anzutun. Während sie Coulomb kraulte, sah die junge Frau auf ihr Snubbull hinab. "Siehst du? Alles ist gut. Es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest."
[align=left]Jakob war nicht sehr begeistert über die Aussage der Professorin. Er fand es deutlich wichtiger als die Professorin, dass die Einbrecher so gezielt vorgegangen waren. "Na ja, ich denke, die Einbrecher gingen gezielter vor, als Leute, die vielleicht einmal im Labor oder im Büro waren. Entweder sie haben Gebäudepläne studiert oder waren öfters als einmal hier. Außerdem wussten sie genau, wo das Gewächshaus ist, und dass sie damit einen Teil Ihrer Pokémon dort binden können." Jakob schüttelte leicht den Kopf. Er konnte es nicht fassen, dass die Professorin diese Information so abtat. "Achja, und Holly fragt, ob wir noch nach irgendetwas speziellem Ausschau halten sollen." [/align]
Lou & Ethan: Durchaus widerwillig musste Ethan zugeben, dass Louisa durchaus gut auf das Kingler reagiert hatte und dass ihre Art, mit dem Pokémon umzugehen, tatsächlich Wirkung zeigte. Er setzte ihren Wert auf seiner Kompetenzskala ein wenig nach oben. Halb rechnete er allerdings damit, dass sich das Kingler nicht einfach dazu bereit erklären würde, sie gehen zu lassen, aber tatsächlich verzog sich das Pokémon mit seinem Tuch in das Zimmer, wo es erneut damit begann, seine Schere zu polieren. "Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde", kommentierte die Assistentin merklich erleichtert. "Uca hat bei einem ihrer Wutanfälle schon einmal das halbe Labor zertrümmert. Und ich musste es hinterher der Professorin erklären..." Sie schüttelte den Kopf. "Keine schöne Erinnerung! Sie müssen bestimmt eine gute Trainerin sein!" Ethan hob die Augenbrauen und verkniff sich einen Kommentar.
Holly: Coulomb atmete entspannt aus, um dann weiter zu schnurren. Nicht, dass diese Aufmerksamkeit den Tag wirklich verbessert hätte, aber zumindest für den Moment war sie relativ nett. Als die Frau das Snubbull ansprach, warf Coulomb dem sichtlich verängstigten Pokémon einen kurzen Blick zu, bevor es das Snubbull wieder ignorierte. Ein derartig schreckhaftes Pokémon war Coulomb bisher selten untergekommen. Immerhin besann er sich im letzten Moment darauf, dass es keine gute Idee war, einen leichten, ferundschaftlichen und der angenehmen Streicheleinheit geschuldeten Elektroschock abzugeben - Elaine verstand so etwas, die meisten anderen Menschen eher nicht.
Jakob: "Wer weiß, vielleicht hatte einer meiner Käufer auch den Auftrag, mich auszuspähen", kommentierte Eukalypt. "Lief nicht sogar vor ein paar Monaten eine Reportage über das Labor?", warf Cordes ein. "Wenn man die aus irgendeinem Archiv gesucht hat, dürfte das auch hilfreich gewesen sein." "Stimmt", bestätigte die Professorin und Cordes beobachtete, wie sie gedankenverloren über Atues Feder strich. "Ich werde wohl einen Techniker kommen lassen müssen, damit der überprüft, ob irgendwelche Daten von meinem Computer auf irgendein Speichermedium übertragen wurden. Aber damit habt ihr nichts zu tun." "Schön, wenn es nichts Auffälliges mehr gibt, könnt ihr auch einfach zurückkommen", brummte Cordes. Wahrscheinlich würde es nichts geben, wenn die Leute wirklich kompetent waren und ein anderer Teil ihrer Organisation auf offener Straße einen Mord verübt hatte. "Der Courtenay sollte auch in absehbarer Zeit hier sein."