Holly/Lou "Mir ist selber klar, dass Lola besser nicht überall mit hin kommt", meinte Holly, wenn auch mit murrendem Unterton. "Ist ja nicht so, dass ich es toll finde, so wie es ist. Problem ist halt, dass sich sowas nicht mal eben so gibt und Pseudo-Ratschläge hab ich schon einen ganzen Sack voll." Tatsächlich störte es sie auch, dass Lola wegen ihres Wesens immer unterschätzt wurde. Das Snubbull arbeitete gut und war zuverlässig, aber irgendwie sah das nicht einmal ihre Familie wirklich. "Und du gehst dich umziehen?", fragte Holly dann an den Courtenay gewandt. "Lola mag zwar kompliziert sein, aber du rennst wie Leuchtreklame rum. Das ist auch nicht gerade hilfreich." Die junge Frau bezweifelte zudem, dass sich Ethan in einen Pokeball stecken lassen würde.
Lou hätte am liebsten geseufzt. Die Gruppe war wirklich sehr unterschiedlich und sie fragte sich ernsthaft, wie lange das wohl gut gehen würde. Vor allem weil andauernd irgendetwas oder irgendwer querschoss. "Holly, lass doch mal gut sein. Es ist angekommen, dass dir Lola wichtig ist. Das streitet auch keiner ab. Jetzt sollten wir uns aber einfach auf unsere Aufgabe konzentrieren, okay?" Die junge Farmerin musterte Lou einen Augenblick, nickte dann aber ergeben. "Ja, ja. Ist ja gut. Lasst uns halt gehen", gab sie nur zur Antwort, ehe sie sich dann an ihr Snubbull wandte. "Du musst eine Weile in deinem Ball bleiben. Ich lass dich wieder raus, wenn wir alles erledigt haben, okay?" Lola fiepste kurz und wirkte tatsächlich recht unglücklich, allerdings blieb sie ruhig und Holly konnte ihr Pokemon in den Ball zurück holen.
[align=left]Jakob wollte gerade anfangen, Holly breit zu erklären, dass es hier nicht darum ging, irgendwelche Probleme mal eben zu lösen, sondern dass sie einen Auftrag hatten. Aber er musste einen kurzen Moment zögern, da der Courtenay relativ beiläufig fallen ließ, dass die gesuchte Organisation Mörder beinhaltete. In der Zwischenzeit hatte Louisa die aufgebrachte Farmerin irgendwie zur Vernunft gebracht, auch wenn Jakob nicht der Meinung war, dass Holly verstanden hatte, was das Problem war. Den Kommentar allerdings, dass sich der Courtenay umziehen sollte, hätte sie sich sparen können. Da der Kommentar nur zu weiteren Streitigkeiten führen würde, griff Jakob ein. "Holly, ich hab schonmal gesagt, das mit den Klamotten geht in Ordnung. Das ist wesentlich weniger auffällig, als ein Pokémon, dass die ganze Zeit fiept und zappelt. Fällt jetzt noch irgendwem spontan etwas ein, was er dem anderen vor den Latz knallen wollte? Wenn nein, dann würde ich vorschlagen, wir machen uns jetzt auf." Das ungute Gefühl in Jakob wuchs ein wenig. Wenn diese Leute tatsächlich diejenigen waren, die jemanden auf offener Straße umgebracht hatten, wollte er gar nicht mehr in die ganze Sache involviert sein. Aber der Courtenay würde ihm vorerst keine Wahl lassen. [/align]
Alle: Ethan hatte mit Widerstand seitens der Idiotin gerechnet, aber dass sie aus Prinzip seine Kleidung ansprach, war wiederum etwas, das er nicht erwartet hatte. Und hinzu kam, dass sowohl Louisa als auch der Idiot der Meinung zu sein schienen, ihn diesbezüglich in irgendeiner Form in Schutz nehmen zu müssen. Als hätte er das nicht alleine hinbekommen! So wütend er auch war, jeder weitere Kommentar seinerseits wäre nicht nur unnötig, sondern auch unangebracht gewesen und wenigstens holte die Idiotin ihr panisches Pokémon in den Pokéball zurück. Kommentarlos wandte sich Ethan ab, würdigte keinen der Anwesenden eines weiteren Blickes und setzte den Weg in Richtung Hafen fort. Je schneller sie dort ankamen, desto eher wäre er diese geballte Inkompetenz los. Nofretete stolzierte derweil neben ihm her und schien ihm insofern zuzustimmen, als dass keiner der anderen Menschen Beachtung verdient hatte.
Holly: Holly sparte sich jeden weiteren Kommentar. Vor allem als der Courtenay einfach abstolzierte. Offensichtlich passte dem Herren auch das eine oder andere nicht, allerdings wollte sie das nicht genauer wissen. Solange dieser Jakob recht behielt und der aufgeblasene Kerl nicht wegen seiner Klamotten auffallen würde, wäre das wohl in Ordnung. Sollte es aber anders kommen, dann würde sie ganz sicher nicht einfach so den Mund halten. Wenn der Courtenay der Meinung war, Laufstegklamotten tragen zu müssen, dann würde er auch damit leben müssen, wenn er dafür die Quittung bekam.
Lou: Das Mädchen sah Ethan ein wenig irritiert hinterher, entschied sich dann aber, dass es wahrscheinlich besser war, ihm schlicht zu folgen. Die Situation war angespannt genug und wenn erst einmal Ruhe einkehrte, dann war Lou dafür schon dankbar. Sie warf einen Blck nach oben zu Atue, aber das Staraptor zog noch immer seine Kreise und wartete vermutlich darauf, dass sich die Gruppe nennenswert in Bewegung setzen würde. Lou hoffte nur, dass sie alle sich jetzt zusammenreißen würden. Immerhin hatten sie eine wichtige Aufgabe und die sollten sie nach Möglichkeit auch gut machen, wenn sie wirklich etwas bezwecken wollten.
[align=left]Erstaunlicherweise fügte niemand noch etwas hinzu, allerdings bewegte sich die Gruppe jetzt schweigend vorwärts. Man konte die Anspannung merken und das war wiederum eigentlich nicht so gut. Jakob schloss zum Courtenay auf, der missmutig die Spitze des kleinen Trupps bildete. Er hoffte, dass der Courtenay ansprechbar war, er wirkte immerhin nicht sehr begeistert. Aber immerhin würde jetzt ein Gesprächsthema die Situation wieder auflockern. Und wenn er die beiden Mädels alleine lassen würde, würden die sich bestimmt irgendwie beschäftigen. Frauen hatten die seltsame Eigenschaft, Grüppchen zu bilden und Gesprächsthemen zu finden. "Also, jetzt erzähl mal. Wie war das nochmal mit dem Mord auf der offenen Straße?" Er hoffte, der reiche Junge hatte mehr Informationen über eine Gruppe, mit der er nichts zu tun haben wollte. Vielleicht würde er ihm auch den Grund liefern, sich irgendwann plausibel aus der ganzen Sache zurückzuziehen. [/align]
Alle: Immerhin schien niemand mehr etwas zu sagen und das gab Ethan die Gelegenheit seine Verärgerung zumindest ansatzweise herunter zu schlucken. Dummerweise währte das nicht lange, denn gefühlt Sekunden später schloss der Idiot zu ihm auf. Wieso klebte dieser Idiot eigentlich derartig an ihm? Das war anstrengend. "Die Leute haben ein Reporter-Team überfallen und den Interviewten, ein hohes Tier der AC, auf offener Straße getötet", antwortete Ethan knapp und in der Hoffnung, dass der Idiot dann Ruhe geben würde. "Die Reporterin ist verschwunden." Und dass es sich dabei um Louisas Mutter handelte, musste selbst der Idiot aus Louisas Äußerung in Eukalypts Büro geschlossen haben. Vielleicht würde das ja genügen, damit er sich mit Louisa befasste, um seinen schlechten Eindruck aufzupolieren. Dann hätte zumindest Ethan seine Ruhe. "Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."
Die beiden jungen Frauen liefen tatsächlich nebeneinander. Lou wusste allerdings nicht wirklich etwas zu sagen. Die Situation war immer noch angespannt und sie wollte Holly nicht unnötig aufregen. Die Farmerin hatte auf sie nicht den Eindruck gemacht, als ob sie wirklich zugeben wollte, wie wichtig ihr das Snubbull wirklich war. Lou war sich allerdings nicht sicher, warum das so sein sollte. "Bist du dir eigentlich wirklich sicher, dass du mitkommen willst?", richtete Holly tatsächlich das Wort an sie. "Willst du nach dem Stress nicht lieber deine Ruhe oder sowas?" Lou sah ihre Begleiterin einen Moment lang irritiert an, weil sie nicht verstand, woher diese Äußerung auf einmal kam. Da ihr nichts Plausibleres einfiel, nahm sie an, dass das Hollys Art sein musste, sich zu bedanken. Oder etwas in der Art jedenfalls. "Ziemlich. Nur Rumsitzen bringt ja doch nichts. So... hab ich wenigstens das Gefühl, dass es voran geht." "Verstehe", erwiderte Holly, auch wenn das nur bedingt stimmte. Da ihr nichts Besseres in den Sinn kam, sah auch sie nach oben zu Atue, aber das Staraptor zog weiter seine Kreise. Vermutlich wären sie noch eine Weile unterwegs. "Ich hoffe einfach, dass das alles bald geklärt ist. Ist einfach für alle besser." "Stimmt wohl, aber ich fürchte, dass es nicht ganz so einfach wird", erwiderte Lou, woraufhin Holly nickte. "Ja. Ich befürchte, dass du recht hast", gab diese zu und lief anschließend weiter.
[align=left]Jakob lief immer noch neben dem Courtenay her. Er hatte seine Hand auf Siggis Pokéball gelegt, normalerweise würde er jetzt lieber trainieren. Vor allem jetzt, da er noch ein zweites Pokémon hatte, das trainert werden musste. Voller Zufriedenheit stellte er fest, dass sich die beiden Frauen miteinander beschäftigten. Da der reiche Junge allerdings eindeutig gezeigt hatte, dass er nicht reden wollte, blieb ihm keine andere Wahl, als schweigend neben dem Courtenay herzulaufen. Sich in Gespräche zwischen zwei Frauen einzumischen oder allgemein in ein Zwiegespräch hineinzuplatzen, war ja auch in den meisten Fällen nicht sehr klug. Er hoffte, dass sie bald am Hafen ankommen würden. Hätte Cordes sie gefahren, wären sie bestimmt schon längst da gewesen. Allerdings war Cordes mit ihrem Fahrstil auch nicht gerade unauffällig. Während er lief, betrachtete er gedankenverloren das Mauzi des reichen Jungens. [/align]
Alle: Der Idiot schien tatsächlich zu bemerken, dass Ethan nicht an einem Gespräch interessiert war. Vielleicht war der Idiot nur in manchen Situationen ein Idiot. Das würde sich noch zeigen müssen. Für den Moment begnügte sich Ethan allerdings damit, Atue zu folgen, die weiter auf den Hafen zuhielt. Ein halbes Auge hatte er dabei auf Nofretete gerichtet, die bemerkt hatte, dass der Idiot sie ansah. Ethan wusste, dass dem Mauzi diese Form von Aufmerksamkeit gefiel und das zeigte sich, indem das Pokémon den Kopf noch ein wenig mehr anhob und mit einem kurzen Maunzen zu verstehen gab, dass es ganz genau wusste, wie hübsch es war. Ethan ließ Nofretete für den Moment in Ruhe, immerhin würde sie später noch über irgendwelche Dächer oder durch Seitenstraßen laufen müssen, also war es ihm sogar gewissermaßen recht, wenn er die Aufmerksamkeit, die sie jetzt erhielt, später gegebenenfalls als Argument nutzen konnte. Die Tatsache, dass Atue allmählich an Höhe verlor, sagte ihm außerdem, dass es bis zum Hafen nicht mehr allzu weit sein konnte. Vielleicht würden sie sich dort auch einfach aufteilen. Das bedeutete weniger Stress, weniger Diskussionen und weniger geballte Inkompetenz.
Holly/Lou "Atue kommt runter!", bemerkte dann auch Holly und Lou sah daraufhin nach oben. "Stimmt, wahrscheinlich sind wir bald da", fügte Lou hinzu, ohne dass sie oder Holly wussten, dass Ethan zuvor genau darüber nachgedacht hatte. Die beiden Frauen hatten sich ein wenig unterhalten, allerdings war nichts wirklich Tiefsinniges dabei gewesen. Ein wenig Geplänkel, welches vermutlich dazu gedient hatte, dass sie einander etwas besser kennenlernten. Wenn überhaupt. Allerdings wirkte weder Lou noch Holly übermäßig genervt und das war zumindest ein gutes Zeichen. Die beiden wirkten tatsächlich auch etwas erleichtert, dass das Staraptor tiefer kam. Lou, weil endlich die angespannte Situation eine nötige Veränderung bekam und Holly, weil es schlicht voran ging.
[align=left]Jakob wurde aus seine Gedanken gerissen, was das Mauzi wohl könne, als Holly Atue bemerkte und auch Jakob schaute nun in die Luft zu dem Staraptor. Es war tatsächlich nicht mehr weit bis zum Hafen und aus Gewohneit lag seine Hand nach wie vor auf Siggis Pokéball. "Noch etwa fünf Minuten und wir sind im Hafenviertel", sagte Jakob, als ihm nichts besseres einfiel. "Mal sehen, wohin uns Atue bringen wird." [/align]
Alle: Ethan ignorierte zwar den Kommentar des Idioten, aber recht informativ war er dennoch gewesen, weil er seine eigene Vermutung bestätigte. Nur kurze Zeit später kam zwischen den Häusern das Meer in Sicht und erste Lagerhallen begannen, das Bild zu dominieren. Wenn sich Ethan richtig erinnerte, gab es zwar eine Art kleine Promenade am Hafen, an der es einige Restaurants und einen Ausblick auf die Schiffe gab, aber die war in der Nähe des Leuchtturms und nicht hier. Falls es sie überhaupt noch gab. Er war als Kind einmal dort gewesen, weil irgendein Geschäftsfreund seines Vaters sie in das vermutlich einzige und sich selbstverständlich an der Promenade befindliche Edelrestaurant Initos eingeladen hatte. Über dem Hafenviertel, das hauptsächlich aus Lagerhallen zu bestehen schien, begann Atue für Ethans Geschmack etwas zu wahllos, irgendwelche Kreise zu ziehen. "Vermutlich hat es die Einbrecher relativ früh aus den Augen verloren", bemerkte er und sah zu den anderen, nur um zu bemerken, wie wenig Lust er eigentlich auf dieses gesamte Vorhaben hatte. "Haben wir irgendeinen Plan?"
Lou/Holly: "Wenn es mehrere waren, dann haben sie sich vermutlich aufgeteilt", gab Lou ihre Vermutung kund und in ihrem Ton schwang mit, dass sie das durchaus beunruhigte. "Wir könnten uns aufteilen", schlug Holly ihrerseits vor, wirkte aber selbst nicht ganz überzeugt. Die junge Frau kannte die Gegend auch nicht wirklich. Auch für Lou sah ein Lagerhaus aus wie das andere und diese Tatsache war vermutlich alles, aber nicht hilfreich. "Du kennst dich doch hier aus, oder?", wandte sich Holly dann doch an Jakob und auch Lous Aufmerksamkeit wanderte zu dem jungen Mann. "Wenn Atue uns nichts Genaues sagen kann, dann könntest du doch zumindest mal ansagen, was du so weißt. Also welche Hallen in Benutzung sind und inwiefern." "Damit könnten wir etwas Zeit sparen", stimmte Lou zu, klang aber nachdenklich. "Also? Wie sieht's aus?", hakte Holly nochmal nach. Sie sprach Lola bewusst nicht an, allein schon, weil sie erst den Rest geklärt haben wollte und außerdem hatten die anderen ohnehin deutlich gemacht, dass sie nicht wollten, dass ihr Snubbull sein Glück versuchte.
[align=left]Jakob warf einen kurzen Blick zu Holly. Er schenkte ihr und Louisa ein kurzes Lächeln und fing dann an. "Also, hier im Randbereich kenne ich mich nicht gut aus. Es gibt ein paar Schleichwege, aber es ist hier noch zu nah am Wohngebiet dran, als dass hier irgendwelche Treffen stattfinden. Weiter im Inneren des Viertels haben wir ein paar Lagerhäuser, die leerstehen und ein paar günstig gelegene Hinterhöfe." Er blickte kurz hoch zu Atue und sah, wie diese recht großflächig über dem Gebiet kreiste. "Also, ich weiß von drei Häusern, die wir nicht absuchen müssen. Das eine ist ein recht schmuckloser Betonklotz, wirkt noch recht neu, hat keine eingeschlagenen Fenster aber aufgebrochene Türen. Dann ein älteres Fachwerkhaus, weiße Wände, schwarzes Holz, kaum Fenster. Und dann noch eines, roter Backstein mit schwarzen Dachziegeln. Die können wir sicher ausschließen." [/align]
Alle: "Also müssen wir auf jeden Fall weiter in das Hafenviertel hinein?", hakte Ethan nach, während er ebenfalls kurz zu Atue sah, die noch immer reichlich rat- und ziellos ihre Kreise zog. "Und auch wenn wir drei Hallen ausschließen können... bleiben noch eine ganze Menge anderer Gebäude übrig." Er unterdrückte das Bedürfnis, genervt zu seufzen, bevor er in Richtung der Idiotin nickte. "Hat es Sinn, sich aufzuteilen oder ist der Bereich, der übrig bleibt, überschaubar genug?", fragte er dann weiter an den Idioten gewandt, während Nofretete betont graziös zwischen ihnen hindurch schritt. Ethan nahm an, dass sie Aufmerksamkeit wollte und ignorierte sie für den Moment.