"Klingt zumindest logisch", musste Holly zugeben. Sie musste allerdings auch zugeben, dass der Courtenay ein gutes Argument hatte. Da war es schon schwer zu sagen, was wahrscheinlicher war. "Der Gedanke ist gut", gestand Lou Ethan zu. "Aber die Frage ist, ob die wirklich riskieren würden, dass ein paar Teenager über den Kellereingang stolpern. Da wäre es doch leichter, einfach das Gebäude zu verriegeln, oder?" Außerdem würden sie sonst die aufgebrochenen Häuser auch noch durchsuchen müssen und das würde definitiv mehr als den restlichen Tag in Anspruch nehmen. Hinzu kam, dass sie in so einem Gebäude leichter erwischt werden konnten und wesentlich auffälliger waren.
[align=left]Jakob nickte einmal kurz. "Ja, du hast recht. Dann müssten wir eben nochmal in die aufgebrochenen Gebäude reinsehen. Allerdings kann das recht kurz ausfallen, wenn sich dort jemand bewegt, hat man bestimmt eine Schneise in dem Gerümpel und Geröll freigelegt. Das ist zu praktisch, als dass man es nicht tut und es ist so unwarscheinlich, dass jemand in leere Häuser hereinschaut, dass es kaum auffällt." Jakob zuckte trotzdem mit den Schultern. "Auf neue oder ausgetauschte Schlösser würde ich trotzdem schauen, immerhin könnten wir Glück haben." [/align]
"Das würde bedeuten, dass wir uns jede Lagerhalle ansehen, die irgendeinen offensichtlichen Eingang hat", kommentierte Ethan düster, zumal er halb darauf spekuliert hatte, dass der Idiot seinen Einwand mit irgendeinem sinnvollen Argument entkräften würde. So viel dazu. "Ich frage mich, ob Cordes ernsthaft glaubt, dass wir etwas finden." Noch im gleichen Moment fiel ihm auf, dass das keine sonderlich höfliche Aussage gewesen war, aber diese Suche war lächerlich, Cordes war nicht anwesend und dieser Tag derartig nervenaufreibend, dass es ihm schlicht egal war, ob seine Aussage nun der Etikette entsprach oder nicht. "Da du so genau weißt, worauf du achten musst", bemerkte er dann an den Idioten gewandt und nickte zu dem Gebäude. "Bitte."
"Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Captain Cordes' Absicht gewesen ist", meinte Lou nachdenklich. "Könnte das denn schon unter 'zu gefährlich' fallen?" Holly hob skeptisch eine Augenbraue. Auf der einen Seite klang es zwar nach viel Arbeit, aber die machte ihr nichts aus und auf der anderen Seite verstand sie auch nicht, was zu gefährlich daran sein sollte, sich in ein paar alten Lagerhallen umzusehen. "Wir sollen uns nur umsehen, keinen Lageplan erstellen", meinte sie deshalb. "Und selbst wenn jemand drin ist, sind wir nicht gleich verdächtig. Wir sind halt ein paar Teenager. Finden es spannend, uns da umzugucken, haben gehört, da sollen Geisterpokemon gesehen worden sein... An einer Ausrede sollte es uns nun echt nicht mangeln." Die junge Farmerin war da guter Dinge. Hinzu kam, dass sie es durchaus spannend fand, wenn sie sich in diesen Gebäuden umsahen.
[align=left]Jakob wollte Lousia beipflichten. Es würde warscheinlich den größten Teil des Tages in Anspruch nehmen, bis sie hier etwas finden würden. Im Notfall müssten sie ja auch nur Zeit totschlagen, bis Nofretete etwas gefunden hatte, aber darauf konnten sie sich nicht verlassen. Jakob näherte sich dem Haus mit der Aufgebrochenen Tür. "Ich meine, wie gründlcih müssen wir eigentlich sein? Wir kontrollieren stichprobenartig einfach ein paar der aufgebrochenen Häuser und sehen uns ansonsten den Zustand der Schlösser an? Wenn sich wirklich jemand da drin breit gemacht hat, werden wir es schon merken, denke ich." Er war schließlich an der Tür angekommen und schaute sich in dem Raum um. Sonnenlicht schien durch die ramponierten Fenster in einen Raum voller Müll und Gerümpel. Gerade wollte sich Jakob umdrehen, um den anderen bescheid zu sagen, dass sie hier nicht weiter zu suchen brauchten, als er irgendeien Bewegung im Raum feststellte. Er hatte die Hand immer noch am Pokéball und machte sich bereit, im Notfall Siggi zu rufen. Möglichst leise, sodass es hoffentlich nur die anderen Freiwilligen mitbekamen, meinte Jakob: "Da hat sich grade was im Raum bewegt." [/align]
Irgendwie bezweifelte Ethan, dass man es wirklich derartig lapirdar sehen konnte, wie es die beiden Idioten taten, aber immerhin waren sie es, die sich dann in irgendwelche leerstehenden Lagerhallen stürzen würden und nicht etwa er. Gelangweilt sah er zu, wie sich der Idiot in dem aktuellen Exemplar von Lagerhalle umsah. Ethan wollte schon kommentieren, dass der Idiot derartig lange brauchte, doch dann drehte sich dieser um und berichtete von irgendeiner Bewegung. Skeptisch trat Ethan zu ihm, um ebenfalls einen Blick in das Innere der Lagerhalle werfen zu können. Dort war es trotz dem Licht, das es durch die Fenster schaffte, deutlicht dunkler als druaßen und das Gerümpel, das sich dort befand, erschwerte es zusätzlich, irgendetwas zu entdecken. Während er noch suchte, hörte er schließlich irgendein Geräusch, das von einem umstürzenden Stück Gerümpel verursacht wurde. Im gleichen Moment tauchten mehrere Gestalten auf und rasten auf das aufgebrochene Tor zu. Höchstens ein oder zwei Meter vor dem Idioten und ihm blieben die fünf Fiffyen stehen. Sie wirkten sichtlich unbegeistert von der Störung und fletschten knurrend ihre Zähne. "Großartig", kommentierte Ethan.
"Großartig trifft es ziemlich gut", pflichtete Holly dem Courtenay bei, wobei sie ein tiefes Seufzen los ließ. Während sie noch die Fiffyen musterte, griff sie sicherheitshalber schon nach Funkes Pokeball. "Erstmal langsam zurück. Vielleicht lassen die uns abhauen." Die junge Frau war jedenfalls nicht sonderlich erpicht darauf, sich einen Kampf mit wilden Pokemon zu liefern, egal ob sie dabei nun allein war oder nicht. Lou war instinktiv etwas zurück gewichen. Caleb war noch immer verletzt und war dementsprechend keine Hilfe. Genauso wenig wie sie, denn das Mädchen hatte keinerlei Kampferfahrung, wenn man von den Lehrgängen für die Trainer-Lizenz absah. "Wir sind in ihrem Revier, vielleicht lassen sie uns tatsächlich in Ruhe, wenn wir wieder gehen", gab sie zumindest ihre Einschätzung ab.
[align=left]Jakob wich leicht zurück. Die beiden Mädels wollten abhauen, doch er bezweifelte allerdings, dass die Fiffyen so leicht klein beigeben würden. Wenn sie wirklich in ihr Revier eingedrungen waren, würden die Pokémon nicht außerhalb des Gebäudes aufhören, sie zu verfolgen, sondern versuchen, sie komplett aus ihrem Revier zu vertreiben. Wie groß das nun war, wollte Jakob eigentlich nicht herausfinden, allerdings war es auch möglich, dass sich hier ein Magnayen herumtrieb. "Sicher, dass sie aufhören, wenn wir das Gebäude verlassen haben?" fragte Jakob. "Sie könnten ein wenig hartnäckiger sein, befürchte ich." Jakob ließ die Hand nicht vom Pokéball. Er wollte eigentlich Siggi rufen, aber er wollte auch nicht der einzige sein, der hierblieb, denn das wäre sehr unschön für Siggi gewesen. [/align]
Im ersten Moment wollte es Ethan den beiden Frauen gleichtun und vor den Fiffyen zurückweichen, aber dann fiel ihm irgendeine seiner Lehrstunden zu irgendwelchen Pokémon ein. Er brauchte einen Moment, um sich daran zu erinnern, was es nun mit Fiffyen und Flucht auf sich gehabt hatte, aber letztlich war er sich ziemlich sicher, dass Fiffyen ein Beispiel für eines jener Pokémon gewesen war, die nur dann ernsthaft kämpften, wenn ihre Gegner flohen. Und das wiederum bedeutete... "Es ist eine ganz schlechte Idee, wenn wir jetzt weglaufen", sagte er mit einem kurzen Blick zu der Idiotin und Louisa. "Fiffyen jagen ihre Beute - vor allem dann, wenn sie weglläuft." Das Problem an der Sache war, dass es sich um fünf Fiffyen handelte und das wiederum würde es auch relativ schwierig machen, sich ihnen ernsthaft entgegen zu stellen. Dennoch griff Ethan nach Bonapartes Luxusball. "Wie viele Pokémon bekommen wir zusammen?", fragte er, während das Plinfa aus dem Ball erschien, sich kurz umsah und dann die Fiffyen anstarrte.
Holly sah zu dem Courtenay und stockte kurz. Das waren keine guten Neuigkeiten, absolut nicht. Allerdings akzeptierte sie seine Einschätzung und rief Funke aus ihrem Ball. Das Voltilamm sah sich kurz um, blickte zu dem Plinfa und erkannte dann in den Fiffyen den eigentlichen Gegner. Es mähte einmal demonstrativ, wobei seine Wolle leicht knisterte. Die junge Frau griff sichtbar nach einem zweiten Pokeball, befreite ihr Snubbull allerdings nicht. Holly wusste, dass Lola viel zu viel Angst hätte und würde deshalb nur im äußersten Notfall auf sie zurückgreifen.
Lou Lou war überrascht. Sie sollten kämpfen? Und das gegen fünf, offensichtlich wilde Fiffyen? Natürlich glaubte sie Ethans Einschätzung, allerdings änderte das nichts daran, dass sie im Grunde dagegen war. "Ich... Ich hab nur Caleb", antwortete sie Ethan, während sie gleichzeitig den Pokeball in die Hand nahm. "Aber er ist angeschlagen... Ich glaube nicht, dass wir eine gute Hilfe wären." Vor allem, weil ihr Sesokitz sich schlafen gelegt hatte und dies vermutlich immer noch tat. Es wäre viel zu desorientiert, da war sich Lou fast sicher.
[align=left]Jakobs Einschätzung der Fiffyen war tatsächlich teilweise richtig gewesen. Und der Courtenay zeigte, dass in seinem Kopf doch eine ganze Menge Wissen zu stecken schien. Er zögerte nicht, als er Siggi auch losließ und das Zurrokex ging in eine Kampfhaltung, sobald es die Fiffyen sah. Jakob griff auch nach Pachiras Pokéball. Wenn der Courtenay recht hatte, mussten sie nicht wirklich kämpfen und an dieser Stelle konnte das junge Panflam etwas Erfahrung sammeln. Er rief also noch das Panflam hinzu, welches sich als erstes empört zu Jakob umdrehte und ihn etwas beleidigt anfunkelte. "Pachira, Augen auf die Gegner." Er hoffte, dass das Panflam die Situation nicht als Spiel ansehen würde. Außerdem erinnerte er sich an die Situation im Labor. Er hoffte, dass Siggi nicht wieder den Überblick verlieren würde. [/align]
Die Fiffyen knurrten und beäugten ihre Gegner, aber das Problem war ganz eindeutig, dass sie sich immer noch in der Überzahl sahen. Und das wiederum war schlecht. Prüfend sah sich Ethan um, konnte Nofretete aber nirgendwo entdecken. Die fünf Pokémon machten derweil einige Schritte auf ihre Gegner in der Unterzahl zu. "Wenn wir Glück haben, kommen wir um den Kampf herum", wandte sich Ethan an Louisa. Und selbst wenn nicht, konnte sie das Sesokitz notfalls immer noch zurückrufen. Das hier waren wilde Fiffyen und keine trainierten Pokémon von irgendeinem Verbrecher und Louisa hatte nun einmal eine Trainerlizenz. "Das Snubbull wird keine Hilfe sein", fügte er hinzu, um Louisa zu überzeugen.
"Er hat recht", meinte Holly zu Lou, ohne dabei die Fiffyen aus den Augen zu lassen. "Lola ist auf Flucht gepolt, das hilft uns nicht weiter!" Die junge Frau war davon nicht begeistert, aber so waren die Dinge nun einmal und für den Moment würde sie damit leben müssen. Wenn sich diese Freiwilligen-Sache allerdings hinziehen würde, dann war auch Holly klar, dass sie dringend mit Lola an ihrer Angst arbeiten musste. Das sollte sie zwar auch ohnehin, aber die Priorität würde sich definitiv verschieben.
Lou: Lou schluckte kurz, nickte dann aber. Wenn es keine andere Möglichkeit gab, dann würde sie sich nicht querstellen. Mit etwas Glück mussten sie auch nicht kämpfen, was tatsächlich ein wenig beruhigend war. Ohne einen weiteren Kommentar ließ sie Caleb aus seinem Pokeball. Das Sesokitz hatte wirklich noch geschlafen und wirkte reichlich von der Situatiuon überrascht. Zu Lous Überraschung war Caleb aber Feuer und Flamme und brachte sich in Position. Das Mädchen hätte nie damit gerechnet, dass Caleb so eine Situation... positiv sehen könnte und allein die Vorstellung verunsicherte sie.
[align=left]Jakob atmete für einen kurzen Moment auf, als Louisa endlich ihr Pokémon dazu rief. Was immer noch nicht einige der Porbleme lösen würde. Siggi schaute von Fiffyen zu Fiffyen, warscheinlich, um einzuschätzen, welches zuerst angreifen würde. Siggi hatte keinerlei Erfahrung, mit anderen Pokémon an seiner Seite zu kämpfen, das war auch Jakob bewusst. Und zu allem Überfluss musste er sich noch mit einem völlig untrainierten Panflam herumschlagen. Pachira begann nämlich auf und ab zu hüpfen udn ein wenig herumzuhampeln, als sie die Fiffyen gesehen hatte. Sie begann, Grimassen zu schneiden und verhielt sich so wie damals, als sie Siggi zum ersten Mal begegnet war und schien die Fiffyen spielerisch provozieren zu wollen. "Pachira, provozier die Fiffyen nicht. Schau dir lieber an was Siggi macht. Siggi, konzentrier dich nur auf eines der Fiffyen!" Pachira hörte tatsächlich auf, weitere Grimassen zu schneiden und schaute interessiert zu Siggi, der immer noch in seiner Kampfhaltung war. Er hörte tatsächlich auf Jakob und fixierte nun das Fiffyen, welches in der Mitte stand. [/align]
Die Fiffyen schienen tatsächlich unruhig zu werden, als sich auch der aus irgendeinem Grund hoch motivierte Caleb zu den Pokémon gesellte und das Zurrokex damit begann, eines der Fiffyen regelrecht niederzustarren. Sie wirkten verunsichert, tauschten einige Blicke, blieben aber, wo sie waren und auch das Knurren hatte nur mäßig nachgelassen. Zugegebenermaßen unentschlossen stand Ethan da und musterte die wütenden, wilden Pokémon. Sie wirkten nicht so, als ob sie spontan angreifen würden, aber das würde sich unter Garantie ändern, wenn die Fiffyen erst bemerkten, dass ihre Gegner fliehen wollten. Aber Ethan war sich nicht sicher, ob es wirklich klug war, sie jetzt anzugreifen, zumal auch das einen Kampf provozieren konnte. In Ermangelung einer Alternative und weil die Fiffyen halb in dem Haus und somit definitiv außerhalb von Atues Reichweite standen, entschied er sich für einen Angriff. "Blubber, Bonaparte", wies er das Plinfa an. Dieses nickte knapp, dann entsandte es einen Schwall Blasen in Richtung der Fiffyen. Zwei von ihnen machten sichtlich panisch und winselnd einen Satz zurück, noch bevor sie getroffen wurden, die anderen drei reagierten zu langsam. Alle drei jaulten auf, aber das Fiffyen in der Mitte, das bereits von dem Zurrokex niedergestarrt worden war, knurrte und gab anschließend ein Bellen von sich, woraufhin die beiden, die noch neben ihm standen, ebenfalls wieder in Angriffshaltung verfielen. Die beiden, die sich bereits zurückgezogen hatten, blieben in ihrem Gebäude. "Das Mittlere ist der Anführer", deklarierte Ethan und bemerkte, dass die Aussage für den Idioten unter Umständen nicht reichen würde. "Konzentriert euch darauf."