Holly/Lou "Ein bisschen sehr hilfsbereit", kommentierte Holly das Ganze und klang recht skeptisch. "Selbst für die Gegend hier." Die Leute in Inito waren durchaus hilfsbereit, das wusste man, wenn man hier lebte, aber für gewöhnlich ging man nicht auf ein paar Teenager zu, die einfach in der Gegend herum standen. "Ich fand, dass er aufrichtig wirkte", meinte Lou, klang aber ebenfalls skeptisch. "Jedenfalls hat er ein paar nützliche Dinge gesagt. Also... Entweder in den östlichen Teil, wo nichts ist oder in den westlichen, wo die Gebäude in Gebrauch sind? Beides kann gut als Tarnung funktionieren... Oder zum Verstecken." "Stimmt schon, aber die, die nicht in Gebrauch sind, sind doch auch die, wo sich alle rumtreiben, oder?", merkte Holly an. "Kann also auch sein, dass wir gerade da nix finden." Holly sah auffordernd zu Jakob. "Deine Einschätzung?"
[align=left]Jakob überlegte einen kurzen Moment, entschied sich dann aber, seine Gedanken laut auszusprechen. "Also, im verlassenen Teil sind die Treffpunkte. Dort gibt es genug leerstehende Häuser, in denen man sich einquartieren könnte. Wenn ich aber bedenke, was diese Typen für Ausrüstung gehabt haben, wäre es für solche Typen auch kein Problem, ganz offiziell ein Lagerhaus anzumieten und es so zu nutzen, wie man es will. Und dazu kann man auch einfach einen Strohmann nutzen, damit niemand eine Spur zu dir hat." Er schaute in den Hafen hinein. "Wenn sie das aber tatsächlich so getan haben, können wir eine Menge Ärger bekommen. Ich würde vorschlagen, wir schauen uns erstmal den verlassenen Teil an. Durch den genutzten Teil können wir immernoch unverbindlich mal durchgehen." [/align]
Alle: In Ethans Augen unterschied sich die Kompetenz dieses Polizeirekruten wenig bis gar nicht von der des Exemplars, das heute hinter der Theke gesessen hatte. Und das wiederum machte ihn sogar fast glaubhaft. Ob ihn das nun wirklich aufrichtig machte... Ethan wollte Louisa diesbezüglich nicht unbedingt zustimmen. "Es ist ohnehin unmöglich, durch den genutzten Teil des Hafens zu laufen, ohne dabei aufzufallen", kommentierte er die Argumentation des Idioten, um anschließend zu Nofretete zu sehen. "Zumindest für uns." Es war nicht zu übersehen, dass Nofretete die Aufmerksamkeit genoss, die sie spontan erhielt. "Wo genau liegt der genutzte Teil?", wandte sich Ethan an den Idioten. "Nofretete kann sich dort umsehen, während wir uns mit irgendwelchen Lagerhallen befassen."
Holly/Lou "Das klingt nach einem Plan", stimmte Lou Ethan zu und sah dann zu seinem Mauzi hinunter. Das Pokemon würde unter Garantie nicht auffallen. "Ist denn jetzt schon mit irgendwem im verlassenen Teil zu rechnen?", erkundigte sich Holly. "Also irgendwas Nennenswertes. Ein paar Leute werden vermutlich immer dort sein, oder?" Holly war sich nicht sicher, worauf sie lieber hoffen sollte. Dass dort Leute waren oder eher nicht. Beides war genauso hilfreich wie hinderlich, je nachdem wie man den Schwerpunkt legte. Lou war noch immer damit beschäftigt, das Mauzi zu mustern, aber Holly musste zugeben, dass der Schönling nicht ganz unrecht hatte, denn das Mauzi wäre definitiv am unauffälligsten. Dennoch mussten sie sich auch um ihr eigenes Vorgehen kümmern, wenn sie nicht gleich nach den ersten paar Metern auffallen wollten.
[align=left]Jakob beäugte erneut das Mauzi. Es würde dort definitiv weniger auffallen als sie. "Vor allem im Westteil des Hafens sind die genutzten Gebäude." Jakob deutete dabei mit dem Finger in die entsprechende Richtung. "Ich weiß nicht genau, wo es von hier aus richtig anfängt, aber je näher man dem eigentlichen Hafen kommt, desto belebter und genutzter wird es." Dann blickte er wieder zu Holly. "Um diese Zeit ist noch nicht sehr viel los, aber ein paar Gestalten sind dort gefühlt immer. Aber der Großteil der Aktivitäten fängt erst am späten Nachmittag bis Abend an und zieht sich dann durch die Nacht. Zumindest die Aktivitäten, von denen ich weiß." [/align]
Alle: "Sieh dich dort um", wandte sich Ethan an sein Pokémon. "Wir suchen nach irgendwelchen Hinweisen bezüglich der Einbrecher, die heute Nacht das Labor überfallen haben. Sie waren mit Pokémon unterwegs, unter anderem ein Magnayen und sind vermutlich in irgendeinem Gebäude verschwunden. Vielleicht hat eins der hiesigen Pokémon etwas gesehen." Nofretete sah ihn nahezu empört an und Ethan wusste ganz genau, dass diese Aufgabe unter ihrer Würde war, aber das war ihm reichlich egal. Mit einem tödlichen Blick wandte sich Nofretete ab, sprang auf eine nahegelegene Mauer und gelangte von dort aus auf eines der Dächer, um kurze Zeit später aus Ethans Sichtweite zu verschwinden. "Da du unser Experte bist", bemerkte Ethan mit einem Hauch von Ironie und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Idioten, "halte ich es für sinnvoll, wenn du vorgehst."
"Sie wirkte nicht sonderlich begeistert", merkte Lou an, während sie Nofretete hinterher sah. "Der Name ist mal ausgefallen. Passt aber gut zu ihr, wie es aussieht." Holly sah dem Mauzi nur kurz hinterher, wandte sich dann lieber zu Jakob, da dieser ja voran laufen sollte. Ihr war es ganz recht, dass sie sich jetzt auf den Weg machten, denn das Rumstehen zehrte nur an ihren Nerven. Sie verstand auch nicht, wieso Lou sich jetzt Gedanken um das Mauzi machte, ließ es aber lieber unausgesprochen. "Sollen wir dann?", wandte sie sich an den Rest der Gruppe. "Wird endlich Zeit, dass wir was Brauchbares finden, wenn ihr mich fragt." Allerhöchste Zeit sogar, wenn es nach Holly ging.
[align=left]Jakob nickte und lächelte in die Runde. "Ich finde auch, dass es langsam mal Zeit wird, dass wir was finden." Er wandte sich in Richtung des Ostviertels und begann, seinen üblichen Weg zu laufen. Er hatte vor, soblad sie den Ostteil erreicht hatten, von seinem üblichen Weg abzuweichen, denn er dachte nicht, dass sie dort, wo er sich sonst im Hafen herumtrieb, etwas Brauchbares finden würden. "Sobald wir im Ostteil angekommen sind, suchen wir erstmal die Gegenden ab, die ich noch nicht so gut kenne. Ich meine, wer versteckt sich schon an einem Teenager-Treffpunkt? Deswegen sollten wir trotzdem wachsam sein." Jakob legte die Hand auf den Pokéball von Siggi. Es beruhigte ihn, zu wissen, dass er seinen Partner jederzeit rufen konnte. [/align]
"Sie ist auch nicht sonderlich begeistert", bestätigte Ethan mit einem Schulterzucken. "Aber damit muss sie jetzt leben." Louisas Aussage bezüglich des Namens ließ er unkommentiert. Wenn er seinen Pokémon Spitznamen gab, wurde schließlich eine gewisse Angemessenheit erwartet. Und abgesehen davon gab es vermutlich kein Pokémon, zu dem der Name besser gepasst hätte - obwohl Ethan zugeben musste, dass das Kingler der Professorin selbst seinem Mauzi Konkurrenz machte. Als der Idiot seinen Plan erläuterte, nickte Ethan knapp und folgte ihm anschließend, als er sich in Bewegung setzte. Einen besseren Plan hatten sie schließlich nicht. Die Gebäude um sie herum wirkten stellenweise reichlich heruntergekommen und auch wenn der Idiot eine Handvoll hatte ausschließen können, änderte das wenig an der schieren Anzahl. Hinzu kam, dass Ethan nicht wirklich wusste, worauf genau er überhaupt achten sollte. Jedes dieser Gebäude sah für ihn so aus, als ob es eine Verbrecherorganisation beherbergen konnte. Er konnte nur hoffen, dass der Idiot mehr sagen konnte, aber es missfiel ihm, sich ausgerechnet auf sein Urteil verlassen zu müssen.
"Sieht alles irgendwie gleich aus", meinte Holly, nachdem sie eine Weile gegangen waren. "Alles gleich heruntergewirtschaftet." Ein Kopfschütteln folgte. Die Vorstellung, was hier früher einmal los gewesen sein musste, war unglaublich. Holly erinnerte sich düster daran, dass sie in der Schule erklärt bekommen hatte, dass Inito durchaus mal wichtig in der Fischerei gewesen war. Holly konnte nur hoffen, dass der restliche Teil des Hafens mehr her machte, denn sonst würde sie wirklich an dem kleinen Ort zweifeln. "Liegt vermutlich daran, dass wir uns hier nicht auskennen", kommentierte Lou das Offensichtliche und seufzte dann. Dass es nicht einfach werden würde, das war ihr durchaus klar gewesen, aber so wirkte die Aufgabe noch einmal um Längen schwieriger.
[align=left]Mit seiner Vermutung, dass um diese Uhrzeit hier noch wenig los war, hatte Jakob recht behalten. Somit wurden sie auch nicht gesehen. Zumindest von niemandem, den er sehen konnte. Als sie dann aber den Weg verließen, den Jakob normalerweise einschlug, wurde der Junge natürlicherweise langsamer und begann, sich genauer umzusehen. Er achtete auf die Gebäude, besonders auf die Türen. Wenn hier jemand sein würde, der sich hier verschanzte, so würden die Schlösser an den Türen intakt sein. Als sie dann noch an einem Hinterhof mit ein paar leeren, verlassenen Mülltonnen vorbeigingen, dachte sich Jakob, dass man auch darauf achten sollte. Wenn hier jemand die Gebäude nutzte, würde Müll anfallen, und der wäre ein Hinweis. Aber die ersten Gebäude konnte er ausschließen, sie waren zu nah an den üblichen Wegen gelegen. Auch die Gebäude dahinter schienen noch leer zu stehen und so führte Jakob die Gruppe tiefer in das Hafenviertel hinein. [/align]
Je länger sie ziellos durch das Hafenviertel liefen, desto mehr fragte sich Ethan, ob der Idiot wirklich so etwas wie einen Plan hatte. Er zweifelte zunehmend daran. Zwar sah der Idiot so aus, als achtete er auf irgendetwas, aber Ethan wusste nicht, worauf und er würde definitiv nicht nachfragen - das wäre schließlich ein Eingeständnis seiner eigenen Unwissenheit gewesen. Hinzu kam, dass er den Sinn dieser Aktion bezweifelte. Wenn das wirklich professionelle Verbrecherorganisation war, dann würden sie ohnehin nichts finden können. Ethans Blick glitt gelangweilt über die Gebäude, die zunehmend heruntergekommen wirkten. Die meisten waren verschlossen und eines hatte sogar ein aufgebrochenes Tor. Und das in einer derartig kleinen und vermeintlich idyllischen Stadt wie Inito.
Holly wurde zunehmend gelangweilt. Zunächst hatte sie geglaubt, dass das Ganze irgendwie produktiver sein würde, aber letztlich hatte sich nur verändert, dass sie jetzt gingen und nicht mehr in der Gegend herum standen. "Wonach guckst du eigentlich?", fragte sie Jakob, nachdem dieser irgendetwas überprüft zu haben schien. Vielleicht konnte man ihm helfen, das wäre jedenfalls eine Verbesserung. Auch Lou war alles andere als begeistert. Ihr gefiel diese Gegend nicht, sie fühlte sich sichtlich unwohl. Natürlich wollte auch sie helfen, aber wenn es nicht wirklich etwas zu tun gab, dann war das reichlich schwer. "Kommt Nofretete dann eigentlich direkt zu dir oder wartet sie da, wo du sie weg geschickt hast?", erkundigte sich das Mädchen bei Ethan.
[align=left]Jakob blieb einen Moment stehen. War den anderen nicht klar, worauf man achtete, wenn man nach einem Versteck Ausschau hielt? Er drehte sich zu dem Rest um, der sich seiner Einschätzung nach eher mäßig interessiert umgesehen hatte. "Ich schaue nach den Türen und Schlössern. Wenn sich irgendwo jemand versteckt, werden die in Ordnung sein. Außerdem wird hier Müll sein, wenn das jemand als Versteck nutzt. Zumindest anderer als sonst." Er deutete dann auf ein Haus mit einer aufgebrochenen Tür. "Sowas da", kommentierte er, "können wir ja auch direkt ausschließen." [/align]
"Ich nehme an, Nofretete wird in absehbarer Zeit hier auftauchten - wenn sie nichts findet, wird sie äußerst beleidigt und äußerst frustriert nach einer Entschädigung für die Suche verlangen", antwortete er an Louisa gewandt und sah dann skeptisch zu dem Idioten. Die Kriterien, die dieser genannt hatte, ergaben in Ethans Augen nur bedingt Sinn. Natürlich konnte man davon ausgehen, dass ein genutztes Versteck Müll hinterließ, aber die Sache mit den Schlössern... "Aber wenn ein Schloss derartig verrostet ist wie die meisten hier, ist doch davon auszugehen, dass seit Jahren niemand in den Gebäuden war", merkte er skeptisch an und musterte skeptisch die Lagerhalle mit dem aufegbrochenen Tor. "Wenn wir davon ausgehen, dass die Leute organisiert sind, ist so etwas dann nicht verdächtiger?" Er nickte zu dem Gebäude. "Als Durchgang zu irgendeinem Keller oder etwas Vergleichbarem?"