Alle: Als der Idiot anmerkte, dass er zumindest den Rest des Urlaubs gerettet hatte, lachte der Champion tatsächlich kurz und winkte dann ab. "Es ist sowieso nicht mehr viel davon übrig, die Liga fängt schließlich bald an", erwiderte sie dann und sah anschließend zu den beiden Frauen. "Richtig, ganz eindeutig haben sie den oberirdischen Weg genommen, weil ihnen nicht viel übrig geblieben ist." Ethan starrte derweil den Champion an und versuchte, sich irgendwie daran zu erinnern, wo genau er sie getroffen hatte. So schwer konnte es doch nicht sein. "Und das bedeutet, dass ich den restlichen Teil meines Urlaubs damit verbringen werde, mich in Litora umzusehen", schloss sie. "Man sollte meinen, als Berühmtheit könnte man seine Freizeit besser gestalten." Erneut schwang ein deutlicher Anflug von Ironie in ihrer Stimme mit und diese Ironie kam Ethan tatsächlich bekannt vor. Er brauchte noch einen weiteren Moment, bis ihm endlich einfiel, wann er sie gesehen hatte. Es war ewig her - er war vielleicht zwölf oder dreizehn gewesen, irgendwann, als er angefangen hatte, auf den Namen 'Ethan' zu bestehen. Und das, was noch irritierender war, war die Tatsache, dass es irgendein Treffen von irgendwelchen Geschäftsleuten gewesen war. Ein Essen in irgendeinem Edelhotel. Ethan war sich ziemlich sicher, dass Kate dort gewesen war, relativ lustlos und mit der gleichen Ironie. Aber das wiederum bedeutete, dass ihre Eltern ebenfalls irgendwelche Geschäftsleute oder Großaktionäre waren. "Und?", wandte sich Kate schließlich an ihn. "Muss ich der Erinnerung auf die Sprünge helfen?" "Nein", antwortete Ethan mit einem Schulterzucken. "Aber es ist Jahre her und wir haben gefühlt drei Worte gewechselt." "Stimmt", bestätigte Kate. "Also bist du bei 'Ethan' geblieben? Den Namen hast du damals ja recht vehement vertreten." Ethan konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, was genau er gesagt hatte, er war immerhin erst zwölf gewesen. Irgendwie nahm er an, dass es ihm im Nachhinein unter Garantie peinlich gewesen wäre. "Ja", erwiderte er lediglich auf ihre Frage hin und hoffte, dass er damals nichts allzu Lächerliches gesagt hatte.
[align=left]Jakob war immerhin beruhigt, dass die Farmerin aufgehört hatte, ihn verbal anzugreifen. Und Ethan schien sich endlich erinnert zu haben, woher er Kate kannte. Allerdings ließ sich aus dem Gespräch keine sinnvollen Informationen für Jakob ziehen. Allerdings schien es auch keine große Geschichte zu geben, also fragte Jakob nicht weiter nach. "Ja, wir sind ja auch nach Litora unterwegs", sprach er schließlich Kate wieder an. "Wir könnten ja morgen zusammen reisen?" Schlug Jakob halb scherzhaft halb ernst vor. [/align]
Lou wunderte sich nur bedingt über Jakobs seltsames Verhalten, denn immerhin hielt es schon eine Weile an. Auch Holly entlockte er nur ein weiteres Augenrollen. Vor allem letztere war sich ziemlich sicher, dass jemand wie der Liga-Champ Besseres zu tun hatte, als mit einer Gruppe unerfahrener Trainer und Polizeifreiwilliger durch die Pampa zu laufen. Vor allem wenn man bedachte, dass Jakob dabei war, der sich als großer Fan entpuppt hatte. Lou warf Holly einen kurzen Blick zu, dann blickte wieder zu Ethan und Kate. Es war interessant, dass die beiden sich schon einmal begegnet waren, auch wenn es lange her zu sein schien. Lou fand allerdings den Fakt spannender, dass Ethan schon so lange auf seinen Namen bestand... Gerade weil er das tun musste. Er schien sich dazu entschieden zu haben seinen Rufnamen zu wechseln und das Mädchen fragte sich tatsächlich, warum das so war.
Alle: Kate wirkte reichlich überrascht, als der Idiot tatsächlich vorschlug, gemeinsam nach Litora zu gehen. Irgendwie bezweifelte Ethan, dass jemand wie Kate tatsächlich auf ein derartiges Angebot eingehen würde. "Ich hatte vor, relativ früh aufzubrechen", antwortete sie doch eher vage und Ethan nahm an, dass das eine höfliche Ausrede werden würde. "Wenn euch das nicht stört..." Sie hob die Schultern. "Ich für meinen Teil werde mich dann jetzt noch etwas meinem Training widmen. Wenn ich ohnehin keinen Urlaub machen kann..." Das Nachtara schien zugehört zu haben, denn auf diese Aussage hin stand es auf. "Dann kann ich meine Zeit auch sinnvoll nutzen."
[align=left]Jakob streckte sich. Er hatte ja mit einem "nein" gerechnet, aber Kate hatte nicht abgelehnt. Und sie wollte jetzt trainieren. Das war das, worauf er so neugierig war. Er hoffte, dass er bleiben durfte. Man hatte nicht an jedem Tag die Gelegenheit, sich die Trainingsmethoden eines Champs anzusehen. "Gut, OK. Wie früh? Wir können uns ja dann noch entscheiden. Stört es dich eigentlich, wenn ich hierbleibe? Ich würde gerne ein wenig zuschauen und selber trainieren." Er setzte ein Grinsen auf und fragte noch schelmisch: "Oder ist das Training des Champs geheim?" [/align]
"Müssen wir mal gucken. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wann wir morgen aufbrechen wollen", meinte Holly möglichst neutral. Wenn es nach ihr ginge, dann wäre es definitiv zeitig, aber sie wusste, dass sie sich nach den anderen richten musste. Oder zumindest nach der Mehrheit. "Falls wir uns nicht mehr sehen, wünsch ich dir viel Glück... Oder viel Spaß. Keine Ahnung, was man als Champ eher gebrauchen kann." Lou sah zu Ethan und Holly, wobei letztere den Eindruck erweckte, dass sie auch lieber zurück zum Pokemoncenter wollte. Bei Ethan war sie sich nicht sicher. Es war nicht auszuschließen, dass er noch etwas besprechen wollte. "Wenn nichts weiter ist, würde ich ins Center zurückgehen. Ich will noch meinen Vater anrufen und fragen, ob es was Neues von Lyn oder dem Vorfall gibt", meinte das Mädchen. Außerdem wollte sie ihrem Vater natürlich auch darüber in Kenntnis setzen, dass die erste Etappe ihrer Reise gut verlaufen war. Normalerweise musste sich Lou nicht abmelden, aber nachdem ihre Mutter verschwunden und sie selbst überfallen worden war, hatte sie es Tim versprechen müssen.
Alle: "Ich werde mich spätestens um acht auf den Weg machen", antwortete Kate und wirkte auf Ethan nicht unbedingt angetan von der Aussicht, den Weg gemeinsam zurückzulegen. "Wenn ihr um acht im Eingangsbereich des Pokémon-Centers seid, können wir meinetwegen zusammen nach Litora gehen. Aber ich werde nicht warten." Der Anflug eines Lächelns trat auf ihr Gesicht. "Was das Training angeht... da verzichte ich in der Tat grundsätzlich auf Zuschauer. Falls morgen allerdings Zeit bleibt, lasse ich mich vielleicht dazu überreden, eine Trainingseinheit mit euren Pokémon zu machen." Ethan war sich sicher, dass sich der Idiot spätestens jetzt noch vehementer dafür aussprechen würde, um acht Uhr im Eingangsbereich des Pokémon-Centers zu sein. Wahrscheinlich würde er spätestens um halb acht dort sein. Und irgendwie ging Ethan davon aus, dass die Farmerin auch kein Problem damit haben würde früh aufzustehen. Er selbst war das zwar dank seines Unterrichts auch gewohnt, aber das bedeutete nicht, dass er es gut fand.
[align=left]Jakob war zwar nicht sehr überrascht davon, dass er nicht beim Training zusehen durfte, dafür aber umso mehr, dass sie speziell eine Trainingseinheit angeboten hatte. Das war mehr, als er gewollt hatte. Aber er würde das natürlich nicht ausschlagen, auch wenn das bedeutete, dass er morgen früh aufstehen musste. "Gut, das kann ich verstehen. Dann will ich dich auch nicht länger stören. Wir sehen uns dann morgen um acht!" Und mit diesen Worten drehte er sich zu den anderen um und schaute sie erwartungsvoll an. [/align]
"Dann bis demnächst, nehm ich mal an", verabschiedete sich Holly. Sie ging davon aus, dass Jakob darauf bestehen würde, dass sie früh aufstanden und acht Uhr war nun wirklich keine Zeit. Ihr persönlich war neun Uhr schon fast zu spät gewesen. Auch Lou nickte zustimmend, wobei sie lächelte. Dem Mädchen war es prinzipiell egal, ob sie nun mit Kate reisten oder nicht, allerdings wäre das definitiv spannend und ihrer Meinung nach war dieses Treffen definitiv eine Geschichte, die man zu passender Gelegenheit erzählen konnte.
Alle: "Bis morgen", bestätigte Kate mit einem Nicken. Ethan erwiderte das Nicken, wandte sich ab und machte sich mit den anderen auf den Rückweg zu dem Pokémon-Center. Diese Begegnung war irgendwie seltsam gewesen. Gut, es ergab alles Sinn und war durchaus logisch, aber das bedeutete nicht, dass es nicht trotzdem ein gewaltiger Zufall war, dass sie den Champion getroffen hatten. Und dass Ethan sie kannte. Allerdings war er sich sehr sicher, dass sie damals einen anderen Namen gehabt hatte. Vielleicht handhabte sie die Geschichte mit den Vornamen ähnlich. Das würde vermutlich auch die Tatsache erklären, dass sie sich an die Sache mit seinem Vornamen erinnerte. "Ich nehme an, dass wir gar nicht erst darüber reden müssen, ob wir morgen um acht aufbrechen", merkte er an und warf einen kurzen Blick zurück zu dem kleinen Waldstück. Er fragte sich tatsächlich, wie das Training eines derartig erfolgreichen Trainers aussah.
[align=left]Jakob blickte kurz zu Ethan, er musste nicht bestätigen, dass er morgen früh um acht abmarschbereit sein würde. Immerhin hatte er das ganze angeleiert und sich mit "bis um acht" verabschiedet. Er war allerdings in Gedanken gerade bei Kate. Es war schon erstaunlich, sie hier getroffen zu haben. Und sie stellte sich auch tatsächlich als cool heraus. Zumindest das, was er von ihrer Persönlichkeit gesehen hatte. Er freute sich schon irgendwie auf morgen und fragte sich, wie man sie zu einer Trainingseinheit überreden könnte. Er war sich sicher, ihr weitere Informationen zu geben, schied wegen Holly aus. Zumindest wenn er das öffentlich machte. Allerdings reichte es warscheinlich, wenn er für eine Person Informant sein würde. Oder in diesem Fall für eine Organisation. Dann fiel sein Blick für einen Moment auf Holly. Er hatte gerade einen Gedanken. Er musste sie heute Abend noch etwas fragen, aber das durften die anderen nicht mitbekommen. [/align]
"Ich bin generell ein Frühaufsteher", gab Holly Ethan zur Antwort, wobei sie mit den Schultern zuckte. "Wobei ich sogar eine noch frühere Zeit gewohnt bin. An mir wird es sicher nicht scheitern, wenn wir aufbrechen wollen." Ein weiteres Schulterzucken folgte. "Für mich ist es auch okay", meinte Lou mit neutralem Tonfall. "Ich gehe davon aus, dass es der Polizei in Litora nur recht sein dürfte, wenn wir so zeitig wie möglich bei denen aufschlagen." Zwar bezweifelte sie, dass sie direkt am ersten Tag etwas Nennenswertes zu tun bekommen würden, aber das tat dem Gedanken keinen Abbruch. Natürlich wusste Lou, dass sie sich eigentlich ausklammern musste, weil sie keine offizielle Freiwillige war, aber dennoch war es ebenso klar, dass sie trotzdem mit den anderen die Zeit in Litora verbringen würde.
Alle: "Dann ist die Sache wohl entschieden", schloss Ethan das Thema ab, während er gedanklich seinem Schlaf hinterher trauerte. "Ich gehe erstmal auf das Zimmer. Das Essen verteilen sie hier ja sowieso erst später." Er hob die Schultern und öffnete anschließend die Tür des Pokémon-Centers. "Bis später." Er würde erst einmal duschen und dann... dann würde er weitersehen. Eigentlich hatte er keine Ahnung, was er mit der Zeit anfangen sollte, aber darüber würde er sich Gedanken machen, wenn er geduscht hatte.
[align=left]Jakob sah die Situation für seinen Plan besser werden. Jetzt musste er nur noch Louisa ausklammern, dann war er mit Holly alleine. Holly war ihm gerade wichtig, er hoffte nur, dass sie nach der Aktion von vorhin noch kooperationsbereit war. "Bis später Ethan", sprach er noch dem reichen Jungen hinterher. Dann wandte er sich an die beiden anderen, speziell an Holly. "Und? Was hab ihr jetzt noch vor? Ich würde gerne noch ein bisschen trainieren. Holly, hast du Lust, mitzukommen?" [/align]
Holly sah Jakob einen Moment lang irritiert an. Sie verstand nicht so ganz, woher diese Frage auf einmal kam. "Wäre es nicht logischer gewesen, das zu fragen, als wir noch draußen waren?", erwiderte sie dem jungen Mann, statt ihm direkt eine Antwort zu geben. Letztlich hob sie die Schultern. Sie hatte Freizeit, es sprach prinzipiell nichts dagegen. "Von mir aus. Hattest du irgendwas Bestimmtes im Sinn?"
Lou: Auch Lou war überrascht, vor allem weil Jakob vor einer Weile noch vorgeschlagen hatte, mit ihr zu trainieren. Und auch wenn es Holly gegenüber nicht ganz fair war, war das Mädchen doch ganz froh, dass Jakob die junge Farmerin und nicht sie gefragt hatte. "Macht ihr zwei mal", fügte sie hinzu, nachdem Holly ugestimmt hatte. "Ich wollte eh telefonieren. Wir sehen uns also später." Lou nickte den beiden zu und machte sich anschließend auf den Weg zu den öffentlichen Telefonen.