Holly: "Ich bin Arenaleiterin, ich habe schon Schlimmeres zu hören bekommen", antwortete Conchua mit einem Schulterzucken. "Trotzdem Danke für die Entschuldigung." Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. "Wenn du nur hier bist, um dich nach ihm zu erkundigen, gehe ich davon aus, dass es ansonsten keine weiteren, schlechten Nachrichten gibt."
Ethan: Ethans Blick hing hauptsächlich an der Decke und wanderte nur hin und wieder über die Wände des Hotelzimmers. Als er letztlich aus dem Augenwinkel das Sidebord sah, zuckte er zusammen und setzte sich abrupt auf. Neben dem Fernseher saß ein Natu. Und es starrte ihn an. Sehr direkt. Ethan bezweifelte, dass es irgendein Natu war, es musste sich um Finneas handeln. Einen Moment lang starrte er zurück, dann ließ er sich wieder rücklings auf das Bett sinken. "Tu dir keinen Zwang an", kommentierte er an das Natu gewandt. Er hatte beim besten Willen keine Lust, sich mit dem Pokémon auseinanderzusetzen und vermutlich würde es schlicht verschwinden, wenn er es ignorierte.
Er hatte ihn bemerkt! Na endlich! Finneas fand es allerdings wenig lustig, dass sich der Mann nicht dafür interessierte, dass er da war. Das war nicht Sinn der Sache! Gut, das böse Mauzi war auch nicht da, das gab durchaus einen Pluspunkt, aber der Mann hätte durchaus ein wenig überraschter sein dürfen. So machte das jedenfalls keinen Spaß. Finneas teleportierte sich also vom Sideboard aus zum Fußende des Bettes. Der Mann lag einfach nur da und starrte die Decke an. Das war langweilig und Finneas verstand auch nicht warum. An der Decke war nichts. Also hüpfte er näher und tippte den Mann am Bein an. Er sollte etwas tun oder ihm sagen, was da so toll war!
Holly:
"Nein. Keine neuen Nachrichten", antwortete Holly mit einem Kopfschütteln. "Allerdings sind das wahrscheinlich in dem Sinne gute Nachrichten." Die junge Farmerin seufzte, ehe ihr einfiel, was sie noch von der Arenaleiterin wollte. "Achja... Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Die Frau bei dir an der Rezeption konnte uns nicht weiterhelfen. Darum hab ich es noch", erklärte Holly und reichte Conchua letztlich den Pokeball mit dem Toxiped.
Holly: Conchua sah zu dem Pokéball und anschließend zurück zu Holly. "Hast du auch einen Arenakampf vereinbart?", fragte sie dann, ohne Anstalten zu machen, nach dem Pokéball zu greifen.
Ethan: Aus dem Augenwinkel sah Ethan, wie das Natu zunächst zum Fußende des Bettes kam und kurze Zeit später bemerkte er, wie ihn das Vogel-Pokémon antippte. Ethan unterdrückte ein Seufzen. Streng genommen unterdrückte er jegliche Reaktion. Finneas sollte schlichtweg verschwinden.
Er machte immer noch nichts! Wie unfair! Finneas sah gar nicht ein, dass dieser Kerl so davon kommen sollte. Vor allem nicht, wenn er etwas tun konnte! Das Natu hüpfte also etwas weiter nach oben und schließlich auf Ethans Brust, wo es sich demonstrativ aufplusterte, bevor er wieder dazu überging, ihn anzustarren.
Holly:
"Äh... Ja. Theoretisch am Samstag. Allerdings weiß ich nicht, ob ich ihn einhalten kann", meinte Holly irritiert. Warum nahm Conchua ihr Pokemon nicht zurück? Was hatte das überhaupt mit ihrem Arenakampf zu tun? "Wir haben überlegt, ob wir uns vielleicht auf den Weg nach Montu machen... Da führt vielleicht eine Spur hin... Sicher ist das nicht. Das wollten wir erst noch besprechen. Aber wenn wir uns dafür entscheiden, dann bin ich am Samstag bestimmt nicht hier", erklärte die junge Farmerin.
Holly: "Hast du schon geplant, welche Pokémon du einsetzen willst?", fragte Conchua weiter, ohne auf Hollys Gegenfrage einzugehen.
Ethan: Als das Natu letztlich auf seiner Brust saß und ihn ansah, wurde es Ethan letztlich doch zu viel. "Okay, was soll das?", wandte er sich durchaus genervt an das Natu, bevor er sich letztlich aufsetzte, um es so von seiner Brust zu vertreiben.
Als der Mann sich aufsetzte, rutschte Finneas gezwungermaßen nach unten und blieb auf dem Schoß des Kerls sitzen. Endlich eine Reaktion! Die war zwar nicht das, was er wollte, aber daran konnte man arbeiten. Aus Prinzip plusterte sich Finneas nochmal auf und sah dann demonstrativ zur Decke, wobei er ein paar zwitschernde Laute von sich gab. Er wollte erst einmal wissen, was es da oben so Tolles gab. Dann würde er weitersehen.
Lou hatte inzwischen das Fehlen ihres Natu bemerkt und hatte auch damit begonnen, nach Finneas zu suchen. Ihr Problem war allerdings, dass das Natu klein war und dementsprechend unglaubliche viele Versteckmöglichkeiten hatte, vor allem da es Teleport beherrschte. "Finneas! Komm raus!", verlangte das Mädchen, als es nochmal unter dem Bett nachsah.
Holly:
"Äh... Da ich nur zwei Pokémon besitze und es mein erster Orden wäre... Mit den beiden natürlich", erwiderte Holly und fühlte sich weiter verunsichert. "Wenn man davon absieht, dass ich mit meinem Snubbull trainiere, dass es sich überhaupt auf einen Kampf richtig einlässt, ehrlich gesagt..." Die junge Farmerin hob die Schultern. Das war immerhin ihr Problem und nicht Conchuas. Die Arenaleiterin hatte mit Sicherheit andere Dinge im Kopf und das war nur recht und billig.
Holly: "Wenn du sowieso Probleme mit deinem Snubbull hast", fuhr Conchua fort, "hätte ich einen Vorschlag. Warum versuchst du es nicht mit dem Toxiped? Ich würde gerne sehen, was es in einem echten Kampf kann." Sie hob die Schultern. "Und wenn ihr vor Samstag aufbrecht, können wir immer noch weitersehen."
Ethan: Ethan verzichtete darauf, dem Blick des Natu zu der Decke zu folgen. Immerhin wusste er, dass es dort nichts zu sehen gab. "Geh einfach zurück zu Lou", sagte er düster, während er sich fragte, ob er das Natu nicht einfach packen und zu Lou zurückbringen sollte. Aber vermutlich würde es sich in diesem Fall ohnehin weg teleportieren.
Finneas zwitscherte empört. Das war keine Antwort! Der Mann war seltsam und irgendwie war es überhaupt nicht lustig, bei ihm zu sein. Außerdem war er alleine und das obwohl es ihm scheinbar auch nicht so gut ging. Lou hatte ihn und Caleb dafür rausgelassen, auch wenn das Sesokitz und er nichts gemacht hatten. Lou hatte nur geredet. Der Mann aber sprach irgendwie gar nichts. Finneas legte den Kopf schief, starrte ihn weiter an und zwitscherte noch einmal auffordernd.
Lou stellte noch immer ihr Zimmer auf den Kopf, während sie nach Finneas suchte. Allerdings blieb das Natu verschwunden. Es war einfach nirgendwo! Nicht im Bad, nicht unter dem Bett, nicht im Schrank oder sonst irgendwo. Das Mädchen raufte sich die Haare und begann langsam aber sicher doch zu verzweifeln. Was sollte sie nur tun? Vermutlich war der erste Schritt, Ethan um Hilfe zu bitten, aber eigentlich wollte sie das nicht, denn immerhin brauchte der doch seine Ruhe.
Holly:
Holly starrte Conchua einen Moment lang an. Sie war sich nicht sicher, was sie von der ganzen Situation halten sollte. Immerhin unterhielt sie sich gerade mit einer Arenaleiterin über einen Arenakampf, der vielleicht gar nicht stattfinden würde, bei dem sie ein wertvolles Pokémon besagter Arenaleiterin einsetzen sollte, während sie sich selbst auf der Intensivstation eines Krankenhauses befand, wo sich ein Captain der Polizei befand, der gerade mal vor ein paar Stunden aus einem geheimen Tunnel einer noch geheimeren Organisation gerettet worden war. "Okay... Nur für mein Verständnis: Du schlägst mir gerade vor, dass ich dein Toxiped in meinem Arenakampf gegen dich einsetze?", meinte Holly, während sie damit begann recht hilflos zu gestikulieren. Der Vorschlag war im Grunde nicht schlecht, aber darum ging es nicht. "Wie stellst du dir das vor? Ich glaube wohl kaum, dass du mir die Kleine bis Samstag zum Üben überlässt, immerhin kennen wir uns gar nicht. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht einmal sicher, ob ich mich überhaupt richtig vorgestellt habe. Und... Geht das überhaupt? Ich dachte immer, dass Pokémon registriert sein müssen und alles... Und so ein Kampf ist doch sowas von hochoffiziell, oder?", versuchte die junge Farmerin ihre Gedanken zu erklären, wobei sie sich allerdings mehr als nur ein wenig verwirrt fühlte.
Holly: Conchua seufzte. "Hör zu, ich habe keine Lust, das jetzt hier zu einer Endlos-Diskussion zu machen", antwortete sie dann. "Du kannst im Pokémon-Center sagen, dass du es zeitweilig als Leihgabe registrierst und du kannst es bis Samstag behalten. Solltet ihr vorher aufbrechen, kannst du mir immer noch Bescheid geben." Sie hob die Schultern. "Im Pokémon-Center kennt man mich und wenn du sagst, dass ich es dir leihe, wird man mich enteweder fragen oder es direkt bestätigen." Ihr Blick glitt erneut zu Johnson, dann sah sie wieder zu Holly. "Du kannst jetzt also zustimmen oder ablehnen, aber ich brauche jetzt wirklich keine langwierige Diskussion."
Ethan: "Also entweder gehst du freiwillig zu Lou zurück oder ich bringe dich rüber", merkte Ethan letztlich an und bedachte das Natu mit einem durchaus düsteren Blick. "Jetzt." Er konnte dieses Pokémon beim besten Willen nicht gebrauchen, er wollte schlicht und ergreifend seine Ruhe.
Finneas sah Ethan durchdringend an, ehe er ein missmutiges Zwitschern vernehmen ließ. Dieser Kerl war furchtbar! Fast so schlimm wie sein Mauzi! Das kleine Natu plusterte sich demonstrativ auf und piekte Ethan noch einmal aus Protest, bevor es sich aus dem Zimmer teleportierte. Auf das furchtbare Mauzi konnte Finneas dann doch verzichten. Er tauchte auf dem Flur wieder auf und hüpfte schließlich zu Lous Zimmertür, wo er erneut Teleport einsetzte und wieder im Zimmer landete. "Finneas!", stieß das Mädchen mehr als nur erleichtert aus. Lou griff nach dem kleinen Vogelpokémon und herzte es erleichtert. "Wo hast du gesteckt?" Lou schüttelte den Kopf. "Du kannst doch nicht einfach verschwinden! Ich bin fast umgekommen vor Sorge!"
Holly:
"Ich bin eigentlich für gar keine Diskussion hergekommen", erwiderte Holly und hob kurz die Schultern. "Aber ja, wenn das okay für dich ist, dann nehm ich den Vorschlag gerne an. Ich war nur gerade ein wenig... überfahren. Mit sowas rechne ich normalerweise nicht. Schon gar nicht an so einem Ort." Die junge Farmerin seufzte und sah ebenfalls zu dem Captain. Es waren wirklich gute Neuigkeiten, dass er wieder werden würde. "Danke übrigens, dass du mit uns geredet hast. Sonst wäre es vermutlich nicht aufgefallen, dass er weg ist", meinte Holly und sah anschließend wieder zu Conchua. "Er kann echt von Glück reden, dass er jemanden wie dich hat."
Holly: Conchua schnaubte. "Vielleicht sollte ihm das mal jemand sagen", kommentierte sie Hollys letzte Aussage und winkte anschließend ab. "Du solltest gehen, ich habe gehört, die Heiteira in diesem Krankenhaus nehmen es mit den Besuchszeiten relativ genau."
Ethan: Sichtlich verärgert verschwand das Natu schließlich und Ethan ließ sich wieder auf das Bett sinken. Finneas mochte ihn ohnehin nicht, also machte es auch keinen Unterschied, ob das Natu nun beleidigt war oder nicht. Ihm war es schlichtweg egal.
Lou hielt Finneas eine Standpauke darüber, dass es gefährlich war, einfach zu verschwinden, denn immerhin konnte er dadurch verloren gehen und das wollte sie nun absolut und überhaupt nicht. Das Natu ließ die Schelte seiner Trainerin stoisch über sich ergehen. Das war immer noch besser als so schmerzhaft umarmt zu werden. Er war nicht dafür gemacht, dass zwei Menschenarme ihn halb zerquetschten.
Holly:
"Das lässt sich einrichten", erwiderte Holly der Arenaleiterin, auch wenn sie dieser einen skeptischen Blick zuwarf. Offensichtlich war das zwischen den beiden gar nicht so eindeutig, wie es ausgehen hatte. "Kann ich sonst noch was für dich tun?"
Holly: Conchua warf Holly einen durchaus kritischen Blick zu, vermutlich weil diese ihren Kommentar ernsthaft beantwortet hatte. "Nein", antwortete sie dann. "Ich wüsste nicht, was."
Holly nickte auf Conchuas Antwort hin. "Dann bleibt nur zu hoffen, dass er bald wach wird", bemerkte sie letztlich. "Aber ich befürchte, dass es da keine Prognose gibt, oder?" Die junge Farmerin machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ist im Grunde auch egal", meinte Holly dann doch. "Wir sehen uns. Und danke nochmal." Immerhin wollte Holly sich nicht mit einem Heiteira anlegen und hinzu kam, dass Jakob draußen wartete. Wenn Captain Johnson wach wurde, dann konnten sie ihn immer noch fragen, was diese Leute eigentlich von ihm gewollt hatten.