Louthan: "Ich wüsste nicht, warum", antwortete Ethan. "Ein starrendes Natu ist bei Weitem nicht so schlimm wie der Rest, den ich im Kopf habe." Er winkte ab, aber bevor er noch etwas ergänzen konnte, klopfte es an der Tür, sodass er aufstand und dorthin trat. Dann ließ er die Frau vom Zimmerservice eintreten, die die beiden Tassen mit Kakao auf dem Tisch abstellte und anschließend dezent wieder verschwand. Ethan ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Ihm fehlte nicht nur die Motivation für eine Aufmunterung, sondern streng genommen auch für ein Gespräch.
Jakob nickte Holly zu und betrat mit ihr das Center. Es war relativ voll, was bedeutete, dass sie wohl eine Weile warten mussten. Eigentlich wäre also jetzt die Gelegenheit gut gewesen, sich einen Anfänger zu schnappen, allerdings wollte Jakob seinen ursprünglichen Plan lieber verschieben. Er nickte Holly zu. "Sieht so aus, als würden wir eine Weile warten müssen. Ich hoffe, das ist nicht zu viel Ärger, mein Panflam kurz durchchecken zu lassen."
"Na ja, das Natu hattest du auch eher auf dem Kopf und nicht im Kopf", versuchte sich Lou an einem kleinen Scherz. Immerhin war ihr Ziel immer noch, Ethan aufzuheitern oder zumindest die Gesamtsituation ein wenig erträglicher zu gestalten. Sie sah zu, wie die Dame vom Zimmerservice den Kakao brachte und Lou musste zugeben, dass er durchaus gut roch. "Erinnert mich an früher. Der letzte Kakao ist nämlich schon eine Weile her, wenn ich ehrlich bin."
Holly:
"Kann ich mir nicht vorstellen", erwiderte Holly und zuckte mit den Schultern. "Ich schätze, wir müssen heute einfach nur etwas Geduld mitbringen."
Louthan: Lous schlechter Scherz brachte Ethan zumindest zu einem halbherzigen Lächeln. Dann folgte er ihrem Blick zu dem Kakao. "Ja, er sieht nicht schlecht aus", bestätigte er und griff dann nach seiner Tasse. Ethan bemerkte selbst, dass er kein guter Gesprächspartner war und es ärgerte ihn, dass ihn das alles derartig mitnahm. Ungemein. Aber er konnte es nicht ändern, sonst hätte er das längst getan. Er hatte es nicht einmal geschafft, zu schlafen.
Jakob zuckte kurz mit den Schultern. Immerhin hatte er das Gefühl, dass sich die Schlange bewegte und es nicht ewig dauerte. "Ach, Rumstehen und warten ist kein Problem. Ich meine, wie oft hab ich heute schon irgendwo Gewartet?" Er sah zur Farmerin und grinste sie an.
"Mal gucken, ob er auch so gut schmeckt, wie er aussieht", meinte das Mädchen und griff vorsichtig nach der Tasse, immerhin war diese potentiell heiß. Sie nippte vorsichtig an dem Kakao und nickte anschließend zufrieden. "Schmeckt super." Das Lächeln, das sie Ethan dieses Mal schenkte, war eindeutig kräftiger. Sie hoffte wirklich, dass er sich aufheitern ließ.
Holly:
"Im Krankenhaus hattest du wenigstens etwas zum Lesen", erinnerte Holly ihren Begleiter. "Ich fürchte, dass du hier darauf verzichten musst."
Louthan: Ethan tat es Lou gleich und trank einen Schluck Kakao. Er schmeckte in der Tat gut, sodass er Lous Bewertung mit einem kurzen Nicken bestätigte. Er verkniff sich die Frage, was das jetzt bringen sollte, immerhin saßen sie genauso ratlos herum, wie sie vorher in der Tür gestanden hatten. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, das Natu und Lou zu ignorieren.
Jakob lächelte Holly an. "Dafür habe ich jetzt jemanden zum Unterhalten. Immerhin hat das ja auch in der Arena super funktioniert!" Er gab Holly einen kurzen Knuff an die Schulter. "Hast gezeigt, dass du ein guter Gesprächspartner bist."
Für einen kurzen Moment genoss Lou einfach ihren Kakao, dann wandte sie sich allerdings wieder Ethan zu. "Wie war eigentlich dein erstes Treffen mit Bonaparte?", fragte sie den jungen Mann schließlich offen heraus. Sie hoffte, dass es sich dabei um eine gute Erinnerung handelte, denn die konnte Ethan im Gegensatz zu seinen trüben Gedanken definitiv gebrauchen. Allerdings schätzte sie die Chance relativ gut ein, denn Bonaparte war Ethan sehr wichtig und hinzu kam, dass die meisten Leute sich in der Regel gerne an das erste Treffen mit ihrem Pokémon zurückerinnerten.
Holly:
"Das ist ein sehr zweifelhaftes Kompliment, Jayjay", erwiderte Holly dem jungen Mann mit einem skeptischen Blick, ehe sie den Knuff dann doch erwiderte. "Du tust gerade so, als ob ich vorher ganz furchtbar gewesen wäre."
Louthan: Ethan ging davon aus, dass Lou ihn mit ihrer Frage ablenken wollte. Es war durchaus ein netter Versuch, aber woher sollte sie auch wissen, dass das alles denkbar unspektakulär gewesen war? "Mein Vater war der Meinung, ich sollte den praktischen Trainingsunterricht mit einem eigenen Pokémon machen", antwortete er mit einem Schulterzucken. "Also hat er Bonaparte von Eukalypt gekauft. Er hat nach dem teuersten Pokémon gefragt, das sie hatte. Dann hat er mir Bonaparte gegeben. Am Anfang nur für die Trainingskämpfe, später dann komplett."
Jakob schüttelte belustigt den Kopf. "Nein, du warst vorher nicht furchtbar. Aber du musst zugeben, dass wir eine Weile gebraucht haben, um warm zu werden." Er lächelte dann die Farmerin an. Wirklich lange hatte es nicht gedauert, aber dafür, dass sie eigentlich nur zusammenarbeiteten, hatte er sich gut mit Holly angefreundet.
Holly schnaubte leicht. "Ich finde nicht, dass du es uns sehr leicht gemacht hast", meinte die junge Farmerin. "Du musst zugeben, dass du eine Menge komische Sachen gebracht hast."
Lou:
Lou hörte Ethan aufmerksam zu und auch wenn es tatsächlich nicht sonderlich ausgefallen war, zeigte sie deutliches Interesse. "Hast du ihn benannt?", wollte sie anschließend von Ethan wissen. "Und was genau hat ihn so teuer gemacht?" Natürlich war Bonaparte als Labor-Pokémon eine Menge wert, aber von diesen hatte die Professorin bekanntlich mehrere, sodass für Lou nicht ersichtlich war, wo genau der Unterschied lag.
Louthan: "Ja", antwortete er auf ihre erste Frage hin. "Und was den Preis angeht... Er hat die Fähigkeit Siegeswille, das ist sehr selten für Plinfa. Normalerweise haben Plinfa - wie alle üblichen Pokémon der Professorin - Sturzbach als Fähigkeit. Das hat ihn teurer gemacht und laut der Professorin hat er Potential, was Kämpfe angeht." Ethan hob die Schultern. "Und ich gehe davon aus, dass mein Vater der Ansicht war, ein Impoleon sei ein angemessenes Pokémon. Rein optisch."
Jakob sah Holly an und schüttelte den Kopf, lächelte sie aber dann an. "Ja, ich gebe zu, ich hab ein paar seltsame Dinge gemacht." Er zuckte dann mit den Schultern. "Aber naja, darüber haben wir ja auch vorhin geredet. Hauptsache ist, dass jetzt alles gut ist. Ich verspreche auch, dass ich keine anderen, seltsamen Dinge mehr tun werde." Beim letzten Satz lächelte er Holly an und zwinkerte ihr zu.
"Stimmt! Ich erinnere mich! Sean hat während deines Arenakampfes was in die Richtung erwähnt", meinte Lou. "Allerdings hält sich mein Wissen über Fähigkeiten sehr in Grenzen... Ich hätte jetzt nicht gewusst, dass Siegeswille so selten ist." Das Mädchen hob kurz entschuldigend die Schultern. "Was hast du so mit ihm gemacht, wenn mal kein Kampftraining war?", wollte Lou dann wissen. "Ich fand es damals echt aufregend ein eigenes Pokémon zu haben."
Holly:
Holly sah Jakob skeptisch an und schüttelte den Kopf. Sie wurde definitiv nicht schlau aus ihm. "Das hoffe ich auch. Wichtig ist, dass wir uns um unsere Aufgaben kümmern", meinte die junge Farmerin.