Louthan: "Wie gesagt, am Anfang habe ich Bonaparte lediglich für das Training gehabt", erwiderte Ethan. "Und als mein Vater ihn mir dann irgendwann ganz überlassen hat, war das auch kein großer Unterschied mehr, ich hatte mich ja schon an den Gedanken gewöhnt."
Jakob nickte Holly zu. Irgendwie war es merkwürdig, dass sie gerade jetzt von ihren Aufgaben sprach, wo sie beide etwas Privates im Pokémon-Center regeln wollten. "Wenn du meinst... keine spontanen Abenteuer mehr, wenn ich Pflichten habe." Dann räusperte er sich und lächelte Holly wieder an. "Was hältst du eigentlich davon, wenn wir morgen früh ein wenig spazieren gehen oder so? Du bist ja sowieso früh wach, wenn ich das richtig verstanden habe und Pachira braucht definitiv Auslauf vor dem Kampf. Irgendwie finde ich es doof, das alleine zu machen und hätte gerne jemanden zum Unterhalten dabei."
Lou schmunzelte und trank einen Schluck von ihrem Kakao. Ethan erzählte die Geschichte so, als wäre es eine absolute Selbstverständlichkeit. Sie war sich da nicht ganz so sicher. "Klingt aber nach einem guten Gedanken", meinte das Mädchen. "Verstehen sich er und Nofretete eigentlich?" Lou hoffte, dass Ethan noch ein wenig auftauen würde. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihm diese Erinnerungen so gleichgültig waren.
Holly:
"Ich weiß selbst, dass das alles im Moment ein wenig irre ist, aber wir müssen einfach daran denken, was wir eigentlich bezwecken wollen", meinte Holly und zuckte kurz mit den Schultern. "Wenn du früh genug aufstehst, dann können wir von mir aus gerne zusammen laufen", antwortete sie ihm auf seinen Vorschlag hin. Holly selbst war das prinzipiell egal, da sie so oder so wach sein würde. Allerdings würde sie nicht den Weckdienst für Jakob spielen. Wenn er Pachira auslasten wollte, dann musste er das auch alleine machen.
Louthan: "Solange Nofretete ihre Aufmerksamkeit erhält und Bonaparte kämpfen darf, kommen die beiden zurecht", antwortete Ethan und seufzte. "Gaius und Bonaparte sind da komplizierter. Nofretete ist zufrieden, solange sie eine Diva sein darf." Er hob die schultern. "Ich fürchte, es gibt da nichts Außergewöhnliches zu berichten." Außer natürlich der Geschichte mit dem Tunnel.
Jakob nickte entschlossen zu Holly. "Dann ist das ja geklärt. Sag mir einfach, wann wir uns morgen treffen wollen, dann stehe ich auch auf. Wenn etwas wichtig ist, kann ich auch dafür aufstehen." Jakob konnte zumindest den Weckruf entsprechend früh wählen, an dem Tag, als sie mit Kate gereist waren, war er ja auch früh aufgestanden. Er war sich also sicher, dass das schon fuktionieren würde.
"Es geht nich darum, irgendetwas Außergewöhnliches zu erzählen", widersprach Lou. "Ich bin einfach so ein wenig neugierig. Ich mag diese Art von Geschichten." Das Mädchen hob kurz die Schultern. Das war nicht einmal gelogen, auch wenn ihre Hauptabsicht natürlich war, Ethan auf bessere Gedanken zu bringen. "Dass Bonaparte es mag zu kämpfen, hat man schon gemerkt. Aber er hat auch im Wasser eine echt gute Figur gemacht. Das Meer zum Schwimmen zu haben, ist eben doch was anderes, denkst du nicht?"
Holly:
"Du meinst, dass es dir wichtig sein muss", korrigierte Holly den jungen Mann. Immerhin war das eindeutig ein Unterschied.
Louthan: "Die meisten Wasser-Pokémon stellen sich im Wasser ziemlich gut an", bestätigte Ethan und trank einen Schluck Kakao. Ganz im Gegensatz zu unterirdischen Tunneln. "Bonaparte ist da keine Ausnahme, obwohl er ein wenig an ein Vogel-Pokémon erinnert." Ethan hob die Schultern. Irgendwie wusste er nicht, was er erzählen sollte und er fühlte sich noch immer nicht besser, auch wenn Lou sich zumindest Mühe zu geben schien.
Jakob sah Holly für einen Moment an und stutze. So wirklich hatte er darüber nicht nachgedacht. Bisher hatte er den Eindruck gehabt, wenn jemand etwas als wichtig bezeichnete, dann war es wichtig für ebendiese Person. "Ja... wenn du meinst? Dann... ist es für mich wichtig. Spielt das so eine große Rolle, wie ich das genau sage?" Jakob schüttelte für einen Moment den Kopf. So richtig sicher war er sich nicht, was sie mit ihrer Aussage hatte bezwecken wollen.
"Ich hab aber nicht von den meisten Wasserpokémon gesprochen, sondern von Bonaparte", erwiderte Lou. "Und auf ihn trifft das definitiv zu. Nach dem, was du so erzählt hast, klang das nicht so, als ob er schonmal im Meer geschwommen ist." Was im Grunde eigentlich schade war, aber im Moment tat das eindeutig nichts zur Sache. "Und ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Vogelpokémon auch nur ansatzweise so eine gute Figur wie er gemacht hätte", behauptete das Mädchen. "Und Spaß hat es auch gemacht. Also ihm ganz eindeutig, wenn du mich fragst."
Holly:
"Vielleicht keine große, das kommt vermutlich drauf an", erwiderte Holly mit einem Schulterzucken. "Aber es gibt Dinge, die sind generell wichtig und es gibt eben Dinge, die einem persönlich wichtig sind. Das ist schon ein Unterschied."
Louthan: "Doch", antwortete Ethan. "Wir waren mal wegen irgendeines Geschäftsessens in Aeneo. Das ist jetzt aber auch schon ein paar Jahre her." Ethan runzelte leicht die Stirn, während er kurz darüber sinnierte, wann genau das gewesen war. "In jedem Fall gibt es dort auch einen Strand. Kleiner und weniger touristisch. Unser Hotel hatte einen Privatstrand. Da war Bonaparte auch im Meer. Aber damals war er ein Plinfa und kein Pliprin."
Jakob schaute Holly kurz an und nickte dann. "Wenn du meinst... ich war immer der Meinung, dass es nicht wirklich generell wichtige Dinge gibt. Die meisten Sachen waren für irgendjemanden wichtig." Er zuckte mit den Schultern. "Ich kann auch sagen, dass die generell wichtigen Dinge für die Gruppe oder die Freiwilligen-Arbeit wichtig sind. Wäre dir das lieber?"
„Aeneo? Da soll es ja auch sehr schön sein“, meinte Lou und stellte es sich einen Augenblick vor. „Und? Hat er das erste Mal im Meer schwimmen auch so genossen?“ Das Mädchen hoffte, dass es dieses Mal klappte und Ethan sich über eine positive Erinnerung freuen konnte. Es musste einfach irgendetwas geben! Immerhin standen Ethan und Bonaparte sich wirklich nahe. Das kam doch nicht von ungefähr.
Holly
„Das geht schon eher in die Richtung“, meinte Holly zu Jakob. „Generelle Dinge sind natürlich Auslegungssache, aber ich finde, dass zum Beispiel Sicherheit dazu gehört“, erklärte die junge Farmerin.
Louthan: "Ja, es ist hübsch, zumindest soweit ich mich erinnere", bestätigte Ethan mit einem kurzen Nicken. "Und ja, Bonaparte war begeistert. Mein Vater eher weniger, Pokémon waren an dem Strandabschnitt eigentlich verboten." Ethan hob kurz die Schultern. "Eine Situation, in der der Nachname geholfen hat." Mit einem Seufzen trank er einen Schluck Kakao, bevor er die Tasse wieder absetzte. "Leider gilt das nicht für alle Situationen", fügte er dann hinzu.
Jakob nickte der Farmerin zu. Sicherheit war wichtig, keine Frage, auch wenn sich Jakob nicht sicher war, auf was sich die Sicherheit bei Holly bezog. "Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich zwar nicht genau, was du mit Sicherheit meinst, aber okay." Er kratze sich kurz am Hinterkopf und sah zu denen, die noch vor ihnen war. Ja, sie waren schon ein ganzes Stück weiter gekommen, aber dieses Pokémon-Center war wesentlich voller, als er es aus Inito kannte.
Lou sah Ethan kurz direkt an. "Das wird noch sehr, sehr oft passieren", meinte sie dann. "So geht es ungefähr der ganzen restlichen Bevölkerung." Lou wusste, worauf Ethan anspielte, aber sie hatte nicht vor, das zuzulassen. "Aber das ist okay. Du brauchst deinen Nachnamen nicht. Es wird genug Leute geben, die das tun, was Bonaparte schon lange macht. Nämlich dich mögen wie du bist", behauptete das Mädchen. Sie wusste, dass das nicht unbedingt das beste Thema war, aber es war immer noch um Längen besser als der Tunnel.
Holly:
"Sicherheit kann mehrere Dinge bedeuten. Zum Beispiel dass du weißt, dass deine Pokémon immer versorgt sind", erklärte Holly und machte eine kurze ausschweifende Geste. Immerhin standen sie in einem Pokémon-Center. "Eine gesicherte, kostenlose Versorgung. Prinzip kapiert?", wollte sie anschließend von Jakob wissen. Tatsächlich war sie erstaunt, wie er das nicht wissen konnte.