Louthan: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das verstehe", erwiderte er mit einem nachdenklichen Kopfschütteln. "Ich war immer allein, also bin ich daran gewöhnt." Er runzelte leicht die Stirn. "Für mich ist es eher ungewohnt, dass es nicht so ist." Er hob kurz die Schultern und griff nach der Tasse, um einen Schluck Kakao zu trinken. Das warme Getränk erinnerte ihn an seine Müdigkeit und als er die Tasse wieder abstellte, unterdrückte er ein Gähnen. "Aber was ich nicht verstehe", fuhr er dann fort und unterdrückte ein weiteres Gähnen. "Wenn du das Alleinsein auf Dauer nicht magst, wie kam es dann, dass du in Inito bleiben wolltest?"
Jakob sah durch die verschiedenen Lesematerialien und war beeindruckt. Tatsächlich entdeckte er auch einige Bücher von Corrian. "Ich bin ja beeindruckt, hier gibt es viel mehr als in dem Center in Inito." Er überflog die Bücherrücken und griff nach einem der Bücher, das sich augenscheinlich mit Käferpokémon beschäftigte. "Machts dir eigentlich was aus, wenn ich nach ein paar Sachen für mich schaue? Die haben hier wirklich einiges, was mich interessiert."
Als Ethan sein Gähnen unterdrückte, hob Lou kurz eine Augenbraue. So wie es aussah, nahm seine Müdigkeit nun doch überhand. "Weil es einen Unterschied zwischen allein sein und einsam sein gibt", beantwortete sie ihm dennoch seine Frage. "Zum einen hab ich ja meine Pokémon und hinzu kommt, dass ich ja nichtsdestotrotz Kontakt zu meinen Freunden in Grital habe. Und zum anderen wäre ja eigentlich der nächste Schritt gewesen, mir eine Ausbildung zu suchen. Darüber hätte ich mit ziemlicher Sicherheit neue Leute kennengelernt." Lou hob kurz die Schultern, ehe sie ebenfalls etwas von ihrem Kakao trank. Neue Leute kennen zu lernen, war für sie nicht wirklich ein Problem. "Kommt bei dir jetzt doch die Müdigkeit durch?", fragte das Mädchen mit einem leichten Grinsen nach.
Holly:
"Das Center steht ja auch nicht in einem Nest wie Inito oder irgendwo in der Wildnis", meinte Holly, während sie nach einem Lexikon Ausschau hielt. Das erschien ihr definitiv die bessere Wahl zu sein, um überhaupt einen Anfang zu finden. "Und warum genau sollte mich das stören?", hakte die junge Farmerin nach. "So wie ich das sehe, haben wir doch noch mehr als genug Zeit."
Louthan: "Klingt nachvollziehbar", bestätigte Ethan mit einem Nicken. "Im Anwesen gab es eine Menge Leute, also war ich theoretisch nicht allein." Einsam hingegen schon. Zumindest konnte er das im Nachhinein behaupten, weil er zumindest einen groben Vergleich hatte. "Eine Ausbildung, obwohl du nicht einmal genau weißt, als was", merkte er dann amüsiert an, seufzte dann allerdings und hob die Schultern. "Ich bin die ganze Zeit müde", räumte er anschließend ein. "Das ist nichts Neues."
Jakob überflog kurz die ersten Seiten und stellte das Buch aber wieder zurück. Dann sah er zu Holly und lächelte sie an. "Ich weiß nicht, weil du vielleicht Spaß gehabt hättest, mit mir ein paar Nachforschungen anzustellen?" Er gab dann Holly einen kurzen Knuff an die Schulter und griff dann nach dem Buch von Corrian, das sich mit Attacken befasste. "Trotzdem Danke... ich schnapp mir ein Buch, was sich allgemein mit Attacken beschäftig. Also wenn du was über eine Attacke wissen willst, kann ich für dich nachschlagen."
Lou sah Ethan nach seiner Aussage einen Moment lang an. Sie war sich nicht sicher, ob sie nachfragen sollte. Immerhin implizierte er schon sehr deutlich, dass er einsam gewesen war. Zumindest schloss sie das aus seiner Aussage und aus dem, was sie über sein bisheriges Leben wusste. "Niemand hat gesagt, dass ein Neuanfang einfach ist", erwiderte Lou stattdessen und hob entschuldigend die Schultern. "Ich hätte vermutlich Prioritäten setzen müssen. Zumindest diese Angelegenheit ist bis auf weiteres verschoben." Immerhin reiste sie im Moment mit Ethan und den anderen zusammen umher. Wie lange das noch so weitergehen würde, wusste Lou natürlich nicht, auch wenn sie hoffte, dass es noch eine ganze Zeit lang so bleiben würde. "Wenn du nochmal versuchen willst, zu schlafen, dann sag es ruhig, ja?", bat sie Ethan anschließend. Er konnte die Ruhe defintiv gebrauchen.
Holly:
"Ich glaube, ich werde es überleben, wenn du Dinge zu deinen eigenen Pokémon raussuchst", meinte Holly und erwiderte den Knuff, ehe sie sich dem Lexikon zuwandte. Natürlich gab es einen Artikel zu Toxiped. Dank der vorhandenen Abbildung sah die junge Farmerin nun auch den Unterschied zu dem Toxiped, das Conchua ihr geliehen hatte. Außerdem erfuhr sie, dass das Käferpokémon recht schnell war und dass es insgesamt drei verschiedene Fähigkeiten haben konnte. Holly musste zwar alle drei nachschlagen, aber zumindest hatte sie nun eine Ahnung davon, was Conchua mit "falscher Fähigkeit" gemeint hatte.
Louthan: "Damit hast du recht", bestätigte Ethan ihre Aussage, denn letztlich war diese Reise - so kurz sie insgesamt auch sein mochte - für ihn auch etwas Neues. In vielerlei Hinsicht. Als Lou dann allerdings das Schlafen ansprach, setzte er ein doch eher resignierendes Lächeln auf. "Ich könnte es versuchen", sagte er und hob die Schultern, "aber ich befürchte, dass sich das Ergebnis im Vergleich zu vorhin nicht ändern wird."
Jakob nickte Holly kurz zu und widmete sich dann auch seinem Buch. Corrian schrieb tatsächlich so kompliziert, wie Jakob es befürchtet hatte. Trotzdem ließ er sich nicht entmutigen, sondern versuchte einfach, sich auf das Geschriebene zu konzentrieren.
"Dann können wir uns auch weiter unterhalten", schlussfolgerte Lou aus Ethans Antwort. "Das ist dann jedenfalls ergiebiger als die Decke anzustarren oder durch das nicht vorhandene Fernsehprogramm zu schalten." Außerdem hatten sie noch Kakao und es wäre in ihren Augen durchaus schade gewesen, wenn dieser kalt geworden wäre. "Allerdings steht dir natürlich offen, deine Meinung zu ändern und dich doch hinzulegen", witzelte das Mädchen und trank anschließend noch einen Schluck aus ihrer Tasse.
Holly:
Holly besah sich die Beschreibung der Attacken, die ein Toxiped lernte und sie war durchaus erstaunt. Das kleine Pokémon konnte potentiell Kreideschrei. Das hatte die junge Farmerin nicht erwartet, weil das Toxiped bisher nur über Klicken und Zischen kommuniziert hatte. "Jakob? Ich hab da tatsächlich mal eine Frage", wandte sie sich an den jungen Mann.
Louthan: "Die Decke ist in der Tat uninteressant", erwiderte Ethan mit einem Nicken und Trank einen weiteren Schluck, bevor er seufzte und abwinkte. "Mich hinlegen?", hakte er dann mit einem Anflug von Belustigung nach. "Und du bleibst hier sitzen und erzählst mir in der Zwischenzeit irgendwas, damit ich auf andere Gedanken komme?" Er schnaubte und schüttelte anschließend den Kopf. "Heute Abend bin ich hoffentlich müde genug."
Jakob brach mitten im Satz ab. Den Abschnitt hatte er noch nicht ganz verstanden, trotzdem sah er hoch und nickte Holly zu. "Ja? Was gibt es denn? Schon die erste Frage zu einer Attacke oder etwas anderes?"
Lou stutzte einen Moment, weil sie eine solche Bemerkung von Ethan nicht erwartet hatte, dann allerdings lachte sie kurz. "Das kann ich machen", ging sie auf seine Bemerkung ein. "Ich hätte diverse Märchen im Angebot. Zum Beispiel Rotkäppchen und das Zoroark oder das Magnayen und die sieben Voltilamm oder der Quaxokönig..." Letztlich konnte Lou sich nicht zurückhalten und fing dann doch an, richtig zu lachen. Die Vorstellung, wie sie Ethan Märchen erzählte, war selbst für sie zu albern.
Holly:
"Es geht um eine Attacke", antwortete Holly an Jakob gewandt, ehe sie ihm das Lexikon hinhielt. "Hier steht, dass Toxiped Giftstachel lernen. Das hat die Kleine auch eingesetzt, wenn ich das richtig einschätze. Aber es sah unterschiedlich aus... Ist es jetzt beide Male Giftstachel gewesen oder war es was anderes? Und wenn ja, was?"
Louthan: Als Lou eindeutig scherzhaft vorschlug, Märchen zu erzählen und sogar einige Beispiele nannte, an die sich Ethan dunkel aus seiner Kindheit erinnerte, lachte er. "Was hältst du von dem Gestiefelten Mauzi?", fragte er dann noch immer hochamüsiert. "Oder Rapunzel?"
Jakob überlegte kurz, was Holly meinte, und schüttelte dann den Kopf. "Nein, es hat auch definitiv eine andere Attacke eingesetzt. Giftstachel ist nicht so aufgefächert, zumindest nicht soweit ich weiß. Ich glaube, es könnte Nadelrakete oder so etwas gewesen sein."
"Oh, ich mochte Rapunzel", erwiderte Lou. "Als Kind fand ich die Vorstellung von so langen Haaren echt toll." Das Mädchen lachte und winkte ab. Immerhin trug Lou ihre Haare inzwischen recht kurz. "Schön waren auch Allerleirau und Aschenputtel. Gerade bei Aschenputtel war das super, wie ihr die ganzen Pokémon geholfen haben, die Aufgaben zu lösen. Wobei das gestiefelte Mauzi auch was hat. Allerdings frag ich mich, warum ein Mauzi sprechen kann und Schuhe haben will."
Holly:
Holly runzelte die Stirn und sah Jakob skeptisch an. "Hier steht allerdings nichts von Nadelrakete", meinte die junge Farmerin und deutete auf die entsprechende Spalte. "Irgendeine Idee, was es sonst gewesen sein könnte?"