Lou nickte leicht auf Ethans Aussage. Jakob war eindeutig hektisch, aber sie konnte es durchaus nachvollziehen. Es war eine echt stressige Situation und viele Leute neigten dazu, in eben diesen hektisch zu werden. Sie wünschte Jakob allerdings, dass er sich wieder beruhigen konnte. Dann hatte er bestimmt noch eine Chance. "Er muss sich sortieren. Ganz dringend", meinte das Mädchen.
Holly:
Die junge Farmerin schüttelte den Kopf. Jakob benahm sich in ihren Augen wie der erste Mensch. Er hatte sich total verunsichern lassen, weil Conchua ein paar Dinge getan hatte, die er nicht erwartet hatte. Dabei konnte das in jedem Kampf passieren und er musste das doch eigentlich wissen! "Reiß dich gefälligst zusammen, Jakob!", rief Holly dem jungen Mann zu. Die gerade entstandene Pause eignete sich ihrer Meinung nach dafür. "Du benimmst dich, als ob das dein allererster Kampf wäre! Bleib konzentriert, dann packst du das schon!"
Jakob hörte Hollys Worte, doch er schaffte trotzdem nicht, sich zu beruhigen. Er sah zu dem Bluzuk und dem Panflam. Eigentlich war klar, was er jetzt zu tun hatte. Eigentlich. Trotzdem fiel es ihm schwer, eine Entscheidung zu treffen.
Pachira wirkte hochmotiviert, drehte sich dann aber sichtlich fragend zu dem Idioten um, als dieser keinen Befehl gab. "Soll ich für dich weitermachen?", rief Conchua ihm schließlich über das Kampffeld hinweg zu. "Hör auf, so verbissen zu sein! Das hier ist ein offizieller Kampf, daran sollte man Freude haben!"
Jakob blickte zu der Arenaleiterin und nickte. Eigentlich sollte er Spaß haben. Eigentlich. Und er wollte auch Spaß haben, nur fühlte es sich im Moment so an, als musste er sich beweisen. Dieses Gefühl konnte er leider beim besten Willen nicht abschütteln. "Nein... ich komme zurecht", rief Jakob dann schließlich zu Conchua und blickte zu Pachira. "Gut Pachira, dann leg mal los. Ran an den Gegner und Feuerschlag!"
Ethan seufzte schwer. Zurechtkommen hatte nichts mit Spaßhaben zu tun und das wusste mit Sicherheit auch die Arenaleiterin. Allerdings wirkte Conchua durchaus überrascht darüber, dass das Panflam Feuerschlag beherrschte. Das Bluzuk stand derweil noch zu dicht an den Steinen, als dass es hätte ausweichen können und der Angriff des Panflam traf es direkt. Das Bluzuk ging mit einem pfeifenden Zischen zu Boden. "Okay, das reicht", entschied Conchua und rief ihr Bluzuk zurück. "Bluzuk kann nicht mehr weiter kämpfen", deklarierte Kate.
Jakob blickte zu dem Bluzuk und konnte es kaum fassen, dass es am Boden lag. Ein Lächeln kam auf sein Gesicht und er hatte auch das Gefühl, wieder mehr Kontrolle zu haben. "Gut gemacht!", lobte er Pachira und nickte. Er blickte zu Conchua und erwartete das Smettbo. Sein Plan war zwar am Wackeln gewesen, aber es schien sich doch noch zu fügen. Und zur Not hatte er immer noch Siggi.
"Vielleicht taust du jetzt ja etwas auf", kommentierte Conchua und griff nach ihrem Pokéball, um das Smettbo zu rufen. Das Käfer-Pokémon flatterte kurz mit den Flügeln und gewann dann an Höhe, um über dem Kampffeld zu schweben. "Windstoß." Das Smettbo begann damit, kräfte Luftstöße mit seinen Flügelschlägen zu erzeugen.
Das Smettbo war ein Problem, da es fliegen konnte. Er war sich nicht sicher, ob Conchua wusste, dass das Panflam nur Nahkampf-Attacken beherrschte. "Ausweichen Pachira und Verhöhner!" Jakob hoffte, dass das das Smettbo dazu brachte, ein wenig näher zum Boden zu kommen.
Es gelang Pachira, den Böen auszuweichen, aber als es Verhöhner einsetzte, wirkte Conchua skeptisch. "Schon wieder?", fragte sie irritiert. Das Smettbo hingegen fixierte das Feuer-Pokémon und mit rotglühenden Augen griff es an. Ethan erkannte die Konfusion, mit der es auch seinen Pokémon zugesetzt hatte.
Jakob erkannte Konfusion und erinnerte sich daran, wie Ethan aus dieser Situation entkommen war. Glücklicherweise konnte Jakob das Gleiche tun. "Silberblick! Und dann ab hinter die Steine!", rief er seinem Panflam zu. So langsam machte ihm der Kampf auch Spaß.
Die Psycho-Attacke traf das Panflam, das daraufhin einige Augenblicke lang brauchte, um überhaupt Silberblick einsetzen zu können. Dieser reichte zwar, um das Smettbo von seinem Angriff abzuhalten, aber Pachira brauchte einen Augenblick, um sich hinter die Steine zu flüchten und wirkte dabei durchaus außer Atem. Vermutlich hatte sie noch nie Erfahrung mit Psycho-Attacken gemacht. "Um die Steine herum und Windstoß!"
Jakob nickte Pachira zu und lächelte. Er wollte sie wissen lassen, dass sie das gut machte, aber viel Zeit zum Reden blieb nicht. "Es kommt, rauf auf den Stein und spring hoch und Kratzer!" Er hoffte, dass Pachira jetzt wieder genug Atem hatte, um das Smettbo in der Luft zu erwischen. Sonst wusste er nicht, wie er das gegnerische Pokémon zum Landen bewegen sollte.
In dem Moment, in dem das Smettbo die Steine überflog, sprang Pachira hoch und griff an. Das Smettbo war von der Sprungkraft des Panflam überrascht, versuchte aber auszuweichen. Dabei geriet es ein wenig ins Taumeln und wurde leicht von Pachiras Kratzer gestreift. Es machte eine scharfe Kurve und kam dann dem Befehl seiner Trainerin nach. Pachira, die noch in der Luft war, hatte keine echte Chance, dem Windstoß auszuweichen und wurde unsanft zu Boden geweht.
Jakob zuckte kurz zusammen, als Pachira auf dem Boden aufschlug. Unliebsame Erinnerungen kamen in ihm hoch, als er zu seinem Panflam sah. "Pachira! Alles gut? Steh auf und geh hinter dem nächsten Stein in Deckung!" Jakob sah genau hin, er wollte sichergehen, dass sie nicht schon wieder am Bein verletzt war.
Pachira rappelte sich hoch, schüttelte sich und schien einen Moment zu brauchen, um sich zu orientieren. Noch während sie anschließend - immerhin ohne zu humpeln - auf die Steine zulief, fixierte das Smettbo sie mit seinem Blick. "Konfusion." Erneut leuchteten die Augen des Käfer-Pokémon auf und Pachiras Bewegung wurde jäh unterbrochen.