Jakob hörte den Tonfall und ihm war bewusst, dass das ein schweres Stück arbeit werden könnte. Immerhin kam er nicht mit neuen Problemen an, zu mindest wenn der Hausmeister nicht ihn als Problem ansehen würde. Der Teenager bemühte sich, eine möglichst freundliche Miene aufzusetzen und öffnete dann die Tür. "Mister Norton? Hallo, ich bin Jakob."
"Das heißt, dass es bekannt ist, was der Captain da unten wollte?", hakte Lou nach, allerdings mit einer gehörigen Portion Skepsis. "Ich denke aber, dass wir uns einig sein können, dass es Fakt ist, dass es ein sehr, sehr seltsames Verhalten für Captain Johnson war, oder? Immerhin wäre er um ein Haar gestorben." Auch das war ein Fakt, aber Lou war sich sicher, dass sie das nicht extra erwähnen musste.
Holly:
"Und ich glaube, dass mir das ziemlich egal ist", erklärte Holly hoheitsvoll und hoffte, dass Charly dieses Mal begriff, dass sie das Thema nicht vertiefen würde. Allerdings befürchtete die junge Farmerin, dass das eher Wunschdenken war und die Rekrutin potentiell weitermachte. "Ich war noch nie so der Typ zum Weggehen", erzählte Holly stattdessen. "Zu viel Arbeit und wenig Interesse. Und wie ich das sehe, habt ihr hier auch gerade eine Menge zu erledigen, oder?"
Jayjay: Der Hausmeister war ein Mann mittleren Alters, der im Gegensatz zum Chief allerdings eher hager und blond war. "Jakob", wiederholte Norton und schüttelte anschließend sichtlich genervt den Kopf. "Jakob, der Postbote, Jakob, der Kaffee-Holer, Jakob, der Praktikant?"
Lou: "Keiner weiß, was Johnson dort wollte", erwiderte die Frau und seufzte. "Aber wir hatten die explizite Anweisung, den Tunnel nicht aufzusuchen. Und das Hinwegsetzen über dienstliche Anweisungen ist ein Kündigungsgrund." Sie seufzte und sah sich kurz um. "Früher war Johnson auch hier in der Hauptwache - aber sobald Rodriguez Chief wurde, hat er ihn versetzt."
Holly: Charly wühlte in ihrer Handtasche und schien Holly nur mit halbem Ohr zuzuhören. Letztlich fand sie ein Kaugummi, wickelte es aus dem Papier und schob es sich in den Mund. "Ich weiß nicht", antwortete sie dann und kaute vor sich hin. "Ich sitz sowieso immer hier rum, heute sind nur mehr Leute hier." Sie runzelte die Stirn und machte eine Kaugummiblase, die sie anschließend wieder aufsaugte. "Echt komisch, so viel ist sonst nie los. Echt nicht."
Ethan: "Sie sichten, man kann immer etwas übersehen", antwortete der Chief, nahm die Akte wieder an sich und verstaute sie in der Schublade. "War es das?" "Was ist ihre Theorie bezüglich des Archivs?", fragte Ethan weiter. "Wenn ich eine Theorie hätte, könnten wir uns das hier sparen."
Jakob zuckte verlegen mit den Schultern. "Jakob der Freiwillige, um genau zu sein", meinte er dann und lächelte weiterhin freundlich. "Wobei ich mich auch mit Jakob, der Kaffee-Holer zufreiden geben würde." Der Teenager lachte leicht. "Ich wollte nur mal hören, ob ich hier etwas helfen kann. Das ganze Revier ist ja im Moment ziemlich in Aufruhr."
"Und keiner hat das hinterfragt?", meinte Lou überrascht. "Das ist... war ein Tunnel, der Inito und hier verbindet. Irgendwer hat den gebaut, ohne dass jemand das bemerkt hat und irgendeine Organisation, deren Leute Pokémon und Menschen verletzen und töten würden, hat ihn für allen möglichen Kram benutzt..." Das Mädchen schüttelte den Kopf. Diese Vorstellung war echt ungeheuerlich! Es war, als ob der Chief der Organisation helfen wollte. "Der Captain hat einmal angedeutet, dass es für ihn von besonderer Wichtigkeit ist, sich immer korrekt zu verhalten. Ist denn mal was zwischen ihm und dem Chief vorgefallen?"
Holly:
"Ich hab gehört, dass ihr Rekruten auch manchmal unten im Archiv seid, um da aufzuräumen", erwiderte Holly, auch wenn sie immer noch bezweifelte, dass dieses Gespräch irgendetwas brachte. Vor allem bezweifelte sie, dass Charly das Alphabet gut genug beherrschte, um im Archiv helfen zu können. "Ist das dann nicht sowas wie eine Abwechslung? Ich meine... passiert denn hier oben irgendwas Interessantes? Immerhin scheinst du lieber zu lesen."
Jayjay: "Viel Erfolg dabei, hier 'nen Kaffee aufzutreiben", kommentierte Norton und winkte ab. "Du bist nich' hier, um mir Kaffee anzubieten. Also, was ist wirklich?"
Lou: "Vorgefallen? Das könnte man so sagen", erwiderte die Frau und schnaubte. "Johnson war der Stellvertreter des ehemaligen Chiefs. Wieso Rodriguez ihn abgelöst hat, als er in Pension gegangen ist..." Sie hob ihre Schultern. "Jedenfalls hat er sich einen neuen Stellvertreter gesucht und Johnson zum Strand versetzt."
Holly: "Lesen?", wiederholte Charly und schien dabei für einen Moment ihr Kaugummi zu vergessen. Dann griff sie nach dem Magazin und hielt es Holly hin. "Ich suche nach neuen, hippen Modetrends. Und Inspa... Inspe... Insparation für Makeup." Sie ließ das Magazin wieder sinken. "Mal ehrlich, was soll ich im Archiv? Da ist ja fast nie jemand."
Ethan: Ethan war sich sicher, dass der Chief eine Theorie haben musste. Und er war sich sicher, dass der Chief mit irgendwem kooperierte, der viel Geld hatte - und das traf entweder auf die AC oder die mysteriöse Organisation zu. Vielleicht war das der Ansatzpunkt, um doch irgendwelche Informationen zu erhalten. "Ein schöner Schreibtisch", merkte Ethan an und musterte das Holz. "Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, es wäre Walnuss." Er nickte anerkennend. "Ein gutes Imitat." Die Miene des Chiefs verdüsterte sich.
Jakob war ein wenig irritiert, er war der Meinung, dass man in einem solchen Bürogebäude eigentlich massig Kaffee finden müsste. Er schüttelte dann kurz den Kopf und räusperte sich erneut. "Naja, wenn es mit dem Kaffe eh nichts wird... wie schon gesagt, irgendwas helfen oder so. Immerhin hat man mich hergeschickt, weil ich bei der ganzen Archiv-Sache nicht helfen darf, weil ich kein richtiger Polizist bin." Jakob hoffte zumindest auf diese Weise das Eis ein wenig brechen zu können. Der Hausmeister wirkte bis jetzt nicht wirklich aufgeschlossen und Jakob hatte sogar eher das Gefühl, dass Norton in Ruhe gelassen werden wollte.
"Okay... Das ist heftig", musste Lou zugeben. Ihr drängte sich gerade unwillkürlich die Frage auf, ob Johnson der Meinung war, dass der Chief mit der Organisation kooperierte und er deshalb in den Tunnel gegangen war. Sie schloss nicht aus, dass der Captain versucht hatte Beweise zu finden, um Chief Rodriguez das Handwerk zu legen. Vorausgesetzt natürlich, dass Lous Annahme stimmte. "Wie lange ist das jetzt her? Und... hat es den Captain eigentlich sehr getroffen?", wollte das Mädchen anschließend wissen. Lou konnte sich vorstellen, dass Johnson gefasst gewesen war, aber nicht, dass es ihn unberührt gelassen hatte.
Holly:
Auch wenn Holly nicht viel von Mode, Makeup oder anderen trendigen Sachen verstand, konnte sie sich nicht vorstellen, dass das Ganze ohne Text funktionierte. Es musste Anleitungen geben oder Tipps oder Variationshinweise, ansonsten würde es noch weniger Sinn ergeben, als es ohnehin schon tat. Dass Charly an einem Wort scheiterte, das offensichtlich zu kompliziert für sie war, war weniger überraschend als die Tatsache, dass sie sich überhaupt an einem solchen Wort versuchte. "Wer bestimmt eigentlich, was hip ist und was nicht?", fragte die junge Farmerin nach, auch wenn es sie gar nicht interessierte und sie einiges dafür getan hätte, um diesem Gespräch zu entfliehen. Aber sie hatte nunmal versprochen, es zu führen und dementsprechend würde sie das auch ordentlich durchziehen. "Und dass hier oben mehr Leute vorbeikommen, glaub ich sofort. Also nicht nur, weil heute so viel los ist. Wirklich spektakulär fand ich das Archiv jetzt auch nicht, wenn ich ehrlich bin. Was du da sollst, kann ich dir aber auch nicht sagen. Was musstest du denn das letzte Mal machen, als du da unten warst?", fragte Holly schließlich nach. Vermutlich hatte die Rekrutin der Frau, die für das Archiv zuständig war, ein paar Akten gegeben und war anschließend wieder gegangen.
Jayjay: "Wenn du unten schon nich' helfen kannst, was soll ich dir sagen?", fragte der Hausmeister und schnaubte verächtlich, bevor er die Schultern hob. "Ich soll Videos von Überwachungskameras auswerten, die so alt sind, dass es ein Wunder ist, dass überhaupt noch 'ne Handvoll funktioniert. Und wenn nichts rauskommt, bin ich hinterher der Idiot vom Dienst." Er schnaubte erneut. "Wird Zeit, dass ich mir 'nen besseren Job suche. Vielleicht an 'ner Schule."
Lou: "Das ist noch gar nicht so lange her, ein knappes Jahr vielleicht", antwortete die Frau (deren Namen Lou immer noch nicht weiß). "Wie Johnson reagiert hat... Tja, ich würde sagen, er hat es geahnt, sobald Rodriguez Chief wurde. Ich hatte jedenfalls nie viel mit ihm zu tun, immerhin bin ich meistens hier." Sie lächelte entschuldigend und schüttelte den Kopf. "Jedenfalls habe ich nie von irgendeinem offenen Streit gehört."
Holly: Charly sah Holly mit großen AUgen an, dann hob sie die Schultern. "Keine Ahnung, hip ist halt hipt", antwortete sie dann, lachte kurz und fügte voller Selbstverständlichkeit hinzu: "Sonst würde man es ja nicht in den Zeitschriften finden." Sie kaute weiter auf ihrem Kaugummi, machte eine weitere Blase und schien diese kurz zu vergessen, während sie nachdachte. Letztlich ließ sie die Blase lautstark platzen. "Ich sollte Akten sortieren. Aber irgendwie waren die Leute nie zufrieden, keine Ahnung. Mir hat ja auch niemand gesagt, was genau ich sortieren soll. Ich mein, ich hab die Bilder aus allen Akten zusammengepackt, dann die Texte und dann die Tabellen." Sie hob die Schultern. "Seitdem bin ich nicht mehr da. Aber hey, ich find's cool so." Sie winkte ab, machte eine weitere Kaugummi-Blase und stach mit ihrem künstlichen Fingernagel hinein. "Heute musste ich hin, aber nur um eine Akte zu holen."
Ethan: "Das ist Walnuss", entgegente Rodriguez düster. "Wirklich?", hakte Ethan nach, den das eigentlich nicht im mindesten überraschte. Mit einem anerkennenden Nicken musterte er das Holz. "Ich weiß, dass Chief Cordes keinen Tisch aus Walnussholz hat." "Cordes ist Chief eines provinzialen Dorfes ohne jegliche Bedeutung." "Da haben Sie recht", erwiderte Ethan und sah sich um. "Die restlichen Möbel sind leider nicht aus Walnuss." "Walnuss ist teuer", antwortete Rodriguez zugegebenermaßen gepresst.
Jakob schaute den Mann erstaunt an. Er hatte nicht erwartet, dass der Hausmeister so etwas tun musste. "Sie überprüfen die Überwachungsbänder? Ich dachte, sowas wird eher von den Polizisten übernommen..." Jakob schüttelte den Kopf. Endweder war etwas seltsam hier oder die Polizei hatte schlicht kaum Mittel. "Dass die Kameras überhaupt noch funktionieren, ist ein Wunder... sind vorhin an einem rauchenden Polizisten unter einem kaputten Rauchmelder vorbeigekommen... Ja... das mit dem neuen Job kann ich verstehen. Die Stimmung hier muss ja auch recht schlecht sein, seitdem Arkwright angekündigt hat, die Polizei schließen lassen zu wollen."
"Gibt es denn jemanden, der ihn besser kannte?", fragte Lou anschließend nach. Immerhin bestand so die potentielle Chance, dass sie vielleicht endlich einen Hinweis fanden, was der Captain eigentlich im Tunnel gewollt hatte. Das einzige, was sie bisher wussten, war die Tatsache, dass Johnson zuvor mit Conchua gesprochen hatte. Und Lou gewann langsam den Eindruck, dass das ein enormer Vertrauensbeweis von Johnson an die Arenaleiterin war. "Ich weiß, dass Sie lieber Fakten sprechen lassen, aber Sie haben vorhin auch Gerüchte bezüglich des Chiefs und Captain Johnson erwähnt. Ist denn trotzdem eins von denen wenigstens wahrscheinlich oder zumindest plausibel?", wagte das Mädchen sogar einen kleinen Vorstoß.
Holly:
Charly hatte also eine Akte geholt. Holly war sich sicher, dass das die erste Information war, die man auch als solche bezeichnen konnte. Außer vielleicht die Tatsache, dass die Rekrutin zugegeben hatte, diverse Akten durcheinander gebracht zu haben. Großartig. Holly war kurz davor, ihren Kopf auf den Schreibtisch zu schlagen. "Kann ich verstehen. Ich hätte auch keine Lust, meine Zeit da unten zu verbringen", antwortete Holly schließlich auf Charlys Aussage. "Ich find sinnlose Arbeiten bescheuert und Akten sortieren hat mehr von einer Beschäftigungstherapie als von richtiger Arbeit." Die junge Farmerin machte eine wegwerfende Handbewegung. Ganz so krass sah sie das zwar nicht, aber Charly sollte ruhig weiter glauben, in ihr eine Verbündete gefunden zu haben. "War es wenigstens was Interessantes, was du holen musstest? Oder war es nur sowas wie die Auflistung der letzen Falschparker?", hakte Holly nach. In ihren Augen wäre das durchaus eine interessante Information.
Jayjay: "Ich soll nachsehen, ob es überhaupt Aufnahmen aus dem Archiv gibt", brummte der Hausmeister hörbar unbegeistert. "Aber wenn du mich fragst... kann ich mir das sparen." Er hob die Schultern und nickte zu einem sichtlich mitgenommenen Fernseher, der nichts weiter als ein schwarzweißes Rauschen zeigte, dann schnaubte er. "Die Stimmung war vor Arkwrights Ankündigung schlecht. Jetzt is' sie unterirdisch." Norton schüttelte den Kopf. "Hatten vorher schon kein Geld und keine Leute. Und jetzt kriegen wir gar keine Neuen mehr."
Lou: "Ich weißt, dass alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, gut von ihm gesprochen haben, weil er kompetent ist. Er ist ein nicht zu verachtender Pokémon-Trainer", antwortete die Frau und schüttelte noch im gleichen Atemzug den Kopf. "Aber befreundet war er, soweit ich weiß, mit keinem hier. Die Leute sagen, er hätte kein Privatleben, aber vielleicht trennt er es auch einfach sehr gut." Als Lou die Gerüchte ansprach, seufzte die Frau. "Ich fürchte, ich bin keine Expertin für Gerüchte, meistens höre ich gar nicht erst hin, aber ich weiß, dass es Spekulationen darüber gibt, dass Rodriguez sich den Posten nicht erarbeitet hat. Wie er ihn bekommen hat... keine Ahnung." Sie seufzte erneut. "Ich weiß nur, dass sich die beiden nie gut verstanden haben, Rodriguez und Johnson. Aber falls etwas an den Gerüchten dran ist, hatte Rodriguez offenbar die einflussreicheren Freunde."
Holly: "Ja, sag ich doch!", erwiderte Charly mit einem energischen Nicken. "Warum soll ich die Dinger sortieren? Ich meine, das ist total uncool und vor allem richtig krass mistig, dass die mir nichtmal sagen, wie!" Sie schnaubte und kaute heftiger auf ihrem Kaugummi. "Was soll ich im Archiv, wo mich keiner sieht!?" Als Holly nach der Akte fragte, runzelte Charly die Stirn und schien ernsthaft zu versuchen, sich an die Akte zu erinnern. "Keine Ahnung", sagte sie letztlich, "aber ein Mann mit vielen Abzeichen hat sie abgeholt. Warte, ihr habt vorhin doch nach ihm gefragt... Der Chief, habt ihr gesagt, ist das."
Ethan: "Aber Walnuss würde gut zu dem Schreibtisch passen", antwortete Ethan betont interessiert. "Stehen die Möbel auf ihrer Einkaufsliste?" "Vorerst wohl nicht", erwiderte Rodriguez gepresst. Ethan setzte ein kühles Lächeln auf. "Das ließe sich unter Umständen ändern."
Jakob sah zu dem Fernseher und sah dann zurück zu dem Hausmeister. "Funktionieren wohl doch nicht. Na großartig." Der Teenager seufzte kurz und schüttelte den Kopf. "Ja, klar. Niemand will auf ein sinkendes Schiff aufspringen. Und was noch viel schlimmer ist, es interessiert ja scheinbar auch niemanden da oben, dass solche Leute hier rumlaufen... ansonsten hätte die Polizei doch schon längst mehr Geld bekommen."
Lou war überrascht, was in der Polizei hinter verschlossenen Türen zu passieren schien und für einen winzigen Augenblick fragte sie sich doch, ob es nicht vielleicht doch eine gute Entscheidung von Arkwright gewesen war, die Polizei dicht zu machen. Aber noch im selben Moment erinnerte sich Lou daran, dass es auch wirklich hart arbeitende Leute gab, die ihren Job ernst nahmen. Leute wie Cordes, Johnson und auch offensichtlich die Frau vor ihr. Vor allem letztere konnte durchaus eine wertvolle Verbündete werden. Vorausgesetzt dass sie auch auf ihrer Seite stand. "Wir haben auch nur Gutes über ihn gehört. Zunächst natürlich von Chief Cordes, weil die uns ja hierher geschickt hat, aber auch die Arenaleiterin hat gut von ihm gesprochen. Umso erstaunlicher, dass ihn niemand vermisst hat", meinte Lou und hob die Schultern. "Eigentlich schade, dass die beiden ihre Differenzen nicht überwinden konnten. Davon hätten bestimmt einige profitieren können. Ist den Rodriguez sonst ein guter Chief?"
Holly:
"Dann muss es aber echt wichtig gewesen sein, wenn der Chief die Akte wollte. Das ist schon wieder fast cool", behauptete Holly und spürte regelrecht, wie ihr IQ in den Keller fiel. "Außerdem hat dich damit die ranghöchste Person hier gesehen. Klingt für mich wenigstens nach einem kleinen Trost, oder?" Die junge Farmerin konnte immer noch nicht fassen, dass sie dieses äußerst geistreiche Gespräch führte und wenn sie ehrlich war, würde sie einiges dafür geben, endlich gehen zu können.
Jayjay: "Ich bin zwar kein Fachmann, Jakob, aber eins weiß ich", antwortete Norton, bevor er nach oben deutete. "Die Leute da oben, die interessieren sich nur für eine Sache und das is ihr Geld. Alles andere..." Er ließ den Satz unvollendet und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Wenn die also die Polizei abschaffen, dann nur, weil die damit Geld verdienen."
Lou: "Ich weiß nicht, ob ich wirklich sagen würde, dass es nur Gutes ist", merkte die Frau mit leicht gerunzelter Stirn an. "Johnson war immer relativ streng und hat den einen oder anderen Rekruten raugeworfen." Sie hob die Schultern. "Sowas trägt nicht zu einem guten Ruf bei, vor allem wenn es sowieso zu wenig Rekruten gibt." Die Frau winkte ab. "Was die Arenaleiterin angeht, wundert es mich, dass sie ihn überhaupt kennt. Sie hat nicht unbedingt viel mit der Polizei zu tun. Das liegt vermutlich an der Näher zur Strandwache. Rodriguez jedenfalls macht seine Sache nicht schlecht - er ist auch sehr korrekt und weiß unglaublich viel über alle Mitarbeiter. Eigentlich ist es merkwürdig, dass er und Johnson sich nie verstanden haben."
Holly: Charly sah sie skeptisch an. "Aber der war doch überhaupt nicht geil oder cool oder niedlich", sagte Charly dann mit einem hörbar erstaunten Tonfall. "Was soll ich mit dem?"
Ethan: Rodriguez sah Ethan eine Weile lang an, ohne zu antworten, dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. "Ich bin Polizist", kommentierte Rodriguez dann. "Bestechung ist für uns eine Straftat." "Und den Tisch aus Walnussholz haben Sie sich von ihrem Lohn gekauft", merkte Ethan mit einem kühlen Lächeln an. "Ich bin mir sicher, dass eine Recherche bezüglich des Gehalts eines Chiefs..." "Willst du mir vorwerfen, ich hätte mich bestechen lassen?" "Ich für meinen Teil rede lediglich über passende Möbel für den Schreibtisch."