Jakob nickte Norton zu, immerhin gab der Mann ihm gerade Worte der Weisheit mit. Zumindest wollte Jakob so wirken, als ob er seine Worte so sah. "Puh... das ist ja übel... die da oben haben ja auch keine Probleme, wenn es ihnen nur ums Geld geht." Jakob schüttelte kurz den Kopf. "Und es gibt kaum mehr Geld, sagen Sie? Und was tun sie dann, außer Überwachungsbänder zu kontrollieren? Ich meine, irgendwo muss ja das Geld herkommen, wenn was kaputt ist oder so..."
"Dass der Chief viel über seine Leute weiß, hat er tatsächlich vorhin demonstriert. Das war durchaus beeindruckend, muss ich sagen und es ist bestimmt hilfreich, um den Schuldigen zu finden. Jedenfalls wenn man diversen Fernsehserien trauen darf", witzelte das Mädchen, allerdings gespielt und machte anschließend eine wegwerfende Handbewegung. Sie wollte nicht, dass die Frau ernsthaft dachte, dass der Verdacht im Raum stand, dass es ein Rotomurf gab. "Das mit den Rekruten ist aber auch so ein zweischneidiges Schwert, oder? Ich meine, klar ist so ein Mangel bescheiden, aber wenn ich daran denke, wie Charly so drauf ist... Will man so jemanden wirklich behalten?"
Holly:
Holly unterdrückte ein genervtes Stöhnen, auch wenn sie nicht sagen konnte, wie lange sie das noch durchhielt. "Ja, aber darum ging es ja auch nicht", antwortete sie der Rekrutin schließlich. "Ist doch gar nicht schlecht, wenn der Wichtigste dich gut findet, oder? Pech für ihn, dass das alles ist, was er von dir haben kann." Die junge Farmerin hatte durchaus den Wunsch, einfach rauszurennen. Einfach weg. Ganz, ganz weit weg von diesem Albtraum von Frau.
Jayjay: "Wenn was kaputt is, bleibt es kaputt", bemerkte Norton düster. "Außer ich kann es so flicken. Das geht bei 'ner Wasserleitung, aber nich' bei Kameras." Er schnaubte. "Oder Rauchmelder, die man neu kaufen müsste." Er seufzte schwer. "Das alles hier", fuhr er dann fort und machte eine ausladende Handbewegung, "geht den Bach runter, wenn du mich fragst."
Lou: "Er muss ein sehr gutes Gedächtnis haben", fügte die Frau hinzu. "Das ist in vielen Dingen hilfreich, nicht nur bei diesem Fall." Sie atmete hörbar aus. "Charly ist ein Sonderfall", sagte sie dann mit einem Anflug von Missbilligung in der Stimme. "Die Rekruten, die Johnson gefeuert hat, waren deutlich weniger inkompetent als sie. Sie hat einfach nur Glück, dass sie nicht unter Johnson ausgebildet wird."
Holly: "Aber was bringt es mir, wenn er mich gut findet, ich ihn aber nicht? Dann kann ich ja gar keinen Spaß mit ihm haben", antwortete Charly irritiert. "Ich steh bestimmt grad voll auf dem Schlauch, oder?" Sie kicherte. "Hilf mir weiter."
Ethan: "Angenommen, ich würde mich auf diese... Verhandlungen einlassen", erwiderte Rodriguez nach einer Weile, "was würdest du wollen?" "Informationen." "Welche Informationen?" Das war eine gute Frage. Und dafür musste er wissen, ob der Chief nun etwas mit den falschen Leuten zu tun hatte oder nicht - oder ob einer seiner Polizisten ein Maulwurf war.
Jakob schüttelte nur verständnislos den Kopf. Eigentlich war es ihm fast egal gewesen, dass die Polizei den Bach runter ging, aber mit der Organisation am Horizont war es ihm nicht geheuer, was in der Zukunft wohl kommen mochte. "Schlimm sowas... und dann wird heute auch noch ins Archiv eingebrochen... naja, ich hoffe mal, dass sie den Schuldigen finden. Ist echt seltsam, wenn nicht einmal der Chief eine Idee hat, wer das gewesen sein könnte. Dabei kommt man nicht einfach so ins Archiv..."
"Wieso nicht in diesem Fall?", hakte Lou interessiert nach. Hatte sie etwas übersehen? Vielleicht hatte sie auch einfach etwas nicht bedacht, aber das machte letztlich wohl keinen Unterschied. "Und Charly als Sonderfall zu bezeichnen ist eigentlich schon kein Euphemismus mehr. Jedenfalls nicht dem Eindruck nach, den sie erweckt", meinte das Mädchen. "Darf sie überhaupt hier unten rein?"
Holly:
Holly fragte sich, ob man wirklich so dumm sein konnte, aber scheinbar war es tatsächlich möglich. Zu allem Überfluss bewegte sich das Gespräch auch noch in eine Richtung, die ihr absolut nicht gefiel. "Na, guck mal", fing die junge Farmerin dennoch an, weil sie da nun wohl oder übel durchmusste. "Auf die wichtigste Person achtet doch jeder, oder? Wenn also der Wichtigste auf dich achtet, dann tun das auch andere, denen du vorher vielleicht noch nicht so aufgefallen bist." Holly hoffte nur, dass das nicht zu kompliziert für Charly war.
Jayjay: "Woher soll der Chief das wissen?", hakte der Hausmeister nach. "Der hat doch anderes zu tun, muss hier alles irgendwie am Laufen halten. Is echt okay von ihm, dass er überhaupt hier is und mithilft."
Lou: "Na ja, als Polizist ist es immer hilfreich, sich gut an Dinge erinnern zu können", erwiderte die Frau mit einem Lächeln. "Wenn man Zeugen vernimmt oder einen Tatort ansieht zum Beispiel." Als Lou nach Charly fragte, seufzte die Frau genervt. "Anfangs ja, wie alle anderen Rekruten eben. Dann hat sie versucht, Akten zu sortieren. Sie hat Bilder zu Bildern sortiert, Texte zu Texten... eine Katastrophe! Seitdem darf sie nur noch hierher, wenn sie irgendetwas abholen soll - und dann lasse ich sie nicht weiter rein als bis hierher."
Holly: "Du Dummerchen", erwiderte Charly mit einem Zwinkern, "dann müsste ich doch mit ihm zusammen rumlaufen. Sonst weiß ja keiner, dass er mich gut findet." Sie kicherte. "Aber mal ehrlich, er ist echt nicht stylisch. Jayjay hatte wenigstens... na ja, er war irgendwie niedlich."
Ethan: "Was mich interessiert", antwortete Ethan letztlich, "werde ich mir überlegen, wenn Sie zustimmen. Und dann werden wir das Gespräch an irgendeinem neutralen Ort weiterführen." Er setzte ein kühles Lächeln auf. "Dann können wir auch die Frage nach Möbeln vertiefen." Rodriguez sah ihn kalt an, bevor er letztlich nickte. "Wann?" "Ich melde mich."
"Bei Arceus... Ernsthaft? Das hat sie gebracht? Dann ist sie noch... unqualifizierter als ich dachte", meinte das Mädchen mit einem tiefen Seufzen. Eigentlich war es wohl schon überflüssig, überhaupt noch überrascht zu sein. "Ist wirklich jemand wahnsinnig genug, Charly zu schicken? Ich hätte jedenfalls Angst, dass sie vergisst, was sie holen soll, bevor sie hier unten ankommt. Sie konnte uns nicht mal sagen, wie der Chief aussieht."
Holly:
Jetzt ging das wieder los! Holly widerstand abermals dem Drang, ihren Kopf auf den Tisch zu schlagen. Wie konnte man denn ein erfülltes Leben führen, wenn man sich nur für solchen Blödsinn interessierte? Holly verstand es wirklich nicht. "Ich muss nicht verstehen, was du an ihm findest, oder? Geschweige denn, was genau an ihm niedlich sein soll."
Jakob zuckte mit den Schultern "Also so, wie der Chief vorhin rüberkam, hat er einen verdammt guten Überblick, wer seine Mitarbeiter sind und was die so treiben. Naja, echt seltsam das Ganze." Der Teenager seufzte daraufhin. "Ich denke, der macht das alles, weil das ja schon wichtig ist."
Jayjay: "Eigentlich is die normale Polizei für sowas zuständig, der Chief organisiert sie", antwortete der Hausmeister. "Es is nich selbstverständlich, was er macht. Egal wen du fragst, die meisten hier haben eine hohe Meinung von ihm und das zurecht."
Lou: "Ja, das ist Charly", erwiderte die Frau mit einem resignierenden Seufzen. "Seitdem sitzt sie meist vorne, aber das ist genauso schlimm." Sie lächelte halbherzig. "Wenn jemand sie herschickt, dann fast immer mit einem Zettel, auf dem steht, was eigentlich benötigt wird. Das reduziert die Fehlerquote."
Holly: Charly zwinkerte Holly zu. "Alle Jungfrauen sind niedlich", erwiderte sie dann mit einem Kichern. "Vor allem wenn es so eindeutig ist", fügte sie hinzu und zog dabei das Wörtchen 'so' unnötig in die Länge. "Du kriegst bestimmt auch noch irgendwann ein Auge dafür."
Ethan: Rodriguez nickte knapp und stand auf. Ethan tat es ihm gleich. "Ich bin im Normalfall hier zu erreichen", merkte der Chief noch an und Ethan nickte. "Ich rufe zeitnah an", erwiderte er dann und trat anschließend zu der Tür.
"Kann ich mir vorstellen. Ich weiß noch, wie wir reagiert haben, als wir frisch aus Inito hier ankamen und als erstes Charly kennengelernt haben", erzählte Lou und erschauderte allein bei der Erinnerung. "Aber das kommt nicht oft vor, dass sie hergeschickt wird, oder? Will ich wissen, wie lange das letzte Mal her ist?", stellte das Mädchen schließlich die entscheidende Frage zum Thema. Immerhin wusste Lou bereits, dass Charly erst heute hier gewesen war.
Holly:
"Möglich, aber ich leg es nicht drauf an. Ich wüsste nicht wozu", antwortete Holly, wobei sie versuchte möglichst diplomatisch zu bleiben. Im Grunde war es ihr doch völlig egal, ob jemand schon sein erstes Mal hatte oder nicht. Vor allem ging das auch niemanden was an. Jedenfalls nicht so, wie in Charlys Fall.
Jakob nickte. Ihm war Chief Rodriguez selbst ein wenig seltsam vorgekommen, allerdings konnte auch der Schein trügen. "Gut, ist doch schön, dass der Chief trotz der schlechten Stimmung etwas Einsatz zeigt..." Jakob dachte daran zurück, dass der Chief sie eigentlich nicht einsetzen wollte. Außerdem wollte Jakob mittlerweile auf ein anderes Thema kommen, ein Thema, wegen dem er eigentlich hier her gekommen war. "Und was haben Sie heute sonst so noch gemacht außer Video-Bänder zu kontrollieren? "
Jayjay: "Ohne den Chief wär hier das Darkrai los", kommentierte der Hausmeister, hob die Schultern und runzelte anschließend die Stirn. "Was ich heute sonst gemacht hab? Wird das ein Verhör?"
Lou: "Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt - immerhin brauchen wir so keinen anderen für den Eingang. Bei dem Personalmangel, den wir haben, ist das etwas Gutes." Sie schmunzelte. "Zum Sortieren wird sie nie wieder hierher kommen. Aber tatsächlich hat sie vorhin eine Akte abgeholt."
Holly: "Hey, wenn du willst such ich dir irgendwen total Süßes, dann kannst du deine eigenen Erfahrungen sammeln", schlug Charly mit einem Zwinkern vor. "Ich kenne da ein paar Leute, mega cool und super süß. Soll ich dir jemanden klarmachen?"
Ethan: Nach einem abschließenden Nicken des Cheifs verließ Ethan dessen Büro und trat zurück zu dem Aufzug. Der Plan war es, irgendwo auf die anderen zu warten und der rein rational sinnvollste Wartepunkt war der Eingangsbereich - obwohl dort das Wesen saß.
Jakob unterdrückte das Bedürfnis, das Gesicht in den Händen zu vergraben, als Norton fragte, ob Jakob ihn verhören sollte. Er war durchschaut, hatte sich aber auch nicht wirklich gut angestellt. Trotzdem hatte er das Gefühl, sonst nicht vorzukommen. "Nein... nein... ein Verhör ist das nicht... ich soll nur für den Chief ein paar Erkundigungen einholen, mehr nicht." Jakob lächelte den Hausmeister freundlich an und hoffte, dass die gute Meinung über den kleinen, dicken Chief ausreichen würde, um den Mann zum Reden zu bringen.
"Echt jetzt?", meinte Lou und tat bewusst erstaunt. "Ist dadurch aufgefallen, dass... dass jemand hier war, der nicht hatte hier sein sollen?" Das wäre auch noch eine durchaus interessante Information, denn bisher wussten sie nur, wer hier unten gewesen war. Allerdings nicht, wann es aufgefallen war, dass die Akten entwendet worden waren. Oder wann deren Fehlen zumindest aufgefallen war.
Holly:
Ihr Gesicht war ein wenig wärmer geworden, aber das war bei der Aufregung und ausgerechnet diesem Thema auch kein Wunder. Jedenfalls nicht für Holly. "Nein. Definitiv nein", meinte die junge Farmerin möglichst bestimmt. "Das ist nichts, aber auch gar nichts, was ich mit jemandem tun würde, den ich gar nicht weiter kenne." Sondern für jemanden, mit dem sie zusammen war und den sie auch liebte. Dass sie diesen jemanden noch finden musste, war ein anderes Thema.
Jayjay: Der Blick des Hausmeisters verdüsterte sich. "Erkundigungen für den Chief?", hakte er dann nach. "Das bezweifle ich. Er hat vorhin schon mit mir gesprochen."
Lou: "Tatsächlich ja", antwortete die Frau. "Heute Morgen bei meinem Rundgang war alles normal, aber als Charly nach der Mittagspause herkam und die Akte wollte, haben wir dann festgestellt, dass einige fehlen..."
Holly: "Du bist echt voll krass niedlich", kommentierte Charly mit eniem nahezu verträumten Blick. "Aber hey, mein Angebot steht. Ich kenne da echt ein paar Typen, die eine Überlegung wert sind."
Ethan: Mit nonexistenter Motivation betrat Ethan den erstaunlicherweise funktionierenden Fahrstuhl und wählte das Erdgeschoss aus.