Auf Ethans Antwort nickte Jakob nur und wollte auch etwas beiläufiges antworten, als Holly ihn fast anfuhr. Er seufzte genervt und wandte sich ihr zu. "Meine Güte, ich wollte nur ein Gespräch führen und nicht nur hier dumm herumstehen, bis Lou wieder auftaucht. Wenn du ein besseres Thema weißt, dann hättest du es ja auch anbringen können." Der Teenager verschränkte die Arme vor der Brust. Eigentlich wollte er nur ein angenehmes Thema finden und das beste aus der Situation machen, aber die Farmerin musste ja wieder alles schwarz sehen.
"Dir hat auch keiner beigebracht, dass es besser ist, die Klappe zu halten, wenn man nur Schwachsinn von sich gibt, oder?", patzte Holly zurück. "Wenn du schon Smalltalk führen musst, dann mach es wenigstens so, dass du nicht gleich mit einem Kopfsprung im nächsten Fettnäpfchen landest." Eigentlich wollte Holly noch etwas sagen, allerdings wurde sie davon unterbrochen, dass sich die Tür der Wache öffnete und Lou zu ihnen nach draußen trat. "Hallo zusammen", begrüßte das Mädchen die Gruppe. "Ich bin erschüttert. Charly konnte mir wirklich weiterhelfen. Immerhin hab ich euch gefunden." "Da hattest du mehr Erfolg als ich", entgegnete Holly, die sich ja mit der Rekrutin auseinandergesetzt hatte. "Sollen wir dann direkt los, jetzt wo Lou da ist?"
Jakob schnaubte kurz. Er konnte die Farmerin echt nicht verstehen. Wenn es nach ihr ginge, würden sie wohl alle ständig die Klappe halten. Gerade holte er Luft, um seinem Frust freien Lauf zu lassen, als er bemerkte, dass Lou wieder da war. Er schluckte seinen bissigen Kommentar herunter und schaute Holly böse an, als sie ihn regelrecht ignorierte und so tat, als wäre gerade nichts passiert. "Weißt du Holly, ich habe ja wenigstens versucht, ein Gespräch zu führen", merkte er dann in einem angesäuerten Tonfall an. "Aber schön, ignorieren wir mal den Schwachsinn, den ich von mir gebe und tragen wir Informationen zusammen, jetzt wo alle da sind." Er wandte sich von der Farmerin ab und blickte Ethan an. Von Holly wollte er im Moment nichts wissen. "Okay, wo wollen wir dann hingehen?"
Alle: Ethan seufzte schwer und nahm zur Kenntnis, dass Lou zumindest aufgetaucht war. Das bedeutete immerhin, dass sie sich auf den Weg machen konnten - auch wenn er zunehmend das Bedürfnis hatte, genau das alleine zu tun. "Bevor du fragst", wandte er sich dann mit einem kurzen Kopfschütteln an Lou, "das geht schon eine Weile so. Der aktuelle Plan ist es übrigens, bei Johnsons Wohnung vorbeizuschauen und unterwegs oder im Nachhinein alles Wichtige zu besprechen."
Holly warf Jakob noch einen kurzen Blick zu und rollte anschließend mit den Augen. Die junge Farmerin hatte beschlossen, dass Verhalten des jungen Mannes nicht weiter zu kommentieren. Wenn Jakob das Problem nicht verstand, dann sollte das nicht ihre Sache sein. Sie würde nicht so tun, als würde sie Urlaub machen, nur damit Jakob sich nicht mit einer potentiellen Stille auseinandersetzen musste.
Lou:
Lou wollte eigentlich nachfragen, was los war, aber Ethan kam ihr mit seiner Antwort bereits zuvor. "Dann... sollten wir das wohl am besten tun", entgegnete sie ihrem Begleiter letztlich, wenn auch noch unsicher, ob es nicht doch die bessere Idee wäre, nachzufragen. "Brauchen wir dann einen Stadtplan oder irgendwas?"
Holly ignorierte Jakob. Sie ignorierte ihn und das sehr bewusst. Jakob ballte die Hände für einen kurzen Moment zu Fäusten zusammen. Er war sicher, sie machte das, um ihn zu provozieren. Er hatte nichts Falsches gemacht und sie schnitt ihn jetzt allerdings. Der Teenager versuchte sich, zu entspannen und lockerte auch wieder seine Hände. Holly würde ihn nicht provozieren, nicht vor Lou. Und trotzdem fühlte er sich angespannt, ungerechtfertigt behandelt von der Farmerin. Er wusste nicht, wieso, aber es ging ihm sehr nahe, dass sie ihn erst anfuhr und jetzt so ignorierte. Allerdings würde er sich nicht die Blöße geben, auf ihre Provokation einzugehen. Vor allem nicht vor Lou. Genervt seufzte der Teenager, schaute weiterhin zu Ethan und nickte einfach zur Bestätigung.
Alle: Ethan entschied sich, die beiden Streit-Jungglut für den Moment zu ignorieren. Alles andere war ihm auf Dauer zu anstrengend. "Wir haben die Adresse", erwiderte er dann an Lou gewandt. "Und wir wollten sowieso ein Taxi nehmen." Er hob kurz die Schultern. "Das dürfte am einfachsten sein."
"Dann sollten wir am besten aus dem Sperrkreis raus", schlug Holly vor. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte Nick gesagt, dass Johnson am anderen Ende der Stadt lebte. Da war ein Taxi wohl definitiv die bessere Wahl. "Sollen wir dann später eigentlich auch beim Krankenhaus vorbeischauen? Es wäre doch gut zu wissen, ob man wieder hin kann, oder?", fragte Lou anschließend nach. "Darüber können wir uns später noch Gedanken machen. Nicht zu viel auf einmal. Sonst übersehen wir noch was", entgegnete die junge Farmerin.
Jakob schwieg weiterhin und ignorierte die Farmerin so gut es ging. Sie brachte sich jetzt absolut selbstverständlich in die Unterhaltung mit ein und das nervte Jakob. Solange Lou nicht da war, hatte er Mühe gehabt, ein Gespräch aufrecht zu erhalten und jetzt redete Holly von sich aus über Dinge. Zugegeben waren es jetzt Vorschläge, was man als nächstes machen könnte, trotzdem war Jakob nicht gerade begeistert darüber, dass sich jetzt alles so entwickelte. Ihm grauste es auch schon vor der Taxifahrt. Mittlerweile störte es ihn ja nicht mehr, sich mit den beiden Mädchen auf die Rückbank zu quetschen, aber jetzt hatte er auf so etwas keine Lust.
@Jayjay: Korrigier mal die 3463894754 Tippfehler in dienem Post xD
Alle: Ethan warf Holly einen skeptischen Blick zu, als diese Lous Vorschlag sofort zurückwies. "Ich wüsste nicht, was dagegen spricht, uns jetzt schon zu überlegen, was wir danach machen wollen", merkte er an und runzelte leicht die Stirn. "Ich halte es durchaus für sinnvoll, beim Krankenhaus vorbeizuschauen. Es ist immerhin möglich, dass Johnson wach ist und Informationen hat."
"Ich wollte nur umsichtig sein", entgegnete Holly und hob die Schultern. "Aber Lou hat trotzdem einen wichtigen Punkt angemerkt: Die eigentliche Frage ist, ob das Krankenhaus dann auch wieder geöffnet hat." "Das kriegen wir doch aber raus, wenn wir hinfahren, oder?", hakte die jüngere der beiden Frauen nach. "Davon geh ich aus. Aber wenn wir jetzt planen, dann müssen wir uns auch fragen, was wir tun, wenn wir nicht zu Johnson kommen oder er noch nicht wach ist", entgegnete die junge Farmerin. "Viel können wir in der Richtung dann wohl nicht tun... Vermutlich könnte man Conchua fragen. Ich kann mir vorstellen, dass sie das weiß. Immerhin bedeutet ihr der Captain offensichtlich sehr viel und ich kann mir auch vorstellen, dass sie einiges tut, um wenigstens zu erfahren, wie es ihm geht. Oder denkt ihr nicht?", meinte Lou schließlich. "Nachfragen kann in dem Fall tatsächlich nicht schaden", stimmte die ältere der beiden zu.
Alle: "Damit steht doch der Plan", kommentierte Ethan und bemühte sich dabei um einen neutralen Tonfall. Die Farmerin und der Idiot waren anstrengend. Äußerst anstrengend. "Suchen wir uns ein Taxi." Ohne den schmollenden Idioten oder die schlecht gelaunte Farmerin weiter zu beachten, sah er sich kurz um und hielt dann auf eine der Absperrungen zu, hinter der sich eine belebte Starße zu befinden schien - dort war immerhin die Wahrscheinlichkeit auf ein Taxi größer.
Holly nickte und damit war das Thema hoffentlich für sie durch. Lou verstand nicht so ganz, wo die wirklich sehr schlechte Laune herkam, aber sie schob es zunächst auf die Gesamtsituation. Sie hoffte nur, dass es sich bessern würde, wenn sie wieder ein richtiges Ziel hatten. "Habt ihr eigentlich lange auf mich gewartet?", wechselte das Mädchen schließlich das Thema, während es neben Ethan in Richtung der Straße lief.
Jakob schaute zu Lou und Ethan, die jetzt beide vorangingen. Es passte ihm nicht, dass sich Lou jetzt von ihm und Holly abwandte und lieber Zeit mit Ethan verbrachte. Er blickte kurz etwas finster zu Holly. So wirklich etwas sagen wollte er zu ihr nicht, also zuckte er nur mit den Schultern und setzte sich auch in Bewegung. Im Moment war die Farmerin ihm herzlich egal. Mit ihrer schlechten Laune würde sie ihm den Tag nicht noch mehr versauen. Immerhin hatte sie bei dem Gespräch vorhin auch mehr gegen die anderen geredet, als Sinnvolles beizutragen.