Alle: "Ein paar Minuten", erwiderte Ethan mit einem kurzen Schulterzucken, bevor er mit einem amüsierten Lächeln hinzufügte: "Und aus naheliegenden Gründen war es angenehmer, vor der Polizeistation zu warten und nicht etwa im Eingangsbereich."
"Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Dabei war Charly wirklich, wirklich kompetent, als ich nach euch gefragt habe", erwiderte Lou, wobei sie froh war, dass zumindest Ethan nicht von der grottenschlechten Laune betroffen zu sein schien. "Ich hatte wirklich befürchtet, dass es länger dauern würde, aber sie konnte mir tatsächlich direkt sagen, dass ihr draußen wart", erzählte das Mädchen. "Ich war richtig überrascht, um ehrlich zu sein."
Jakob schnaubte kurz, als sich die beiden an der Spitze über Charly lustig machten. So anstrengend, wie sie scheinbar war, im Moment hielt er sie für eine deutlich bessere Gesellschaft als Holly, die im Moment auch nur schweigend neben ihm herlief. Er wusste nicht, warum sie ihnen das Leben im Moment so schwer machte und Jakob war sich auch sicher, nichts gesagt zu haben, was ihr hätte sauer aufstoßen können. Jakob seufzte kurz. Er wollte wissen, warum sie so schlecht drauf war, einfach auch um auszuschließen, dass es dabei um ihn ging. Aber er würde sie nicht darauf ansprechen. Er war sich sicher, dass das nicht gut gehen würde.
Alle: "Ein Wunder", kommentierte Ethan. "Ich hätte fast erwartet, dass sie vergessen hat, dass wir nach draußen gegangen sind." Er hob die Schultern und passierte letztlich die Polizeiabsperrung. "Wie lange hat sie gebraucht, um sich daran zu erinnern, wo wir sind?"
"Das wusste sie ziemlich direkt", antwortete Lou auf Ethans Nachfrage hin. "Ich sag ja, dass ich überrascht war." Ihr fiel auf, dass die generelle Spannung noch immer vorhanden war, aber zumindest verhielten sich die beiden anderen ruhig, sodass Lou annahm, dass sie nicht auf weiteren Streit aus waren und das freute das Mädchen tatsächlich. "Und... während ihr gewartet habt, war alles ok?", fragte Lou vorsichtig nach.
Holly:
Holly sah kurz zu Jakob, als dieser schnaubte. Allerdings konnte sich die junge Farmerin keinen Reim darauf machen. Sollte er halt. Vermutlich lag es an Ethan und Lou oder an deren Gespräch, an dem Holly allerdings nichts Schlimmes fand.
Jakob bemerkte, dass Holly kurz zu ihm sah, als er geschnaubt hatte. Ja, sie durfte ruhig zu ihm sehen, es lag ja auch an ihr, dass er so schlechte Laune hatte. Mittlerweile hatten sie die Absperrung passiert, bald würden sie sich ein Taxi nehmen. Jakob hoffte einfach, dass bis dahin die Farmerin wieder etwas normaler wurde. Auf Lous Frage hingegen schnaubte der Teenager noch einmal. "Ja, es war alles in Ordnung", brummte er in einen missmutigen Tonfall. Zumindest war alles in Ordnung gewesen, bis Holly Stress gemacht hatte. Diese erntete nach seiner Aussage einen finsteren Blick von Jakob.
Alle: Ethan setzte dazu an, auf Lous Frage zu antworten, aber der Idiot kam ihm zu vor und erzählte... Schwachsinn. Um die Stimmung nicht ganz zum Kippen zu bringen, verzichtete Ethan auf einen Kommentar und warf dem Idioten lediglich einen kurzen, skeptischen Blick zu. "Ich würde sagen", merkte Ethan dann betont neutral an, "Holly und Jakob hatten unterschiedliche Vorstellungen, was unseren Aufenthalt in Litora City angeht."
Lou warf Jakob einen skeptischen Blick zu. Sie bezweifelte, dass alles in Ordnung war und zwar noch bevor Ethan antwortete. Wenn alles gut gewesen wäre, dann würde nicht immer noch so dicke Luft herschen. "Das klingt seltsam", meinte Lou schließlich auf Ethans Aussage hin. "Will ich es genauer wissen?" "Ich bin für nein", antwortete Holly. "Das würde nur zu einer weiteren sinnlosen Diskussion führen."
Jakob seufzte erneut genervt. Ethans Antwort war für seinen Geschmack viel zu diplomatisch und Holly schob ihm die Schuld zu, dass sie einen schlechten Tag hatte. "Die Diskussion ist doch nur sinnlos, weil es überhaupt keinen Sinn macht, dass du dich beschwerst." Er wandte sich von der Farmerin ab und wandte sich zu Lou. "Weißt du, Holly hatte einen totalen Ausbruch, als ich einfach nett sein wollte und die Zeit, bis du wieder da warst, mit ein wenig Smalltalk füllen wollte."
Alle: Ethan seufzte genervt. Wenn der Idiot der Meinung war, das Ganze wieder aufrollen zu müssen... "Jakob hat uns gefragt, wie wir unseren Aufenthalt in Litora finden, obwohl er weiß, dass sowohl Holly als auch ich diverse Auseinandersetzungen mit unseren Familien hatten, um überhaupt hier sein zu können", erklärte Ethan letztlich. "Abgesehen davon ist die hiesige Situation derartig schlecht, dass es wenig Sinn hat, darüber zu diskutieren. Die Frage war also tatsächlich dumm. Allerdings", fuhr er fort und sah anschließend zu Holly, "war deine Reaktion genauso übertrieben, wie die Frage dumm war. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir noch in der Polizeistation über irgendwelche sinnfreien Wutausbrüche geredet haben." Er schüttelte kurz den Kopf. "Ich wäre euch beiden also sehr verbunden, wenn ihr euch wieder fangen könnten, weil ich ansonsten ohne euch zu Johnsons Wohnung fahren werde."
Lou war regelrecht von Ethans Reaktion überrumpelt. Dafür, dass er sich sonst immer Gedanken um Höflichkeit Zurückhaltung machte, war er erschreckend direkt, woraus sie schloss, dass Ethan wirklich genervt sein musste. Allerdings war seine Aussage tatsächlich die aufschlussreichste und Lou bekam ein ganz gutes Bild davon, wie das Gespräch gelaufen sein musste. Holly warf Ethan währenddessen einen tödlichen Blick zu und setzte ganz eindeutig zu einer Erwiderung an, sodass Lou sich gezwungen sah, einzuschreiten. "Warte!", wandte sie sich an ihre Begleiterin. "Komm schon Holly... Du bist wirklich nicht auf der Höhe. Jeder merkt das. Es ist okay, wenn du nicht drüber reden willst, aber lass es nicht an uns aus, okay?" Die Angesprochene starrte Lou einen Moment nieder, ehe sie schließlich missmutig seufzte und sich kurz durch das Haar fuhr. "Kann sein, dass ich im Moment etwas reizbar bin...", gab Holly letztlich zu. "Im Moment sind viele Sachen einfach beschissen. Ich reiß mich zusammen." "Okay... Danke", antwortete Lou und lächelte sogar leicht.
Jakob war immer noch genervt, aber den Kommentar von Ethan konnte er trotzdem irgendwie verstehen. Er wollte eigentlich, dass die anderen sehen, dass es in Litora schön war, schöner als zuhause. Dass er damit unschöne Erinnerunge heraufbeschworen hatte, wollte der Teenager nicht. "Ja.. ja... danke Holly. So schlimm war ja meine Aussage nicht, oder? Ich wollte euch ja nicht zu nahe treten... ich wollte nur, dass ihr mir zustimmt, dass es auch trotz dieses Stress in Litora City schön ist!" Er seufzte, schüttelte den Kopf und gab Holly einen leichten, freundschaftlichen Knuff. "Ich wollte deinen Stress dadurch nicht verstärken." Danach blickte er zu Ethan und schüttelte den Kopf. "Ich hoffe, dass alles jetzt wieder gut ist?"
Alle: Ethan bemerkte den tödlichen Blick, den die Farmerin ihm zuwarf und er war sich sicher, dass sie anders reagiert hätte, wenn Lou nichts gesagt hätte. So viel zu ihrer Einsicht. Dennoch nickte er kurz und sah anschließend zu dem Idioten, der tatsächlich einsichter wirkte als die Farmerin. "Das fragst du mich?", hakte er dann auf dessen Frage hin nach. "Ich stand nur daneben."
Holly hätte bei Jakobs Erklärung am liebsten genervt aufgestöhnt, vor allem weil er jetzt auf Kumpel tat, aber sie hatte zugesagt, sich zusammen zu reißen und demenstsprechend schwieg sie. Allerdings warf Lou ihr einen weiteren kritischen Blick zu, sodass sich die junge Farmerin durchaus fragte, was denn jetzt noch war. "Komm schon, Holly", sprach ihre Begleiterin sie an. "Gib dir einen Ruck." "Ist ja gut", entgegnete sie ein wenig mürrisch und sah dann zu Jakob. "Ja... Von mir aus... Alles wieder okay. Denk nur das nächste Mal nach, bevor du Smalltalk führen willst, okay?" Holly rang sich ein Lächeln ab und erwiderte letztlich sogar Jakobs Knuff.
Jakob nickte Holly zu und rang sich zu einem Lächeln durch. Die Situation hatte sich entspannt und es gab jetzt keinen richtigen Grund mehr, um mürrisch zu sein, vor allem, da Lou ja jetzt da war. Der Teenager wandte sich an Ethan und zuckte mit den Schultern. "Naja, du hast angedroht, uns hier zurück zu lassen. Dachte, es ist nur fair, dich zu fragen, ob alles in Ordnung ist." Er seufzte kurz. Er war jetzt durch Ethan gezwungen, sich zu erklären und sich noch einmal ordentlich zu entschuldigen. "Außerdem... hast du ja selber gesagt, dass ich 'ne dumme Frage gestellt habe... darauf wollte ich mich auch beziehen. Also... tut mir Leid, dass ich das angesprochen hab."