Alle: Ethan hob kurz die Schultern, immerhin hielt er es nicht für die beste Idee, den anderen mitzuteilen, woher er diese Idee hatte. Finneas hingegen verschwand derweil abrupt. Kurze Zeit später war ein Klappern zu hören, vermutlich als Finneas versuchte, die Tür zu öffnen. Er brauchte zwei weitere Versuche, dann ging die Tür tatsächlich auf und das Flug-Pokémon hüpfte zurück in das Treppenhaus. Ethan ignorierte derweil den starrenden Blick des Natu und musterte skeptisch die geöffnete Tür. "Ich finde, es passt nicht zu Johnson, die Tür nur zuzuziehen und sie nicht abzuschließen", merkte er dann an.
Jakob war von Ethans Vorschlag beeindruckt. Ein Psycho-Pokémon war durchaus sehr praktisch, vor allem wenn es wie Finneas Teleport beherrschte. Jakob überlegte, ob er sich auch irgendwann einmal ein solches Pokémon anschaffen sollte. Den Gedanken schüttelte er aber schnell ab. Immerhin fand er es schon cool, das Natu hinter der Tür verschwinden zu sehen. Und tatsächlich war die Tür auch nicht abgeschlossen, was Jakob allerdings verwunderte. Jakob nickte daraufhin Ethan zu. "Ja, stimmt schon, das passt nicht. Ich meine selbst meine Mutter hat mir immer eingebläut, die Wohnungstür abzuschließen, wenn niemand da ist." Der Teenager fand, das war ein eindeutiger Hinweis darauf, dass jemand in der Wohnung gewesen war.
"Das hast du großartig gemacht", lobte Lou ihr Natu, während sie es kurz tätschelte und anschließend auf ihre Schulter setzte. "Johnson ist eher der Typ, der doppelt abschließt", erwiderte Holly währenddessen auf Ethans Aussage. "Sollen wir dann?" "Ich kann kaum fassen, dass wir das wirklich machen", meinte die jüngere der beiden. "Es ist eine Sache eine Lüge zu erfinden, um ins Treppenhaus zu kommen, aber jetzt wirklich in Johnsons Wohnung zu gehen... Das fühlt sich definitiv verboten an." "Könnte daran liegen, dass es das ist. Mir geht es jedenfalls auch so", gab Holly zu. "Allerdings machen wir es auch für den Captain. Und ich denke, dass es deswegen okay ist." "Wahrscheinlich hast du recht. Wer geht vor?"
Alle: "Wir müssen ja nicht seine Sachen durchsuchen", merkte Ethan an, obwohl oder vielleicht auch weil es ihm ebenfalls missfiel, in eine fremde Wohnung einzubrechen. "Vielleicht ist auch einfach alles in Ordnung." Er hob ein wenig ratlos die Schultern und entschied sich dann dazu, die Sache abzukürzen - je länger sie im Treppenhaus blieben, desto wahrscheinlicher wurde es schließlich, dass irgendwer sie bemerkte. Er öffnete die Tür ganz und betrat den dahinter liegenden Flur, der von der Tür aus etwa vier oder fünf Meter nach rechts verlief. Unmittelbar links neben der Eingangstür zweite eine Tür von dem Flur ab, ebenso wie am anderen Ende des Flurs. Der Eingangstür gegenüber befanden sich zwei weitere Türen. Der Flur selbst war zwar nicht besonders groß, wirkte aber hell und ordentlich. Rechts von der Eingangstür befand sich eine Garderobe mit einigen Jacken und Schuhen, daneben ein kleines Garderobenschränkchen, dessen Schubladen allesamt geschlossen waren. Auf dem Schränkchen standen die Telefonstation und eine Ladestation für das dazugehörige tragbare Telefon. Zwischen den beiden Türen an der gegenüberliegenden Wand hing die Kopie eines Picasso-Bildes. (siehe hier und hier) "Macht die Tür zu", wandte sich Ethan an die anderen, während er sich umsah. "Sicherheitshalber."
Jakob betrat die Wohnung hinter den beiden jungen Frauen und schloss die Tür. Ein wenig aufgeregt war er schon, aber jetzt, da die Eingangstür hinter ihnen verschlossen war, war die Chance gering, dass sie erwischt wurde. Ein wenig unschlüssig sah er sich um, im Eingangsbereich sah alles normal aus. Sein Blick blieb kurz an dem Bild hängen und er fragte sich, warum man sich so etwas in seine Wohnung hängte. Jakob konnte zwar grob erkennen, was auf dem Gemälde abgebildet war, fand es aber schwer, die Einzelheiten auseinanderzuhalten. "Okay", meinte der Teenager dann mit leicht gesenkter Stimme. "Hier sieht alles erstmal in Ordnung aus. Wollen wir uns aufteilen, oder zusammen durch die Wohnung gehen? Ich gehe irgendwie nicht davon aus, dass, wenn jemand Johnsons Sachen durchsucht hat, er alles wieder ordentlich weggeräumt hat."
Auch Lou fühlte sich besser, als die Haustür geschlossen war. Zumindest ein bisschen. „Ich finde, wir sollten zusammenbleiben“, meinte Holly, nachdem auch sie den Flur und das Bild kurz gemustert hatte. „Das fühlt sich irgendwie... richtiger an, ehrlich gesagt.“ „Schon irgendwie“, stimmte Lou zu, währendauch sie das Bild musterte. Sie erinnerte sich vage daran, den Künstler in der Schule behandelt zu haben. Jedenfalls glaubte sie das. „Außerdem sollten wir so wenig wie möglich anfassen.“ „Definitiv“, stimmte Holly zu und fügte einen Moment später hinzu: „Ist was mit dem Bild? Du starrst es an.“ „Nein. Alles okay. Ich find nur, dass irgendwas Realistisches besser zu Johnson gepasst hätte. So wirkt das wie die Art von Bild, wo in Filmen immer was hinter versteckt ist“, erklärte Lou und hob dann die Schultern. „Egal. Lasst uns zusehen, dass wir das schnell erledigt kriegen.“
Alle: Ethan sah kurz zu dem Bild und hob anschließend die Schultern. "Das ist ein Picasso. Johnson wäre alles andere als der einzige, der ihn gut findet", merkte er dann an. "Immerhin ist Picasso nicht nur ein weltbekannter Künstler, sondern kommt auch noch aus Aventu." Er musterte das Bild kurz. "Wenn ich lange genug nachdenke, fällt mir wahrscheinlich auch der Titel wieder ein." Er winkte ab und ging anschließend zu der Tür links neben der Eingangstür. Sie war am nächsten und wenn sie das hier hinter sich bringen wollten, konnten sie ebenso gut systematisch vorgehen. Hinter der Tür befand sich ein Schlafzimmer, das ebenso wie der Flur relativ unauffällig war. Der Raum war nicht gerade riesig, aber er war zumindest groß genug, sodass abgesehen von dem Bett und dem Nachttisch problemlos ein recht großer Schrank und ein Hometrainer Platz hatten. Der Raum an sich war relativ hell, weil eine Wand fast vollständig aus einem großen Fenster bestand und auch in diesem Zimmer hing ein Picasso. (siehe hier und hier.) "Wenn ihr mich fragt", merkte Ethan an, während er das Zimmer musterte und sich irgendwie schlecht fühlte, weil er in einem fremden Schlafzimmer stand, "sieht das nicht nach einem Einbruch aus."
Als Ethan den Namen Picasso erwähnte, nichte Jakob. Immerhin hatte er diesen Namen schon einmal gehört. Das andere, was Ethan so erzählte, hatte er nicht gewusst, allerdings klang es logisch. Das Schlafzimmer, welches Ethan öffnete, fand Jakob auch sehr unspektakulär. Der Hometrainer passte eindeutig zu Johnson, fand der Teenager. Abgesehen davon war das Spektakulärste ein ähnlich aussehendes Bild, was die Schlafzimmerwand zierte. "Okay... und das? Ist das auch ein Bild von... Picasso?" Er schüttelte den Kopf. Diese Frage war an sich im Moment nicht wichtig. "Naja, aber ich gebe dir recht. Wenn hier jemand war, dann hat er ganz genau gewusst, wo das ist, was er sucht."
"Ich würd sagen, dass das auch Picasso ist. Soweit ich weiß, hat er nur solche Bilder gemalt", meinte Lou mit einem Schulterzucken. "Ich frag mich eher, ob wir beruhigt oder besorgt sein sollten, dass hier alles so... normal ist." "Wenn das so weiter geht, wird aus meinem mulmigen Gefühl ein richtig mieses...", erwiderte Holly. "Viel kann ja nicht mehr kommen, oder?" "Ich schätze, dass noch Küche, Bad und das Wohnzimmer kommen. Zumindest den Türen nach", entgegnete Lou.
"Tatsächlich hat Picasso mit realistischen Bildern angefangen", merkte Ethan mit einem kurzen Schulterzucken an, auch wenn das von keinerlei Bedeutung war. "Und erst danach ist er zum Kubismus übergegangen." Er winkte ab und sah sich noch einmal um. "Ich frage mich, ob vielleicht doch jemand die Wohnung durchsucht hat und einfach Schränke und Schubladen wieder geschlossen hat", sagte er nachdenklich und musterte dabei den Schrank. Allerdings widerstrebte es ihm, seinen eigenen Vorschlag zu überprüfen.
Jakob sah kurz zu Ethan. Kubismus nannte man das also, Jakob war bisher immer der Meinugn gewesen, dass sich dieser Stil einfach nur abstrakte Kunst nannte. Dann zuckte er mit den Schultern. "Möglich ist alles... aber das lässt sich ja recht einfach herausfinden", meinte er dann zu Ethan, bevor er auf den großen Schrank zutrat und ihn einfach öffnete.
Ethan war sich nicht sicher, ob er es gut fand, dass der Idiot den Schrank übernahm und im ersten Moment hielt Ethan die Idee für sinnfrei, als er die ordentlich nebeneinander aufgehängten Uniformen in dem Schrank sah. Auf den ersten Blick traf das auch auf die Hemden zu, die gefaltet in dem Schrank lagen. Allerdings sahen die Stapel so aus, als hätte man sie bewegt, denn es waren zumindest kleine Knitterfalten entstanden, die bei frisch gebügelten Hemden nicht auftraten. (SL: Jayjay und Holly fällt das definitiv nicht auf, Lou könnte es bemerken)
Holly war sich nicht sicher, ob es wirklich so gut war, dass Jakob so leichtfertig den Schrank öffnete, obwohl sie eigentlich abgemacht hatten, nicht zu viel anfassen zu wollen. "Sieht normal aus, wenn ihr mich fragt", meinte die junge Farmerin. "Also ich weiß nicht... Wenn die Hemden gebügelt sind und davon geh ich aus, dann sollten sie keine Knitterfalten haben...", gab ihre Begleiterin zu bedenken. "Okay, da bin ich ganz ehrlich raus. Für mich sind das ordentlich zusammengepackte Hemden", bekräftigte Holly nochmal.
Jakob schaute noch einmal irritiert in den Schrank, als Lou anmerkte, dass dort irgendwelche Falten waren. "Also ich weiß nicht... sieht sehr ordentlich aus, ordentlicher als mein Kleiderschrank. Wäsche bekommt doch nun mal Falten, oder?"
"Nicht wenn sie frisch gebügelt in den Schrank gelegt wird", widersprach Ethan. "Die Hemden wurden definitiv nach dem Bügeln aus dem Schrank geholt und anschließend wieder rein gelegt. Und ich bin mir nicht sicher, ob Johnson das tun würde." Und das wiederum sprach dafür, dass doch jemand hier gewesen war - auch wenn es höchstens Anhaltspunkte, aber keine Beweise waren, die dafür sprachen.