"Ich kenn mich mit Hemden nicht aus, aber ihr ganz offensichtlich. Allerdings spricht das dafür, dass doch jemand hier war, oder?", fragte Holly nach. "Einen Beweis würd ich das nicht nennen, aber ich find es auch seltsam... Wir sollten ab sofort noch genauer hinsehen. Einfach um sicherzugehen", erwiderte Lou. Ihr gefiel das alles noch weniger als ohnehin schon. Sie hoffte, dass der Captain bald wach wurde und dann Licht in die Sache bringen würde. "Ein Glück, dass wir zusammengeblieben sind. Sollen wir dann jetzt hier weitergucken oder gehen wir ins nächste Zimmer?", fragte Holly weiter und sah fragend in die Runde.
Jakob schloss den Schrank dann wieder. "Ja, okay, wenn ihr beide das so sagt... dann klingt es wirklich so, als wäre jemand am Schrank gewesen. Aber ein paar zerknitterte Hemden sind leider kein eindeutiger Beweis, den irgendwer anders anerkennen würde." Er sah sich kurz in dem Raum um und nickte dann in Richtung Nachttisch. "Eine Sache würde ich hier noch kontrollieren", meinte Jakob und machte sich zu dem entsprechenden Möbelstück auf.
Alle: Ethan beobachtete, wie der Idiot zu dem Nachttisch trat. "Ein Beweis ist das definitiv nicht", bestätigte Ethan. "Und vielleicht hatte Johnson es auch einfach eilig, als er die Hemden in den Schrank gelegt hat."
Jayjay: Obere Schublade des Nachttischs: Magazine mit dem Thema Kunst. Jayjay hat keine Ahnung davon. Die Bilder auf den MAgazinen sehen so ähnlich aus wie die von Picasso. Vielleicht ist es auch Picasso. Untere Schublade des Nachttischs: Eine Pistole mit dem Logo der Polizei, höchstwahrscheinlich eine Dienstwaffe.
Jakob schaute kurz in die oberste Nachttischschublade. "Nur ein paar Kunstmagazine... Johnson scheint ein echter Kunstliebhaber zu sein..." Als er allerdings die untere öffnete, stieß er kurz einen leisen Pfiff aus. "Alles klar, da ist seine Waffe drin! Wie es aussieht, hatte er sie nicht mitgenommen." Jakob sah sich die Waffe in der Schublade kurz an. Er hatte keine Ahnung, wie man mit so einem Gerät umging, aber er wusste, dass es gefährlich war, also fasste er die Waffe lieber nicht an.
Eigentlich wollte Holly bemerken, dass auch jemand wie Johnson ein Hobby brauchte, aber dann erzählte Jakon, dass die Waffe des Captain dort war. "Er hat seine Waffe hiergelassen?", fragte die junge Farmerin ungläubig nach. "Und das obwohl er zum Tunnel wollte? Das macht doch keinen Sinn." "Vor allem wenn man bedenkt, dass Johnson ohnehin eine Dienstanordnung gebrochen hat. Da hätte er die Waffe auch in zivil mitnehmen können. Es passt irgendwie nicht, dass er sich nicht doppelt abgesichert hat."
"Das ist seltsam", bestätigte auch Ethan. "Abgesehen davon, dass ich mir sowieso nicht vorstellen kann, dass Johnson eine Dienstanweisung missachtet, kann ich mir noch weniger vorstellen, dass er das ohne alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen tut." Er schüttelte den Kopf. "Es ergibt keinen Sinn."
Jakob wandte sich wieder zu Ethan und schüttelte ebenfalls den Kopf. "Ja, ich bin der Meinung, hier geht irgendetwas Seltsames vor... haben sie ihn doch womöglich aus seiner Wohnugn entführt? Also... bisher sind das hier ja nur Kleinigkeiten... Ungereimtheiten... wir können nur spekulieren, was wirklich passiert ist, aber ausschließen können wir das nicht, oder?" Dann seufzte Jakob kurz und sah zu Ethan. "Gut... ich würde sagen, wir gehen in den nächsten Raum."
"Ich hoffe umso mehr, dass er bald wach wird. Wenn es einer erklären kann, dann vermutlich Johnson selbst", meinte Holly. "Auch wenn wir vermutlich nicht die einzigen sind, die dann mit ihm reden wollen." "Möglich. Allerdings hat der Chief seine Meinung deutlich gemacht. Ich glaube nicht, dass er sich irgendwelche Erklärungen anhören wird. Er dürfte eher froh sein, dass er Johnson los ist", entgegnete Lou. "Auch wieder wahr... Aber sollen wir erstmal Jakobs Vorschlag folgen und ins nächste Zimmer?"
"Die Frage ist, ob Johnson wirklich etwas erklären kann und wer ihm überhaupt glaubt", merkte Ethan an und schüttelte kurz den Kopf. "Vermutlich wird der Chief mit der Suspendierung nicht warten, die dürfte bereits im Gang sein. Und das bedeutet, dass es dem Großteil der Leute egal sein dürfte, was Johnson zu sagen hat." Außer vielleicht Cordes, aber sie würde sich nicht spontan für den Captain einsetzen und sich dafür mit dem hiesigen Chief anlegen. Die Situation war unglaublich schwer zu lösen, vielleicht überhaupt nicht. "Gehen wir in das nächste Zimmer", deklarierte Ethan letztlich und unterbrach damit seinen eigenen Gedankengang. Dann verließ er das Schlafzimmer und trat zu der Tür die nach links abzweigte. Dahinter befand sich ein kleines, aber modernes Badezimmer. Rechts von der Tür befanden sich eine Dusche, eine Toilette und ein Badezimmerschrank, links ein Waschbecken mit Ablage und Spiegel. (siehe hier) "Willst du sein Bad durchsuchen?", wandte er sich dann doch eher ironisch an den Idioten.
"Das ist schon heftig mit dem Captain. Ich hoffe, wir können noch irgendetwas daran ändern, auch wenn ich es bezweifle." Der Teenager seufzte. Jakob folgte dann Ethan, sah sich in dem recht kleinen Badezimmer um und schüttelte dann den Kopf. "Nein, ich hab eigentlich kein Interesse, Johnsons Hygieneprodukte zu durchsuchen. Ich finde, das Badezimmer ist kein Ort, an dem jetzt etwas Interessantes ist." Er sah zu den beiden jungen Frauen und zuckte kurz mit den Schultern. "Oder denkt ihr, dass wir hier einen wichtigen Hinweis finden können?"
"Das wird noch eine üble Geschichte. Also noch übler als ohnehin schon", meinte Holly und seufzte ebenfalls. "Und nein. Ich denke nicht, dass es hier was zu finden gibt." "Nicht, dass dem Captain nicht schon übel genug mitgespielt wurde. Und damit mein ich nicht nur die aktuellen Ereignisse", entgegnete Lou und schüttelte kurz den Kopf auf Jakobs Frage hin. Auch das Mädchen glaubte nicht, dass das Bad irgendwelche Hinweise für sie hatte. "Ich hab zum Beispiel erfahren, dass Johnson der Stellvertreter des vorherigen Chiefs war. Aber aus irgendeinem Grund ist Rodriguez nachgerückt und weil die beiden sich wohl schon immer nicht leiden konnten, hat er Johnson an den Strand versetzt", erzählte Lou, während sie zurück in den Flur ging.
Ethan sah Lou nachdenklich an, als diese einen Teil ihrer Informationen teilte. "Das passt durchaus ins Bild", bestätigte er dann und seufzte. "Ich kann mir denken, wie Rodriguez Chief werden konnte." Er schüttelte kurz den Kopf. "Aber da sollten wir vielleicht nicht unbedingt hier diskutieren." Sicherheitshalber. "Wir beenden unseren Rundgang und sollten uns dann vielleicht an irgendeinem ruhigen Ort zusammensetzen, bevor wir zum Krankenhaus fahren." Immerhin war es mehr als sinnvoll, Informationen auszutauschen, bevor sie mit irgendwem sprachen. Es musste definitiv und ohne Unklarheiten geklärt sein, was verschwiegen werden musste und was nicht.
Jakob schüttelte nur den Kopf, als Lou eine Information mit ihnen teilte. Die ganze Situation bei der Polizei in Litora war schon sehr kompliziert und wie es aussah, war Johnson unfair behandelt worden. "Gut, beenden wir unseren Rundgang. Die Hälfte haben wir ja schon." Jakob war auch dafür, dass sie sich an einem ruhigen Ort über die Informationen unterhielten und nicht, während sie gerade in eine Wohnung eingebrochen waren. Auch wenn Jakob zugeben musste, dass er das Ganze schon aufregend fand.
"Das hier ist definitiv kein guter Ort zum Reden", meinte Holly, die es durchaus störte, dass sie nichts Brauchbares gefunden hatten. Jedenfalls nicht bisher. Allerdings war sie sich auch gar nicht so sicher, ob sie wirklich etwas finden wollte. "Einverstanden. Erst das hier zu Ende bringen und dann können wir immer noch reden. Sollen wir dann ins nächste Zimmer?", stimmte auch Lou zu. "Ich bin dafür. Auch wenn wir es gut meinen, für meinen Geschmack sind wir schon viel zu lange hier", entgegnete die junge Farmerin und wandte sich nun ihrerseits der nächsten Tür zu.
Ethan folgte der Farmerin aus dem Badezimmer und zu der nächsten Tür, hinter der sich die Küche befand. Gegenüber der Tür befand sich ein großes Fenster, vor dem eine Küchenzeile stand. Ethan bemerkte ein Gewürzregal und diverse Kochutensilien, die neben dem Fenster an Halterungen an der Wand hingen. Abgesehen davon standen ein Kühlschrank und ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und wie eigentlich nicht anders zu erwarten, hing über dem Küchentisch an der Wand ebenfalls ein Picasso. (Und siehe hier) "Sieht so aus, als würde er regelmäßig kochen", kommentierte Ethan. "Nicht, dass uns das weiterhelfen würde..."