„Gerne und das auch immer wieder“, meinte das Mädchen mit einem Lächeln. „Dafür hat man Freunde. Und ich wette mit dir, dass mir die beiden anderen zustimmen würden.“ Lou lachte kurz bei dem Gedanken daran, dass Holly wahrscheinlich sehr energisch gewesen wäre, während Jakob vermutlich Probleme damit gehabt hätte, die passenden Worte zu finden. „Das erinnert mich an den Tag, wo wir uns kennen gelernt haben. Da hast du mir auch Mut gemacht und sogar jemanden angerufen, um Infos für mich zu bekommen. Es ist ein bisschen so als wären wir Freunde gewesen, bevor wir uns tatsächlich angefreundet haben“, meinte Lou daraufhin.
"Ich bin mir sehr sicher, dass ich mit den anderen nicht darüber diskutieren möchte", merkte Ethan mit einem Schulterzucken an, wobei ihm auffiel, dass Lou noch immer seine Hand hielt. "Und ja... jetzt, wo du es sagst... Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, aber du hast recht, irgendwie ist es wirklich ein bisschen so, als wären wir damals schon beferundet gewesen." Ein amüsiertes Lächeln trat auf sein Gesicht. "Auch wenn ich das damals vermutlich alles aus reiner Höflichkeit gemacht habe."
„Ich bin mir sehr sicher, dass ich den beiden auch nichts sagen würde“, bestätigte Lou und war durchaus erleichtert, dass Ethans Laune sich wieder gebessert hatte. „Oder es war der Tatsache geschuldet, dass du irgendwas tun wolltest, weil ich aufgelöst war. Meine persönliche Lieblingsvariante ist, dass du einfach freundlich bist, auch wenn ich das da noch nicht wissen konnte“, meinte Lou dann. „Es fühlt sich an, als wäre es voll lange her, aber dabei sind es nur ein paar Wochen.“
"Und ich bin mir sehr sicher, dass wir uns da einig sind", merkte Ethan amüsiert an, als Lou seine Formulierung kopierte. "Hm, es ist tatsächlich gut möglich, dass ich einfach helfen wollte", stellte er fest und runzelte dabei leicht die Stirn. "Und es freut mich natürlich, wenn du mich für einen freundlichen Menschen hältst, aber ich glaube... auch wenn es nur ein paar Wochen her ist, hatte ich da noch viel weniger Ahnung, wie man mit Leuten umgeht als jetzt." Er schüttelte halb amüsiert, halb nachdenklich den Kopf. "Aber was die Zeit angeht... ich habe auch das Gefühl, ich würde dich schon länger kennen als ein paar Wochen."
„Das ist eigentlich immer ein gutes Zeichen, dass man sich wirklich versteht“, meinte Lou mit einem Grinsen. Als sie Ethans Hand nochmal drücken wollte, bemerkte Lou erst, dass sie diese noch immer festhielt. Lou wunderte sich, dass ihr das nicht vorher aufgefallen war, ließ Ethan ansonsten aber los. Es war ein bisschen irritierend, denn wie konnte man das nicht bemerken? Da sie selbst keine Antwort hatte, ließ Lou es unkommentiert. „Dein Umgang mit anderen hat sich definitiv verändert. Man merkt es jedenfalls. Also in positiven Sinne“, führte sie dann das Gespräch fort.
Ethan bemerkte, dass Lou seine Hand letztlich losließ, aber als sie erwähnte, dass sie sich gut verstanden, kam er um ein Lächeln nicht umhin. "Das ist gut so, immerhin haben wir doch bereits Hochzeitspläne, mein zauberhaftes Papinella", kommentierte er dann amüsiert und winkte anschließend ab, um wieder ernster zu werden. "Aber es freut mich, wenn ich besser werde. Ich gebe mir jedenfalls Mühe."
Lou konnte nicht anders, als bei Ethans Kommentar zu lachen. Sie hatte den Witz nicht erwartet, aber er war äußerst passend. „Okay, Punkt für dich, weil du mich unvorbereitet entwischt hast“, meinte sie amüsiert. Es war ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass es Ethan wieder besser ging. „Aber ich hoffe es erfüllt dich mit Freude, dass du mein Herz noch immer so aus dem Takt bringen kannst, mein Liebiskus.“ Lou lachte abermals, aber nachdem Ethan angefangen hatte, musste sie einfach auch mitmachen. „Du kannst jetzt schon mehr als so manch anderer“, versicherte sie dem jungen Mann. „Deine Mühe zahlt sich also aus.“
Ethan lachte, als Lou in den Scherz einstieg. Irgendwie wurde dieser einfach nicht alt. "Selbstverständlich, mein flauschiges Haspiror", erwiderte er dann noch immer hochamüsiert. "Du löst ganze Schwärme von Papinella in mir aus." Als sie ihm erneut bestätigte, dass er sich durchaus ganz gut anstellte, lächelte er erneut. "Meistens ist es sogar recht angenehm und keine Mühe", korrigierte er sie dann.
„Ich kann dich verstehen, mein Feelinara. Meine Liebe zu dir brennt wie die lodernde Mähne eines Gallopa und mit jedem Tag auch heißer“, spielte Lou auch weiterhin mit. Allerdings hielt sie es nicht lange durch, ernst zu bleiben und lachte dann doch wieder. „Wenn es sich natürlich anfühlt, dann machst du es richtig“, bestätigte sie Ethan. „Andere reagieren da unbewusst drauf und du hinterlässt natürlich auch einen guten Eindruck.“
Ethan lachte erneut, als Lou die Spitznamen und Floskeln auf die Spitze trieb - und auch wenn es reine Alberei war, war er sehr froh darüber, dass Jakob nichts davon mitbekam. Das hätte ansonsten unter Garantie wieder ein mittelschweres Eifersuchtsdrama ausgelöst. "Okay, ich gebe mich geschlagen, oh Sonnfel meines Lebens", sagte er dann theatralisch, bevor er amüsiert abwinkte. "Und danke, Lou. Auch wenn die Gespräche manchmal unangenehm sind, habe ich das Gefühl, es hilft mir wirklich, wenn ich mit dir reden kann."
„Schlagen? Ich dich? Weder körperlich noch verbal, mein Cresselia! Niemand kann dir das Wasser reichen, auch ich nicht“, meinte Lou gespielt erschrocken, ehe sie wieder lachen musste. Sie konnte einfach nicht ernst bleiben. „Aber das macht nichts, denn so bist du eine Inspiration für alle, mein stolzes Arkani. Du treibst alle in deiner Umgebung dazu, das Beste aus sich heraus zu holen.“ Es tat gut, zusammen mit Ethan so unbeschwert sein zu können. Natürlich war es albern, aber das kümmerte sie nicht. Manchmal musste man eben so sein, um den eigentlichen Ärger zu vergessen und einfach die Anwesenheit des anderen zu genießen. „Aber im Ernst: Es freut mich, wenn es dir so geht. Immerhin will ich ja für dich da sein und sind wir ehrlich, sowas Schweres allein mit sich zu schleppen, kann nicht gut sein“, erklärte Lou ihre Sicht. Die ganze Situation war nicht einfach, aber auch sie fand es gut, nicht alleine zu sein. „Du warst von Anfang an für mich da und das hat sich bisher nicht geändert. Als Lyn verschwunden ist, als wir von den Hunduster angegriffen worden sind und ich mich vor Angst nicht rühren konnte oder vor dem Wettbewerb, wo ich zuvor fast an Nervosität gestorben wäre - egal was oder wie ernst, du bist immer da. Es tut unglaublich gut, das zu wissen. Und genau darum will ich dir das auch zurückgeben“, führte Lou letztlich weiter aus.
Ethan lachte. Auf diese Häufung alberner und dennoch hochamüsanter Bezeichnungen fiel ihm beim besten Willen nichts mehr ein. "Deine Eloquenz sucht Ihresgleichen, mein Roseliablättchen", erwiderte er dementsprechend mit einem belustigten Schnauben. Als Lou allerdings die ernsteren Themen ansprach, war er sich nicht sicher, was er dazu sagen sollte. Irgendwie... war es ihm fast peinlich, dass sie die Dinge aufzählte, die er bisher für sie getan hatte. Irgendwie verlegen räusperte er sich. "Danke", sagte er dann etwas hilflos. "Und... ja, das gelingt dir."
„Roseliablättchen? Ernsthaft?“, fragte Lou nach, ehe sie lachte. Diese Bezeichnung war definitiv die albernste, die sie bisher gehabt hatten. Der Rest ihrer Äußerungen schien Ethan in Verlegenheit gebracht zu haben, was Lou ein wenig leid tat, weil das nicht ihre Absicht gewesen war. Dementsprechend erleichtert war sie, als Ethan zeigte, dass er verstanden hatte, worauf sie hinaus gewollt hatte. „Dir auch danke“, meinte das Mädchen schließlich. „Ich verspreche dir, dass ich mir auch weiterhin Mühe gebe.“
"Ich bin mir sicher, mir fallen irgendwann noch bessere Spitznamen ein", kommentierte Ethan belustigt. "Aber du hast recht, Roseliablättchen war schon ziemlich gut." Er lachte kurz, bevor er wieder ernst wurde. "Das Versprechen kann ich im Übrigen so erwidern", fügte er dann hinzu. "Es... ist wirklich schön, dich kennengelernt zu haben."
„Das wird ziemlich lange unsere Nummer eins bleiben. Das war so albern, dass wir das erstmal toppen müssen“, stellte Lou fest, wobei es allerdings Ethans letzte Bemerkung war, die sie wirklich zum Lächeln brachte. „Ja, geht mir auch so“, bestätigte sie. „Es ist fast ein bisschen gruselig, wie sehr wir auf einer Wellenlänge sind, oder? Pass auf, demnächst fangen wir noch damit an, gegenseitig unsere Sätze zu beenden.“ Lou lachte kurz, winkte dann aber ab. „Aber ernsthaft... Das, was wirklich schade ist, ist die Tatsache, dass wir uns nicht schon früher kennenlernen konnten, aber vermutlich war sowas wie die Freiwilligensache einfach nötig gewesen. Mir fällt jedenfalls keine Alternative ein... Selbst wenn Lyn mal deinen Vater interviewt hätte, hätte sie mich nicht mitgenommen. Aber so ist es besser, weil wir mehr Zeit bekommen haben.“